Erneuter Todesfall am Strand von Reynisfjara

  • Hm. Wer schon nasse Füsse hatte, der war doch so nah dran, dass die nächste grössere Welle ihn auch umwerfen könnte?


    In den allermeisten Fällen passiert nun mal nichts, aber es hätte jedem mit nassen Füssen passieren können.

  • Ich war schon öfters in der Höhle, allerdings bei ruhiger See und Ebbe.
    Ich müsste mal meine alten Bilder durchschauen, ich habe das Gefühl, dass der Strand früher etwas breiter war.


    Das Phänomen der plötzlich auftretenden einzelnen Riesenwellen gab es aber auch schon damals schon, nur waren zu der Zeit kaum Touristen dort am Strand. Selbst in der Hochsaison konnte man dort tagsüber alleine sein.

  • Selbstüberschätzung ist der eine Aspekt.


    Ein anderer, dass viele Menschen in unsere wohl behüteten Gesellschaft, verlernt haben selber Gefahren zu erkennen. Vor allem in der Natur.


    Im anderen Forum wird das Ganze mal von einer anderen Seite in Augenschein genommen. Ganz interessanter Ansatz, wie ich finde. Ich kann es leider nicht vernünftig in Worte fassen, ohne abzuschreiben.


    Ich nenne es mal salopp JoJo-Efekt des Schilderwahns. Auf der einen Seite brauchen wir uns keine Gedanken mehr über Gefahren zu machen, da wir ja allerorts gewarnt werden. Auf der anderen Seite führt ein vermehrter Schilderwald zur Ignoranz.


    Und sein wir doch mal ehrlich, hier bei uns werden Sturmwarnung oder Glatteiswarnung oft nicht wirklich ernst genommen. Bis ein Tornado das eigene Dach abgedeckt hat, das Auto auf der Straße schwimmt bei Überflutung oder ein Unfall auf vereister Fahrbahn passiert.


    Warum man aber Gefahren ignoriert, wenn man persönlich darauf angesprochen wird, ist mir schleierhaft. Im Fall vom Swinafelsjökull kann das nur Selbstüberschätzung sein.


    50 cm Basaltstumpf, glatt wie sonst was durch Feuchtigkeit oder Sand, ist sicherlich nicht der standfesteste Untergrund.
    Der Durchschnittstourist in nicht mehr in der Lage, die Gewalt des Meeres und das er auf seinem Standort so schnell nicht reagieren kann, einzuschätzen. Eine doppelte Falscheinschätzung sozusagen.


    Passieren tut so etwas aber überall auf der Welt. Da helfen weder Warnschilder, noch rote Farnen. Und auch der beste Bademeister oder Aufseher kann derartiges nicht verhindern.


    Es werden immer Menschen auch die Gefahren ignorieren beim Anblick von schaurig-schönen Naturgewalten, an den Klippen stehen, obwohl die Gischt schon meterweit über die Köpfe geht usw usw. So ist der Mensch halt. Er verlernt immer mehr die Natur zu verstehen, was ihm nicht bewußt ist in dem Moment, so beigeistert von dem er sieht.


  • Es scheint so als seinen fast nur noch schwachmaten auf der Insel unterwegs :thumbdown:
    Mal sehen wie lange das noch alles gut geht ohne das das verbote hagelt die nicht mehr so "einfach" zu umgehen sind ... fluch


  • Man kann auch alles übertreiben. Ich war heute auch an diesem Strand und die Polizei beneide ich nun wirklich nicht um den Job. Letztendlich gibt es in der Natur immer Gefahren und einen weiteren Todesfall wäre sicherlich der Gau für die Touristik.
    Auf Rügen gab es das ja auch schon öfters, dass jemand durch abbröckelnden Kreidefelsen ums Leben kam. Danach gab es immer irgendwelche Aktionen (Sperrung von Strandabschnitten, Überwachungen) aber nach einer Weile legt sich alles wieder. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden aber gefahrlos durch die Natur spazieren gibt es eben nicht.


