Hallo Island-Freunde,
wir sind ein Paar aus Österreich und jetzt gerade in Island für unseren wohlverdienten Abenteuerurlaub. Dieser hat aber recht beschwerlich begonnen, und wir wollen euch diese ungewöhnliche Geschichte nicht vorenthalten:
Nach monatelanger Planung war es am 11. Oktober in den späten Abendstunden endlich so weit und unsere Reise nach Island sollte beginnen. Wir werden mit einem Mietauto in 2,5 Wochen ein mal rund um die Insel fahren. Wir finden uns am Flughafen in Wien ein und steigen in den Direktflieger der airberlin nach Keflavik ein. Der Flug verläuft recht ruhig, der Pilot sagte nur durch, dass es in Island etwas regnet und lebhafter Südwind weht. Nach 4 Stunden waren wir nun kurz vor der Landung. Wie sich herausstellte, tobte ein heftiger Sturm über Island, es regnete wie aus Strömen und der Wind beutelte das Flugzeug hin und her. Dann der erste Schock beim Landeversuch: der Pilot musste durchstarten. Somit mussten wir eine Runde fliegen und versuchten es nochmals. Wir freuten uns schon auf die Ankunft nach dem langen Flug. Diesesmal gelang der Landeversuch etwas besser. Noch 20m vom Boden entfernt, noch 10 m, wir konnten fast schon den isländischen Boden spüren.. da geriet das Flugzeug wieder ins taumeln.. erneutes durchstarten. Uns rutschte das Herz in die Hose. Erst nach etwa 15 Minuten, eine halbe Ewigkeit in dieser Situation, sprach der Pilot zu uns. Er sagte uns, dass das Unwetter über Island zu gefährlich sei, er könne das Flugzeug nicht sicher landen. Wir mussten nun einen Ausweichflughafen ansteuern. Das war dann Glasgow in Schottland..2 Stunden Flug entfernt von Keflavik.. "Oh noooooo" dachten wir uns. Das war wirklich gar nicht lustig. Aber was soll man machen, bevor noch etwas passiert, muss es wohl sein. Endlich in Glasgow angekommen sagte man uns, wir dürfen das Flugzeug nicht verlassen. Es wird nun 40 Minuten lang aufgetankt. Das Flugzeug wird nämlich am nächsten Tag für andere Flüge in Wien erwartet. Daher wird eben aufgetankt und mit uns zurück nach Wien geflogen. Dort würde man uns umbuchen. Ach das war aber so ein Mist wirklich. Nach 40 Minuten im parkenden Flugzeug und weiteren 2,5 Stunden Flug kamen wir schließlich wieder in Wien an. Das war unser längster Flug jemals von Wien nach.. ähm ja ..Wien! Unfassbar. Nachdem wir unsere Koffer abgeholt hatten, machten wir uns gleich auf zum Schalter der Airberlin. Dort buchte man uns schließlich um. Es war mittlerweile 9:00 morgens. Um 10:30 Uhr flogen wir dann nach London. Dort hatten wir nicht einmal 60 Minuten Zeit um in den Anschlussflieger der Icelandair zu steigen. Stress pur. Aber wir hatten es geschafft und saßen endlich im Flieger nach Keflavik. Nach 2,5 Stunden Flug waren wir endlich wieder über Island. Der Pilot setzte zur Landung an. Es regnete wieder in Strömen und der Wind peitschte von der Seite. Wir waren schon fast am Boden. Fast. Der Pilot musste durchstarten. Der Wind war zu stark. Oh nein, nicht schon wieder. Das darf doch jetzt nicht wahr sein. Wir waren mittlerweile schon über 20 Stunden unterwegs, wir wollten doch einfach nur in Island ankommen. Der Pilot versuchte es erneut auf einer anderen Landebahn. Auch diesmal wackelte das Flugzeug. Als erfahrener Einheimischer gab er sein Bestes.....mit Erfolg. ENDLICH!!! Wir sind in Island gelandet!!! Wir haben tatsächlich den Boden berührt. Das war ein unbeschreibliches Gefühl.
Wir haben dann nur noch unser bestelltes Auto abgeholt und sind bei Starkregen, Dunkelheit und dichtem Nebel zu unserer Unterkunft gefahren. Insgesamt hat unsere Reise von Wien nach Island zu unserem Endziel knapp über 24 Stunden gedauert. Kann das jemand toppen?
Wir sind schon sehr viel in unserem Leben geflogen, aber sowas ist uns noch nie passiert..
Das Wetter ist wirklich nicht zu unterschätzen, der Wind und der Regen im Moment recht stark. Ein richtiger Abenteuerurlaub und vielleicht nichts für jedermann.
Natürlich haben wir durch diese Torture einen ganzen Tag verloren. Aber wir sind auf solche Vorfälle zeitlich vorbereitet, geht sich trotzdem alles aus. Wir hätten nur nicht gedacht, dass die Reise schon so schwierig beginnt. Mal sehen was noch so auf uns wartet.
Grüße aus Hveragerdi
Paddy & Vere