Hallo zusammen,
ich möchte gerne, wenn auch ein wenig verspätet, die Erfahrungen und Bilder meiner halben Islandrundreise im Oktober 2016 mit euch teilen.
Als Hobbyfotograf war meine Hauptbeschäftigung natürlich das Fotografieren dieser wirklich beeindruckenden Natur, auch wenn mir sehr häufig das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ein weiteres Ziel der Reise war es die Nordlichter zu sehen, was auch nach einigen "erfolglosen" Tagen geklappt hat
Vorab: Ich verlinke hier die Fotos von meinem Flickr Account. Wer es nicht abwarten kann bis ich mit dem Bericht fertig bin, kann sich natürlich schon vorher alle Bilder ansehen, aber bitte nicht spoilern
Meine Reise dauerte vom 16. bis zum 27.10.2016, also war ich 10 Nächte lang mit einem kleinen Camper unterwegs. Der Rückflug war am 28.10, allerdings um 00:45, weshalb ich diesen Tag mal nicht mit dazuzähle
Ich weiß auch noch nicht genau wie regelmäßig ich hier updaten werde, ich versuche mein Bestes
Aber fangen wir mal an:
16.10: Anreisetag
Um 14:45 ging es Zuhause los. Meine Freundin fuhr mich mit dem Auto nach Tübingen an den Bahnhof um den Bus zum Flughafen Stuttgart zu bekommen. 15:15 war Abfahrt und leicht verspätet kam ich um 16:30 am Flughafen an. Immerhin war der Air Berlin Schalter dieses Mal direkt besetzt, nicht wie bei meinem Flug nach New York im Juni. Da musste ich ca. 45 Minuten vorm geschlossenen Schalter warten, obwohl man 3h vor Abflug dort sein soll. Die Sicherheitskontrolle verlief problemlos, noch nicht mal der fast schon obligatorische Sprengstofftest der Fotoausrüstung wurde durchgeführt. Nach der Kontrolle hatte ich noch 40 Minuten Zeit bis das Boarding beginnen sollte, heute bei besserem Wetter als im Juni. Das Boarding verzögerte sich um 10 Minuten aber wir starteten dennoch pünktlich in Richtung Düsseldorf. Überpünktlich dort angekommen, wir mussten noch ca. 10 Minuten im Flieger sitzen da das Bodenpersonal noch Pause hatte, ging es anschließend in den Transferbus und an das Gate B55. Nach der zweistündigen Wartezeit ging auch hier das Boarding leicht verspätet los, aber wir hoben fast pünktlich um 21:15 ab Richtung Keflavik. Im Großen und Ganzen verlief der Flug recht ruhig, nur ein paar Turbulenzen zwischen Schottland und Norwegen. Ich saß am Fenster und konnte eine gute halbe Stunde vor der Landung schon das erste Polarlicht sehen. Die Landung selbst verlief ein wenig turbulent wegen des starken Windes, aber es klappte alles.
Welcome to Iceland by Florian Schwarz, auf Flickr
Raus aus dem Flieger, der Menge nach in Richtung Kofferband.
Eine gefühlte Ewigkeit auf den Koffer gewartet und dann raus, an den Geldautomaten ein wenig Bargeld abgehoben und dann ging es zur ersten Nacht in das Airporthotel Aurora Star. Beim freundlichen Mitarbeiter am Empfang eingecheckt und hoch aufs Zimmer im zweiten Stock. Ich glaube das Badezimmer zusammen mit dem Eingangsflur des Hotelzimmers war schon größer als das gesamte Zimmer in New York. Bevor es ins Bett ging hatte ich noch schnell geduscht und dann noch ein wenig TV geschaut bis kurz nach Mitternacht.