    Mit steigenden Touristenzahlen, steigen auch die Todesfälle. Das ist leider eine ganz einfache Rechnung. Reduzieren könnte man dies nur durch konsequente Absperrung und Überwachung der Maßnahmen aber wollen wir das am Ende wirklich?


  • Dann oute ich mich mal als einer, der auch am Freitag über die Kette beim Gullfoss gestiegen ist. Es sind übrigens mindestens 100 andere auch drüber gestiegen, während ich ca. 1 Stunde am fotografieren war. Wobei ich wahrscheinlich der einzige mit Grödeln unter den Schuhen war.


    Ich gebe gerne zu, dass für mich die Absperrung des Wegs nach unten nicht nachvollziehbar war, höchstens hinsichtlich der Hunderten von Chinesen, die vielleicht mit Halbschuhen unterwegs waren.


    Off Topic: Ich hab noch niemals sooooo viele Busse auf dem Parkplatz stehen sehen.

  • Uns ist FAST das gleiche im klassischen Urlaubsort ( Mallorca) passiert. Stürmisches Wetter, aber Wellen kamen "ganz normal" rein, ich habe mit genügend Abstand gefilmt und Bilder gemacht. Bis denn genau DIESE EINE, NICHT BERECHENBARE WELLE URPLÖTZLICH HEREINSCHWAPPTE.
    Es zieht Dich von den Füssen weg, der Sog ist unwahrscheinlich und wer in Panik gerät hat verloren.
    Meer ist NIEMALS berechenbar, nicht an der Nordsee, nicht in den Tropen und nicht auf Island, gerade auch bei Wind / Sturm.


    Genau so ging es mir auch, als es mich erwischt hat.
    Ich stand vorher da, schaute mir das Spektakel an und dachte ich konnte es jetzt ungefähr abschätzen bis wohin die Wellen reinkommen und geh dann schon nochmal extra ein paar meter weiter zurück. Und dann kommt, wie schon bei Dir, diese EINE Welle, und dann guckste doof...!


    Also echt wirklich nochmal den ein oder anderen meter noch weiter zurück gehen, als nachher deine letzten meter gemacht zu haben... und das unterwasser...

  • Dann oute ich mich mal als einer, der auch am Freitag über die Kette beim Gullfoss gestiegen ist. Es sind übrigens mindestens 100 andere auch drüber gestiegen, während ich ca. 1 Stunde am fotografieren war. Wobei ich wahrscheinlich der einzige mit Grödeln unter den Schuhen war.


    Ich gebe gerne zu, dass für mich die Absperrung des Wegs nach unten nicht nachvollziehbar war, höchstens hinsichtlich der Hunderten von Chinesen, die vielleicht mit Halbschuhen unterwegs waren.

    Das dachten sich die Leute bei Reynisfjara auch.. bei sowas sollte man lieber nicht sagen, was man denkt! Leuten wie dir gehört ne saftige Geldstrafe aufgebrummt.. fluch

  • Nach meinen Erfahrungen mit der hiesigen Ordnungsmacht muss ich echt sagen SUPERHÖFLICH ( Verkehrskontrolle in AKY und Dorfsheriff in Dalvik )
    Vermutlich nehmen die meisten Leute sie LEIDER ;( nicht ernst weil sie " zu NETT " sind.
    Ist aber ne reine Vermutung


    Da stimme ich Dir zu. Ich denke es wird immer ein paar Unbelehrbare geben und so wird es auch weitere Todesopfer am Reynisfjara geben. Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass man hier aufklären sollte und wer es dann immer noch besser zu meinen scheint, dem ist eben nicht mehr zu helfen. Die Leute sind ja in der Regel selber groß und erwachsen. Kindermädchen muss niemand spielen. Es gibt so viel leichtsinnige und unvernünftige Dinge die man tun kann, warum sollte man das alles versuchen zu verhindern, denn daran wird man sicherlich scheitern.

