4 Wochen Wandern in Island - Fragen

  • Hallo zusammen,


    im September möchte ich zum Wandern nach Island fahren, Zeitfenster ~4 Wochen, die ich auch gerne ausnutzen möchte.
    Mit längeren Wandertouren habe ich Erfahrung und möchte dies nun auch in Island erleben!


    Hier sind die Punkte, die ich grob ansteuern möchte:
    map_trek.PNG - directupload.net




    - Kann ich die Punkte (mit GPS-Gerät) "einfach" anpeilen und drauf losgehen? Oder ist das nicht möglich/zu gefährlich? Was gibt es zu beachten, in Bezug auf Natur und Wege in Island?


    - Wie sieht es mit Einkaufsmöglichkeiten auf dem Weg aus? Ich möchte ungern Nahrung für 4 Wochen tragen, ideal wäre, jede Woche neu auffüllen zu können...gibt es eine Übersicht über Supermärkte/kleinere Märkte etc., die man auf der Insel finden kann?


    - wie sieht es mit wild campen aus? Im Internet habe ich nun oft gelesen, dass es offiziell nicht mehr erlaubt, aber bei ordentlichem Verhalten toleriert wird. Trifft das zu?


    - ich peile ein Tagesziel von 10-30km/Tag an, je nach Umgebung/Ausdauer/Lust & Laune. Allein die Punkte-zu-Punkte-Entfernung beträgt ca. 550km...nicht wenig, aber durchaus machbar in dem Zeitraum. Dennoch, an die Island-Experten: gibt es Punkte auf meiner groben Planung die man sich eher "schenken" kann, um ein paar km einzusparen? Sehr wichtig ist mir Jökulsárlón, um Polarlichter zu sehen.
    --> eine andere Variante wäre dann z.B. den nördlichen Teil wegfallen zu lassen (graue Punkte) und bei Hallormsstadhur zu starten (dann "nur" die roten Punkte). So hätte ich eine Punkte-zu-Punkte-Entfernung von ca. 390km, was sich schon etwas besser anhören würde. Wenn der nördliche Teil allerdings SUPER ist, würde ich auch wie gehabt erste Variante wählen...


    - wie komme ich am besten zum Startpunkt...entweder Hraunhafnartangi oder Hallormsstadhur


    - sind Trekking-Stöcke empfehlenswert? Grundsätzlich laufe ich lieber ohne, kenne aber klar die Vorteile (aber eben auch die Nachteile) und würde mich da über Empfehlungen/Erfahrungen in Bezug auf Island-Treks freuen


    - Handy-Empfang: Wie ist die Netzabdeckung auf Island generell & mitten in der Natur?


    - trifft man im September viele andere Wanderer?


    - über jegliche zusätzliche Anregungen/Tipps etc. freue ich mich ;)




    Viele Grüße aus Düsseldorf,
    Oliver


    thx1

  • Sehr wichtig ist mir Jökulsárlón, um Polarlichter zu sehen


    Polarlichter siehst du am Jökulsárlón auch nicht besser/öfter als anderswo auf der Insel. Das ist hauptsächlich wetterabhängig, also nur wegen der Polarlichter dahin halte ich für wenig sinnvoll. Schau lieber während deiner Tour jede Nacht bei gutem Wetter eine Weile in den Himmel. Jökulsárlón ist aber auch ohne Polarlichter allemal einen Stop wert.


    Verstehe ich das richtig, dass du an einem deiner Punkte starten möchtest und dann zu Fuß alle abwandern? Also ohne zwischendurch Bus fahren o.ä.?


    wie komme ich am besten zum Startpunkt...entweder Hraunhafnartangi oder Hallormsstadhur


    Für Startpunkt Osten kann man nach Egilsstadir fliegen oder Bus fahren. Nach Raufarhöfn fährt auch ein Bus ab Húsavík (aber ob auch im September noch ?( ), das wäre also von Keflavík aus mit mehr umsteigen verbunden.

  • Eine Anmerkung noch: auch wenn du ein erfahrener Langstrecken-Wanderer bist, mach dich darauf gefasst einige deiner Wunschpunkte im September eventuell nicht mehr ansteuern zu können.
    Der Punkt mitten auf dem Vatnajökull, wo soll das genau sein/ was möchtest du dort sehen? Definitiv würde ich von Alleingängen auf den Gletscher unbedingt abraten, egal wie viel Erfahrung du hast.

