Island Rundreise mit Kleinkind (etwa 2 Jahre)

  • Hallo zusammen,


    wir sind neu im Forum :) und haben bisher nur ein bisschen mitgelesen.


    Vielleicht habt ihr ein paar Tips für uns - wir haben uns in den Kopf gesetzt für 3 Wochen nach Island zu Reisen, mit unserer bis dahin 2 jährigen Tochter.


    Leider macht uns schon die Wahl des Zeitpunktes einiges an Kopfzerbrechen. Wir waren bereits mit dem Pick-Up Camper in Kanada/USA und haben es dort nicht geschafft weit genug nördlich zu landen um die Nordlichter zu sehen. Island im Winter stellen wir uns sehr ungemütlich vor (die Mädchen unter uns ;-))... lohnt es sich für die Nordlichter die Reise in den Oktober zu schieben und dafür auf einige Inland Trips zu verzichten? Oder soch lieber Ende August/Anfang September fahren und keine Nordlichter dabei haben?


    Das nächste ist... der Pick Up Camper in Kanada hat es uns angetan. Leider sind die Preise in Island gesalzen :-(. Wäre es eventuell günstiger oder überhaupt Wettertechnisch empfehlenswert einen Allrad PKW zu mieten und in Guesthouses oder günstigen Hotels zu übernachten? Rentiert sich das? Hat jemand Erfahrung wie es da essenstechnisch für die Kleine aussieht? Überhaupt haben wir momentan noch ein recht ungutes Gefühl mit dem mieten irgendeines Fahrzeuges... wir haben schon etliche Berichte gesehen mit Hinweisen wie "Mietet ja nicht bei 1933..." usw. :-(.
    Ach ja - auf Allrad aus preisgründen zu verzichten geht nicht ;-)... wir haben bereits in Kanada verzweifelt nach einem "echten" Allradler gesucht und ihn schlussendlich auch gebraucht, weil wir gerne ein bisschen abenteuerlustig unterwegs sind :-).


    Gibt es vielleicht jemand der Erfahrung mit Reittrips mit einem Kleinkind hat? GIbt es einen speziellen Anbieter dafür in Island?


    Was noch...? Ja genau: Island ist ja nun nicht bekannt für gutes Wetter... ist die Insel tatsächlich auch die Reise wert, ergo ist sie auch wirklich OHNE Sonne so schön wie ihr alle sagt ;-)?


    glg Tina

  • Mit etwas Glück sieht man ab Mitte August schwache Nordlichter. Ab September sind die Chancen gut Abends Nordlichter (falls aktiv) zu sehen.

  • Zum Thema Wetter: Island ist wirklich bei jedem Wetter (und es wechselt ja ständig!) spannend und schön.


    Zum Thema Pickup-Camper: Du hast recht (zum Preis den ich für den Camper in einem Tag bezahle, miete ich zB. im Wallis in der Nebensaison ein Freienhaus für eine ganze Woche!!!) aber trotztem mache ich den "Fehler" immer und immer wieder, denn mehr "Freiheit" geht fast nicht..... Aber im WInter, im Oktober habe ich schon tiefsten Winter erlebt, würde ich ein gutes Allradfahrzeug und feste (gut geheizte) Unterkünfte vorziehen. Das Hochland ist ja in der Regel so oder so gesperrt.


    Lemming

  • So ein 4x4 Camper für 300 Euro am Tag lohnt sich meiner Meinung nach nicht mehr im Oktober. Solche Autos, die nebenbei bemerkt auch noch sündhaft viel Sprit verbrauchen, lohnen sich doch nur, wenn der Großteil der Reise ins Hochland führt. Ich würde vermutlich sogar auf einen 4x4 im Oktober verzichten und größeren Wert auf ordentliche Unterkünfte legen.
    Wenn die Reise im August/September starten soll, ist das Hochland sicherlich in vielen Teilen noch befahrbar und ich würde mir generell die Frage stellen, wie viel Zeit der 3 Wochen sollen ins Hochland fallen und welche Teile bereist werden sollen.

