Niceland - wunderbar - Mein Bericht

  • ich bin gerade dabei auf Street view die weitere Tour vom Mai nachzuvollziehen. Man ist das schlimm und das Schreiben machts noch schlimmer. Nebenbei höre ich Sverrir Bergmann und mich durchzog gerade ein Schauer. Es läuft das Festivallied von 2012.
    Jeder, der sich nicht infizieren möchte, der sollte diese wunderschöne Musik von Sverrir nicht hören. Ich warne ausdrücklich davor!
    Donnerstag gehts los.
    Als Björg mir erzählte, dass er einmal nur zu einem Konzert von Björk nach Reykjavik geflogen ist, dachte ich der ist schon krass. Nun fliegen wir ebenfalls nur mal so für 3 Tage "rüber". Ich denke mal, wenn es der Geldbeutel auch nächstes Jahr noch erlaubt, dann bin ich auch wieder zweimal da. Irgendwie ist das ja doch wie ein REHA. die Entbehrungsschmerzen werden gelindert, ein bißchen hält es auch an, aberdann muss man wieder zur REHA. Schade eigentlich, dass die Kasse das nicht bezahlt ;(

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • ...kommt Zeit kommt Campingplatz, das sind unsere Gedanken auf der Fahrt gen Süden. Das Wetter ist wirklich mehr als bescheiden. Etwas Regen wär ja nicht so schlimm, aber der Wind, ach was Wind, es ist wieder ein Sturm. Auf dem Stück bis Blönduós halten wir aber dennoch an etlichen Stellen an. Genusspausen nennen wir das. Auch nach 8 Tagen staunen wir über Schluchten, Steine, Farben.
    In Blönduòs gibt es die große Tankstelle, die keine Wünsche offen läßt, daneben eine Zeile mit Restaurant, Werkstatt, Blumenladen und noch irgendwas. Der Sturm ist wieder so stark, dass wir Mühe haben die Autotür zu öffnen, ne stimmt nicht. Öffnen geht von ganz alleine - zumindest zum Aussteigen. Zum Einsteigen wird es dann schon schwieriger.
    Immer wieder hat uns die Vielzahl und teils auch die Größe und Architektur der Kirchen erstaunt. So wenig Menschen und so viele Kirchen, dabei dürfte es heute nicht mehr so sein, dass jeder Ort, jedes Gehöft, dass eine Kirche hat, auch steuerbefreit ist.
    Wir wollen aber erstmal etwas essen. Also rein in die Tanke. Aber wo gehts rein, hier nicht da nicht, einmal fast rum und endlich , der geöffnete Eingang ist zu sehen. Dies war wohl dem Sturm geschuldet. Drinnen ist es ziemlich voll und fast nichts ist Schöner wie Leute gucken". Da sitzt ein Paar, bestimmt schon weit über 70 und isst etwas, was sie zuhause wahrscheinlich nie essen würden - Burger. Nebenan ein Tisch mit Isländern, die genau das machen, was man uns Touris gesagt hat, dass wie es bitte nicht machen möchten: Cola nachfüllen bis zur Halskrause. Wir trauen uns dann aber einen zweiten Kaffee nachzufüllen. Eine junge Mutter mit ihren Kindern, die sich benehmen wie bei Mac Donalds und überhaupt hinterlassen fast alle, Einheimische und Touristen die Tische wie Sau.
    Da wir ja nun Ersttäter sind besprechen wir das weitere Vorgehen und entscheiden uns aufgrund des Sturmes kurzerhand bis Reykjavik durchzufahren.
    <Dieser Gedanke hat sich als gut herausgestellt, denn es war nicht nur der unvorstellbare Sturm, es gab dann auch noch Regen ohne Ende.>
    Also weiter.
    Oh, das ist ja putzig, ein Hügel nur für die Elfen und Eingägne haben sie auch bekommen und eine Kirche. Also schnell abbiegen und ab in den Match. Himmel Herrgott, hoffentlich komm ich da wieder raus. Und es regnet.



    Das Bild ist zwar nicht spektakulär, aber irgendwie war die Stelle süß. Hätte es nicht so geregnet, wären wir gerne länger geblieben. Die dahinterliegenden Ferienhäuser waren nicht bewohnt. wir störten also auch niemanden.


