Einmal rum in 16 Tagen

  • 05.07.2016 - Puffin- und Tourist-Overflow
    Gestern Abend habe ich noch kurz vorm Schlafengehen gegen 23:30 die drei Trollfelsen bei Reynesfjara im wunderschönen Abendrot vom Hotelzimmer aus fotografiert. Der Legende nach sind die drei Trolle dort versteinert, als sie beim Versuch, ein Schiff an Land zu ziehen, die Zeit vergaßen und bei Sonnenaufgang noch am Strand waren.

    Am Morgen fahren wir dann auch zum Strand selbst und betrachten den Ausblick vom Hotelzimmer aus der gegenüberliegenden Perspektive:

    Außerdem gibt es dort eine Höhle mit beeindruckenden Basaltformationen:



    Und die Aussicht zum Tor im Fels bei Dyrhólaeyr, wo wir als nächstes hinfahren:

    Auf den Klippen entdecken wir auf einmal drei Papageitaucher, woraufhin ich spontan auf - trotz Teleobjektivs - recht große Entfernung etwa 100 Fotos mache. Nur sicherheitshalber. Diese sollten sich später noch als überflüssig erweisen.
    Wir fahren weiter nach Dyrhólaeyr, wo wir eigentlich den Ausblick auf die Klippen genießen wollen:



    Ziemlich schnell fallen uns aber in den Klippen unmittelbar am Weg einige - paar - doch recht viele (zeitweise um die 15) Papageitaucher auf, die sich von den nur wenige Meter neben ihnen stehenden Menschenmengen so gar nicht abschrecken lassen (eher im Gegenteil, sie wirken sehr neugierig). Also mal eben (nur sicherheitshalber) nochmal über 200 Fotos gemacht, bei denen tatsächlich einge brauchbare dabei sind:








    Die niedlichen Kerlchen sind nicht nur bei Mensche total unerschrocken, auch bei ihren Startmaneuvern kann es einem Anngst und Bange werden, wenn sie sich kopfüber von den Klippen stürzen:

    Im Flug sind sie dann zwar nicht die elegantesten, aber doch ungemein schnell unterwegs und bringen mich und meine Kamera an unsere Grenzen.

  • Total geflasht von den vielen Papageitauchern setzen wir unseren Weg mit fast leerem Kamera-Akku und um fast 400 Bildern Speicherplatz ärmer fort. Kann ja heute schon nichts mehr schiefgehen!
    Wir setzen unseren Weg fort zum Skogafoss, wo wir unser heutiges Sportprogramm absolvieren und Unmengen Teppen erklimmen. Leider merkt man hier schon, dass wir uns in der Hauptsaison und an der Südküste befinden, hier kann von Ruhe und Abgeschiedenheit, wie man sie in Island vielleicht erwartet (und in den restlichen Landesteilen auch erleben kann), leider keine Rede mehr sein.



    Wenn man dem Weg hinter den Treppen noch ein Stück nach oben folgt, wird es zum einen etwas leerer, zum anderen findet man noch einen weiteren kleineren, schönen Wasserfall:

    Nächster Halt ist der Seljalandsfoss, der berühmte Wasserfall, hinter dem man hindurch spazieren kann. Auch hier, von Ruhe und Idylle erstmal keine Spur:

    Da wir keine Lust auf Parkplatzsuche auf überfülltem Parkplatz haben (es wäre nicht das erste mal in den letzten Tagen) fahren wir etwa 500 m weiter, wo ein kleiner, fast leerer Parkplatz ist. Wäre ja auch zu viel verlangt, 500 m zum Wasserfall zu laufen, wenn man schon gemütlich mit dem Bus durch Island tourt. Wir laufen also den Weg Richtung Seljalandsfoss und treffen zuerst auf den Wasserfall Gljúfurár-Foss oder Gljúfrabúi, der in einer Höhle verschwindet, die man betreten kann. Und oh Wunder, wir haben Glück und sind zeitweise fast allein in der Höhle, bevor eine ausgesprochen abenteuerlustige Busladung deutscher Touristen einfällt. Dieser Wasserfall gehört zu den Dingen, die mich hier in Island wirklich sehr beeindruckt haben - wunderschön, der Blick von unten aus der Höhle zum Himmel und Wasserfall:



