Digitalisieren von Dias

  • auf Anfrage stelle ich hier eine Abhandlung ein, mit dem Thema digitalisieren von Kleinbild-Dias.


    Informationen für alle, die noch das Projekt "Dias digitalisieren" im Keller liegen haben.
    Mit einem kleinen Umbausatz für den Diaprojektor "diadigifix LPP" kann man seine Dia-Digitalisierstation realisieren


    die Webseite vom Diadigifx ist ja einfach zu finden.


    Ich kann mir die ausführliche Beschreibung hier also sparen.
    Die Teile sind nach einer guten Anleitung schnell montiert.
    1. Linsen zwischen Dia und Lampe entfernen.
    2. Lampe austauschen
    3. Milchglasscheibe einsetzen
    4. Objektiv rausnehmen


    Die ersten 400 Dias habe ich jetzt durchgezogen.
    Das "Scannen" geht schnell, aber das ist natürlich auch vom Diaprojektor abhängig.
    Ich schaffe eine 50er-Kasette in einer Minute.
    Dabei ist aber alles voreingestellt und wird ohne Zwischenkontrollen durchgezogen.
    Ich habe nach jeder Kassette die Card aus der Kamera genommen
    und die Dateien auf den PC übertragen. Außerdem das IRFAN-Batch-Programm laufenlassen
    um die Bilder vertikal gespiegelt in einen weiteren Ordner zu kopieren.
    Das dauert alles nicht sehr lang, aber es ist sinnlos wenn ich meinen Zeitverbrauch angebe,
    da das jeder anders machen wird.
    Wenn ich mehr Routine dabei habe, wird der Ablauf sicher auch noch optimiert sein.


    Zum Aufbau:
    Ein Problem könnte sein, dass u.U. kein passendes Objektiv zur Hand ist.
    Man muss ja eine 1:1-Aufnahme machen können. So in etwa 1:1, abhängig vom Bildsensor.
    Dabei muss man aber einen "größeren" Abstand zwischen Kamera ond Projektor einhalten.
    1. weil das Dia einen gewissen Abstand zur vorderen Gehäusekante hat, und
    2. weil eine 50er-Kassette u.U. irgenwann die Kamera anrempelt.


    ich habe den Projektor am Anfang des Projektes auf einen Schemel auf dem Tisch aufgestellt.
    Die Kamera auf dem Stativ davor. Schärfe- und Bereichseinstellung
    durch Verschieben des Schemels mit dem Projektor.
    Ich habe mir aber jetzt eine gemeinsame Basis (Holzplatte mit Auflageprismen für die Kamera) aufgebaut.
    Der Aufbau, wie ich ihn gemacht habe, dauert zu lange, wenn man das zu jeder Sitzung neu machen muss.
    Die Dias in der Kassette müssen alle gleichmäßig (hoch oder quer) ausgerichtet sein.
    Ist eigentlich logisch, wird aber bestimmt leicht vergessen.
    Aber es kostet ja Zeit und ist aufwendig, wenn man mehrere hinterher wieder zurückdrehen muss.
    Ob man alle auf Quer- oder Hochformat dreht, hängt davon ab,
    wie man wegen der Platzprobleme die Kamera montiert hat.


    Zur Belichtungs Einstellung:
    Belichtungsdaten sollte man ausprobieren, auf die Automatik konnte ich mich nicht verlassen.
    Es hat auch wenig Sinn mit automatischer Belichtung zu arbeiten.
    Dias mit größeren dunklen Bereichen werden durch eine längere Belichtung nicht besser.