    ...und vielleicht kommt ja doch noch ein Campingplatz. geöffnet sollte er sein, das scheint an der Westseite ein größeres Problem zu sein, als an der Ostseite. Also weiter
    In Borganes angekommen. Die Nerven der einheimischen Autofahrer werden gerade durch uns etwas strapaziert. Kann ich aber im Moment nicht ändern. Der Stellplatz sieht sehr spartanisch aus. Ein Wohnmobil, das wir auf unserer Strecke schon mehrfach gesehen haben, macht es sich dort gemütlich. Der Platz ist wirklich sehr schön gelegen. Die Aussicht aufs Wasser grandios - aber ein Klohäuschen. Zu sehen ist da nichts.
    Was tun? Weiter.
    Hätte mir jemand gesagt was dann kommt, ich hätte uns nach Reykjavik beamen lassen.
    Der Sturm ist zu einem Orkan angewachsen und ich kann nur schwer das Auto halten. Der Hüpfer von rechts nach links ist dann der Höhepunkt.
    Einer kommt noch, der Tunnel. 1000 Kronen und neben mir eine Schwester, die immer ruhiger und kleiner wird. Dabei ist sie größer als ich. Wie kleine Schwestern so sind, ärgen sie die großen gerne. Ich erzähle ihr also, dass wir jetzt unter Wasser sind, wie tief wir sind und wie lang der Tunnel ist. Huch, wo ist Schwesterlein. Es ist so ruhig im Auto. Ich muss nun doch lachen, den Elbtunnel hat sie bisher ja auch jedesmal überstanden und der ist ja nicht viel anders.
    <abschweifen ein>
    Die Landschaft in Island hat ja eine Menge zu bieten, auch Kreisverkehre. Doch, wir haben bei uns auch einen und nächstes Jahr sollen wir einen zweiten bekommen. Aber unser Kreisel hat nur eine Spur. Ich fahr rauf und auf der selben Spur wieder raus. Unser Kreisel ist auch klein, viel zu klein. Es kann dann auch mal passieren, dass bei leichtem Glatteis eine Autofahrerin in den Kreisel fährt, an der nächsten Einfahrt einen riesigen Trecker mit riiiiesigem Anhäger sieht und denkt, wie passt der wohl darein. Die Autofahrerin ist abgelenkt und fährt einfach mal in den Kreisel rein und ach - peng - wieso ist da ein Auto vor mir. Schei.. was. wir also gleich rein in unsere Werkstatt, mein Mann ganz ruhig und die Geschädigte gefühlte hundertmal "Nun haben sie mir den ganzen Tag versaut". Kich war hganz cool "Den Tag hätte ich ihnen versaut, wenn sie verletzt gewesen wären"
    </abschweifen ende>
    Ich entschuldige mich beidem isländischen Fahrer, der nicht so genau wußte wohin ich wollte. Ich versuche also irgendwie herauszufinden, wie ich mich richtig verhalte. Wie machen das die isländer. Ah so geht das - nächster kreisel - ne, jetzt machen die das ganz anders. Dazu passt dann ein weiterer Vergleich Isländer vs. Deutschländer. Wird demnächst fortgesetzt.
    Meine Schwester denkt in dem Moment, alles was mehr als drei häuser hat, müßte Reykjavik sein (entschuldige Schwesterlein, das ist gemein), ist aber erst Mosfellsbaer.
    Es geht schnurstracks zum Campingplatz in Reykjavik und zwei schöne letzte Tage mit nochmal Aufregung liegen vor uns.

