Welcher SUV für Askja und Landmannalaugar?

  • Hallo,
    wir planen für den nächsten Sommer so Mitte Juni Anfang Juli eine Trip nach Island (unser erster :) ).
    Dabei wollen wir dann auch nach Askja und Landmannalaugar.


    Leider haben wir nicht wirklich eine Idee was uns da erwarte und hatten auch schon einmal bei einem Autovermiter angefragt, welchen 4x4 SUV man für das Hochland braucht. Dieser kam dann gleich mit einem Toyota Land Crousier um die Ecke, der aber einer mit der teuersten SUV im Mietwagenbereich zu sein scheint ?( .


    Wir haben uns dann nochmal etwas umgesehen und haben folgende SUVs, die für uns Preislich in frage kommen ausgesucht:
    Suzuki Grant Vitera
    Jeep Grand Cherokee
    Toyota RAV 4 4x4


    Wobei der Suzuki erstmal unser Favorit ist.


    Hoffe mir kann einer von Euch mir einen Tipp geben, ob alle SUVs für die Strecken OK sind oder welcher besser bzw. schlechter dafür geeignet ist :) .


    Schon einmal Danke und Grüße
    Henning

  • vom RAV4 halte ich - abseits der befestigten Strassen - nicht viel. Sicher völlig ok für eine Schotterpiste, aber mehr geht kaum. Das vollautomatische und vom Fahrer nicht kontrollierbare Allradsystem richtet mehr Schaden an als es nützt. Vor allem im Schlamm, auf Sand und im Schnee. Die Wattiefe ist ausserdem nicht gerade toll. Das könnte im schlimmsten Fall ein paar Flussdurchfahrten kritisch bis unmöglich machen.


    Beim Grand Cherokee kommt es ein bisschen auf das Baujahr und die Version an. Die älteren Modelle sind grundsätzlich etwas besser tauglich für kritisches Gelände als die neueren (unter FIAT-Regie entwickelten). Grundsätzlich würde ich sagen, dass mit dem Jeep etwas mehr möglich ist als mit dem RAV4.


    Zum Vitara kann ich nicht viel sagen, den kenne ich kaum. Wikipedia jedenfalls behauptet, dass er einen Leiterrahmen und sogar ein sperrbares Mitteldifferential hat, was ihm im Gelände durchaus Vorteile bringen würde.


    Wie auch immer, ich halte den Jeep und den Suzuki für brauchbare, den RAV4 ehr weniger. Wobei es auch mit ihm nicht grundsätzlich unmöglich sein wird, die o.g. Ziele zu erreichen.


    Mit dem Grand Cherokee kann man jedenfalls durchaus Spass haben:


    Southwest Spring 2011



    Lurvig

  • Hallo Lruvig,
    schon mal danke für die schnelle Antwort.


    Welcher Wagen ist denn für solche Touren zu empfehlen?
    Der Land Crouiser liegt so um die 2600 Euro für 14 Tage, ohne Versicherung und der Jeep wäre gut 1000 Euro preiswerter :) ....
    Und wenn ich Dich richtig verstanden habe ist ein Schaltwagen zu bevorzugen und von den Automatikgetrieben sollte man die Finger lassen, wenn man durch die Furten bzw. in Hochland will


    Grüße
    Henning

  • Und wenn ich Dich richtig verstanden habe ist ein Schaltwagen zu bevorzugen und von den Automatikgetrieben sollte man die Finger lassen, wenn man durch die Furten bzw. in Hochland will

    nein, das würde ich so nicht sagen. Meine Äusserung bezüglich Automatik bezieht sich auf die Art des Allradantriebs(!)
    da gibt es welche, die man manuell zuschalten kann, ggf. auch noch die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse auf 50/50 sperren kann. Und es gibt welche, die alles eigenständig/automatisch reglen. Hier hat der Fahrer keine Kontrolle über das System.


    Ob man das nun wirklich braucht, hängt aber ganz besonders von den Pistenverhältnissen und vom eigenen fahrerischen Können ab. Ohne das ich die erwähnten Pisten in Island kenne (sind erst in knapp 4 Wochen dran) würde ich sagen, dass eine hohe Bodenfreiheit, gute Reifen und ggf. (wenn überhaupt) ein Allradantrieb ausreichen. Letzterer ist für Mietwagen auf den F-Pisten ja eh vorgeschrieben, aber ob er fahrtechnisch auch nötig ist, ist ein ganz anderes Thema! Ich wage sogar zu behaupten, dass es unerfahrene Fahrer oft zu waghalsigen Aktionen verleidet... aus denen sie dann der Allradantrieb auch nicht mehr rettet ;)