    Schöner und beeindruckender geht heute für mich eigentlich kaum noch. Und das nach all den Papageientauchern...
    Nachdem die Ruhe weg und wir die Flucht vor der Busladung aus der Höhle angetreten haben, gehen wir - sportlich wie wir sind - noch die 500 m zum Seljalandsfoss. Dort ist es wieder einmal kaum möglich, den Wasserfall am Nachmittag ohne Menschenmassen zu fotografieren, geschweige denn, diesen irgendwie aus dem Weg zu gehen. Einige wenige Fotos der idyllischen Natur gelingen mir mit Müh und Not dann doch:




    Eigentlich kann man hier durch die Felshöhle hinter den Wasserfall spazieren, was sicher ein einmalig tolles Erlebnis wäre, hätte es nicht eher den Charme von "Schlangestehen im Phantasialand vor der Wildwasserbahn" wo sich Menschenschlangen langsam durch eine feuchte Höhle schieben. Ich beschließe, dieses einmalige Erlebnis nicht mit hunderten Unbekannten teilen zu wollen, und denke darüber nach, die nächsten touristischen Highlights einfach nachts anzufahren und tagsüber zu schlafen; es ist ja sowieso meistens hell. Mein Mann findet die Idee irgendwie nicht so toll. Außerdem sollten wir am nächsten Tag noch feststellen, dass es auch an Naturschauspielen teilweise Öffnungszeiten gibt.
    Unser heutiger letzter Halt ist ein touristisch offenbar weniger bekannter aber auch sehr schöner Wasserfall, der Gluggafoss oder Merkjárfoss. Unterwegs steht noch ein einsamer "Hubbel", wie es hier immer mal wieder welche gibt, in der Ebene herum:

    Am letzten Wasserfall für heute steht dann zum Glück auch nur ein weiteres Auto und man hat endlich wieder die schon schmerzlich vermisste Ruhe der vorherigen Tage außerhalb des Südens.

    Der Wasserfall floss ursprünglich durch einen selbstgegrabenen Schlot, der dann aber durch Vulkanausbrüche und unterschiedliche Gesteinstypen (Geologie war schon im Studium nicht mein bestes Fach) zunichte gemacht wurde. Schön isser trotzdem. Außerdem- ich habe ja Urlaub und kann mich nicht um alles kümmern.





    Die Nacht verbringen wir zu Glück fernab vom Massentourismus im Pferdehof Hesteimar, in einem liebevoll eingerichteten Zimmer, das irgendwie zum "Mädchentraum Pferdehof" passt, und erholen uns hier von der großen, bösen, massentouristischen Welt.

  • 06.07.2016 - Ponys, Vulkane und warmes Wasser
    Nach einer ruhigen Nacht und gemütlichem Frühstück im Ponyhof (manchmal ist das Leben eben doch ein solcher), mache ich noch ein paar Fotos von selbigem und seinen Bewohnern.




    Wir fahren einen kleinen Umweg über Leirubakki, wo sich das kleine "Hekla Center" befindet, dass einige interessante Informationen sowie einen schönen Ausblick zur Hekla bietet:



    Wir setzten unseren Weg Richtung Gulfoss fort und finden in Fluthir zufällig die "Secret Lagoon", ein Naturthermalbad mit herrlich warmem Wasser, das sich mitten in einem kleinen, kochenden, dampfenden Geothermalgebiet befindet. Sogar einen eigenen Geysir gibt es dort.


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    Danach fahren wir weiter zum Gulfoss, wo wir - wie immer, seit wir uns auf dem Golden Circle befinden - versuchen, so gut es geht, größere Touristenmassen zu umgehen.




