Einmal rum in 16 Tagen

  • Hallo liebe islandwinke ,


    da mir dieses Forum sehr beim Stöbern und der Reiseplanung als anonymer Mitleser geholfen hat, möchte ich mich hier auch für die gesammelten infos mit einem Reisebericht, den ich während meines Aufenthalts bereits in meinem Blog veröffentlicht habe, revanchieren. Grob zusammengefasst ging die 16-tägige Reise von Reykjavik im Uhrzeigersinn erst durch die Westfjorde, dann am Norden entlang (nicht bis ganz nach Norden) in die Ostfjorde und dann im Süden zurück. Sah dann etwa so aus, wobei ich die Karte bei der ersten Planung erstellt habe und es später zu einigen kleineren Änderungen kam:



    Vielleicht hilft der Bericht ja auch einigen Neulingen bei er Planung weiter, die Erfahrenen können sich ja vielleicht wenigstens an den Bildern erfreuen. Wir kommen jedenfalls wieder und ich werde auch weiterhin hier mitlesen und bis dahin in Erinnerungen schwelgen.
    (Bitte nicht wundern, isländische Buchstaben sind gerne mal durch lautmalerische Buchstaben der Standardtastatur ersetzt.)

  • Island 23.06.2016 - Hinflug und Fahrt zum Hotel Rjukandi in Vegamot
    Flugdaten
    LH 856, FRA - KEF
    A 320 - 200 D-AIZX
    Platz 2 D und F



    Einmal abkühlen bitte!
    Nachdem wir in Frankfürt morgens um 10 bei 25 Grad getartet sind und ich natürlich reichlich auf dem Flug fotografiert habe....


    Flugzeuge:





    Start in Frankfurt




    Frankfurt




    Irgendwo über Hessen



    Pünktlich zur Nordseeküste wurde es dann wolkig, dafür gab es was zu essen:



    "Klöße" (Häte man mich nach meiner Meinung gefragt, hätte ich sie arme Ritter genannt. Klingt aber nicht so nobel.)



    Rührei



    ...landen wir gegen 12 Uhr bei 15 Grad in Keflavik und´bekommen im Landeanflug einen ersten Blick auf die Südküste Islands:





    Jökulsárlón



    Reykjanes




    Nach der Landung holen wir unseren Mietwagen, einen Suzuki Grand Vitara ab und bringen ihn postwendend zurück, als uns am Supermarktparkplatz auffällt, dass die Reifen komplett abgefahren sind. Kein Problem sagt man uns, wir sollen eine halbe Stunde warten, dann bekommen wir neue Reifen ans Auto. Diese sind zwar wirklich neu, aber dafür fällt uns auf, dass beim Reifenwechsel eine Schraube abgebrochen ist. Nun muss die Kiste erstmal in Reparatur und man sagt uns 10 Minuten später einen neuen Mietwagen zu. Dieser hat dann einen Riss in der Windschutzscheibe, aber ein weiterer sei in der Reinigung und wäre in 20 Minuten fertig. Gegen 15 Uhr verlassen wir dann endlich mit unserem (erfreulicherweise etwas besser ausgestatteten Modell, das offenbar auch einwandfrei funktionstüchtig ist) die Autovermietung und fahren durch die bisher wenig spektakuläre Landschaft - was auch daran liegen mag, dass man vor Wolken keine Berge sieht - nach Vegamot zum Hotel Rjukandi. Dort werden wir sehr freundlich empfangen und gönnen uns im Restaurant ein sehr leckeres Abendessen, insbesondere die isländischen Vorspeisen aus selbstgebackenem Brot belegt mit frischem Fisch sind extrem lecker. Danach fallen wir ins Bett, schließlich sind wir seit 5 Uhr wach und schlafen dank dichter Vorhänge im Dunkeln bis zum nächsten Morgen.

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  • 24.06.2016 - Snaefelsnes Halbinsel und Fähre nach Brjanslaekur
    Nach dem Frühstück im wunderschönen kleinen Hotel Rjukandi, wo wir von der netten Rezeptionistin noch diverse Tips für die Westfjorde am kommenden Tag erhalten, fahren wir auf der 54 Richtung Westen, einmal um die Halbinsel Snaefelsnes, wo sich der Snaefelsjökull mit dem zugehörigen Nationalpark befindet. Leider fehlt uns aufgrund der tiefhängenden Bewölkung allerdings der obere Teil der Landschaft, dieser ist fast den ganzen Tag in den Wolken verschwunden.