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • Wir sind auf dem Campingplatz, der schon recht groß ist und auch sehr gut besucht. In den Reiseführern, die man sich so vor einer Reise unnützerweise zulegt, ist der Platz mit 5 Sternen angegeben. die einzige Angst meiner Schwester ist, dass wir zu weit von den sanitären Anlagen (gell, hab mich doch toll ausgedrückt) entfernt stehen würden, dabei ist sie das Wandern in der Nacht doch bereits gewohnt.
    Obs regnet oder schneit, die I*** die ist bereit. Es zwickt und drückt und ganz verzückt nimmt sie den Weg zum Badehaus und sieht danach zwar müde, aber doch erleichtert aus.
    Wir melden uns an, Seniorenrabatt gibt es hier nicht, damit können wir leben. Wir sind nur noch müde nach der langen Fahrt. Schnell noch nach Hause whatsappeln und dann erstmal schlafen.
    Der nächste Tag ist Reykjavik-Tag, klar was sonst. Endlich Whale watching. Nach unserem wahrlich üppigen Frühstück mit *igitt* Kümmeltoastbrot mit Marmelade und Nescafe gehts zu Fuß in die Stadt. Kann ja nicht sooo weit sein, jedenfalls auf der Karte. Ich hab meine Wanderstiefel an, sieht zwar bescheuert aus in der Stadt, aber a.) kennt mich hier niemand und b.) ist mir das ohnehin egal. Schwesterherz nimmt die Schuhe mit der dünneren Sohle und darf dafür dann später heiße Füße haben. Tja, wer schön sein will.....Es geht den üblichen Gang Richtung altem Hafen. Wir haben Glück bis zur nächsten Ausfahrt von Elding ist es nicht allzu lang. Rauhe See wurde uns angekündigt, na das haben wir schon beim Autofahren gestern gemerkt :D . aber das macht uns ja nichts aus - WIR sind ja vonne Küste.
    Da hinten, da liegt das Schiff, in das wir rein sollen. Sieht ja schon ein bißchen merkwürdig aus. Ein riesiger Glaskasten, kaum Sitzplätze, einige Bilder und ein Verkaufstresen für Souvenirs. Komischer Whale watching Dampfer. Die Leute können doch nicht die ganze Zeit stehen und auf die kleine Bank an Deck passen grad mal 3 Leute drauf. Wir beäugen das noch eine kleine Weile, es kommen auch immr mehr Leute und schließlich frage ich eines der beiden Mädels am Verkaufstresen. Ach so!!!! Das Schiff, welches rausfährt, legt an der Seite an. wieder mal was dazu gelernt und nicht dumm sterben müssen.
    Irgendwann ist es soweit und wir können auf das "richtige" Schiff und ergattern einen netten Platz. Die Fahrt raus aufs Meer beschert uns rauhe See, aber auch einen wunderschönen Blick auf die Küste. Ich genieße das in vollen Zügen. Irgendwann ist es soweit, dort, wo ganz viele Möwen sein würden, da wäre die Chance einen Wal zu sehen groß. Das Mädel erzählt sich fast die Lunge aus dem Hals, nur von Wal nichts da. Den anderen Schiffen geht es zum Glück nicht anders. Die arme Maus am Mikrofon, übrigens eine Deutsche, muss sich echt etwas einfallen lassen und so wird das Wort Minki, für Minkwal, zu einem Wort, dass uns nach geraumer Zeit echt zum Halse heraus hing. Wir konnten Minki nicht mehr hören. Aber das Kerlchen kam dann doch noch. Der Fotoapparat war grundsächlich nicht so schnell wie das Tier. Einmal hab ich sogar den Kopf gesehen.
    Was die drei auf dieser Stelle befindlichen Schiffe dann gemacht haben, hat mich veranlasst zu sagen nie wieder Whale watching. Stop--Smiley Der Wal wurde, abgesprochen unter den Kapitänen, eingekeilt. Es gab weder ein rein noch raus. Mir ist fast das Kotzen gekommen (Entschuldigung) und mir war jegliche Lust an dieser Tour vergangen.
    War mir übel !!!!!!! Wie das aussah:



    aber ich steh dazu, ach ne ich lag dazu.
    Es war dann doch schön wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Was muss man mitgemacht haben, wenn man in RVK ist, jedenfalls sagen das die Reisebücher - klar das Hotdog schlechthin. Hihi, schlechthin bekommt eine ganz besondere Bedeutung. Schon der Weg dorthin hätte uns stutzig werden lassen. Ziemlich versteckt hinter Bauzäunen stand sie da RVKs bestur poelser. Nun war der Tag gelaufen, selten so etwas eckliges gegessen. Die Wurst muss wohl schon 8 Stunden im Wasser gelegen haben.


