Vegan / vegetarisch ausserhalb von Reykjavik

  • Hallo,


    leider ist mein erster Island-Urlaub nun auch schon seit 2 Wochen vorbei. Es war mein erster Urlaub gen Norden überhaupt und ich könnte sofort wieder meine Koffer packen und dort hinreisen. Im Vorfeld habe ich immer wieder gelesen, dass Vegetarier es schwer haben in Island, für Veganer sei es gar unmöglich. Nun, ich lebe seit gut 2 Jahren vegan und habe mich trotzdem auf den Weg gemacht und mich mit dem Gedanken angefreundet, für 2 Wochen vegetarisch zu leben. Ich möchte hier kurz meine Erfahrungen schildern und anderen "Mut" machen für eine unvergessliche Reise.
    Für Reykjavik gibt es im Netz so einige Anlaufstellen für vegane Küche zu finden, allerdings waren wir nur 2x kurz in der Stadt und ansonsten auf der 1 rund um die Insel unterwegs. Vegetarisches Essen gab es in jedem Restaurant, dass wir aufsuchten. Meistens steht nur sowas wie "Vegetarian plate of the day". Hier heißt es aber defintiv nachzufragen, denn manchmal wird Fisch als vegetarisch angesehen Angler-Smiley . Hier liegt auch das Problem, manche der Restaurants (bei uns 2 Restaurants)taten sich schwer, diesen einfach nicht mit auf den Teller zu packen. Da bleibt dann nur ein Salat übrig. Vegetarische Salate sind meistens mit Käse (Schafskäse oder Mozzarella). Hier habe ich dann nicht mehr darum gebeten, den Käse wegzulassen. Ein Salat ist allerdings sehr teuer und wer meint, für umgerechnet 25€ eine Riesenportion zu erhalten täuscht sich. Die Portion wirkte kleiner als der Burger auf dem Nachbarteller (zum gleichen Preis). Aber das wäre meckern auf hohem Niveau, ich bin jedes Mal trotzdem satt geworden. Achja, nicht in jedem Restaurant kostet der Salat 25€ :essen:
    Veganes Essen im Restaurant zu finden, ist schwierig. Es wird, wie gesagt, gern Käse verwendet. Im Perlan in Reykjavik hatten wir Glück, dass das "Vegetarian Menu" ein veganes war. Wer sich aber nicht dazu durchringen kann, kurzzeitig von vegan auf vegetarisch umzuschwenken, dem sei gesagt: Kein Problem bei Selbstversorgung. In jedem noch so kleinen Supermarkt im letzten Ort vorm Nirgendwo gab es eine vegane Produktpalette. Man sollte sich vielleicht nur darauf einstellen, mehrere Märkte besuchen zu müssen, um eine breitere Vielfalt zu haben. Angefangen von diversen Pflanzendrinks (Hafer, Soja, Reis etc.) über vegane Müsliriegel und verschiedensten Mehlsorten oder ausgefallenere Sachen wie Chiasamen, gab es fast alles. Wir haben auch einmal Apfelessig von Voelkel gefunden oder Bioprodukte von Rapunzel. Preislich fand ich die Sachen im Rahmen. Die Riegel von "Nakd" sind sogar günstiger als hier in Deutschland erhältlich.
    Da wir uns fast nur Unterkünfte ohne Möglichkeit zur Selbstverpflegung gebucht hatten, haben wir abends vegetarisch gegessen. Für unterwegs gab es Obst und vegane Riegel. Für unser Frühstück haben wir uns vegane Brotaufstriche aus Deutschland mitgebracht. Wir hatten einen tollen Urlaub und ein nächstes Mal gibt es bestimmt. Dann vorraussichtlich mit veganer Selbstverpflegung.
    Ich hoffe, ich konnte den Vegetariern und Veganern ein Wenig die Sorge vor dem Essen in Island nehmen! GoIceland

  • Ich hatte jetzt auf zwei Reisen auch keine Probleme. Selbstversorgung geht inzwischen sogar sehr gut. Ich habe mich gewundert, was in den letzten zwei Jahren an Produkten im Supermarkt dazu gekommen ist. Aber das ist in D ja nicht anders. Am Besten fand ich, dass diese Vio-Scheiben so günstig waren. Veganer "Käse" ist ja hier deutlich teurer.

  • Wir hatten da als Selbstversorger (und selten auch Essen-Geher) letztes Jahr überhaupt keine Probleme.


    Aus Deutschland hatten wir uns per se ein paar Aufstriche mitgenommen (und dann auch festgestellt, dass es selbst in Keflavík Rapunzel-Produkte zu kaufen gibt), damit war es mit der Brotzeit auch schon erledigt - und für jegliche warme Mahlzeiten oder zwischendurch kann man ja in jedem Geschäft Obst, Gemüse, Nudeln etc., Nüsse und Süßkram kaufen. Es muss ja nicht immer irgend was Soja-Seitan-Extravagantes oder irgend welche Spezial-Ersatzprodukte sein. Wobei man selbst das in vielen Geschäften bekommen könnte, wenn man möchte.


    Über "nur Salat" musste ich schmunzeln - gab es in diesen Restaurants keine Pasta mit Tomatensoße/Pesto, keine Pommes, keine Tomaten/-Gemüsesuppe, Ofenkartoffel? In die Richtung haben wir eigentlich immer was bekommen, wenn es nicht zum "vollwertigen" Gericht reichte.

  • Das ist vielleicht falsch rübergekommen, wir haben nicht jeden Abend Salat gegessen. In einem Restaurant am Myvatn gab es 2 vegetarische Gerichte - beide aber mit Fisch. Da man sich, warum auch immer, weigerte "ohne" auszuliefern, haben wir einen Salat genommen. Ein weiteres Mal hat mir das Menü nicht zugesagt ( es gab 1 mit Fisch und 1 ohne), da habe ich auch Salat genommen. Und ich musste mich auch nie von Pasta mit Tomatensosse ernähren, das wäre auf Dauer auch langweilig geworden.


    Insgesamt war ich überrascht vom veganen Lebensmittelangebot auf Island. Bei meinen Frühstücksbrotaufstrichen bin ich sehr eigen, es gibt nur 1 Marke , die ich mag und die gab es tatsächlich dort nicht. Wenn ich in D im Hotel frühstücke, dann reicht mir Brötchen mit Tomate. Aber für 14 Tage nehme ich mein eigenes Zeug mit. Ist gar nicht so einfach, vegan und wählerisch :D

  • hallo ihr.



    wollen wir den thread mal wieder ein wenig auffrischen? :D


    danke für eure eindrücke. wir fliegen vom 02.-17.10. nach island und sind auch schon gespannt, wie es mit dem veganem angebot sein wird. mittlerweile gibt es ein paar blogs von Herbivoren, wo man sichelten kann. Da wir allerdings mit einem happy camper unterwegs sind, versorgen wir uns selbst und deshalb denke ich, wird es kein großes problem sein. bei silva halten wir dann auch mal an. laut tripadvisor-erfahrungsberichten ein toller tipp!


    wer sonst noch ein paar tipps außerhalb reykjaviks hat, gerne her damit! oder sind vielleicht veganer hier, die mit einem kleinen camper unterwegs waren?


    frosti