    zur Ausrichtung der Kamera:
    über die Bilder auf dem PC-Monitor kontrollieren.
    Im Sucherbild wird einiges vom Randbereich nicht angezeigt, was dann im Bild als dunkler Rand erscheint.
    Bei mir ist der Rand nicht in jedem Bild gleich, also kann man das sowieso nicht präzise so einstellen,
    dass nur das komplette Bild ohne Rand aufgenommen wird.
    Bei besonderen Bildern wird man um eine EBV-Nacharbeit nicht herumkommen.
    Hängt natürlich von der Präzision der Bildbühne ab. Da hatte ich bei meinem Projektor auch besseres erwartet.
    Zur Sicherheit immer bei jedem Bild die Transportrichtung der Kassette gleichhalten.
    Bei meinem Projektor stehen die Bilder nicht immer am selben Platz
    je nachdem ob es im Vorwärts- oder Rücktransport dort hingekommen ist.
    Das Innere des Tubus, in dem normalerweise das Projektorobjektiv aufgenommen wird
    evtl. mit mattschwarzer Pappe auskleiden.
    Bei meinem gibt es möglicherweise durrch den spiegelnden Kunststoff Streulicht.


    zum Ergebnis:
    zu 100% bin ich noch nicht zufrieden.
    Das liegt aber auch an den Bildern, die ich genommen hatte.
    Das waren Bilder einer Reise z.T. aus dem fahrenden Touribus aufgenommen.
    D.h. ich muss nochmal mit einwandfreien Dias die genaue Einstellung finden,
    u.A. auch vom Weißabgleich.
    Den etwas mangelnden Kontrast kann man ja per Batch in der EBV etwas anheben.
    Auch habe ich den Eindruck, dass die Lichtverteilung einen Abfall zum Rand hin hat.
    Auch das wäre dann unschön, aber auch ein Fall für die EBV.
    Der schwarze Rand kann u.U. auch im Batchbetrieb mit der EBV entfernt werden.
    Hängt von den Möglichkeiten der vorhandenen Software ab.


    Weiteres fällt mir im Augenblick dazu nicht mehr ein.
    Für Fragen stehe ich natürlich zur Verfügung.



    hier der Erstversuch


    ein Link zu zwei Island-Reisen


    eine Reise mit der Norröna

  • interessante Methode. Ich habe davon schon gelesen, kontne es aber nicht so richtig vorstellen.


    Pech nur, wenn der Projektor definitiv streikt, wie der unsere.


    Meine Frage:
    Was sind die Vorteile gegenüber direktem Einscannen mit einem guten Scanner und Dia-Aufsatz?


    Unsere alten Dias habe ich bis jetzt so digitalisiert, da der Projektor im Eimer ist. Aber es warten noch etwas über 1000 Stück!

  • Hallo,


    Zitat

    Pech nur, wenn der Projektor definitiv streikt, wie der unsere.

    Diaprojektoren gibts mittlerweile billig, weil alle Welt ihre Geräte verkaufen will. Und man kann ihn hinterher ja auch wieder verkaufen. Ansonsten schau mal bei Reflekta, die haben mittlerweile mehrere Diascanner im Angebot, mit denen sich ganze Magazine digitalisieren lassen.



    Zitat


    Meine Frage:


    Was sind die Vorteile gegenüber direktem Einscannen mit einem guten Scanner und Dia-Aufsatz?

    Es geht relativ schnell.


    Gruss


    Christian


  • Meine Frage:
    Was sind die Vorteile gegenüber direktem Einscannen mit einem guten Scanner und Dia-Aufsatz?


    ich bestätige dies schon gemachte Aussage aus meiner Sicht.
    Ich habe auch mit zwei verschiedenen Flachbettscannern Erfahrungen sammeln können.
    So kann ich natürlich auch nur von den Erfahrungen mit diesen sprechen.
    Bei beiden war der große Nachteil, dass ein Scannen des Dias im Rähmchen nicht vorgesehen war.
    Bis da ein Dia ausgerichtet aufgelegt ist, habe ich mit der Projektor-Methode die halbe Kassette schon im Kasten.
    Vom Aus- und wieder Einrahmen mal garnicht zu reden.


    Bei Farbnegativen, so die auch auf dem Programm stehen, sieht es etwas anders aus.
    Ich würde keine Negativstreifen auseinanderschneiden und die Einzelbilder einrahmen
    um sie durch den Projektor schieben zu können.
    Aber der Fall steht nicht auf meinem Programm.