  • Als ich dort war gab es kein Eis auf dem Weg, also muss es noch andere Kriterien geben. Ich nehme an, dass die Verantwortlichen (wer immer das ist) nicht immer den Wegzustand prüfen wollen, und daher einfach die Sperre lassen - das ist einfacher.

    Wer lesen kann... in der Zeitung stand noch es liegt an den SCHNEEFELDERN, die dir einfach unterm Arsch wegrutschen können, DANN stehst auch DU mit Spikes dumm da. :gutenmorgen:

  • Ich verstehe ja die Vorsichtsmaßnahmen, auch wenn sie meiner Meinung nach überhand nehmen. Ein bisschen mehr Eigenverantwortung der Besucher sollte man schon zulassen.

    bei unserem aktuellen Versicherungssystem ist das nicht möglich.
    Da kommt dann demnächst einer mit seinem verstauchten Fuss und seinem amerikanischen Anwalt daher
    und verklagt die Tourismusorganisation.
    Anschließend kannst Du Island nur noch im TV bestaunen.

  • Ist zwar nicht Iceland, aber so kann man sich das Vorstellen! ;(


    Un homme sauve deux retraités de la noyade dans le Finistère en Bretagne (VIDEO) - YouTube


    Das Video von brotlos gibt es auch noch in einer ungeschnittenen Version.


    Deux retraités sont emportés par la houle dans le Finistère lors de la tempête 08/02/2016 (VIDEO) - YouTube



    Wenn man das Video in voller länge sieht, kann man es 1:1 auf Reynisfjara anwenden. Am Reynisfjara gibt es auch unzählige Wellen, welche harmlos aussehen und man könnte scheinbar Problemlos noch 10 Meter näher ans Meer gehen - bis DIE Welle kommt...

  • Wer lesen kann... in der Zeitung stand noch es liegt an den SCHNEEFELDERN, die dir einfach unterm Arsch wegrutschen können, DANN stehst auch DU mit Spikes dumm da. :gutenmorgen:


    Schneefelder auf dem Weg?????? Bist Du schon mal dort gewesen???? Wenn man den Weg runtergeht kann man vielleicht bei Glatteis (war nicht) oder ungeeignetem Schuhmaterial ausrutschen, aber ganz bestimmt nicht ein Schneefeld lostreten. Übrigens müsste man dann auch unzählige Parkplätze und sonstige Straßen sperren, denn dort war es auch teilweise a...glatt - dort habe ich mich (ohne Grödel :D ) auch zweimal unfreiwillig hingesetzt. Warnschilder oder Absperrungen gab es dort aber leider nicht. :blerg:

  • Schneefelder auf dem Weg??????

    Hab ich so nicht gesagt. Fragezeichen sind keine Rudeltiere :)

    aber ganz bestimmt nicht ein Schneefeld lostreten. Übrigens müsste man dann auch unzählige Parkplätze und sonstige Straßen sperren, denn dort war es auch teilweise a...glatt

    Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun?

    Warnschilder oder Absperrungen gab es dort aber leider nicht.

    Und wenn es welche geben würde, gäbe es ja immernoch Leute wie dich, die stolz darauf sind, sich über solche Hinweise hinwegzusetzen Clap

  • Meine persönliche Meinung:
    Am Gullfoss kann man den Weg zum Wasserfall mit Spikes gefahrlos laufen, ohne Spikes ist dieses aber teilweise ein waghalsiges Unterfangen.
    Ich muss zugeben dass ich auch schon, mit Spikes, über die Absperrung geklettert bin und runter zum Wasserfall gegangen bin. Wobei ich andere gewarnt habe das es ohne Spikes viel zu gefährlich ist.
    Da dort aber niemand stehen kann der kontrolliert ob die Leute Spikes haben oder nicht ist es verständlich dass der Weg gesperrt wird.