    Wenige Kilometer weiter befindet sich der Geysir-Park mit dem Geysir Strokkur, der hohe Ansprüche an den Fotografen stellt, da er ohne jegliche Vorwarnung alle 2 bis 5 Minuten mit einem lauten PFLATSCH ausbricht.





    Auch hier im Park dampft und blubbert es an allen möglichen Stellen:




    Wir fahren zu unserer Unterkunft, dem Edda Hotel ML in Laugarvatn. Das Hotel ist dafür, dass es sich um eine im Sommer als Hotel genutzte Schule handelt, sehr gut, sauber und ordentlich. Als wir uns allerdings nach draußen begeben, haben wir den Eindruck, wir sind am Myvatn gelandet; hier ist nämlich (im Gegensatz zum "Mückensee" vor einigenTagen) wirklich alles voller Mücken. Daher fällt meine abendliche Pferde-Foto-Session auch gezwungenermaßen sehr kurz aus, da sowohl die Pferde als auch ich sich doch sehr durch die Mücken belästigt fühlen.

    Zum Abendessen gehen wir in das Restaurant Lindin, wo wir u.a. einen sehr leckeren Rentierburger essen.

  • 07.07.2016 - Entlang der Plattengrenze nach Reykjavik
    Wir machen uns heute auf zur letzten Reiseetappe und fahren zunächst zum Thingvellier-Nationalpark, wo sich die Almannagjá-Schlucht, an der die auseinanderdriftende Plattengrenze zwischen der amerikanischen und eurasischen Platte sichtbar wird.

    Wir parken etwas abseits von den Busparkplätzen und laufen einige Meter bis zur Schlucht. Hier gibt es sogar ein Stück Waldweg:

    Wir durchwandern einen Teil der eindrucksvollen Schlucht...






    ...auch hier gibt es einen hübschen, kleinen Wasserfall...



    ...zum historischen Gerichts- und Versammlungsort Thingvellir.

    Auch die Umgebung bietet einige schöne Ausblicke:




    Weiter geht es nach Hverargerthi, wo wir zunächst das außerhalb gelegene Geothermalfeld besuchen. Es kann allerdings nicht mit dem Geothermalfeld am Myvatn mithalten, auch wenn es stellenweise hübsch blubbert und dampft:






    Die Schafe scheint es weniger zu stören:



    Die Wanderung zu dem warmen Bach zum Baden ersparen wir uns; so riesig kann die Badestelle gar nicht sein, dass alle Leute, deren Autos hier unten parken, dort Platz finden können.
    Wir fahren weiter ins Zentrum von Hvergerthi, wo wir den Geothermalpark besichtigen. Dort werden im Gewächshaus Tomaten, Blumen und sogar Kaffee und Bananen angebaut:

    Auch hier dampft es eindrucksvoll...



    ...allerdings sind die auf den Tafeln noch so eindrucksvoll beschriebenen heißen Quellen, die in wunderbarem Blau schillerten, nach einem Erdbeben 2008 versiegt.

  • Wir spazieren weiter durch den Ort, in dem man die Vorteile der geothermalen Energie sehen kann; überall blühen wunderbare Blumen aus der ortsansässigen Gärtnerei:







    Wir laufen weiter durch den kleinen Park und queren den warmen kleinen Fluss, der im oberen Thermalgeiet entspringt, und natürlich gibt es hier auch einen kleinen Wasserfall:




    Am warmen Gewässer stehen die Ruinen einer ehemaligen Wollfabrik, die sich in früheren Zeiten das warme Wasser zunutze gemacht hat:

    Auch die Möwe fühlt sich wohl.



    Wir gönnen uns ein Stückchen Kuchen, dummerweise ist die vermeintliche Straciatellatorte ein Skyr Kuchen mit Salzlakritz. Geschmacklich sehr grenzwertig, was nicht am Skyr liegt.


    Letzter Halt ist eine Lavahöhle, die man mit entsprechender Ausrüstung 1.3 km durchwandern könnte. Wir besichtigen allerdings nur den Eingangsbereich, wo zumindest noch etwas Licht durch die Löcher in der Decke fällt.Ohne Helm fühlt man sich allerdings aufgrund der Steinschlaggefahr nicht sonderlich wohl, und wir halten uns nicht allzu lange auf.