17.10 Erster Tag auf Island
Kurz nach 6 klingelte der Wecker. Aufstehen, duschen und ab zum Frühstück. Es gab Rührei mit Bacon und Würstchen, was geschmacklich leider nicht das Beste war, also bin ich in der zweiten Runde auf Cornflakes und Müsli umgestiegen. Dazu das Isländische Quellwasser, welches es ja so gut wie überall gratis gibt. Nach dem Frühstück hoch aufs Zimmer und alles wieder in den Koffer gepackt und bis kurz vor 9 noch ein wenig ferngesehen. Dann ging es runter an den Empfang zum auschecken, denn um 9 Uhr sollte ich von Happy Campers abgeholt werden. Der Abholservice war auch überpünktlich da, Aron kam mit dem Transporter angefahren und wir luden meine Sachen in den Kofferraum und fuhren Richtung Zentrale. Unterwegs hielten wir noch kurz an einer Autowerkstatt um einen seiner Kollegen abzuholen. In der Zentrale angekommen musste natürlich zuerst der Papierkram erledigt werden. Nach einer kurzen Einweisung in das Fahrzeug ging es dann auch endlich los. Aron warnte mich noch vor der Abfahrt mit dem Satz „Be aware of the sheep“, wie recht er doch haben sollte. Koffer und Kamerarucksack in den Camper gepackt und los ging es. Erster Stop am Supermarkt direkt um die Ecke. Ein wenig mit Nahrungsmitteln, Müsliriegeln und ein paar Flaschen Cola eingedeckt und auf ging es zur Tour. Zuerst auf die 41 Richtung Reykjavik, kurz darauf auf die auf die 43 Richtung Grindavik abgebogen, dort dann auf die 427 und entlang der Küste über die 38 und 34 nach Selfoss um dort auf die 1, die Ringroad, zu kommen. Entlang der Strecke bis Selfoss gab es schon unzählige Fotomotive, allerdings leider keine Möglichkeit zum Parken und aussteigen, abgesehen vom Warnblinker und mitten auf der Straße stehenbleiben, was einige Touristen wirklich so machen. Das Problem der fehlenden Parkmöglichkeiten wird mich im Laufe der Reise noch so gut wie jeden Tag beschäftigen. Nach ein paar Stunden auf der
Straße sah ich von weitem schon einen größeren Wasserfall, das muss wohl der Seljalandsfoss sein. Also runter von der Ringroad, den Parkplatz angesteuert, die wasserfeste Kleidung, inkl. Hosen, angezogen und die Fototasche gepackt. Die Kamera noch in einem Plastikbeutel verstaut und weiter ging es zu Fuß.
Seljalandsfoss by Florian Schwarz, auf Flickr
Einmal die Runde um den Wasserfall, auf der anderen Seite hochgeklettert und wieder auf den Weg Richtung Gljúfrafoss. Dieser war bei weitem nicht so überlaufen wie der Seljalandsfoss, liegt wohl auch daran, dass er nicht so einfach zu erreichen ist. Der Pfad durch den Fels zum Wasserfall führte zur Zeit sehr viel Wasser, so dass man ohne trockene Füße nicht dorthin kommen konnte. Dort auch noch ein paar Bilder geschossen und es ging wieder zurück zum Camper.
Gljúfrafoss by Florian Schwarz, auf Flickr
Klamotten gewechselt, trockene Schuhe angezogen, Kamera und Objektiv abgetrocknet und weiter ging die Fahrt über die Ringroad Richtung Osten. Unterwegs am Holtsós vorbeigefahren und ich sah dort diese drei Steine im Wasser. Da musste ich einfach ein Foto machen. Also kurz neben einer Hofeinfahrt geparkt, eine Perspektive gesucht, Stativ aufgebaut und Foto gemacht.
Holtsós by Florian Schwarz, auf Flickr
Anschließend weiter am Eyjafjallajökull und am Skogafoss vorbei, durch Vík und immer weiter Richtung Campingplatz am Skaftafell.
Eyjafjallajökull by Florian Schwarz, auf Flickr
Along the Ringroad by Florian Schwarz, auf Flickr
Waterfall by Florian Schwarz, auf Flickr
Langsam fing es schon an zu dämmern als ich durch das Eldhraun Lavafeld fuhr und kurz darauf war es komplett dunkel. Am Campingplatz vorbeigefahren und weiter zur Jökulsárlón Gletscher Lagune. Immerhin war gemeldet, dass sich ab ca. 22 Uhr die Wolken dort zurückziehen sollten und somit die Chance bestand die Polarlichter das erste Mal vom Boden aus zu sehen. Die Location dort im stockdunklen ist sehr speziell. Man sieht so gut wie nichts, aber hört hin und wieder das Krachen und Brechen der Eisberge. Irgendwann verzogen sich dann auch, zumindest teilweise, die Wolken und man konnte am Himmel etwas grünes erahnen. Also schnell die Kamera aufs Stativ und ein Foto gemacht. Auf diesem war das Nordlicht deutlich besser zu sehen als mit dem bloßen Auge. Den Eisberg habe ich mit einer LED Taschenlampe beleuchtet
Northern light at Jökulsárlón by Florian Schwarz, auf Flickr
Nochmal kurz die Wetterapp gecheckt, morgen früh soll es hier fast wolkenlos sein, könnte also ein gutes Motiv bei Sonnenaufgang abgeben. Also zurück in den Camper und die Zeit gestoppt bis zum Campingplatz. Dort angekommen noch schnell was Kleines gegessen und anschließend meine erste Nacht in einem Camper verbracht, welche ohne Mütze und Schal im Schlafsack sehr kalt war. Wieder was dazugelernt für die zweite Nacht. Auch das Klappbett ist nicht unbedingt das bequemste, aber für die 10 Nächte sollte es reichen