    Bei der oben erwähnten Auswahl wäre meine Präferenz:
    1.) Grand Cherokee (in der Hoffnung, dass es ehr ein etwas älteres Modell wird)
    2.) Suzuki Vitara
    3.) RAV4 (mit Abstand)


    Zu überlegen wäre auch noch der Suzuki Jimny, wenn er denn vom Platz her reicht. Das Ding ist zwar klein und wird gerne unterschätzt, ist aber - konstruktionsbedingt - ein echter Geländewagen, der so manchem SUV abseits des Asphalts mal locker davonfährt! Lediglich die Bodenfreiheit könnte beim Jimny besser sein, aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau!
    Zuschaltbarer Allrad mit starrem Durchtrieb, Geländeuntersetzung, Leiterrahmen, Starrachsen und kurze Überhänge machen den Jimny zu einem ernstzunehmenden Offroader. Auch wenn er "billig" ist und "unwichtig" aussieht.


    Lurvig




    Lurvig

  • Hallo Lurvig,
    bei dem Grand Cherokee handelt es sich wohl um das 2008er Model


    Jeep Grand Cherokee 2008 from Icerental 4x4 | Guide to Iceland


    Bei dem Grand Vitara um dieses Model


    Suzuki Grand Vitara Automatik 2016 from Átak car rental


    Frage wäre da noch, ob man folgende Zusatzversicherung auch noch abschließen sollte, außer der CDW, auch wenn man auf den F-Roads ohne Versicherungsschutz fährt...


    SADW - Sand- und Ascheschutz
    GP - Schotterversicherung


    Nochmals ein herzliches Dankeschön für Deine Antworten, aber je mehr ich mich mit diesen Sachen beschäftige um so mehr Fragezeichen schwirren um meinem Kopf ?( ?( :)


    Grüße
    Henning

  • der 2008er Grand Cherokee hat zumindest hinten noch eine Starrachse, was ihn allgemein etwas verschränkungsfreudiger macht als die neueren Modelle. Hilft beim Überfahren von Felsen ("klettern") und auf extrem unebenen Pisten, auf einer "normalen" Schotterpiste hat man da keinen Vorteil. Ich hatte ein solches Modell 2010 in USA und war ganz zufrieden. Damit geht schon was, allerdings musste ich da auch keine Furten durchfahren ;)
    Zum Vitara kann ich nicht viel sagen, wie bereits erwähnt kenne ich den nicht selber.


    Wieso fährt man auf den F-Roads ohne Versicherungsschutz? Wo steht denn das?


    Und zu den Zusatzversicherungen: Gravel protection ist sicher nicht ganz verkehrt. Sand & Ash mag sich im worst case bezahlt machen, das Risiko halte ich aber für überschaubar, ohne diese Versicherung zu fahren (meine Meinung, kann man auch anders sehen). Man kann (und muss) sich halt nicht gegen alles versichern. Kann immer noch ein Meteor einschlagen und das Auto treffen: auch nicht versichert ;)


    Der Jimny ist demnach keine Option?


    Lurvig

  • Zitat

    Zu überlegen wäre auch noch der Suzuki Jimny, wenn er denn vom Platz her reicht. Das Ding ist zwar klein und wird gerne unterschätzt, ist aber - konstruktionsbedingt - ein echter Geländewagen, der so manchem SUV abseits des Asphalts mal locker davonfährt! Lediglich die Bodenfreiheit könnte beim Jimny besser sein, aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau!


    Der Jimny hat den riesen Nachteil des sehr kurzen Radstands. Das Ding hoppelt ziemlich und ist auch recht bockig, daher verlieren die Fahrer öfters mal die Kontrolle wenn die Straßen Huckel, Rinnen oder Löcher hat, was auf der Ringstraße z.B. auch öfters vorkommt.

  • Hallo,
    der Jimny scheint uns etwas zu klein zu sein, wir sind zwar nur 2 Personen, aber brauchen Platz für 2 große Koffer und 2 große Fotorucksäcke :D .
    Zudem ist es schöner, wenn man einen 5 Türer hat und mal eben schnell an die Fotoausrüstung auf den Rücksitzen kommt, finden wir zumindest.


    Wegen den Versicherungsschutz hier mal das Zitat von der Autovermitung:
    Finally, please bear in mind that there is no extra insurance for highland roads. We are the largest travel market in Iceland and we work will all car rental companies. Any damage that happens outside main roads, no insurance from any car rental will cover you in Iceland. In all cases, you proceed at your own risk.