    Unterwegs begegnen wir noch einem Regenbogen:

    Abends machen wir einen Spaziergang durch Reykjavik und genießen die schöne Abendsonne.











    Abends essen wir sehr leckere Fischgerichte im Restaurant KOL und gönnen uns noch einen Cocktail. Aus Mitleid, weil Deutschland das EM Halbfinale verloren hat, bekommen wir außerdem einen gemischten Nachtisch aufs Haus. Lecker!

  • 08.07.2016 - Reykjavik und die Kabeljaukriege
    Nach einer kurzen Besichtigung der Hallgrimskirkja:

    ...machen wir eine kleine Shoppingtour; der obligatorische original Islandpulli muss her.
    Später wandern wir einfach ein wenig durch die Stadt und vor allem durch den alten Hafen:










    Irgendwann treffen wir auf das Vikin - Reykjavik Maritime Museum und entschließen uns spontan, eine Ausstellung zu den "Kabeljau-Kriegen"


    (genaueres unter Kabeljaukriege – Wikipedia) zu besuchen und auch die zugehörige Fregatte "Odinn" zu besichtigen.




    Die Führung über die Fregatte war sehr unterhaltsam und informativ.


    Seemine


    Gashebel


    Navigation


    Kabine


    Reuse


    Haken zum Abschneiden von Fischernetzen


    Abends gönnen wir uns ein 8-Gänge Menü im Matur og Drykkur, das unter anderem auch den aus dem Fernsehen bekannten Kabeljaukopf beinhaltet. Sieht gruselig aus, schmeckt aber lecker:


    Auch das restliche Menü war sehr gut und so klingt unser letzter Abend in Reykjavik aus.

  • 09.07.2016 - Heimreise und Fazit



    Da unser Flug erst um 14:15 geht, nutzen wir den Morgen nochmal und umrunden die Halbinsel Reykjanes und genießen nochmal die typisch isländische Landschaft (und befahren noch ein paar Schotterpisten):









    Danach geben wir unser Auto beim Vermieter zurück, was im Gegensatz zur Abholung auch problemlos und, obwohl viel los ist, relativ schnell von Statten geht.


    Wir begeben uns zum Flughafen und in die Saga-Lounge, wo wir bei Sekt und Häppchen (keine besonders große Essensauswahl hier, aber der Kleinkram ist recht lecker, die Lounge ist im Vergleich zum Flughafen recht groß und gut aufgeteilt) auf unseren Flug warten.


    Rückflug:
    LH 857 KEF - FRA
    Airbus A320 - 214 D-AIUA
    Platz 4 A und C


    Die Flugzeit betrug nur knapp 3h 10 min, da wir ordentlich Rückenwind hatten. Essen gab es trotzdem, war sogar gut:





    Um 19:24 landen wir wieder im sommerlich warmen und sonnigen Frankfurt, und uns ist schon wieder einmal viel zu warm.

  • FAZIT - 16 Tage und ca. 3000 km später:


    Island ist in der Tat ein wunderbares Land, die Landschaft wunderschön und vielseitig. Auch wenn es in vielen Reiseführern als "einzigartig" gelobt wird, müssen wir zugeben, dass wir einige der beeindruckenden Landschaften vergleichbar schon zum Beispiel in Kanada oder auf den Kanaren gesehen haben. Teile erinnerten uns auch einfach an die Alpen. Das Beeindruckende ist natürlich, dass all diese Landschaften auf total beengtem Raum stattfinden. Mich als Geographin haben insbesondere die für geologische Verhältnisse "extrem jungen" geologischen Formen und der aktive Vulkanismus beeindruckt.


    Das Rumreisen in Island ist sehr entspannend, was allein schon daran liegt, dass man überall nur maximal 90 km/h fahren darf (viel mehr würden die meisten Straßen auch nicht zulassen; nicht dass sie schlecht wären, ich war von den meisten Straßen und auch den Schotterpisten eher angenehm überrascht, aber der oft kurvige Verlauf lässt es nicht zu).