  • Sorry für die deutlichen Worte, aber das ist völliger Wahnsinn!


    Wo bist Du denn bislang gewandert? Punkte auf einer Karte markieren und dann glauben, dass man da einfach per GPS-Peilung hinmarschieren kann, das gibts doch nirgendwo (ich lasse mich gerne eines besseren belehren).


    Diese Planung lässt die Geographie völlig ausser acht, Berge, Schluchten, Flüsse, Gletscher... und in Island, die allseits beliebten und nur schwer, kaum oder auch mal gar nicht zu passierenden Lavafelder.

  • Schonmal danke für die Antworten! ;)


    Meine letzten Touren waren z.B. 360km durch Schweden (Bohusleden) und etwa 200km durch Peru.


    Das Problem ist, dass ich bisher keine(n) Wanderweg(e) in Island gefunden habe, der über viele Tage geht (10+). Wäre mir an sich auch lieber...wenn es sowas also doch gibt, immer her mit den Infos! Denkbar wäre für mich daher auch 2-3 seperate Wanderwege abzulaufen mit zwischenzeitlichem "auftanken" in kleinen Orten o.Ä.


    Und mit der GPS-Peilung...war nicht so gemeint, dass ich querfeldein durch alles laufe, was mir dort bevorsteht. Sondern dass ich vorher genau schaue, wo gibt es welche Wege um das nächste Ziel zu erreichen, was aber eben keine ausgeschilderten Wanderwege sind. Und das funktioniert durchaus ;)


    Ich lasse mich was Route und Punkte angeht gerne eines besseren Belehren, möchte nur irgendwie die 4 Wochen "voll" bekommen mit möglichst wenig Bus etc. und schönen Wegen :)


    Viele Grüße

  • Es gibt in Island keinen (Fern-) Wanderweg vom Stil des Bohusleden. Am ehesten kommt dem (was Infrastruktur angeht) der Laugarvegur nahe, den man natürlich auch noch verlängern kann. Also z.B. von Skógar über Þórsmörk nach Landmannalaugar und dann vielleicht nach Nordwesten bis zum Geysir. Trotzdem hat man da schon zu furtende Flüsse und möglicherweise auch schon mal Schnee im September.


    Schau mal bei www.islfold.de, da gibts mehr als genug Wanderungen, auch längere, aber vor allem wichtige Tipps. Ich fürchte, Du gehts mit falschen Vorstellungen an die Sache. Island ist nicht Südschweden!

  • isafold ist das Stichwort für mich, auch mal auf das andere Forum hinzuweisen "islandreise,info" wo sich mehrere Mehrtageswanderer tummeln.


    Habe Dir eine [definition='2','0'][/definition]"> geschickt.
    Einer der Mitglieder dort hat Bücher, und mittlerweile eine gute Wanderkarte Laugarvegur etc. rausgebracht. Alles was das Mann macht ist empfehlenswert und leider auch immer gleich vergriffen. Bei dem Buch würde ich zuschlagen.

  • isafold ist das Stichwort für mich, auch mal auf das andere Forum hinzuweisen "islandreise,info" wo sich mehrere Mehrtageswanderer tummeln.


    Habe Dir eine [definition='2','0'][/definition]"> geschickt.
    Einer der Mitglieder dort hat Bücher, und mittlerweile eine gute Wanderkarte Laugarvegur etc. rausgebracht. Alles was das Mann macht ist empfehlenswert und leider auch immer gleich vergriffen. Bei dem Buch würde ich zuschlagen.

    Ich wusste nicht, ob ich "das andere" Forum hier erwähnen darf. Umgekehrt sind "die" da nämlich ein wenig empfindlich (was ich schade finde, da sich die beiden Foren gut ergänze).
    Die Wanderkarte/Wanderführer vom Laugarvegur hab ich mir neulich gekauft, kostet nur 7 Euro oder so und ist jeden Cent wert.

  • Zitat

    - Kann
    ich die Punkte (mit GPS-Gerät) "einfach" anpeilen und drauf losgehen?
    Oder ist das nicht möglich/zu gefährlich? Was gibt es zu beachten, in
    Bezug auf Natur und Wege in Island?