  • Ab dem 20. August gilt bei manchen Vermietern "schon" Nebensaison - wir bezahlen dieses Jahr für den hilux mit Wohnkabine 200€ am Tag. Ist noch immer happig, keine Frage. Der Vorteil vom Camper ist eben seine Flexibilität gegenüber einem 4x4 mit festen Unterkünften. Diesen würde ich mir vor allem mit kleinen Kindern nicht nehmen lassen: Kind ist müde und will schlafen - nächster Feldweg oder Parkplatz; kein Problem. Kind hat Hunger - rechts ran und kochen. Nach dem schwimmen sind die Sachen nass - hinten rein hängen, trocknet dort. Regen im Auto ist lästig - im Camper kann man spielen. Etappe doch zu lang geplant - der nächste Campingplatz ist nie weit.
    Kleiner Tipp: wenn ihr mit Wow-air fliegt, könnt ihr kostenlos zusätzlich den richtigen Kindersitz mitnehmen...
    Hochland haben unsere beiden auch prima "weggesteckt"- wir sind halt absolut kein Risiko eingegangen (die holmsa wäre vielleicht gegangen und es war sogar ein Isländer im Falle eines Falles da).
    Gruß,
    Bernd

  • Reittour mit einem zweijährigen ? Da könnt ihr allenfalls so eine Tour machen, wo ihr ein Pony in die Hand gedrückt bekommt, Kind draufsetzt und führt. In dem Alter kann kein Kind frei reiten. Obs so ein Angebot auf Island gibt, keine Ahnung.
    Ende September sind die ersten Hochlandrouten schon zu, im Oktober sicher- da lohnt sich kein 4x4, zumal das Abenteuer beschränkt ist, da Off Road fahren in Island nicht erlaubt ist.
    Für einen Camper spricht die Unabhängigkeit- in Island sind aber im September / Oktober viele Campingplätze zu. Wir haben in der Vorsaison die Erfahrung gemacht, man kann sich evtl. hinstellen, aber es kann dann sein das keiner da ist, es keinen Strom gibt, und evtl. sogar die Sanitärgebäude zu sind. Die sind übrigens auch nicht geheizt. Wenigstens Frischwasser braucht man mal, da gibts aber auch an Tankstellen. Du kannst dann evtl. auch nicht immer die Chemietoilette leeren. Ich würde dann eh nicht unbedingt einen Camper nehmen ohne Vollausstattung, wie gesagt es hat einiges zu und man ist dann schonmal dankbar, alles an Bord zu haben.
    Es gibt ja jede Menge Anbieter von Campervans, für Euch wäre dann ein umgebauter Transporter möglich, gibts als 4x4 auch von Snail is, so das man evtl ein wenig Hochlandfeeling mitnehmen kann, in dem man den Campingplatz Thagkil anfährt, evtl. auch Landmannalaugar, falls noch offen. (aber ich weiß nicht ob Snail dann auch Fahren abseits der Ringstrasse erlaubt, ich gehe mal davon aus, wenn Snail einen 4x4 anbietet)
    September kann noch wunderschön sein, weil alles in Herbstfarben leuchtet.
    Feste Unterkünfte sind meist Bed and Breakfast, wenn ihr nicht ins teure Hotel möchtet. Edda Hotels, die auch Abendessen bieten, sind September / Oktober auch zu. Bei farmholiday is kannst Du nachschauen, welche Gästebetriebe auch Abendessen (auf Anfrage) anbieten. Sonst musst Du auf Restaurants ausweichen, d.h. vorab abklären wo Du aufschlagen möchtest und wo ein Angebot besteht, damit Du nicht abends noch zig Kilometer fahren musst. Abgesehen davon, das das meist ein teures Vergnügen ist.
    Ansonsten finde ich Island, auch auf der Ringstrasse, außerhalb der Saison immer noch leer genug, das man sich nicht auf die Füsse tritt. Das andere Leute halt auch die "Sehenswürdigkeiten" mitnehmen möchten ist klar und ganz allein wird man dort nicht sein :). Ende Mai ist man sich aber dort auch nicht gerade auf die Füsse getreten. Am vollsten war eigentlich Jökulsarlon.
    Wir waren übrigens vor zwei Jahren mit meinem reiselustigen Neffen (damals 3 Jahre)- Tante, Oma und der Kleine- Nähe Selfoss in einem Ferienhaus mit Hotpot, ebenfalls im Oktober zwecks Nordlichter. Es gab schon etwas Schnee, der Kleine stand begeistert vor Gullfoss und Geysir, tobte draussen rum und bestaunte sogar die Nordlichter- ein rundum gelungener Kurztrip (eine Woche). (Nordlicht hatten wir nur einmal, weil das ja auch immer wetterabhängig ist, aber dann direkt überm Haus- wir haben die Wetterberichte verfolgt, recht kurzfristig gebucht und immerhin einen Abends Glück gehabt)

  • Polarlichter haben wir letztes Jahr glaube ab dem 20. August in mehreren aufeinanderfolgenden Nächten gesehen. Und sooo schwach fand ich die nicht... Ist aber natuerlich Glückssache.


    Snail.is lässt dich mit dem 4x4 VW-Bus durchs Hochland - haben wir 2012 gemacht. Sie haben auch keine Einschränkungen gemacht welche Strecke wir fahren dürfen (Asjka, Landmannalaugar, Spengissandur,...) - aber auch hier ist man natuerlich in den Furten nicht versichert.