    Weniger entspannend bzw. erfreulich finde ich den "Hype" den Island zur Zeit (und durch die wunderbare EM der Isländischen Mannschaft) erlebt, der sich allerdings fast nur auf den Golden Circle bzw. den Süden beschränkt. Während man in den westlichen-, nördlichen-, und östlichen Landesteilen wirklich in Ruhe und entschleunigt reisen und entspannen kann, hat der Süden teilweise ein wenig den Anschein von Vergnügungspark. Busseweise werden dort Menschen zu Wasserfällen und Geysiren gefahren, der eigentliche Charakter Islands wird - wenn überhaupt - nur am Rande wahrgenommen, bevor man wieder zum Flughafen fährt und den Kurztrip (am handlichen Köfferchen zu erkennen) wieder beendet. Ja, einerseits sind Touristen gut für die isländische Wirtschaft, andererseits ist die Insel und die "Hauptattraktionen" sowie die Übernachtungsmöglichkeiten räumlich sehr beschränkt und es würde in meinen Augen sehr viel Charme des Landes verloren gehen, würde man diese ausbauen. (Das folgende muss ich Euch hier im Forum zwar vermutlich nicht sagen, aber da ich es auch so in meinem Reisebericht im Blog geschrieben hahbe, lasse ich es auch so stehen.) Auch wenn ich kein "Esoterik-Entschleunigungs-Freak" bin, rate ich hier. nehmt Euch Zeit, schaut Euch die Insel in Ruhe und als Ganzes an und hechelt nicht auf einem Zwischenstop mit einer Bustour durch den Golden Circle. Es ist kein Vergnügungspark am Rande des Flughafens, sondern eine Insel mit sehr aktivem Vulkanismus; also wenn dort eine Absperrung ist, weil der Boden heiss oder nicht fest ist, haltet Euch dran!


    Das Essen war extrem gut, vorausgesetzt, man akzeptiert, dass Island eben teuer ist. Wenn man bereit ist, zwischen 25 und 40 € für ein Hauptgericht zu bezahlen (was in Island der normale Restaurantpreis, keine Sterneküche ist), wird man MEISTENS mit einem sehr guten, reichlichen Essen verwöhnt. Es bietet sich natürlich an, Lamm und Fisch zu essen, beides war überall qualitativ sehr gut und extrem frisch. Wir waren eigentlich nie vom Essen enttäuscht, bis auf einige Mahlzeiten im Süden, wo man plötzlich statt einem leckeren Abendessen von der meist kleinen, frischen Karte vor einem riesigen Buffet zur Massenabfertigung von 3-5 Bussen stand. Es bietet sich natürlich auch an, Island als Selbstversorger zu erleben, Einkaufsmöglichkeiten gibt es - wenn man ein bisschen im Voraus plant - auf der gesamten Insel ausreichend. Da kennen sich aber andere hier sicher besser aus.


    Tanken ist interessanterweise so gut wie kein Problem, wir haben vor längeren, abgelegenen Strecken immer voll getankt. Gerade an der Ringstraße und auch an vielen Nebenstraßen sind allerdings wirklich fast überall, wo kleine Siedlungen in der Nähe sind, auch Tankmöglichkeiten. Man sollte allerdings eine Kreditkarte mit vierstelliger Geheimzahl besitzen, damit funktionieren durchweg alle Tankautomaten.


    Baden und heiße Quellen
    Wir haben mehr Quellen und Bäder "am Wegesrand" erwartet. Die gibt es nun aber nicht in zu großen Mengen (zum Beispiel die Badestelle in den Westfjorden, die Hot Tubs in Dragsnes und die Secret Lagoon). Viele der heißen Quellen sind nur mit einer kleinen Wanderung erreichbar, für die uns teilweise aufgrund der Fahrstrecken die Zeit fehlte. Stehen eben auf der Liste fürs nächste Mal. Toll ist, dass eigentlich jeder kleine Ort ein Schwimmbad hat, wo man bei jedem Wetter angenehm warm baden kann. Für Olympioniken und Bahnenschwimmer sind die Bäder meist zu klein.