    Ich versteht die Frage nicht?! Eine gute Wanderkarte wäre bestimmt hilfreich, sonst landest du dann einfach irgendwo. Zudem, der Punkt mitten im Vatnajökul, willst du genau dahin??? Das ist nicht einfach nur ein Schneefeld sondern ein Gletscher, da kann man nicht einfach mal so "hinwandern". Und wenns nur darum geht, den Gletscher zu sehen, da bist du mit der Süd-/Südostküste eigentlich schon ganz gut bedient, der kommt ja praktisch bis an die Ringstrasse ran.
    Gefährlich? Hm, lies hier weiter: Things that can kill you in Iceland | Guide to Iceland

    Zitat

    - Wie
    sieht es mit Einkaufsmöglichkeiten auf dem Weg aus? Ich möchte ungern
    Nahrung für 4 Wochen tragen, ideal wäre, jede Woche neu auffüllen zu
    können...gibt es eine Übersicht über Supermärkte/kleinere Märkte etc.,
    die man auf der Insel finden kann?

    Hat ja schon jemand beantwortet, bei den Tankstellen kann man sich was kaufen. Im Hochland, vor allem wenn du mehr oder weniger querfeldein gehst, gibts da aber nicht so viele... oder gar keine...

    Zitat

    - wie
    sieht es mit wild campen aus? Im Internet habe ich nun oft gelesen, dass
    es offiziell nicht mehr erlaubt, aber bei ordentlichem Verhalten
    toleriert wird. Trifft das zu?

    Diese Frage finde ich absolut furchtbar und es sollte eigentlich verboten werden, sie zu stellen! WARUM kann man denn nicht einfach auf einen Campingplatz gehen? Warum hat jeder das Gefühl, dass ER (oder sie) ja ganz bestimmt sorgfältig mit der Natur umgeht? In Nationalparks ist Camping sowieso verboten (ausser auf ausgewiesenen Campingplätzen) und auch sonst gehört das Land ab und zu doch einem Bauern, wo man schon fragen sollte, ob man sich da hinstellen darf. Was aber auch nicht so einfach ist, da die Ländereien in der Regel grösser sind als der heimische Garten und man deshalb 1. gar nicht weiss, wem das Land jetzt gehört und 2. der Hof dann auch nochmal ein paar Kilometer weg ist...

    Zitat

    - sind Trekking-Stöcke empfehlenswert?

    Na das musst du schon selber wissen ?( Praktisch sind sie vermutlich auf jeder Reise, abre wenn du lieber ohne gehst, dann nimm keine, sonst ärgerst du dich doch nacher nur übers Mitschleppen... Ich wüsste nicht, wie sich da Island von andern Ländern unterscheiden sollte

    Zitat

    - Handy-Empfang: Wie ist die Netzabdeckung auf Island generell & mitten in der Natur?

    Soweit ich weiss vor allem entlang der Ringstrasse ist der Empfang natürlich gut, im Hochland kanns da schon mal kritisch werden. Kommt noch dazu: Wie stellst du dir vor, dein Handy aufzuladen? Es gibt nicht mal bei allen Hütten Strom und du willst ja im Zelt übernachten?

    Zitat

    - trifft man im September viele andere Wanderer?

    Vermutlich immer mehr :thumbdown: Alle diese Kurzentschlossenen, die glauben, im September ist goldener Herbst...

    Zitat

    - über jegliche zusätzliche Anregungen/Tipps etc. freue ich mich ;)

    Wie schon angedeutet, es ist zwar technisch gesehen Herbst, wettermässig kann es echt ungemütlich werden. Die Temperatur wird wohl max. 10 Grad sein, Regen sehr wahrscheinlich, Schnee kann auch dabei sein...
    Vermutlich wäre nicht schlecht, einzelne Wanderungen bzw. Wanderwege miteinander zu kombinieren und nicht einfach selber einen Weg suchen. Vielleicht auch mal mit einer Übernachtung in einem Guesthouse dazwischen, um mal wieder alles trocknen zu können und so.