    Man könnte meinen, wir wären nun hundemüde, waren wir auch.
    So ganz so wahnsinnig schlecht konnte mir nicht sein, denn wir waren noch einem total kuscheligen Cafe, und der Kuchen sah so unverschämt lecker aus. Es war überhaupt kein Problem ein Stück Kuchen und zwei Kuchengabeln zu bekommen. Die Atmosphäre war so dermaßen hyggelig, wir wollten gar nicht wieder raus.
    Trotzdem sind wir zu Fuß und durxh die Altstadt zum Campingplatz. Ist halt so, wenn wir zwei Frauen, ich verallgemeiner das jetzt bewußt nicht, Entfernungen einschätzen sollen, dann geht das schon mal in die Hose. Und das war genau unser Problem. Irgendwo da hinten, da muss das Busterminal sein, der Schritt wurde immer schneller, die Panik in den Augen immer größer und ab und an musste ich stehen bleiben und eine ganz bestimmte Haltung annehmen, so wie früher als Kind. Zur Not wär ich in das Krankenhaus gestürmt - aber puh! geschafft. Wie wunderbar kann es doch auf dem Örtchen sein! Wie erleichternd!
    Aber noch sind wir nicht auf dem Campingplatz, und wir haben keine Lust mehr. Soweit die Füße tragen....und das Schwimmbad, das haben wir uns nun aber wirklich verdient. Wenn nicht irgend so'n Knaller die halbe Nacht seinen Motor hätte laufen lassen, nur damit es im Wagen warm ist, hätten wir auch gut geschlafen. Morgen ist der letzte Tag, nochmal ein bißchen RVK und dann rechtzeitig zum Flughafen.

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • 30. Mai - der letzte Tag
    Der Campingplatz ist doch noch recht voll geworden. Vom Schlachtschiff bis zum Minizelt ist alles dabei. Weder das eine, noch das andere wäre das Richtige für mich. Wenngleich - so'n Minizelt und 45 Jahre zurück, das war schon spannend und so wunderbar eng und die Luftmatratze ist geplatzt :D
    Wir wollen heute nochmal durch die Stadt tigern.
    Ich vergaß, gestern waren wir im Schwimmbad und bis wir im wunderbar warmem Wasser waren, passierte uns, was wir nur gelesen hatten und nicht für möglich gehalten hätten.........
    .....Ticket holen, ok, das können sogar wir. Schuhe im Gang ausziehen, na gut, da wird wohl keiner mit 200 Euro Schuhen hingehen, auch noch ok.
    In der Umkleide war viel platz, sehr viel Platz und wir fanden unseren Spind dann auch. Nach gefühlten 5 Minuten hatten wir dann auch begriffen, wie wir den Spind öffnen konnten. Wir also unseren ganzen "Bickbeernmus" raus aus der Tasche wieder rein in die Tasche und raus aus der Tasche und irgendwann hatten wir die Ordnung, die wir haben wollten. Während wir uns nackig gemacht hatten kam dann aus der zweiten Reihe:
    "Aber sie wissen schon, das man hier ohne Badeanzug duscht :patsch: . Komisch, zuhause mach ich das immer totlach . worauf wir eben dieses auch prompt antworteten. Die Gegenantwort darauf:" Wenn das alle machen würden, dann hätten wir hier in island auch keine Krankheiten". Klaro.
    Wenn es nicht zu unhöflich gewesen wäre, hätten wir wohl einen mittleren Lachkrampf bekommen.
    Ab in die Riesendusche für alle. Und da waren sie, die Damen, die bereits mehrfach beschrieben wurden. Mit wachsamem Augen wurden wir sofort als Touris erfasst. Vielleicht haben wir ja an der Kasse heimlich einen Stempel bekommen, oder es wurde per Handy durchgegeben
    "Achtung, Achtung zwei ältere Damen durchkreuzen die Umkleide und werden voraussichtlich auch die Dusche besuchen. Wenn nicht - festnehmen. Personen sind Ausländer, erkennbar an einem Englisch, das bestimmt schon viele Jahre zurück erlernt wurde. Achtung! bitte besondere Wachsamkeit, ob sie sich auch wirklich vom Kopf bis zu den Zehen duschen und einseifen."
    Die Aufseherinnen hatten wirklich in den ersten Sekunden einen Blick, der jeden dazu zwang mindestens die halbe Flasche Duschgel zu verbrauchen. Aber, taff wie wir nunmal sind, konnten wir auch diese Hürde überwinden und landeten in einem traumhaft warmen Pool. Hier konnte man es aushalten! Das normale Schwimmerbecken dagegen war kalt. Wars natürlich nicht, aber wenn man so aus der Wärme kommt... Danach gleich der nächste Pot. Fehlte nur noch ein Kellner mit nem Piccolo cheers1 .
    Das lohnte sich doch zu schreiben.


