Island Profis: Hand aufs Herz!

  • Hallo liebe Reisewütige,


    ich stelle mich kurz vor weil neu und jungfräulich in diesem Forum:


    Mein Name ist Rudi, bin 27 Jahre alt, Motorradmechaniker-Meister von Beruf und seit nun mehr 15 Jahren Offroad-/Reiseinfiziert.
    Angefangen hat alles mit einer 50er Crossmaschine.
    Nach mehrern Saharareisen mit dem Motorrad (und Begleit LKW - ich will ja nicht mehr glänzen als mir gebürht - der LKW gehört aber mir daumenhoch ) soll es nächstes Jahr mit meiner Lebensgefährtin nach Island gehen - aber nicht auf 2 sondern auf 4 Rädern und und wir bleiben unter 12 t Fahrzeuggewicht :D


    Konkret:


    Wir wollen REISEN nicht Rasen und viel Natur erleben (Wandern, Trecken, ect.) - natürlich liegt es mir am Herzen möglichst Offroad, abseits der Ringstraße unterwegs zu sein.
    Und da übermannt mich jetzt doch ein wenig die Unsicherheit, denn:


    Ich kann es nicht mehr hören wenn mir beim Thema Island die Leute sagen... "ohne Allrad brauchst gar nicht von der Fähre fahren"
    Ich kann das leider nicht objektiv beurteilen weil noch nie da gewesen ABER: aus erfahrung kann ich sagen dass ein Allrad meiner erfahrung nach erst gebraucht wird wenn 2 von 4 Reifen diagonal die Bodenhaftung verloren haben, oder das Fahrzeug einfach durch HARTES Gelände mit viel verschränkung muss (und dann scheiterts trotz Allrad oft an der mangelnden untersetzung von "modernen" Geländewagen)
    Ich hab klapprige Renaults R5 mit 2 Kamelen Dünenhänge raufzirkeln sehen, wo sich Hochgezüchtete Offroadboliden heillos überfordert geschlagen gegeben haben!


    Ich frage daher ganz Konkret unter der Voraussetzung dass ich Offroad fahren werde/will um zu den Lagerplätzen und Sehenswürdigkeiten zu kommen oder eine Landschaftlich schöne Strecke zu genießen und zu bewältigen und nicht um des Offroadfahrens willen (d.h. vorausschauend, und ich steige lieber mal aus befor ich einfach wo rein/drüber bretter und ich suche nicht den Trophykarakter...)


    Mein Fahrzeug:


    VW T4 2.4 D FRONTGETRIEBEN:
    Hochgelegt (+4 cm)
    215/75R15 MT Reifen
    Seilwinde vorne
    Schnorchel für den Luftfilter
    Bergegurte und Sandbleche vorhanden (Sahara Standart Aussrüstung)
    Beladen:Leichter Campingausbau mit Aluaufstelldach + Outdoorgerödel und Ersatzteilen


    Kann ich damit ohne weiteres lamentieren von "labernasen" entspannt in den geplanten Island - Urlaub fahren mit schwerpunkt ReiseOffroad Urlaub zu machen?
    Persönlich machen mir die Furten Bauchschmerzen, der normale Fahrweg eher weniger - aber selbst die Furten sollten doch im allergrößten Notfall zu 2. Machbar sein (4x4 zieht mich mit Bergegurt Provilaktisch mit durch im Fall der Fälle)


    Die Geplante Reiseroute steht noch nicht Ganz sicher und mit den ganzen F-Routen bin ich auch noch nicht so vertraut.
    Hauptsächlich bewegen wir uns bis jetzt im Nord, Nord/Osten Süden und Südosten und Zentral Island sowie Süd/West Island( Ich glaub dann sind 3 wochen auch ganz shcnell rum :D)


    Bin um eure Erfahrungsberichte und Ratschläge sehr Dankbar


    Beste Grüße
    Rudi

  • Hallo,

    Kann ich damit ohne weiteres lamentieren von "labernasen" entspannt in den geplanten Island - Urlaub fahren mit schwerpunkt ReiseOffroad Urlaub zu machen?
    Persönlich machen mir die Furten Bauchschmerzen, der normale Fahrweg eher weniger - aber selbst die Furten sollten doch im allergrößten Notfall zu 2. Machbar sein (4x4 zieht mich mit Bergegurt Provilaktisch mit durch im Fall der Fälle)

    erstens: Offroad in Island ist eine ganz schlechte Idee, weil es schlicht verboten ist. Und die Isländer reagieren auch ausgesprochen unentspannt, wenn du es trotzdem tust. Bezüglich der Furten kommts halt drauf an, wie gross deine Wattiefe ist. Wobei ich mir in den Gletscherflüssen gut vorstellen kann, das der Wasserdruck auf die Seite vom Bus nicht so ohne ist.