    Erster halt ist der Strand Ytri Tunga, wo es mit immerhin 70 % Wahrscheinlichkeit Seehunde zu sehen gibt. Dank des Wetters entscheiden wir (und die Seehunde) sich für die anderen 30 % und so gibt es nur eine schöne Bucht, Strandblümchen, diverse Vögel und Lavafelsen zu sehen.






    Wir fahren weiter vorbei an ersten Wasserfällen und vulkanischen Hügeln...





    ...nach Rauthfeldar, einer Klamm, in der ein Troll mit seinen beiden vollschlanken Töchtern gelebt haben soll.




    Heute leben hier unmengen Vögel, die in den Felsen brüten, außerdem neugierige Schafe...





    ... und interesante Farben und Muster.





    Einen weiteren - trotz kalten Windes und stärker werdenden Nieselregens - längeren Halt machen wir in Hellnar, wo sich eine Steilküste mit vielen brütenden Möwen und kleinen Wanderwegen zu einem ausgewaschenen "Tor" in den Klippen befindet.











    Hier begegnen wir auch zum ersten Mal dem "merkwürdigen Stelzvogel" wie ich ihn in einem Anflug von ornithologischer Ahnungslosigkeit genannt habe, er wird uns in den komenden Tagen noch öfter begegnen. Es handelt sich um eine Uferschnepfe.



    Wir umrunden die Halbinsel Snaenefelsnes mit ihren vulkanischen Formen, ...





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  • Wasserfällen, ...




    ...und Schafen, die auch gerne mal die Straße mitbenutzen, ...



    ... immer hoffend, mal einen Blick auf den Snaefelsjökull zu erwischen. Leider hängen die Wolken, obwohl es inzwischen dank des starken Windes (wir müssen zwischenzeitlich einen Sandsturm an einer Sanderfläche abwarten) aufgelockert und der Regen nachgelassen hat.
    Wir erreichen dennoch Stykkishólmur, wo wir nach einer leckeren Fischsuppe bzw. einem eben so leckeren Lammeintopf im Restaurant Narfeyrarstofa und einem (aufgrund der Größe des Städchens) kleinen Stadtrundgang ...








    ... die Fähre Baldur nach Brjanslaekur in die Westfjorde besteigen. Die Überfahrt dauert mit einem Stop an der Insel Flatey knapp drei Stunden.









    Auch wenn das Meer trotz des starken Windes relativ ruhig aussieht, fängt die Fähre nach etwa einer halben Stunde heftig an zu schaukeln, woraufhin ich die weitere Fahrzeit mit frierend an der frischen Luft stehen, den Horizont betrachten und meine Fischsuppe wider erwarten bei mir zu behalten verbringe.Nach der Ankunft gegen 19 Uhr fahren wir zügig nach Patreksfjörthur, wo wir ziemlich bald und müde ins Bett fallen, nachdem wir unsere Mägen mit einem gesunden Abendessen von mehreren Scheiben Knäckebrot wieder besänftigt haben.

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  • 25.06.206 - Komische Vögel und große Wasserfälle
    Fahrstrecke: Patreksfjörthur - Isafjörthur


    Wir verlassen Patreksfjörthur und fahren zunächst nach Tálknarfjörthur, wo wir am Fjord ein paar mehr oder minder seltsame Vögel beobachten...



    Austernfischer



    Enten


    Rotschenkel

    ..und ein Schneckenhaus finden, das wir aber nach dem Foto wieder ins Meer entlassen, falls ein heimatloser Einsiedlerkrebs ein schickes Zuhause sucht:



    Über Schotterstraßen, die weniger abenteuerlich sind, als wir befürchtet hatten, fahren wir durch die wunderschönen aber auch bewölkten Westfjorde.







    Hinter Bildudalur im Reylyafjörthur liegt hinter dem (momentan leeren) Naturschwimmbad noch eine Hot Spring mit Badeteich im Bach, die sich allerdings als recht heiß entpuppt. Bei Versuch, ein Foto zu machen, finden die ohnehin recht aggressiven Küstenschwalben wohl meine Kamera bedrohlich und greifen mich an. Ich rette mich und die Kamera nach einem todesmutigen Foto wieder ins Auto. Ohne Kamera kann man sich dem Becken unbehelligt nähern, aber für nicht-Isländer ist die Temperatur kaum auszuhalten und wir verlassen die Badestelle nach einem kurzen Fußbad mit krebsroten Unterschenkeln wieder.