    Zurück zum letzten Tag. Reykjavik. Mitten in der Stadt gibt es ja den Bonan, wir also rein wie die Blöden und eingekauft, denn Süßigkeiten mussten sein. Zuhause gibt es ja nichts mehr. :patsch: wenn wir unser Hirn bemüht hätten, hätte es uns gesagt, dass wir auf dem Weg zu unserer Autovermietung einen Bonan um die Ecke haben. Nein, wir zwei Weibsen schleppen uns mit tonnenschweren Tüten zu Fuß bis zum Campingplatz. Meine Schwester ist kurz vorm Herzkasper, denn sie ist es nicht ganz so gewohnt so viel zu laufen. Hund anschaffen - hilft! Den Weg zu finden ist ja nicht so schlimm, aber nach jeder Kreuzung kam dann von mir "so weit ist es nicht mehr". ich glaub meine Schwester war zu guter Letzt sauer auf mich und hätte mich am Liebsten gekillt.
    Es war soweit, wir mussten zur Vermietstation, also ab, zumindest bis zum Parkplatz der Campsite. Vorsichtshalber nochmal aufs Örtchen. Komisch, sonst ist meine Schwester immer die erste, jetzt bin ich die einzige. Also hin, alles wieder ausziehen, Anorak, Vliesjacke. Fertig, ab ins Auto, wir wollen auf dem Weg noch in die Bäckerei und zur Perlan. Dann - Atemnot - Herzklopfen - bleiches Gesicht - Übelkeit
    ich hab meine Jacke mit sämtlichen, für heute nacht wichtigen, Papieren auf dem WC hängen lassen. Ehe meine Schwester das begriffen hatte, musste ich ihr erstmal sehr deutlich klarmachen, was mir passiert ist. Sie hatte das gar nicht gecheckt, weil es so unwahrscheinlich war. Ich stellte mir das Szenario mit Botschaft usw. vor. Also wieder zurück zum Campingplatz, in den Sanitärraum gestürzt und - die Kabine ist besetzt. Auf meine Frage, ob dort eine Jacke hängen würde, kam keine Antwort. Es dauerte und dauerte. Was man solange in der Kabine machen konnte, war mir schleierhaft. Die Dame war dann endlich mal fertig, hatte sich in der Toilettenkabine komplett umgezogen - bescheuert! Keine Jacke da. Hospital - Herzinfarkt - geht grad noch so. Zur Rezeption und gerade, als ich reinkam, wollte das Mädel die Jacke beiseite legen. Diese Erleichterung könnt ihr euch nicht vorstellen. ich hatte Pipi in den Augen.
    Von diesem Schrecken konnte ich mich nur sehr langsam erholen. Nun aber Kaffeetrinken fahren und dann Perlan.
    Der Ausblick wurde an diesem Tag etwas getrübt durch einen nieseligen Tag und irgendwie war der Tag jetzt auch matsche. Schon um 16 Uhr waren wir an der Vermietstation in Kopavogur. Die Rückgabe des Fahrzeugs war total einfach und unkompliziert. Ein netter und auch flotter junger Mann fuhr uns dann zum BSI Busterminal. Unsere Rieenkoffer schlossen wir ein (teuer) und wollten noch ein wenig schlendern. Wir waren müde und geschafft als es dann, mit dem Zubringerbus, zum Flughafen ging. Meine Schwester war etwas sauer, weil wir so früh losgefahren sind, das sollte sich aber am Flughafen ändern.
    Der Busfahrer lud das Gepäck von allen Fahrgästen ein, die davorstanden. Ergebnis, ein Großteil musste wieder ausgeladen werden, weil soviele Sitzplätze gar nicht vorhanden waren.
    Auf dem Flughafen bot sich uns ein Bild, das war nicht zu fassen. Soviele Menschen hab ich bisher nur einmal auf Mallorca erlebt. Junge Leute sind da ja ganz cool, aber ältere (wir doch nicht!), die womöglich solch eine Reise nur einmal im Leben machen, die können schon mal überfordert sein.
    Die Airberlinreihe, war bereits geöffnet, obwohl es noch 4 Stunden bis zum Abflug hatte. Es wurde immer voller und plötzlich lief eine kleine verstörte ältere Dame umher und wußte nicht, wo sie sich anstellen sollte. Ich fragte sie, wo sie denn hin wollen "Air Berlin Airberlin". Ja, wohin möchten sie denn fliegen "Air Berlin Air Berlin". Aha! dieser Ort bzw. dieses Land kenn ich nicht. Sie war dann wohl irgendwie doch in der richtigen Menschenschlange.
    Eurowings machte auch irgendwann auf und wir brauchten gut 1 Stunde, bis wir am Schalter waren - der dann just in dem Moment - schloss. Bravo!!
    Am Nebenschalter heiße Diskussion darüber, wie unprofessionell Eurowings doch wäre und blablabla, als ob die Damen hinterm Schalter Schuld für alles sind. Wir waren mit allem durch so ca. 15 Minuten vor Schalterschluss.