    Sommertemperaturen
    Da wir eher kälteliebend sind, und bei 25 °C, insbesondere bei Schwüle, schon kräftig am Jammern sind, haben wir uns im isländsichen Sommer sehr wohl gefühlt. Der vereinzelt auftretende Regen bei unter 10 °C war etwas krass, aber dafür nimmt man ja warme Sachen mit. Es gab auch ausreichend Tage, wo wir im TShirt (wenn bei der persönlichen Definition TShirt-Wetter bei 15 °C und Sonnenschein beginnt) unterwegs waren.


    Wir werden auf jeden Fall wieder kommen, allerdings werden wir erstmal ein wenig warten, bis Island nicht mehr so "in Mode" ist. Langfristig sind 2 Besuche geplant: einmal im Winter für eine Kurzreise zum Nordlichter und gefrorene Wasserfälle gucken und irgendwann auch wieder ein Sommerurlaub mit längeren Stops an ausgewählten Orten mit mehr Zeit zum Wandern und Landschaft genießen, wie zum Beispiel:


    • Isafjörthur, die Stadt hat mich aufgrund ihrer Lage und ihrem fast schon grönländisch anmutenden Charme total begeistert, da würde ich gerne mal 2-3 Tage in Ruhe verbringen.
    • Der ganz hohe Norden, den wir auf dieser Tour ein wenig abgeschnitten haben. Auch das Flugzeugmuseum in Akruyeri steht ja noch auf der Liste.
    • Ein paar Tage Wandern in den Ostfjorden.
    • Und noch einige Wanderungen zu den Badestellen, die wir uns dieses mal aus Zeit- und Streckengründen erspart haben.


    Schön wars und danke fürs Mitlesen!

  • Erstmal vielen vielen Dank für diesen tollen Bericht mit den vielen Fotos.(Wie hast du das nur so schnell hier hinein bekommen ich bin immer froh wenn ich ein Foto hochgeladen habe)
    In Hólar das Pferdetreffen war das Landsmót (das Pferdeevent schlechthin)
    thx1

  • Danke,
    vor lauter Reisebericht lesen, Fotos gucken kommt man gar nicht dazu ins Bett zu gehen. Ich liebe diese Berichte. Ach und wie wunderbar, dank meines genialen Schachzuges meinem Mann einen Kurztrip zu schenken, bin ich ja bald wieder in Niceland.
    Nun aber schnarch1 schnarch1 .

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • Diese Formulierung gefällt mir :D .


    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht und die vielen Fotos. Es hat Spaß gemacht ihn zu lesen.

    thx1 ... die Formulierung drängte sich mir förmlich auf, weil genau das mein Eindruck von einigen Stellen am Golden Circle war. Vor allem wenn man fröhliche Menschen über ein abgesperrtes, nur aus Sinther bestehendes heißes Feld im Geysirpark laufen sieht, wo man sich als Geographin oder Island-Fan berufsbedingt lebhaft vorstellen kann, wie stabil das im schlimmsten Falle ist und was darunter ist Stop Sign :patsch:

  • Ein wirklich ganz, ganz toller Bericht.
    Vielen lieben Dank für die Mühe und die echt schönen Bilder Prost-Bier--Smiley

  • Im Oktober ist es wahrscheinlich alles ein wenig entspannter im Süden, aber inzwischen bin ich fast ein bisschen am grübeln ob es nicht praktischer gewesen wäre die Reise gegen den Uhrzeigersinn zu unternehmen, um die Menschenmassen möglichst am Anfang abhaken zu können.
    Wir werden ähnlich lange vor Ort sein.



    Alles in allem ein schöner Bericht.. Danke dafür :)

  • toll ich liebe Reiseberichte!!!