    Gruss,


    Bernd.

  • Hallo zusammen,


    danke für die vielen Kommentare :) - das hat uns jetzt schon um einiges weitergeholfen.


    Beschlossene Sache ist jetzt zumindest schon


    1. Reisezeit: Ende August + Anfang September, 3 Wochen
    2. Übernachtung: Camper (Art noch unbekannt ;) )


    fakewoodforest: Kannst du mir vielleicht einen Tip geben - wo ihr den Hilux gemietet habt?


    Generell noch eine Frage an die "mit Kinder Camper": Womit habt ihr die besten Erfahrungen? WoMo, Pick-Up mit Aufbau oder Campervan?
    Der Campervan ist mir momentan trotz des niedrigen Preises am unsympathischsten... die Küche im Kofferaum und die Matratze auf den Kästen (Happy Campers und Snail is). Schaut nicht grad schlechtwettertauglich aus.


    glg Tina

  • Mit einem klassischen Campervan, auf Basis des Renault Kangoo und ähnlich, seid ihr natürlich "falsch" mit einem Kleinkind. Snail is, aber auch andere bieten ausreichend große Transporter, wo eben keine Bordtoilette und Dusche da ist, man aber im "Auto" sitzen und auch kochen kann. Spartanisch, natürlich. Mit dem 4x4 von snail könnt ihr auch ins Hochland. Kuku hat auch einen 4 x 4 Transporter. (Toyota Hiace)
    Mit einem klassischen WOMO dürft ihr nicht ins Hochland, auch nicht die Kjölur oder Kaldidalur (ohne F). Hier habt ihr die Wahl zwischen einem Kastenwagen (nur Mcrent) oder einem klassischen WOMO. Wir haben für 16 tage bei MCRent 2600 €für ein rechts großes WoMo bezahlt. Das hatte Einzelbetten, zu einem großen Bett zusammenbaubar, es gibt aber auch Modelle z.B. mit einem französischen Bett. Dazu hatte es ein Hubbett.
    Bei den Witterungsverhältnissen, macht ein WOMO schon Sinn. Wir waren froh nicht immer draussen sein zu müssen- Ende Mai war die Temp teils nahe am Gefrierpunkt.
    ich war früher schon "aktiv" auf Island, Reittouren und Wandern, teils Übernachtung im Zelt- mit WoMo ists schon komfortabel.
    Der Pick up kostet natürlich mehr, ist doch beengt im Platzangebot und hat keine Bordtoilette / Dusche. Dafür dürft ihr damit ins Hochland, ist aber auch die teuerste Variante.

  • Hallo Tina


    Pickup ist ja nicht gleich Pickup. So ein Hilux mit FIS Aufsatz ist sehr eng, zugig etc., lohnt sich aus meiner Sicht nur wenn ihr überwiegend im Hochland seid. Wenn wegen eurer Reisezeit unklar ist, was noch geht, würde ich das nicht machen. Dodge RAM 4x4 et al mit WoMo Aufbau noch teurer, aber das ist natürlich dann vor allem bei schlechtem Wetter deutlich komfortabler. Mit 15M alter Tochter haben wir im Juli 2014 auch gezeltet sowie spontan Unterkünfte gebucht als das Wetter zu schlecht war, F26 und Askja ausgelassen wegen Schnee etc. Da allerdings eigener 4x4 mit Norröna und allem Klimbim. Aus meiner Sicht reduziert es sich einfach auf die Frage wie die Route sein soll, was zu der Jahreszeit zu der ihr fahren wollt überhaupt möglich ist und ob das alles ins Budget passt. Je nachdem wie ihr sonst so drauf seid, macht es dann kaum einen Unterschied ob noch ein 2J dabei ist oder nicht. Hochland muss ja auch nicht mit Übernachtung im Hochland sein. Von einem FH ausgehend im Süden oder Norden kann man auch Tagestripps ins Hochland machen. Oder wenn ihr ein normales WoMo habt einen Hochland Ausflug mit Bus oder 4x4.


    Wetter in Island würde ich nie unterschätzen. Regen-Smiley


    Gruß,
    Ash

  • So ein Hilux mit FIS Aufsatz ist sehr eng, zugig etc

    Dazu kommt, dass das "Zeltwandteil" je nach Wind enorm flattert und knattert, so dass oft kaum an Schlaf zu denken ist.
    Der einzige Vorteil, den ich im Gegensatz zum Hardtop-Camper feststellen konnte, war der tiefere Schwerpunkt des Fahrzeugs.


    Lemming