    Gruss


    Christian

  • Manche meinen bei "Offroad" ja auch nur "abseits von asphaltierten Straßen". Auch auf vielen offiziellen Straßen/ Pisten in Island kann man "Offroad-Feeling" und jede Menge Spaß und Herausforderungen haben. Und längst nicht jede F-Straße ist so viel befahren wie die Kjölur oder nach Landmannalaugar. meckern

  • Mal ganz unabhängig von dem unglücklichen Begriff "off road" - es wurden ja auch die F-Straßen genannt. Und die setzen wohl eigentlich alle einen 4x4 voraus, ansonsten könnte das Befahren teuer werden. Und wann wollt ihr denn dort hi? Die F-Straßen sind meistens nur Mitte Juni bis Anfang/Mitte September befahrbar. Dieses Jahr waren sogar Mitte Juli noch nicht alle F-Straßen befahrbar. Das müsst ihr auch bedenken.

  • oh je.. habe mich durchaus unglücklich ausgedrückt...und wollte niemandem auf die füse treten
    ich hab schon ziemlich viel gelesen... und dass "offroad" verboten ist hatte ich gelesen.... ich meinte auch nicht offroad OFFROAD sondern eben die offiziellen hochlandpisten - offroadstrecken


    wattiefe vom schwelle ab zum boden gemessen 45 bis 50 cm (eben das fahrwerk 4,5 cm höher + ca 2,5 cm durch die 215/75er Reifen.
    In den Reiseführern stand lediglich zum Thema 4x4 dass im Falle einer Panne oder Bergung der Geldbeutel nicht unwesentlich belastet wird wenn es KEIN 4x4 ist.


    geplant sind 4 wochen im august - also start ende juli und ankunft wieder in deutschland ende august


    wenn ich aber oft höre dass leute mit konventionellen straßen autos einige der vielen hochlandpisten befahren, frage ich mich persönlich wo die differenzierung der örtlichen behörden beginnt:
    ein subaru allrad kleinwagen verglichen mit dem umgebauten t4 dürfte da wohl weit mehr probleme bekommen als der bulli, trotz fronttrieb
    wie gesagt... wenn ich jetzt in die sahara fahren würde.. wüste ich bescheid..und würde für das was wir vorhaben getrost mit ruhigem gewissen auf den allrad verzichten - vorausschauende fahrweise und ein geschultes popometer vorausgesetzt! aber island is gänzliches neuland - und die größte wüste europas sollte man dann doch mal bereist haben als wüstenbazillusinfizierter :D



    is meine literatur ausreichend oder könnt ihr noch was empfehlen:


    -DUMONT - Island
    -reise KNOW HOW world mapping projekt - Island 1: 425.000
    -Offroad Handbuch Island von Barbara und Jörg - Thomas Titz
    wenn mein Toughbook wieder aus Afrika zurück ist (ist gerad mit auf einer Transafrika tour von Freunden)
    wird es noch hochauflösendes kartenmaterial mit gps über das toughbook und TTQV geben.



    Leider war bis jetzt noch von Islandprofis keine Aussage dabei die begründet von einer Reise mit dem Bulli abrät - bis auf der hinweis mit 4x4 only... aber wie gesagt....ich schätze jetzt doch mal dass der Geldbeutel erst im fall der Bergung und/oder Panne strapaziert wird... da würde ichs einfach drauf ankommen lassen.... weil warum sollte bestraft werden wenn es keinen grund zum strafen gibt? (sprich bergefall ect.)


    bitte weiter fleissig tipps und senf abgeben.....bezüglich der Fahrzeug und Streckenwahl (ich versuche mal am wochenende den ganz groben verlauf über die karte hier einzutippen... vileicht hilft das dann weiter


    danke so weit


    grrüße
    rudi

  • Hallo auch
    ich bin gerade auf Island und habe leider Pech. Nahezu alle Strassen im Landesinneren sind geschlossen. Da hilft auch kein4x4 den ich dabei habe. Weil geschlossen heisst das die erfahrenen Isländer der Meinung sind, dass es unmöglich oder zu gefährlich ist.
    Soll heissen wähle die Zeit gut aus oder du mußt auf der 1 bleiben.
    Und durchs Gelände (Offroad) ist immer sehr schlecht.