    nochmal ein Bild vom stürmischen Aufenthalt in Glaumbaer


    Schade, die Zeit war um. Nochmal Island? Ja auf alle Fälle. Wann, na wolln mal sehen was sich so ergibt. islandwinke Tschüss du Schöne.

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • Ich muss ja gestehen, dass wir in einer anderen Dusche einmal eine junge Engländerin so konsterniert angeguckt haben, dass diese sich sogar mit Bikini geschämt hat. Sie hat zumindest ihr Oberteil ausgezogen. Frauen sind schon manchmal komisch :kiss:

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • Was sagt uns das: Jan Ballerbus geht nur in die Sonnendusche totlach , da wird man nicht nass und schön warm ist es auch.

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • musste grad wieder lachen,...kannste nicht noch ein paar Tage rantun und weiterschreiben? Oh je...mich haben sie auch gestalked in der Dusche... Beim zweiten Mal tat ich, als wenn ich da jeden Tag bin.


    Wann fahrt ihr beiden wieder los? Oder hat deine Schwester erstmal die Nase voll von Bonus und Co?
    Am Flughafen...ich konnte es auch nicht fassen und habe selten (liegt wohl auch an der Größe) sooo viele Leute gesehen. Die armen Angestellten, die alles abbekommen!


    Ich freu mich auf eine Fortsetzung, gibt ja sicher noch eine, nicht wahr? GoIceland