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  • Nach einer längeren Fahrt über weitere Schottersrecken erreichen wir das heutige Highlight, den Dynjandi, den höchsten und prächtigsten Wasserfall der Westfjorde, an dem man sich auf einer kleinen Wanderung entlang der kleineren Wasserfälle wunderbar fotografisch austoben kann:



    Baejarfoss



    Hundafoss


    Hrisvathsfoss


    Göngumannafoss











    Oben angekommen, direkt davor ist ziemlich nass.



    ... und wieder runter.


    Auch der Blick in den darunterliegenden Fjord istganz hübsch:



    Am Dynjandi scheinen sich alle in den Westfjorden anwesenden Urlauber plötzlich zu sammeln, sonst trifft man bei jedem Halt wenn überhaupt mal 1-2 andere Autos, hier war es doch gleich ein recht voller Parkplatz.


    Wir fahren weiter und treffen quasi um die Ecke schon den nächsten Wasserfall inklusive zugehöriges Wasserkraftwerk, was bei einer Fallhöhe von knapp 500 m sicherlich lohnend ist.



    Die allgegenwärtigen Lupinen kann man hier auch mal mit Hummel gemeinsam fotografieren:



    Wir fahren weiter durch die Fjorde mit unterschiedlichen Blickwinkeln und teilweise Hängen voller Lupinen:




    Zeitweise haben wir Gegenverkehr von den überall umher wanderden Schafen.



    Nachdem die Schotterstraße bereits seit einiger Zeit wieder einer asphaltierten Straße gewichen ist, wagen wir noch das Abenteuer des einspurigen Vestfjarthargöng Tunnels inklusive integrierter Kreuzung und werden mit dem wunderbaren Blick auf Isafjörthur belohnt:



    In Isajfjörthur treffen wir zunächst auf Robert, den Vermieter der "Gentle Space Guest Appartements" der uns unsere heutige, sehr schöne, geräumige Unterkunft übergibt und dann auf diese recht anhängliche Dame, die beim Koffer ausladen direkt mal einsteigt und das Auto von innen begutachtet.

    Nachdem Koffer und Katze ausgeladen sind, genießen wir kurz unser schick eingerichtetes riesiges Appartement mit Blick über die Hafenbucht und begeben uns dann zum reichhaltigen und sehr guten Fischbuffet imTjörhúsith.



    Auf dem Rückweg entdecken wir neben unserem Appartement noch eine echte Wetterhexe, bevor wir satt und müde von der langen Fahrt für heute im Appartement verschwinden.


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  • 26.06.2016 - Große Dinge im Fjord
    Nachdem wir Isafjörthur am Abend als schönes, ruhiges Städchen erlebt
    haben (der Eindruck wurde in der Nacht schon durch lautes Gröhlen
    einiger feierlauniger Isafjörthuraner leicht revidiert), erwartet uns
    beim Aufstehen der folgende Ausblick:




    Über Nacht sind drei mehr oder minder riesige Kreuzfahrtschiffe samt
    zugehörigen Touristen angelandet, die auch schon mehr oder minder gut
    organisiert und orientiert durch den Ortskern wandeln. Auf den Schreck
    brauchen wir erst einmal ein Frühstück in der Gamla Bakeried, zu der
    auch die beiden fotogenen Oltimer gehören.

    Danach überlassen wir Isafjörthur den Horden von Kreuzfahrern und fahren
    Richtung Súthavík, wo sich das Arctic Fox Center befindet. Auf der
    Gegenseite des Fjords bietet sich nochmal ein letzter Blick auf
    Isafjöthur und die großen Pötte im Fjord.


    Blick auf die unbesiedelten Gebiete im Nordwesten:

    Am Arctic Fox Center angekommen, stellen wir fest, dass das winzige
    Museum ebenfalls ein beliebtes Ziel bei den Kreuzfahrttouristen ist, das
    winzige Museum ist mit einer Busladung brititscher Kreuzfahrer
    vollgestopft. Bevor mein Mann eine Diskussion zum Thema Brexit
    anzettelt, entscheiden wir uns nach einem Besuch des Fuchswelpen im
    Freigehege (dort werden verwaiste Welpen aufgezogen) unsere Fahrt
    forztusetzen.




    Auch von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die nordwestlichen Landesteile.