  • ich bin gerade auf Island und habe leider Pech


    Das ist nicht Pech sondern schlechte Planung. Wir haben ja bereits Ende September und da ist es ganz normal dass das Hochland für reguläre Fahrzeuge geschlossen ist. Letztes Jahr kam der Wintereinbruch bereits am 9. September.

  • Mit deinem T4 wirst Du einen schönen Urlaub in Island erleben können und auch einige Hochlandstrecken befahren können.
    Welche hängt ein bisschen vom Zustand der Furten ab, allerdings würde ich von Pisten die meist tiefe Furten und Furten mit Sand aufweisen eher die Finger lassen.


    Zu deiner Literatur: Von den Büchern von Tietz kann ich nur abraten. So haben Sie z.B. erst nach etlichen Jahren bemerkt, dass der Kjalvegur keine Furten mehr hat und die Furten munter weiter beschrieben in Auflagen, die lange nach dem Verschwinden der Furten herausgegeben wurden.


    Mein Rat: Konzentriert euch bei den Planungen nicht zu sehr auf das Hochland, ansonsten verpasst ihr viel zu viel Sehens- und Erlebenswertes bei eurer ersten Islandreise.

  • Hallo,


    vor den meisten Hochlandpisten gibt es Schilder bei denen der PKW durchgestrichen und ein grosses SUV abgebildet ist. In wieweit das jetzt ein "Guter Hinweis" oder "Zwingend einzuhalten ist" weiss ich nicht. Wie du richtig erkannt hast wird das spätestens bei einer Bergung hässlich werden.


    Würdet Ihr denn alleine mit dem Bus fahren, oder noch ein "Begleitfahrzeug" dabei haben welches auch rausziehen könnte (du hast bei den Furten sowas geschrieben).


    Wir waren letztes Jahr mit einem T4 Syncro unterwegs, nicht höhergelegt, normale Strassenreifen. Vorher wurde das Gefährt in anderen Foren als "lächerlicher" Allrad bezeichnet, trotzdem sind wir damit schon ziemlich weit gekommen, viele F-Strassen, wie z.B. Kjölur, Landmannalaugar, im Fjallabak, Thakgil, Snaefellsnes.... F-Strassen koennen ganz schoen "biestig" sein, sehr steil mit grobem Schotter, Sand - da war ich ueber Allrad nicht unfroh. Ich habe allerdings auch keinerlei Erfahrung im "Offroad-Fahren", wenn du die hast tust du dir sicher leichter.


    Viel Spass in Island.


    Gruss,


    Bernd.

  • Hi Bernd,


    geplant ist die Reise alleine - aber da ich ein sehr offener Mensch bin und gerne neue Menschen kennen lerne ist es für mich auch kein Hindernis oder Problem kurzzeitig in einem Konvoi zu fahren sollte sich die Strecke als schlechter wie erwarten entpuppen....wenn das gröbste dann vorbei ist, fährt jeder wieder seiner wege - so kenne ich das zmindest aus nordafrika, und so habe ich das gemeint mit "am bergeseil durchschleppen"
    Über die Gländetauglichkeit des T4 muss ich mir auch ständig die storry von der "toten sau" anhören.....ich hatte zu begin einen t3 bus mit heckantrieb....entsprechend umgebaut (bauchfreiheit und mt-reifen) habe ICH damit im winter die konsorten vw touareg oder sogar mal einen cayene in österreich mit den berg raufgezogen.. tja... allrad ist eben NICHT alles - breite straßenreifen... unbeschreibliche leistung mittels turbo der wenn er einsetzt jede traktion zu nichte macht und ein fahrer der definitiv 0,0 gefühl für den untergrund hat knocken dann halt doch auch den vorhandenen allrad aus :patsch:


    Meine Bedenken galten wie gesagt schweren furten, wo z.b. bei der Ausfahrt eine hohe stufe wäre...den hier denke ich setzt der fronttriebler ganz klar die grenzen.. und DA wäre dann ein 2. Fahrzeug bzw. der Allrad die Rettung wegen der Problematik des Aufschwimmens: naja.. da ich meinen Bus eben für Offroad/Adventure/Aktivurlaub aufgebaut habe... macht es MIR nichts aus beim aufschwimmen die Türen zu öffnen damit der Bus wieder auf den Moden sinkt und wieder Bodenkontakt bekommt... wie das dann meine Lebensgefährtin aufnimmt ist wieder ein anderes Thema dagegen1


    Der kleine aber entscheidene Satz von Kria-Tours: "allerdings würde ich von Pisten die meist tiefe Furten und Furten mit Sand aufweisen eher die Finger lassen."
    Spiegelt genau unser Vorhaben wieder und zusammen mit der Aussage und der Erfahrung mit Bernds T4 Syncro im Serienzustand haben mich nun sicher genug gemacht das Projekt Island durchzuziehen und eine konkrete Routenplanung aufzustellen.


