Einmal um die Insel auf der 1

  • Hallo Allerseits
    Ich muß da einmal was loswerden zum Thema Umfahrung der Insel auf der Ringstraße. Auch gemeinhin " die 1 " genannt.
    Es ist ABSOLUT MÖGLICH die Insel auf der 1 in EINER Woche zu umfahren und dabei viel zu sehen OHNE das man eine Rally daraus
    macht.
    Ich spreche jetzt von den isländischen Sommermonaten und setze voraus das man mit einem PKW oder WOMO unterwegs ist.
    Die Camper und Wohnmobilisten haben es natürlich einfacher. Sie können die entlang der 1 und ihrer , für normale PKW`S
    befahrbaren Stichstrassen, zahlreichen gelegenen Campingplätze nutzen die meist einen guten Standart haben.
    Derjenige der Hotels oder Hostels nutzen möchte tut gut daran vorher schon zu planen und vorzubestellen damit keine sinnlose,
    zeit - und spritfressende Sucherei nach einem Übernachtungsplatz drauf geht.
    Wenn diese einfachen Voraussetzungen gegeben sind kann man ohne Probleme die sogenannten MUST SEE`S ansehen und auch bewundern. Es ist zu dieser Zeit sehr lange hell, im Norden sogar 24 STD um die Sonnenwende rum. Wenn man sich noch im Voraus
    einige Termine wie z.B. Wale gucken oder eine kurze Jeeptour sowie eine kleine Bootstour aussucht und die Zeiten kennt sind
    auch problemlos ein paar kleine EXTRAS drin.
    Wenn jemand gerne Auto fährt und viele Eindrücke haben will, ist Er, meiner Meinung nach, mit einer Umrundung gut beraten.
    Sollte dann der eine oder andere Landstrich besonders gut gefallen, kommt man eh im nächsten Jahr länger wieder. Die Festlegung
    auf nur einen Landesteil finde ich zum " ersten Mal " eher nicht gut. Auf einer Umfahrung bekommt man einfach in kurzer Zeit die unendliche
    Vielfalt der Insel am besten mit.
    Über die Richtung in der man " beginnen " soll, RECHTS rum oder LINKS rum, gibt es glaube ich so viele Meinungen und Argumente
    wie es Leser dieser Zeilen gibt. :)



    Bless, bless


    Martin

  • Möglich ist es, ich persönlich rate aber davon ab.


    Wir bieten auch eine einwöchige Mietwagenrundreise an, einfach weil sie nachgefragt wird.
    Ich verkaufe die Reise aber nicht mit Herzblut.
    Auch zahlreiche unserer Wohnmobil- und Camperkunden haben die Idee, in einer Woche einmal rund um die Insel zu fahren.


    Etliche konzentrieren sich nach einem Beratungsgespräch mit uns dann aber auf den südlichen Bereich und die Rückmeldung ist immer positiv, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei.
    Weniger ist in dem Fall mehr!


    Wir sind letztes Jahr unsere einwöchige Reise testweise selber gefahren.
    Übereinstimmende Meinung der ganzen Familie: Viel zu wenig Zeit.
    Man ist eigentlich dauernd unter Zeitdruck und hat wenig Gelegenheit auch mal z.B. eine (kurze) Schlechtwetterphase abzuwarten.
    Die Rückmeldung vieler Kunden ist auch, dass man viel zu viel Eindrücke jeden Tag bekommt. Die Landschaften Islands sind so abwechslungsreich, und diese vielen Eindrücke stürzen in so kurzer Zeit auf einen ein, dass man abends regelrecht überflutet ist mit Eindrücken.


    Diese Erfahrung habe ich auch während meiner Zeit als Reiseleiter gemacht bei der 8 tägigen Busrundreise. Die meisten meiner Reiseteilnehmer fanden, dass es zu viel in zu kurzer Zeit sei.


    Unsere Tochter hat dieses Jahr ihre erste Reise für Jugendliche angeboten und wird sich dabei auf den Süden konzentrieren.


    Es gibt aber auch Kunden die sind mit der einwöchigen Rundreise sehr zufrieden, es kommt halt auf den persönlichen Reisestil an.
    Manchen reichen kurze Stopps an den Sehenswürdigkeiten, sie brauchen auch nicht alles sehen und ihnen geht es nur darum einmal das Land zu sehen.

  • Sehe es etwas anders als Kria-Tours. War diesen Mai das erste Mal mit meiner Freundin in Island (10 Tage). Wir haben wirklich viele Strassen neben der 1 befahren (Insgesamt 2600km), ne Whale Watching Tour in Dalvik gemacht, kürzere Wanderungen (bis ca. 3h), viele Fotostopps und hatten uns überhaupt nie gestresst gefühlt - ok wir haben natürlich die Tage auch ausgenutzt. Ausschlafen bis Mittags ist nicht unser Ding. Denke gerade im Sommer hat man noch weniger als wir das Strassenrisiko (nicht befahrbar / Schnee) und dann sollte das erst recht gut gehen. Unterkünfte haben wir über booking.com alle vorgebucht und brauchten somit keinerlei Zeit aufzuwenden, das geht wunderbar, ist bis 24h vorher stornierbar und ist preislich deutlich günstiger gewesen als eine organisierte Reise. Abgesehen davon hat uns der "nördliche Teil der Insel" (Myvatn, Dalvik, Husavik, Snaefells) eigentlich Landschaftlich und von den Attraktionen mindestens so gut wenn nicht besser wie der Süden gefallen. Wobei eigentlich kann man das gar nicht so vergleichen. Wir haben auf jeden Fall das Gefühl in kurzer Zeit so viele Eindrücke erhalten zu haben und freuen uns schon auf unsere nächste Islandreise in paar Jahren.