  • Diese Frage finde ich absolut furchtbar und es sollte eigentlich verboten werden, sie zu stellen! WARUM kann man denn nicht einfach auf einen Campingplatz gehen? Warum hat jeder das Gefühl, dass ER (oder sie) ja ganz bestimmt sorgfältig mit der Natur umgeht? In Nationalparks ist Camping sowieso verboten (ausser auf ausgewiesenen Campingplätzen) und auch sonst gehört das Land ab und zu doch einem Bauern, wo man schon fragen sollte, ob man sich da hinstellen darf. Was aber auch nicht so einfach ist, da die Ländereien in der Regel grösser sind als der heimische Garten und man deshalb 1. gar nicht weiss, wem das Land jetzt gehört und 2. der Hof dann auch nochmal ein paar Kilometer weg ist...


    Das ist nur die Halbwahrheit, wie so oft! Leider wird auch hier vieles verallgemeinert und schlechtgeredet beziehungsweise die Frage gar nicht verstanden...

    Das Wildcampen ist für Wanderer vor allem im unbewohnten Interieur Islands unter bestimmten Umständen noch immer geduldet. Es geht auf einigen (meistens unmarkierten) Wanderrouten einfach nicht anders! Und so lange nur wenige Menschen die schönste Art der Fortbewegung nutzen, dabei verantwortungsvoll mit ihrem Müll und anderen Hinterlassenschaften umgehen, ändert sich daran hoffentlich auch in Zukunft nichts. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich vor oder während jeder Hochlandwanderung mit Jemandem von den Landsbjörg und/oder Nationalpark-Rangern über die Route und mögliche Zeltplätze gesprochen habe. Niemals wurde mir die Übernachtung im Zelt grundsätzlich verboten, allerdings immer auf die Gebiete hingewiesen in denen es aus verschiedenen Gründen nicht erlaubt ist.

    Hier gibt es übersichtlich einige Informationen: http://www.ust.is/einstaklingar/frettir/frett/2016/06/30/May-I-camp-anywhere-/


    Grüße,
    Jens

  • Zitat


    Zitat


    - wie
    sieht es mit wild campen aus? Im Internet habe ich nun oft gelesen, dass
    es offiziell nicht mehr erlaubt, aber bei ordentlichem Verhalten
    toleriert wird. Trifft das zu?

    Zitat

    Mimi hat geantwortet:
    Diese Frage finde ich absolut furchtbar und es sollte eigentlich verboten werden, sie zu stellen! WARUM kann man denn nicht einfach auf einen Campingplatz gehen? Warum hat jeder das Gefühl, dass ER (oder sie) ja ganz bestimmt sorgfältig mit der Natur umgeht? In Nationalparks ist Camping sowieso verboten (ausser auf ausgewiesenen Campingplätzen) und auch sonst gehört das Land ab und zu doch einem Bauern, wo man schon fragen sollte, ob man sich da hinstellen darf. Was aber auch nicht so einfach ist, da die Ländereien in der Regel grösser sind als der heimische Garten und man deshalb 1. gar nicht weiss, wem das Land jetzt gehört und 2. der Hof dann auch nochmal ein paar Kilometer weg ist...

    Das stimmt so nicht, meiner Meinung nach.


    Für Trecking gelten abgewandelte Regeln. Selbstverständlich darf man sein Zelt aufschlagen auf Fernwanderwegen, wenn es notwendig ist. Nicht immer sind die Bedingungen so, dass man die nächste Hütte oder Zeltplatz erreicht. Was aber sinnvoll wäre, auch wegen Wasservorgung. Es gibt auch Strecken, wo man unterwegs seinen Wasservorrat auffüllen kann. Also auch immer genug dabei haben.



    Richtig ist, das wildcampen für Leute, die ein Fahrzeug dabei haben, untersagt ist. Und einige Regionen das Zelten außerhalb von Campingplätzen generell verboten haben. Überall dort wo Fahrzeuge unterwegs sind, kann man auch den nächsten Campingplatz erreichen.
    Ja es gibt krasse Regeln. Nachzulesen hier . Hi, Hi, da war Jens schneller


    Aber man muss auch differenzieren. Langstreckenwanderung ist etwas anders.