    Und im Forum habe ich es auch noch ein mal im Artikel: Erreichbarkeit von Vik, Thorsmörk & Landmannalaugar gelesen:
    Audur: ...Für 4WD ist das Befahren meistens erlaubt, allerding ohne jeglichen
    Versicherungsschutz! D.h. alles was du im Hochland fabrizierst, tust du auf
    eigene Rechnung. Und so ein Motorschaden beim Furten, inkl. Bergung des
    Fahrzeugs kann schon gut was kosten....


    Darum bin ich jetzt ausgegangen, das man auf F-Roads nicht versichert ist, wobei ich damals auch ehr davon ausgegangen, das nur Wasser- und Unterbodenschäden nicht mit versichert ist und somit das Furten auf eigenes Risiko geht, was ich dann ja auch verstehe :D


    Aber wenn die CDW auch auf F-Roads gilt... umso besser wikinger2


    Henning


    Henning

  • hmm... in der Tat eine merkwürdige Formulierung.
    Nach allem, was ich bisher gelesen habe, greift die CDW auch auf den Schotterpisten, solange es sich um offizielle, öffentliche Strassen handelt. Und das sind die F-Roads in Island ja nun mal.
    Die Versicherung greift nicht, wenn man offroad fährt (was man eh nicht darf). Und die Versicherung greift ebenfalls nicht bei Schäden, die beim Furten entstehen. Das ist ein bekanntes Thema.


    Zum Jimny: ok, mit wirklich viel Gepäck vermutlich keine Option. Der kurze Radstand ist ehr "problematisch" auf der Strasse, aber im Gelände ein riesiger Vorteil. Für Fahrer ohne eine gewisse Erfahrung mit so einem Auto (die sonst nur PKW auf der Autobahn fahren) aber vielleicht zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ;) Ist halt weder Rennwagen noch Luxuslimousine.


    Lurvig

  • Also Landmannalaugar sollte mit allen erwähnten Fahrzeugen gehen. In der Regel geht es ja ohnehin um die Furten. Wenn Du aus dem Norden ankommst, gibt es ohnehin keine Furten (die vor dem Basiscamp muss man nicht nehmen, wenn man 200m mehr laufen kann). Aus dem dem Süden kommend (ist die schönere Strecke) ist nur die erste Furt etwas tiefer. Ich habe die Landmannalaugar Furten 4-5 passiert und es war nie ein wirkliches Problem (Gran Vitara und Nissan Qashqai).
    Den RAV4 kenne ich nicht, hat aber die gleiche Wattiefe wie der Grand Vitara (40cm). Wichtig ist nicht zu schnell durch die Furt zu fahren, damit die Bugwellle Dir nicht das Wasser in den Motorraum haut.
    Den Jimmny würde ich auf keine Fall nehmen, zu Mal das in der Regel auch keine wirklich Ersparnis zu anderen SUVs ist. Da wäre mir der Komfort doch wichtiger.


    Zur Askja kann ich leider keine persönlichen Erfahrungen geben, aber da könne wohl die Furten erheblich tiefer sein als die südlichen Landmannalaugar Furten. Insbesondere die Furt über die Lindaá kann für die oben erwähnten Fahrzeuge ein Umkehrgrund sein (in jedem Fall Vorort Erkundigungen einholen, da der Wasserstand stark schwankt).

  • Kenne nur den Suzuki Grand Vitara, allerdings auch nicht das ganz neue Modell.
    Das Modell -2013 (glaub ich) ist zumindest sehr robust und geländegängig mit Differenzialsperre und Untersetzung. Die Wattiefe könnte vielleicht besser sein.


    Der Vorgänger bringt Euch normalerweise locker zur Askja und nach LML - wenn auch vielleicht nicht auf jeder Route - aber das muss man sowieso vor Ort von kundigen Menschen erfragen. Wie es ja auch durchaus sein kann, dass ihr nichts von beiden fahren dürft, weil die Pisten noch zu sind.

  • Hallo,
    zuerst mal ein recht herzliches Dankeschön für die ganzen Antworten.


    Wenn ich das jetzt alles richtig gelesen habe ist Landmannalaugar wohl kein Problem.



    Dann wäre da jetzt noch Askja offen... und ich hoffe, dass mir hier noch jemand einen Tipp geben kann, mit welchem Fahrzeug man diese Strecken befahren sollte.
    In einem YouTube Video (Zum Askja Krater auf der F905/F910 und F88) wurden beide Strecken wohl mit einem VW Tiguan bewältigt, also sollte dann wohl der Grand Vitara (Watttiefe 40cm) und der Jeep Grand Cherokee (Wattiefe 51 cm) eigentlich gehen, oder?
    Etwas verunsichert bin ich dann aber doch , wenn ich bei den Reiseveranstaltern, die auch Mietwagenrundreisen anbieten, hier immer ein Toyota Land Crouiser als kleinste Auswahlmöglichkeit sehe. Wobei ich dann aber auch nicht weiß ob es wirklich für die Strecke nach Askja von Nöten ist, oder für andere Strecken, die mit in der Rundreise sind....