    Ich auch. Freue mich immer, wenn einer dazu kommt, möglichst mit vielen tollen Fotos. Schön, dass es jetzt so viele davon gibt. Ich bin irgendwann mal auf einen Beitrag von MacPod aus dem Jahr 2012 gestoßen wonach das ein bisschen reduziert werden sollte, was ich damals sehr schade fand:


    Naja...so toll die Fotos auch sind....dafür haben wir im Grund unsere Galerie.
    Wenn jetzt jeder seine tolles Fotos postet, haben wir schnell ein Foto-Forum.


    Aber es gibt hier einige gute und prof. Fotografen im Forum ;)
    .....wie gesagt, wenn das jeder machen würde...


    Daher sollte es eine Ausnahme bleiben und nicht übertrieben werden!

    Schön, dass das jetzt wieder "erlaubt" ist, macht doch so viel Spaß dabei zu sein wenn andere in Island sind/waren. Danke! :)

    06/2010, 08/2012, 07/2015, 03/2016, 02/2017, 04/2018, 06/2018, 07/2020, 07/2021

  • Im Oktober ist es wahrscheinlich alles ein wenig entspannter im Süden, aber inzwischen bin ich fast ein bisschen am grübeln ob es nicht praktischer gewesen wäre die Reise gegen den Uhrzeigersinn zu unternehmen, um die Menschenmassen möglichst am Anfang abhaken zu können.

    DAS ging mir zwischenzeitlich auch durch den Kopf. Grundsätzlich fand ich aber im Uhrzeigersinn im Nachhinein dennoch gut, da MIR PERSÖNLICH die Ostfjorde trotz des teilweise miesen Wetters besser gefielen als die Westfjorde, obwohl diese oftmals mehr gelobt werden. Ich wäre vermutlich enttäuscht gewesen.


    ...ups, wie gut, dass ich die Fotodiskussion nicht kannte, in die Galerie hätte ich sie nicht getrennt hochgeladen, denn davon lebt der Bericht und ich lade grundsätzlich nur Fotos im Rahmen MEINES Albums bzw. im eigenen Blog hoch und füge sie von DORT in Foren ein und lade nicht in JEDES Forum extra hoch (Es gibt ja auch noch andere Reiseforen mit Interessierten...). (Und so ganz schlecht sind die Fotos ja nicht, ich fotografiere ja schon ein Weilchen und es ist ja immerhin nur die Best-of Auswahl aus den 5000 gemachten). Also, ohne Fotos kann ich keinen Reisebericht ;)

  • Tschuldigung schauri!
    Ich hab mein Kommentar versehentlich in den falschen Thread geschriebene!
    Trotzdem wollte ich mich bei der Gelegenheit auch bei dir bedanken.
    Ich habe deinen Reisebericht mit den schönen Fotos natürlich verschlungen. Der Anfang von deiner Reise entspricht unserer Planung für September ,deshalb sehr informativ.
    LG von Niovi

  • Da ist erstaunlich viel Fleisch dran. Backen und Stirn vor allem. Schmeckt ganz normal wie das sonstige Fleisch (Klingt komisch bei Fisch aber wie hiesse es sonst...) vom Kabeljau. War wohl mal ein arme-Leute Essen, dass die in dem Restaurant ein wenig mit süsslicher flambierter Marinade aufgepeppt haben. Gabs bei Tim Mälzer im TV mal einen Bericht drüber. Angler-Smiley :essen:

  • Vielleicht könnt Ihr mir hier ja auch mit folgedem "komischen Vogel" weiterhelfen.


    Wir sind des öfteren (Vor allem in den Westfjorden, im Norden und dann noch ab und an im Osten bis Höfn) einem Vogel begegnet:
    Etwa Amsel Größe höchstens (schwer zu schätzen, immer nur im Flug bemerkt), fliegt recht hoch, kreist und macht Geräusche, die an ein 80er-Jahre Computerspiel oder Telefon erinnern (Dülülülülülü) und das ziemlich laut.
    Kennt den jemand und weiss was es ist?