    Der Süden war schon Anfangs Mai, je näher man an die Hauptstadt kommt (was auch logisch ist..), viel überlaufener. Im Norden hatten wir nebst der herrlichen Landschaft auch fast alle Sehenswürdigkeiten "für uns alleine". Was eigentlich fast schon enttäuschend war, war der Geysir Strokkur. Ok mal nett zu sehen - aber da haben wir auf der ganzen Reise schon spektakulärere Sachen gesehen. Mal abgesehen davon, dass im Minutentakt Touristenbusse angekarrt kamen. Das Bistro setzte dem die Krone auf - völlig überteuerter Massenfrass. Zum Glück haben wir nicht dort gegessen ;)


    Mein Fazit von der ersten Reise: Rundreisen ab 7 Tagen um die 1 mit Abstechern sind auf jeden Fall möglich. Klar kann man an einem Ort mehrere Tage bleiben und sicher viel entdecken. Für einen Eindruck der gesamten Insel kann ich aber eine Umrundung sehr empfehlen.

  • Ähnliches habe ja auch ich in mehreren Beiträgen bereits geschrieben.
    Island ist halt leider ein irrsinnig teures Land.
    Ich will ja nicht abstreiten, dass ich nicht auch 2 Wochen an der Ringstraße verbringen möchte.
    Das würde mein Urlaubsbudget allerdings deutlich übersteigen.
    Und mit guter Organisation, zum Beispiel, dass man die Route genau plant, die Unterkünfte an idealen Positionen bereits vorher bucht, kann man auch in einer Woche die Ringstraße (+ Snaefelsnes und sonstige einige Abstecher) wirklich stressfrei erleben.
    Wir sind dabei rund 2.400 km gefahren, was einer Tagesleistung von durchschnittlich 350 km entspricht.
    Ich bin auch daheim immer Frühaufsteher und spätestens um 8.30 sind wir halt im Auto gesessen.
    Bei den hellen Nächten dürfen die Tage auch etwas länger dauern.
    Wir hatten Zeit genug für kleine Wanderungen, Museumsbesuche und seeeehr viele Fotos.
    Also absolut keine Rede von "Rally".
    Aber das waren unsere subjektiven Eindrücke.
    Uns reichen halt 1-2 Stunden am Gullfoss, ein anderer ist vielleicht entäuscht, wenn er dafür nicht einen halben Tag Zeit hat.

  • Das "richtige" Urlaubsgefühl ist sicher sehr individuell.


    Die für uns höchsten Kosten entstehen bei der An- bzw. Abreise. Das Leben auf Island ist aus unserer Sicht nicht wesentlich teurer als z. B. in Deutschland (und vermutlich günstiger als in der Schweiz). Wir haben mal eine Tour im Februar gemacht, 1 Woche Ringstraße. War ok, aber da konnte man auch kaum abseits der Straßen fahren.
    Über Weihnachten/Neujahr 2013/2014 waren für froh, ein paar Tage länger bleiben zu dürfen (aber das geht vermutlich jedem so).


    Ich denke, wer nur 1 Woche Urlaub hat, für den gibt es einen ersten groben Eindruck von Island. Wenn es gefallen hat, werden eh noch diverse Besuche folgen. Ich schließe mich aber Sven an - wenn wir mit Bekannten nach Island fahren, geht es nicht unter 14 Tage vor Ort ab (sind dann ja auch schon 3 Wochen inkl. Fähre). Das ist zwar noch immer kurz, aber man kann hier und da mal etwas Luft holen. Kürze Touren würden wir nicht machen wollen (gerade aus finanziellen Gründen w/Fährkosten).


    Halt jeder so, wie er es mag.

  • geht alles, man muss nur mal zusehen wie das die Asiaten machen: "Europa in 3 Tagen" oder so ähnlich.
    Aber bitte konsequent durchhalten, wie z.B. am Strokkur beobachtet:
    Die ganze Gruppe, bis auf einen hat sich mit dem Rücken zum Geysir aufgestellt.
    Der eine war der Fotograf. Der hat dann im richtigen Augenblick auf den Auslöser der Kamera gedrückt.
    Das Foto konnten dann sicher alle zuhause anschauen. Im Original hat sonst niemand den Ausbruch gesehen.
    Beim nächsten saßen die alle schon wieder im Bus und waren weiter weg.

  • Das Foto konnten dann sicher alle zuhause anschauen. Im Original hat sonst niemand den Ausbruch gesehen.
    Beim nächsten saßen die alle schon wieder im Bus und waren weiter weg.

    Das ist doch kein Urlaub! :(
    Man kann zwar dann ganz toll prahlen, wo man schon überall war, aber was hat man am Ende davon? Nö, dann doch lieber weniger Ziele, aber diese intensiv erlebt.
    Wir haben uns für unsere erste Tour 14 Tage eingeplant. Was wir schaffen, das schaffen wir und was wir nicht schaffen, heben wir uns fürs nächste Mal auf. ;)