    Die Karte an sich ist nicht aussagekräftig genug. Da sind irgendwelche Punkte in die Landschaft gesetzt auf ziemlich kleinen Kartenniveau. Aus der Aussage 10 bis 30 km wandern pro Tag lässt sich für mich auch nicht erschließen, was genau vorschwebt.
    Jeweils von bestimmten Ausgangpunkten aus. Oder Wanderoutenverbindungen durchs Hochland.



    Wie dem auch sei, in diesem Forum werden wir ihm zumindest bei seiner Planung nicht helfen können.

    Im Moment kommt mir das ganze ein wenig blauäugig rüber. Schon alleine die Planungszeit kommt mir sehr knapp vor, wenn man bei Null anfängt. Man muss auch bedenken, das manche Wandereinstiege im Hochland im September möglicherweise mit den Hochlandbussen nicht mehr angefahren werden. Irgendwann schließen auch die Hütten, heißt sie sind nicht per personell besetzt.



    Da sind wir schon bei der Lebensmittelversorgung: In der Saison gibt es die Möglichkeit, Lebensmittelpakete vorab zu bestimmten Hütten zu schicken. Ob das im September noch möglich ist, ist fraglich.


    Lebensmittelgeschäfte und Tankstellen mit kleinem Laden, gibt es entlang der Ringstraße eigentlich in allen kleineren Orte. Es gibt sogar ne Karte.

  • Ich weiss, dass Wildcampen nicht prinzipiell überall verboten ist. Ich glaube aber, dass es nicht gut ist, wenn sich "rumspricht", dass man dafür nicht bestraft wird bzw. dass es an vielen Orten ok ist. Weil ich der Meinung bin, dass die Mehrheit sich eben gerade nicht vernünftig verhält und man dann den Schlamassel (bzw. die zerstörte Landschaft) hat. Viele sind halt unfähig und können nur zwischen "ja" oder "nein" unterscheiden und verstehen nicht was "ja du darfst aber mit Einschränkunen und pass gefälligst auf" bedeutet. Und gerade mit dem aktuellen Boom, wenn da immer mehr Leute ihr Zelt irgendwo hin stellen und die nächsten sehen das dann und machens genau gleich nach, ich mach mir einfach Sorgen um das schöne Land ;(
    Wenn dann das Moos plattgedrückt wird, Wege getrampelt werden, halt doch mal Müll liegenbleibt oder das altbekannte Toilettenpapier, welches nicht verrottet... dann tuts mir einfach weh und da sag ich lieber einmal mehr "Nutzt doch einfach den Campingplatz und alle sind zufrieden!" :thumbup:

  • Aber wenn viele Campingplätze nur ein paar Sommermonate geöffnet sind, dann frage ich mich wie das die anderen zehn Monate funktionieren soll.
    Oder werden dann keine WoMos mehr vermietet und zelten wird verboten...die ganzjährige Infrastruktur stimmt doch nicht... :(

    Gruß Manfred


    Island-Bilder gibt es hier:

    [url='http://portfolio.fotocommunity.de/manfred-bartels']

  • da ich gar nicht weiß, wo ich beim Zitieren anfangen soll, lass ich das mal... :)
    auch versuche ich, deine Anfrage ernst zu nehmen, auch wenn mich die Frage eines "sehr erfahrenen Wanderers " zu den Stöcken - hmmm - sagen wir mal irritiert ?(
    Mind. 4 Wochen im September klingt für mich, dass es sich auch noch in den Oktober zieht? hmmmm aabfrier1
    In den letzten Jahren konnte ich doch einige Kilometer Wandererfahrung (mit und ohne Wanderwege) in Island sammeln, vielleicht kann ich dir ein realistisches Bild vermitteln.


    Einfach mal drauf los ist in Island nicht ganz so einfach. Wir wissen alle nicht, was du bereits über die Landschaft in Island weißt, aber es ist nun mal so:
    Es gibt besagte Lavafelder, die mehr als unwegbar sein können, sprich, man kommt nicht durch.
    Es gibt Flüsse - große, reißende Gletscherflüsse - man kommt nicht durch.
    Es gibt steile rutschige Hänge - man kommt nicht hoch oder runter.
    Es gibt Gegenden, da gibt es so viele breite Spalten - nicht einfach.
    Es gibt Eis und Schnee - wenn man Glück hat ist es fest, wenn man Pech hat, bricht man ein oder geht im Fluss baden. Aktuelles tödliches Beispiel von vergangener Woche. ;(
    Es gibt Gegenden in denen gibt es kein Trinkwasser - tagelang.
    ...