    Wieder einmal umrunden wir die Bucht ...



    ....und haben auch von der Gegenseite nochmal einen Blick auf Súthavík.

    Wir fahren weiter durch reizvolle Fjorde und Höhenrücken...




    ...bis mein Mann auf einmal unsere ruhige Fahrt mit dem aufgeregten
    Ausruf "DAAAADADAAAADADAAAADA WAAAAL!!!!" unterbricht. Im Fjord schwimmt
    also ein Wal. Wir stoppen und beobachten, ich versuche, Fotos zu
    machen. Wir vermuten einen Buckelwal.




    Die Fotos sind zwar nicht unbedingt künstlerisch wertvoll, aber offenbar
    hat der Kleine Spaß beim Planschen, er scheint zwischenzeitlich auf dem
    Rücken zu schwimmen.




    Und wo sieht man schonmal einfach so einen Wal vom Auto aus, wenn man
    eigentlich nur Ausschau nach Seehunden am Strand gehalten hat.


    Auch ein Wasserfall steht unauffällig im Hintergrund:

    Durch mehr oder weniger starken Regen fahren wir durch grüne Landschaften und die letzten westlichen Fjorde Richtung Dragsnes.
    Unser Auto am Meer:

    Ein isländisches Straßenschild:





    Meer

    Heute erreichen wir schon gegen halb drei unsere Unterkunft, das
    Malahorn Guestouse, wir wollen hier in Dragsnes nämlich noch die Hot
    Pots mit Aussicht aufs Meer genießen:

    Die Isländer haben aber offenbar ein anderes Hitzeempfinden als die
    restlichen Europäer, und so stehen wir Deutsche zusammen mit den noch
    anwesenden Franzosen und Spaniern kurz vorm Verbrühen. Gut durchgegart
    begeben wir uns zurück in dei Unterkunft, wo wir den restlichen
    verregneten Nachmittagund Abend mit Fotos sortieren, Blog schreiben und
    Fussball und Abendessen konsumieren verbringen.

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  • 27.06.2016 - Sonne und Seehunde
    Fahrstrecke: Dragsnes nach Blönduós


    Nachdem es gestern abend doch sehr grau und verregnet war, haben wir heute morgen noch einen schönen Blick auf die benachbarte Insel Grimsey (nicht die am Polarkreis).



    Prächtige Erdspalten haben sie hier!



    Schiffchen:



    Schöne Straßen:



    Blick zurück nach Dragsnes




    Grimsey



    Austurstrandir



    Wir fahren weiter durch den Hrútafjörthur und den Mithfjörthur zur Halbinsel Vatnsnes.



    Immer schön rechts über den Blindhead!

    Zunächst halten wir in Hvammstangi,




    wo wir getrockneten Fisch...



    ...und Seehundskulpturen bewundern...





    und das Icelandic Seal Center, das recht klein aber auch ziemlich informativ ist, besuchen.




    Seehundskelett


    Danach umrunden wir die Halbinsel ...











    Einmal editiert, zuletzt von shauri () aus folgendem Grund: Fotos nachbearbeitet und Vögel beschriftet

  • ...und beobachten und fotografieren Schafe, Vögel und Seehunde:


    Eiderente (Erpel)


    Irgendwie niedlich (Odinshühnchen)



    Gryllteiste (Alkenart)

    Küstenseeschwalben




    Möwe


    Trilogie aus Seehunden und Austernfischer


    Weltmeister im Synchronliegen


    Guck mal es guckt!


    Seehundepanorama



    Danach setzen wir unseren Weg bis nach Blöndous fort,








    ...wo wir nach wunderschönem Wetter bei Sturm und Regen in Blönduós in der liebevoll eingerichteten Pension Kiljan ankommen.

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  • 28.06.2016 - Im Regen von Blönduós nach Reykjahlith
    Nachdem ich mich am Vorabend bei strahlendem Sonnenschein noch überzeugen konnte, dass es auch nach 23 Uhr noch ganz schön hell draußen ist...



    ... setzen wir heute usnere Fahrt bei strömendem Regen in Richtung Sauthakrókur fort. Der Strand in der Bucht wäre wirklich wundervoll, wenn es nicht so regnnen würde:




    Bei Regenwetter lässt es sich hingegen gut Kirchen besichtigen und so fahren wir nach Hólar, einem mittelalterlicher Bischofssitz mit zugehöriger (nicht so alter) Kirche, Brauerei und Universität.