    Beim Frühstück hatten wir nochmal grade die Grobe Ziele ausgearbeitet (kann sich aber definitv noch ändern wenn ich eine bessere empfehlung für die route bekomme - was weglassen, was einbauen ect.):


    wir sind 20 Tage auf der Insel


    - Seydisfordur
    Ankunft Haven, Eikaufen abfahrt zum Myvatn - Campingplatz)
    1 Tag
    - Myvatn
    Wandern (Solfataren, Hölen, Geschichte: Krafla, Leirhnjukurspalte, Groagja und Dimmuborgir)
    2 Tage


    - Snaefellsvegur
    Lögurinn->See - >Fljotdalur-> Vulkan Sneafell->Brú
    (Der Fahrstrecke/Route wegen Wandern am/um den Snaefell von Brú weiterfahrt möglich zur Askya
    3,5 - 4 Tage


    - Askya
    (Kurze Wanderungen / Seele baumeln Lassen):Schlucht Jökulsa, Viti, Dyngjufjöll Askja
    2 Tage


    - Sprengisandur
    Askja - Thorsharver - Landmannalauger- Reykavic
    Der Fahrstrecke wegen und um im Naturpark Thorsharver zu Wandern / in Landmannalauger die Seele baumeln lassen)
    5,5 Tage


    - Reykavic
    Sightseeing
    1,5 Tage


    - Seydisfordur
    Rückfahrt zur Fähre
    1 Tag


    Bei dieser Planung sind 3 Tage nicht Verplant für Wegänderungen,Pannen, andere Gründe


    Ist die Geplante Route empfehlenswert und ist meine Grobe Zeitaufteilung realistisch UND machbar unter meinen nun schon genannten voraussetzungen (wie gesagt wenn nur ein paar schlüssestellen vorhanden sind, bin ich auch nicht scheu eine kurzzeitige zweckgemeinschaft mit anderen reisenden zu gründen - man lernt ja gerne neue leute kennen :D)?


    Grüße und Danke für die vielen Hinweise bis jetzt
    Rudi

  • wüstendiesel, erkundigt Euch vor Eurer Abreise über die gegenwärtige Situation.
    Die Leirhnjukurspalte ist für Touristen nicht zugänglich - auch wenn sich angeblich niemand daran hält.
    Soviel ich weiss, wird die "Landschaft" von Privaten unterhalten.
    leider hielten sich viele Touristen nicht an die Bitten, auf den Wegen zu bleiben, respektive sie sollen sogar vieles zerstört haben.


    Da hatten die Betreiber genug.


    Aber vielleicht gibt es gute Nachrichten, bis Ihr geht.

  • ?(
    Die Leirhnjukurspalte wird sogar im dumont aufgeführt als ausflugsziel.... das is ein super hinweis von dir...vieleicht sollte man die autoren auch drauf hinweisen!
    definitiv macht es sinn sich über die geplanten ziele im vorfeld zu erkundigen wie es sich mit den Orten verhält.
    Ich kenn das vom endurofahren: tolle hotspots werden von einigen wenigen immer wieder für den rest der sportler geschlossen weil isch einige nicht wissen zu benehmen...
    Ist wirklich traufig

  • Deine Reiseroute ist (noch) sehr unausgereift.
    So willst Du direkt von Seyðisfjörður via Egilsstaðir zum Mývatn fahren und dann fast die gesamte Strecke wieder zurück zum Lagarfljot.
    Und in 3-4 Tagen von dort zur Askja (viel zu lange geplant) und dann weiter über die 910 zur Sprengisandur.
    Diese Route kannst Du definitiv mit dem T4 nicht fahren!
    Auch die 5.5 Tage für Landmannalaugar und Þjórsáver sind Unsinn.
    Und in einem Tag von Reykjavík nach Seyðisfjörður ist Irrsinn, zwar machbar, aber du hast keine Zeit für Stopps.


    Mein Tipp: weniger Hochland, dafür eine Rundreise mit ein paar Abstechern, wie z.B. nach Snæfellsnes.
    Da siehst und erlebst Du deutlich mehr und hast etwas von der Reise. Das Hochland kannst Du dann bei späteren Reisen erkundigen, dann am Besten mit einem 4x4.