    Würde mich also freuen, wenn jemand noch was zu Askja sagen könnte :)


    Grüße
    Henning

  • Bei der Askja hängt es immer von den aktuellen Witterungsbedingungen ab, wobei der Weg über die F88 meist etwas anspruchsvoller ist als über F905 und F910. Bei normalen Bedingungen ist es mit einem SUV kein Problem über die letztgenannte Route zur Askja zu fahren.

  • Wir waren letzten Fr./Sa. mit einem SUV an der Askja, einem Santa Fe mit 50 cm Wattiefe ohne Sperren. Wir sind über die 910 bis zum Staudamm, dann weiter über die F910 bis zur Askja. Die Strecke war recht einfach befahrbar, bis auf die Sandverwehungen. Die tiefste Furt auf der Strecke hatte 30-40 cm.


    An der Drekihütte hab ich mich nach der F88 erkundigt. Mein Fahrzeug würde wohl an seine Grenzen kommen aber ein "expirienced driver" könne das schon versuchen.


    Ich wollte mir zumindest die Lindaa Furt anschauen. Also los zur F88! Erstmal zu Fuß durch. Die direkte passage war knie- bis über knietief, also 50-60 cm. Stromabwärts war es dann aber deutlich flacher, 30-40 cm.


    Auch die zweite Furt war auf direktem wege tief ausgefahren und Strom abwärts mit 30 cm für uns passierbar.


    Einen Tag vorher waren die Furten wohl 10 cm tiefer.

  • Einen Tag vorher waren die Furten wohl 10 cm tiefer.

    an die Furten-Auskenner:
    kann es sich lohnen, an einer kritischen Furt evtl. einen Tag zu warten? Der Pegel kann sich vermutlich stündlich ändern.. aber wie wahrscheinlich ist es, dass man mit einem oder zwei Tagen vom "no way" zum "yes way" kommen kann?


    Sofern man dort irgendwo legal - zur Not im Auto - übernachten kann?
    Und: ist es überhaupt legal/akzeptabel vor einer gerade unpassierbaren Furt zu "campieren" ???
    Nicht für Tage, aber im worst case für die Nacht-...


    Lurvig

  • Meiner meinung nach kommt es immer mehr auf den Fahrer als auf das Auto an, es sind verhaeltnissmaessig viele grand cherokee in der Lindaá abgesoffen aber ich meine die fahrer sind unvorsichtig gefahren und deshalb zu gerade und zu schnell.


    Was ich als ein problem sehe ist die 4WD automatik d.h. dass die nur greifen soll wenn die benötigt ist, das ist im Fluss meistens zu spaet.


    Einen "Low gear" (niedersetzung?) sehe ich als sehr wichtig um die Furten langsam genug fahren zu können ohne angst zu haben dass der motor ausgeht wegen niedriger drehzahl (wening Torque)

  • Meiner meinung nach kommt es immer mehr auf den Fahrer als auf das Auto an, es sind verhaeltnissmaessig viele grand cherokee in der Lindaá abgesoffen aber ich meine die fahrer sind unvorsichtig gefahren und deshalb zu gerade und zu schnell.


    Was ich als ein problem sehe ist die 4WD automatik d.h. dass die nur greifen soll wenn die benötigt ist, das ist im Fluss meistens zu spaet.


    Einen "Low gear" (niedersetzung?) sehe ich als sehr wichtig um die Furten langsam genug fahren zu können ohne angst zu haben dass der motor ausgeht wegen niedriger drehzahl (wening Torque)

    YES!


    Der Fahrer ist die wichtigste Beschraenkung einer 4x4. Fast immer.


    Ich habe Grand Vitaras echt ueberall gesehen. Reicht fuer fast alles auf Island.


    Wie lange wollt ihr gehen? Uberlege wenn's mehr ist wie 2 Wochen um hier ein Auto zu kaufen, und via Container hin und her zu schicken lassen. Das Auto kann man wieder verkaufen nach den Ferien.


    Juni ist risikovoll, noch n icht alle Pisten sind dann schon geoeffnet.

  • Eine Rangerin sagte zu mir "Das Wasser darf nicht merken das man durch fährt."


    Langsam fahren ist immer gut. Und wenn man sich nicht sicher ist warten - es kommt dann jemand der durch fährt und man kann sehen wie tief es ist wo er fährt. Gerade um Askja und Landmannlaugar rum ist soviel verkehr das man sich das immer ansehen kann.