    Touren abseits bekannter Wanderrouten bedürfen eines genauen Kartenstudiums und selbst dann war ich froh, dass ich lokale Unterstützung hatte.


    Es gibt jedoch mehrere längere Wanderwege - vielleicht keine 10 Tage am Stück aber dennoch.


    Der bekannteste wird wohl der Laugarvegur sein. Von Landmannalaugar bis Þórsmörk und wenn man mag noch weiter bis Skogar.
    Schön im Sommer - Anfang September ggf noch möglich, dann wird's haarig.


    Jökulsárgljúfur - von Dettifoss bis Ásbyrgi in 2 Tagen, könnte ich mir gut vorstellen, dass das im September geht (je nach Schneelage).


    Öskjuvegur - von Mývatn nach Askja - DAS kann aber im September schon sehr weiß sein.


    In den Ostfjorden soll man schön wandern können - hab ich noch nie gemacht, wie es mit Strecken aussieht weiß ich nicht.


    Es gibt auch Leute, die einmal quer durch Island laufen zum Beispiel orientiert an der Hochlandstrecke Kjölur.
    Aber immer wieder kommt da die September - Frage auf...
    Klar kann man auch im Winter wandern, kann man schön auf Jens' Seite sehen - aber ich glaube darum geht es dir ja nicht.


    Vielleicht kann man einmal um Snæfellsnes rumlaufen? Könnte halt "bisl" windig werden Frier-Smiley


    Dir muss einfach klar sein, dass du bei jeglicher Hochlandwanderung völlig abseits der Zivilisation bist.


    :girl:

  • Wo hab ich denn Falschinformationen verbreitet?


    Ist ja logisch, dass nur Wanderer, die irgendwo unterwegs sind, dann auch da zelten, denn wer ein WoMo hat baut sich ja dann wohl kaum noch ein unbequemes Zelt auf?! ?( Ja gut, dann gibts noch die mit den Kleinwagen, die nicht im Auto übernachten und ja, die stellen dann ihr Zelt irgendwo auf... und wer sagt ihnen, dass sie das nicht dürfen, da sie Autofahrer und keine Wanderer sind, und am besten so, dass sies auch noch verstehen? Die Leute checken ja nicht mal, dass man nicht über Absperrungen klettern (Gullfoss im Winter) oder auf Eisbergen rumtanzen soll (Jökulsarlon).


    Nur weil einer SAGT, dass er auch total naturverbunden ist und bestimmt ganz sorgfältig mit der Landschaft umgeht, muss es noch lange nicht auch so sein. Und es widerstrebt mir einfach zu sagen "Ah jaa, wenn du Wanderer bist und der nächste Campingplatz nicht gerade 500m entfernt ist, dann stell dein Zelt auf wo du willst..."

    Zitat

    Aber wenn viele Campingplätze nur ein paar Sommermonate geöffnet sind,
    dann frage ich mich wie das die anderen zehn Monate funktionieren soll.


    Oder werden dann keine WoMos mehr vermietet und zelten wird verboten...die ganzjährige Infrastruktur stimmt doch nicht...

    Balle: Ja man geht ja auch nicht im Winter wandern und zelten, da liegt Schnee und es ist kalt. Schnee--Smiley Mit WoMos ist das eigentlich kein Problem, weil da schläft man ja "drinnen" und meist kann man die Plätze ja trotzdem benutzen, nur die Hütte/Gemeinschaftsraum/Badräume sind geschlossen.

  • Diese Frage finde ich absolut furchtbar und es sollte eigentlich verboten werden, sie zu stellen! WARUM kann man denn nicht einfach auf einen Campingplatz gehen?

    Überall dort wo Fahrzeuge unterwegs sind, kann man auch den nächsten Campingplatz erreichen.

    So pauschal wildcampen zu verurteilen finde ich falsch.


    Das Problem in Island ist, dass man keine Campingplätze vorreservieren kann. Wir waren jetzt gerade 10 Tage dort und mit dem Zelt unterwegs. Die ersten 8 Nächte hatten wir überhaupt kein Problem einen Campingplatz zu finden. Für die 9. an einem Freitag sah es komplett anders aus. Unsere Suche beann um 18:00 Uhr in Stikkishólmur. Da war es so voll, dass für unser kleines Trekkingzelt kein Platz mehr war. Wir beschlossen dann weiterzufahren zum nächsten Tagesziel und haben zwischen Borganes und Husafell jeden Campingplatz erfolglos angesteuert. Beim letzten hat uns dann der Campingwart ne Möglichkeit gezeigt wo wir wild campen könnten, wenn wir keinen Platz mehr finden.


    Im September düfte man damit allerdings keine Probleme haben.


    Was ich noch einwerfen möchte:


    Wir haben keine Streckenwanderung im Hochland gemacht, aber ich fand entlang der Ringstraße gab es relativ wenig erkennbare Wanderwege. Oft gibt es das Gelände, mit Lavafeldern oder Schotterbergen direkt ma Wegesrand, einfach nicht her Wir haben oft Rucksacktouristen direkt über die Ringstraße wandern gesehen.


    Eine gute Karte mit Höhenprofil ist denke ich unerlässlich. Auch die Ringstraße legt ganz schöne Höhenunterschiede teilweise zurück. Das sollte man nicht vernachlässigen wenn man Tageskilometer anpeilt.

  • Meine Güte, warum kannst Du nicht locker lassen?


    Achtung Ironie:
    Klar doch, man kommt in eine bedrohliche Wettersituation (Nebel, Sturm) und statt sich ein geschütztes Plätzchen zu suchen, rennt man blind los und holt sich erstmal die Erlaubnis. Vorausgesetzt man hat die Kraft noch dazu. Man könnte einem Wander auch die Umhverfisstofnun so lange um die Ohren hauen, bis was passiert.


    Vielleicht solltest Du mal den zweiten Beitrag des Threadstellers lesen, anstatt Dich am ersten festzubeißen.
    Um es noch mal klarzustellen, bei langen Etappen darf man durchaus sein Zelt aufstellen. Vorzugsweise sucht man sich ein Plätzchen in Wassernähe. Nicht wegen der Idylle sonder wegen dem Wasser, um Vorräte aufzufüllen, für die nächste Etappe.

  • Nur so als Info. Ich bin vor gut 20 Jahren mit meinem Lebensgefährten die Kjölur Route gewandert- damals war das noch "romantisch" und man wurde nicht von Autos platt gefahren. Irgendwo im Nirgendwo kam dann ANFANG AUGUST ein WinterSTURM. Wer Island kennt, weiß was Sturm ist.... ein Elementarereignis. Wir habens noch geschafft das Zelt aufzustellen und vor allem, gut abzuspannen. Danach saßen wir eine Woche fest (!!). Wir mußten auch von Landsbjörk, sozusagen der Bergwacht, mit Superjeeps herausgeholt werden. damals gab es nur für viel, viel Geld Satellitentelefone, keine Ahnung ob das überhaupt funktioniert hätte. jedenfalls- wir haben uns vor der Tour bei Landsbjörg gemeldet und als wir überfällig waren hat man uns gesucht.
    Ein Einsteiger in Island, ohne jede Arktis- und Islanderfahrung, sollte nicht versuchen und nicht daran denken, auf eigene Faust bzw. Schuhen im Herbst im Nirgendwo rumzuwandern. Bei unnötigen Rettungseinsätzen gefährdet man auch die Helfer.
    Es gibt aber durchaus Wege, die alten Routen folgen - Reykjavegur, Laugarvegur, Kjölur. Alter Kvalvegur, im Skaftafell Nationalpark mit gutem Campingplatz, rund um den Myvatn, Asbyrgi Region.
    Fimmvörduhals bin ich selbst schon im September gegangen, damals gabs noch kein GPS und wir standen im berüchtigten Nebel da oben- keinen halben Meter Sichtweite und übelstes Wetter. Da darf man sich dann ein gutes Biwak machen und hoffen das der Mist nicht 3 Tage anhält :D
    Wunderschön, rund um Bakkagerdi, die Viknaslodir Gegend, reicht mit mind 100 km Wegen eh schon fast aus.


    Lieber TE- bitte nimm die Warnungen ernst und vielleicht schließe Dich im Nachbarforum mit Uwe kurz !