    Weiter unten im Tal bestaunen wir unmengen Camper, offenbar ein Campingplatz für Pferdebegeisterte die im strömenden Regen einer Pferdevorführung beiwohnen.



    Wir umrunden die Halbinsel Tröllaskagi und halten kurz in Siglufjörthur, wo ursprünglich die Heringproduktion angesiedelt war, bis der Hering in den 60ern die Flucht ergriffen hat. Dennoch ist das Örtchen noch recht nett anzusehen am Hafen:





    Bevor die Kamera absäuft schnell wieder ins Auto geflüchtet und durch diverse Tunnel und Olafsfjörthur, das immerhin eine eigene Skisprungschanze besitzt, zum Mittagessen nach Akureyri gefahren. Sehr freundliche Ampeln haben sie hier!




    Im Restaurant Strikith eine leckere Krustentier Suppe mit Tiger Prawn, Langostino, Kokos und Chili verspeißt, das Isländische Fliegereimuseum vergessen anzuschauen (es hätte immerhin die Geschichte der isländischen Fliegerei, einige restaurierte Flugzeuge, einen Hubschrauber und als Highlight die Überreste eines britischen Bombers zu sehen gegeben). Ist uns aber leider erst wieder kurz vor dem Godafoss eingefallen, dass wir da hinwollten. Nunja, beim nächsten Mal.


    Der Godafoss sieht zumidnest auch bei schlechtem Wetter beeindruckend aus:







    Danach umkreisen auf der Suche nach unserem Hotel Reynihlid schonmal den Myvatn, wo wir den morgigen Tag auf den Spuren des Vulkanismus verbringen werden.

  • 29.06.2016 - Geographentag
    Den heutigen Tag bleiben wir am Myvatn und erkunden all die tollen vulkanischen Besonderheiten, die Geographen so glücklich machen. Wir verlassen das Hotel in Richtung Nordosten und fahren nach Hvrir am Fuße des Námafjall.
    Eine Erdspalte am Wegesrand

    Hvrir ist ein Solfatarenfeld mit Gasaustritten und blubbernden Schlammlöchern, wo es herrlich nach Schwefel stinkt.














    Wenns stinkt, dampft und blubbert, freut sich die Geographin!
    Auch die umliegende Landschaft ist farbenfroh und formschön:







    Unfreiwillig sind einige Bilder mit einem künstlerisch wertvollen Rahmen versehen, da ich die Sonnenblende schief aufgeschraubt hatte.


    Wir fahren weiter zum Viti Krater im Krafla-Gebiet. Auf dem Weg passieren wir zunächst diesen wundervoll türkisfarbenen See, einem Überbleibsel einer Fabrik, die Kieselgur abgebaut hat. Allerdings ist der Inhalt des schönen Sees keinesfllals so einladend, wie er aussieht, sondern ziemlich gifitig, was auch durch Warnschilder deutlich wird.



    Danach passieren wir die "Krafla Power Plant", ein Geothermalkraftwerk, das sich die vulkanische Energie und das heiße Wasser zunutze macht:




    Wenn Leitung UND Strasse GENAU DA lang sollen, muss man eben ein wenig improvisieren:


  • Am Fuße des Krafla angekommen, umwandern wir den Viti-Krater mit seinen schönen Kraterseen und toller Aussicht:













    Auch hier blubbert es stellenweise ein wenig:



    Passend zur Mondlandschaft hat man ein sehr futuristisch anmutendes Wasauchimmer aufgebaut, das auch in einem James Bond Film mitgespielt haben könnte:

    Wir fahren weiter zur Grótagjá, einer ehemaligen Badegrotte, die allerdings aufgrund von späteren Lavabewegungen inzwischen zu heiß zum Baden ist. Eigentlich ist die große Verwerfung über der Grotte und um diese herum auch viel eindrucksvoller.





    Blick zum Hverfjall

    Durch eine Birkenschonung...

    ...fahren wir zu den Lavafeldern von Dimmurborgir:







  • Letzter "offizieller Geographenhalt" ist das Gebiet mit den Pseudokratern bei Skútustathagígar, die durch Eruptionen im Wasser oder in Feuchtgebieten entstanden sind. Hat ja irgendwie was von einem extravaganten Golfplatz...




    Vindbelgjarfjall





    Die Geographin in mir ist glücklich und zufrieden und hat es verdient, den restlichen Nachmittag dümpelnderweise im endlich mal angenehm warmen Wasser des Myvatn-Naturbades zu entspannen.

    Zum Abendessen im Hotel gönnen wir uns noch die isländische Vorspeisenplatte mit diversen Fischen, Räucherlamm und Hammelpaté sowie ein "Skyr Brullée" das stark an flambierten Frischkäsekuchen erinnert. Lecker!

  • 30.06.2016 - viel Wasser
    Fahrstrecke vom Myvatn nach Fáskrúthsfjörthur


    Heute haben wir wieder eine relativ lange Fahrtstrecke, jedoch machen wir nach etwa einer Stunde erstmal einen Spaziergang durch eine kahle Ebene ...



    ...mit großen Basaltblöcken...

    ...zum Dettifoss, dem wasserreichsten Wasserfall Islands:

    Während wir uns nähern kommt noch die Sonner raus, was das Fotografieren ungemein erleichtert:








    Endlich auch mal Wasserfallfotos mit Regenbogen!





    Wir gehen noch ein Stückchen weiter zum Selfoss (nicht der im Süden, er heisst nur genauso).
    Auch hübsch:









    Danach begeben wir uns auf die noch recht lange Fahrt Richtung Ostfjorde und treffen irgendwo im Niemalsland auf diese Hängebrücke:

    Danach wird das Wetter, wie die Vorhersage leider richtig vorhergesagt hat, sehr regnerisch. Wir gönnen uns ein Mittagessen in Egilsstathir im Café Nilsen. Sowohl die Tagliatelle mit Langostino, als auch der gebackene Kabeljau sind hervorragend.

    Trotz des Wetter machen wir noch einen kurzen Abstecher über den Berg nach Seythisfjörthur.
    Blick von oben nach Egilsstathir:

    I

  • n Seythisfjörthur gibt es jede Menge sehr schöne Häuser, würde es nicht wie aus Eimern schütten, könnte man hier sicher wunderbar spazieren. So beschränken wir uns auf eine Stadtrundfahrt mit ein paar Fotostops. Außerdem kommt hier einmal pro Woche die Fähre aus Skandinavien an.




    Durch Hochgebirgslandschaften, die gerade mal etwa 500 m NN hoch liegen,...





    ... vorbei an vielen verregneten Wasserfällen...

    ...erreichen wir schließlich Fáskrúthsfjörthur, wo es morgen hoffentlich Fotos bei besserem Wetter gibt.

  • 01.07.2016 - Ostfjorde
    Nach einem - wie üblich reichhaltigem Frühstück - brechen wir auf, um die umliegenden Fjorde zu besichtigen. Heute ist mal Schontag für die Fahrerin (zur Beifahrerin tauge ich auf kurvenreichen Straßen ungefähr ähnlich gut wie zum Fähre-Fahren) und es gibt nur das Kurzprogramm:
    Von Faskruthsfjörthur fahren wir gemütlich um die Halbinsel statt durch den Tunnel nach Reytharfjörthur und dann weiter bis nach Esikfjörthur. Innerhalb der Fjorde herrscht heute hier immerhin trockenes Wetter, was man weiter nördlich und im "Hinterland" der Fjorde nicht gerade behaupten kann.




    Wasserfälle überall:



    Wer hat hier eigentlich das Hochgebirge auf Meereshöhe gebaut?






    Meer:
    Leuchtturm



    Inseln




    In den Felsen nisten wieder Möwen



    Im Gras sind wieder stelzende Vögel unterwegs (Brachvogel):



    Und wenn man zum Fotografieren aussteigt, fühlen die Schafe sich irgendwie belästigt und schauen einem empört hinterher (wenn man mit 90 km/h an ihnen vorbeifährt, scheint sie das weniger zu beeindrucken, entweder reagieren Schafe zu langsam, oder sie sind das von den Isländern, die da offenbar schmerzfrei sind, gewohnt. Langsames Vorbeifahren, wie man es als rücksichtsvoller Autofahrer dann doch gerne mal macht, versetzt sie in Aufregung. Ein seltsames Völkchen, diese isländischen Schafe...):



    Auch landschaftlich weniger schöne und dennoch beeindruckende Dinge gibt es hier: Blick über den Fjörd auf die Aluminiumhütte in Reytharfjörthur



    Ansonsten ist Reytharfjörthur nett, aber eher unauffällig, genau wie das dahinter landschaftlich sehr schön gelegene Eskifjörthur.





    Da das Wetter nach Norden deutlich schlechter, sprich stark regnerisch ist, sparen wir uns die nördlicheren Fjorde. Ich wäre gern nochmal nach Seythisfjörthur gefahren, wenn das Wetter so gewesen wäre, dass man die Passstraße noch hätte erkennen können und ich dort hätte fotografieren können, ohne dass mir die Kamera ertrinkt. Auch den eigentlich geplanten Mjóifjörthur lassen wir aus Sicherheitsgründen weg, es hat die ganze Nacht stark geregnet und die Schotterstraße dorthin hat stellenweise 18 % Gefälle, was wir bei aufgeweichter Piste nicht unbedingt ausprobieren müssen. So sind wir heute schon gegen 15 Uhr wieder im Hotel, das ja aber zum Glück sehr schön und gemütlich ist.



    Immerhin ist es hier weiterhin trocken, und so kann ich das Hotel und das gegenüberliegende ehemalige französische Hospital und die Umgebung fotografieren. Fáskruthsfjördur war früher ein Handelsposten, an dem die Isländer mit den Franzosen Salzhering gegen Wein getauscht haben. Daher sind auch alle Straßenschilder noch zweisprachig, isländisch und Französisch.


    Hotelterasse mit Bootssteg



    Hotel



    Ehemaliges französisches Hospital/Museum/Rezeption



    Umgebung



    ...und visuelle Spielvorbereitung auf das Island-Frankreich-Spiel am Sonntag:



    Fazit zu den Ostfjörden: trotz des nicht wirklich einladenden Wetters (wobei ich als eher kälteliebendes Wesen ja 7 °C am 1. Juli noch eher angenehm empfinde, aber es war halt wirklich nass und die Sicht beim Fahren auf den Bergen sehr eingeschränkt), finden wir die Ostfjörde landschaftlich unheimlich beeindruckend und schön, man hat wirklich das Gefühl, dass hier eine Hochgebirgslandschaft direkt am Meer liegt. Vielleicht nicht ganz so spektakulär wie die Westfjorde, dafür grüner und irgendwie wilder. Hat uns sehr gut gefallen hier!

    3 Mal editiert, zuletzt von shauri () aus folgendem Grund: Fotos nachbearbeitet.

  • 02.07.2016 - Berge und Tiere
    Fahrstrecke von Faskrúthsfjörthur nach Höfn


    Bei bestem Sommerwetter verlassen wir unter leichten Hitzewallungen im T-Shirt unser Hotel, nachdem wir uns noch die hauseigene Ausstellung zu den französischen Schiffahrern und Übersiedlern im restaurierten französischen Hospital angeschaut haben.



    Endlich mal Sonne in den Ostfjorden!

    Wir umrunden die restlichen Fjorde richtung Süden. Die Landschaft hat es uns einfach angetan, bei schönem Wetter wirkt sie noch eindruchsvoller:







    Schwarze Strände




    Ein Wasserfall


    Dann bemerke ich plötzlich merkwürdig aussehende Felsen im Fjord. Seehunde:



    "Ich tauch dann mal ab!"



    "Tschö!"

    Noch ein wenig Gymnastik, dann geht er auch wieder baden.




  • Weiter durch die bergigen Fjorde:



    Noch ein Wasserfall:

    Interessante Felsformationen, mit und ohne Meer:





    Unglaublich viele Vögel im Meer und auf den Felsen:

    Es ergibt sich auch mal die Gelegenheit, direkt am Straßenrand ein trockenes Islandpferd zu streicheln, das sich allerdings gerade in Mittagsruhe befindet und daher eher minder interessiert an meiner freundlichen Kontaktaufnahme ist.



    Wir fahren weiter Richtung Höfn,...




    ...wo wir uns erstmal ob des schönen Wetters, immerhin sind es sonnige 16 Grad, ins Freibad begeben, um ein paar Bahnen zu schwimmen und danach noch ein wenig im Hot Pot zu entspannen.
    Auf dem Weg vom Schwimmbad zum Hotel treffen wir dann auf weitere Islandpferde, die ihre Mittagspause offenbar inzwischen auch beendet haben und sowohl kontaktfreudiger als auch bereit sind, sich fotografieren zu lassen:





    Smile for the Camera!








    Wir erreichen das Fosshotel Vatnajökull, wo wir auch erste Ausblicke auf die Gletscher haben:


  • 03.07.2016 - Robben und Wassereis
    Der heutige Beitrag ist ziemlich fotolastig:
    zunächst ein paar Bilder vom Fosshotel Vatnajökull und seiner unmittelbaren Umgebung im schönen Abendlicht nach dem langen Fussballspiel Deutschland gegen Italien:






    Heute fahren wir zu der Gletscherlagune Jökulsárlón, damit ich mich ganz ausnahmsweise mal fotografisch austoben darf. Unterwegs gibt es schon einmal ein paar schöne Ausblicke:



    Außerdem die Möglichkeit, unser Auto auch mal gebührend in Off-Road-Umgebung abzulichten.

    In der Gletscherlagune hätte ich mir zwar ein paar mehr Eisberge erhofft, die vorhandenen waren allerdings sehr schön und auch einige Male ordentlich in Bewegung. Bei einem zweistündigen Spaziergang tobe ich mich ordentlich fotografisch an stationären, rollenden und schwimmenden Eisbergen aus.






























  • Das eigentliche Highlight ist allerdings die Rafting-Robbe, die direkt vor meiner Kamera Gefallen daran findet, im wilden Wasser unterhalb der Gletscherlagune ihre Sprünge zu vollführen und sich auch regelmäßig der Aufmerksamkeit ihrer Zuschauer vergewissert:











    Wir fahren noch zum benachbarten Fjallsárlon, ebenfalls einer Gletscherlagune, wo nach insgesamt über 500 Fotos für heute doch tatsächlich der Kameraakku leer ist. Zuvor entstehen noch die folgenden Bilder:








    Nach mehreren Stunden mit Wind, laufen und fotografieren sind auch wir etwas ausgelaugt und fahren zurück nach Höfn, um uns im Restaurant Pakkhús eine Portion Langostinos zu gönnen. Diese werden hier in der Gegend frisch gefangen und waren sensationell lecker!

    Danach sind wir rechtzeitig zum leider erfolglosen Viertelfinalspiel Island gegen Frankland, wie die Isländer sagen, zurück im Hotel.

  • 04.07.2016 - Wandertag
    Fahrstrecke: Höfn - Vik


    Wir fahren zunächst die gleiche Strecke wie gestern bis zum Jökulsárlón. Das hat den Vorteil, dass ich weiss, wo die Pferde im schönen gelben Feld stehen und wo man anhalten kann, um sie zu fotografieren:






    Man war durchaus freundlich und kontaktfreudig, auch wenn die genaue Untersuchung meiner Hosentaschen und meiner Kamere nichts fressbares ergab.

    Auch der Strand bei Ebbe in der Sonne sieht wieder schön aus:

    Danach mussten wir nochmal kurz am Jökulsárlon anhalten und schauen, wie sich die Eisberge seit gestern verändert hatten. Es hat sich einiges getan und wir haben erstaunlicherweise kaum was wiedererkannt. Dennoch sah alles wieder toll aus und die Frau musste noch schnell ein paar Fotos machen.






    Außerdem haben wir in der Tat im Jökulsárlón Nessie gesehen. Von Schottland ist Island ja auch gar nicht SO weit entfernt.


  • Wir fahren weiter durch endlose Sanderflächen mit wunderbarem Blick auf die oberhalb liegenden Gletscher...




    Da heute mal ein wenig Bewegung von Nöten ist, wandern wir mal eben 9 km im Skaftafell Nationalpark: zunächst an einigen Wasserfällen vorbei...



    ... mit tollem Blick auf die vergletscherten Gipfel ...

    ...und die riesigen Sanderflächen...

    ...zum Svartifoss.


    Wo wir gerade dabei sind, wandern wir auch noch zum Skaftafellsjökul, wo man über die Endmoräne fast bis zum Gletscher laufen kann.



    Auch hier gibt es einen kleinen Gletschersee.

    Doch ganz schön dick, das Eis:

    Danach sind wir doch recht müde und fahren die folgenden zwei Stunden Fahrt relativ zügig durch grüne Landschaften mit Blick auf Berge, Gletscher und Klippen, die manchmal von sehr unterschiedlich aussehenden Lavafeldern und riesigen Lupinenfeldern unterbrochen sind.




    Wir stoppen noch kurz an einem Torfhof ...



    ...und am Foss a Sidu...



    ...und erreichen unser heutiges Hotel "Katla", wo wir uns zur Entspannung vorm Abendessen erst einmal in den Hot Pot begeben.