  • Moin Ute und alle anderen,
    Das mit Island ist ja so eine Sache...
    Entweder wird man infiziert oder man ist nach einem Mal immun. Dann gibt es noch die chronischen Erkrankungen. Ich fürchte, zu dieser Gruppe gehöre ich. Wie bei allen Suchterkrankungen ist es mir auch völlig egal, dass normale Erdbewohner das überhaupt nicht verstehen können. Mein Man hat sich Anfang des Monats leider nicht anstecken lassen, ich hatte es befürchtet. Wir respektieren aber die Wünsche und Eigenarten des anderen.
    Nach den Preissteigerungen wollte ich zunächst im kommenden Jahr nicht nach Niceland. Ganz ehrlich, ich habe mich bemüht und versucht an Norwegen einen Keim zu entdecken, der mich infiziert. Ich weiß auch, dass Norwegen wunderschön ist und soo weit weg von uns auch nicht. Aber - what the fuck is norway? wikinger2 Irgendwann fahr ich auch da mal hin, irgenwann hab ich vielleicht ja doch die Nase voll von Island. Wer weiß das schon.]Wie sehen die Tage aus in dem Stadium, des "die spinnen die Isländer, das boykottier ich jetzt":
    Morgens 5:30 Uhr mit dem ersten Augenaufschlag, festentschlossen und nach einer durchgrübelten Nacht, wird mein Mann damit konfrontiert "Schatz ich fahr nächstes Jahr nicht nach Island". Mmh, sieht er in diesem Moment etwa erleichtert aus. Dieser Schuft!!!!
    Nach der Zeitungsstunde, schnell das Tablet zur Hand, ins Forum. Will ich wirklich nicht nach Island?
    Am Vormittag in der Stadt, ich kauf mir einen Reiseführer von Norwegen. Ich will dem Gedanken zumindest eine Chance geben und frage auch meine Schwester, ob sie mit möchte. Begeisterung und ein langes Jaaaa. Ich befürchte sie denkt, Norwegen ist viel preisgünstiger, ich weiß, dass es nicht so ist. Die Anreise in unser fast Nachbarland dauert im Übrigen sogar noch länger.
    Am nächsten Tag, meine Schwester hat sich mit Norwegen befasst, war in einem Reisebericht unterwegs und findet das sehr schön. Ich, schwankend mit mit meinen Gedankengängen wie immer, bringe viele "aber" und gebe zu, dass ich doch noch nicht ganz ab von Island bin.
    Der Vermieter des Campers vom letzten Jahr hat für sich einfach den Beginn der Hauptsaison auf den 15. Mai gelegt, damit ist der Tagespreis für mich nicht akzeptabel. Also Alternativen suchen. Das gleiche Modell einer zweiten Vermieterfirma ist nur um einige Euros gestiegen, aber ich finde einen Vermieter, der für gleiches Geld etwas mehr Platz bietet. Es könnte ja viel regnen und da wäre es gut auch mal tagsüber ohne viel Bettenbauerei die Beine hochzulegen.
    Abends, mein Mann wird überrascht mit der Aussage, dass ich einen Camper zu einem akzeptablen Preis gefunden habe.
    Wieder einen Tag später, ich will, ich muss nach Island. Kuren sind wichtig, auch wenn Heilungen aussichtslos sein sollten. :D
    Ein weiterer Tag ist vergangen, Wochenende, mein Mann fragt scheinbar beiläufig, ob ich schon gebucht hätte. :thumbup: Klar Baby, kennst mich doch. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann wird das sofort umgesetzt. Nicht immer gut, aber in diesem Fall ideal.
    Jetzt fühle ich mich wieder gut, fit und gestärkt. "Her mit dem Baumstamm. Wo soll er hin?" Mein Herz ist frei.
    Die Folgetage, und ganz viele noch folgende Tage, zum hundertvierunddreißigsten Mal den Lonely Planet durchlöchert, ein neues Buch angefangen zu lesen (mein Mann hat versprochen, dass der Björn in dem Buch auch nach Island kommt). Die ersten Wunschwanderungen ausgedruckt :patsch: , obwohl ich weiß, dass ich das in restlichen 7 Monaten noch zig-Male machen werde.
    Am liebsten würde ich schon heute probieren, ob ich wirklich mit einem Köfferchen in Handgepäckgröße auskommen werde. Das wäre aber wohl wirklich zu beknackt und die Befürchtung, dass ich in Schleswig eingewiesen würde, ist dann doch präsent. Aber wer weiß schon, was in einem infizierten Hirn so vor sich geht. Auf alle Fälle werde ich meine Trekkinghose jetzt schon kürzen, und vielleicht bestell ich mir die Islandwolle und stricke mir eine Jacke. Der Winter ist lang und dunkel und schiet wat ok, komm ich dazwischen vielleicht doch nocmal zu einem Kurztrip zurück? Wenn Icelandair mir, natürlich nur mir ;) , ein unmoralisches Weekend Angebot machen sollte, dann lass ich mich überreden zu Island im Winter.


    Noch ein Joke zu "wenn Deutsche englisch sprechen". Zu meiner Verteidigung sei gesagt, schon 5 Sekunden später wusste, ich was für einen Blödsinn ich da von mir gegeben hatte.
    Wir spazieren im þinvellier den Weg raus. Ein jüngerer kerniger Typ sammelt ein paar Beeren und zeigt sie seinen Freunden, die offenbar ebenfalls Gäste im Land waren. Von Natur aus bin ich wissbegierig und frage: "What kind of bears er da sammeln würde. :patsch: :patsch: peng, wo ist das Erdloch, in das ich verkriechen möchte? Der junge Mann war höflich und hat keinen Lachkrampf bekommen.

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • Stimmt auch wieder. Ich bin eben ein wankelmütiger Mensch und das nicht nur nach zwei Aquavit cheers1
    Noch über 7 Monate - eine verdammt lange Zeit. Ganz schön hart was man uns so zumutet. Hoffentlich kommt da keine Winterdepression auf.

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder