Ablauf Einfuhr PKW und Wohnwagen?

  • Hallo, wir planen gerade die Einfuhr eines PKW mit Wohnwagen nach Island, haben alles schon zolltechnisch durchgerechnet und mit den Preisen in Island verglichen. Kann uns vielleicht jemand berichten, wie der genaue Ablauf bei Ankunft der Fähre dann ist. Gibt es eventuell Formulare, die wir schon hier ausfüllen könnten. Müssen die Fahrzeuge in Deutschland angemeldet sein oder können wir die auch mit Kurzzeitkennzeichen einführen. Ist die ganze Anmeldung in Seydisfjördur möglich und mit wieviel Tage müssen wir für die Anmeldung einplanen? Benötigen wir eine Kenitalla? Kann man in Island Fahrzeuge auch für mehrere Monate im Jahr abmelden, wie bei uns?
    Vielen Dank schon mal im voraus für die Hilfe.
    Steffen

  • Können wir die Kennitala auch von Deutschland aus beantragen? Wir wollen die nächsten Jahre öfters mal für mehrere Wochen nach Island und da nicht jedesmal erst die lange Anreise mit der Norröna machen.

  • Als erstes wird eine Kennitala benötigt, wenn man keinen Wohnsitz in Island hat kann man eine vorläufige Kennitala z.B. über eine isländische Bank beantragen.
    Die Einfuhr in Seyðisfjörður läuft normalerweise so ab, dass die Fahrzeuge solange im abgeschlossenem Hafenbereich verbleiben bis die Einfuhrformalitäten und die Bezahlung der Einfuhrkosten erledigt sind. Dieses kann schon einmal mehrere Tage dauern.


    Fahrzeuge können problemlos für mehrere Monate abgemeldet werden, indem man die Kennzeichen z.B. bei einer KFZ-Prüfstelle hinterlegt.

  • Vielen Dank schon mal für die Antworten, weiß vielleicht noch jemand, ob man mit Kurzzeitkennzeichen (5-Tageskennzeichen) einreisen kann?

  • Oh, das klingt aber nicht so gut, wir werden da mal anfragen, ob wir die Unterlagen schon vorab hinschicken können.

  • Mehrfache eigene Erfahrung bezüglich der Zulassung in Island: Das kann von 3 Tagen bis zu mehreren Wochen inklusive zahlreicher Anrufe und Mails dauern. Das hängt immer vom jeweiligen Mitarbeiter in der Behörde ab. Das Problem ist, dass diese in isländischen Ämtern öfters wechseln und das sich Einarbeiten in Vorschriften und Vorgehensweisen in isländischen Behörden extrem unbeliebt ist und es dadurch oft an Dingen hängt die eigentlich klar geregelt sind.
    Ich habe selbst gerade wieder ein monatelanges Martyrium mit einer isländischen Behörde hinter mir, obwohl es eigentlich eine einfache alltägliche Angelegenheit war.

  • Vielleicht wäre es da einfacher mit Deutscher Zulassung zu fahren - ein Jahr darf das Fahrzeug ja da bleiben - dann führt man es auf die Färöer aus und nach Island wieder ein - dann hat man ein zweites Jahr. Danach muss es zum Tüv.


    Nur so als Idee...

  • Ja einen Platz zum Unterstellen haben wir schon organisiert, werde die nächsten Tage mal die Anfrage an den Zoll schicken, ist ja noch ein bisschen Zeit bis April.

  • Ich habe gerade bei der KFZ-Zulassung nachgefragt, es gibt da extra Ausfuhrkennzeichen für z.Bsp.15 Tage und zusätzlich kann man sich einen Internationalen Zulassungsschein ausstellen lassen, das klingt ja ganz gut, vielleicht erleichtert das auch die Anmeldung.

  • Auf der Webseite der Samgöngustofa gibt es einen Leitfaden zur Fahrzeugeinfuhr für Fahrzeuge die mit der Fähre ins Land kommen:


    "Ef ökutæki er flutt til Íslands með Norrænu eða öðrum ferjum, má skila skráningargögnum (umsókn um forskráningu, farmbréfi og erlendu skráningarskírteini í frumriti) til sýslumannsins á Seyðisfirði. Sýslumaður framsendir skráningargögnin til Samgöngustofu. Ökutækið er síðan forskráð, því úthlutað fastanúmeri og er innflytjanda send staðfesting þess efnis, með sms skilaboði og í tölvupósti. Í kjölfarið getur innflytjandi leyst ökutækið úr tolli. Ökutæki sem koma ásamt ökumanni með Norrænu til Seyðisfjarðar fá að öllu jöfnu forskráningu sama dag og ferjan leggur að landi. Staðfesting á því að ökumaður komi sjálfur með ökutæki til landsins (t.d. farseðill) þarf að fylgja umsókn til sýslumannsins. Forskráningar ökutækja sem koma sem frakt eru gerðar með venjulegum afgreiðslutíma."


    Wenn das Fahrzeug mit der Norröna oder einer anderen Fähre ins Land kommt, sollen die notwendigen Papiere (Antrag auf Vorab-Registrierung, Fährrechnung und die ausländischen Fahrzeugpapiere) beim Sýslumaður in Seyðisfjörður eingereicht werden, von dort werden sie dann an die Samgöngustofan weitergeleitet. Das Fahrzeug wird dann Vorabregistriert und das Kennzeichen wird zugeteilt, der Importeur erhält diese Daten per SMS oder Email. Im Weiteren kann der Importeur dann das Fahrzeug aus dem Zoll auslösen (d.h. die Importabgaben zahlen).
    Fahrzeuge die zusammen mit einem Fahrer mit der Norröna in Seyðisfjörður ankommen erhalten normalerweise die Vorabregistrierung am gleichen Tag wie die Fähre angelegt hat. Die Bestätigung dass das Fahrzeug zusammen mit dem Fahrer angekommen ist muss, z.B. durch Vorlage des Fährtickets, dem Sýslumaður vorgelegt werden. Fahrzeuge die als Fracht transportiert wurden werden mit normaler Bearbeitungszeit bearbeitet (das kann mehrere Tage dauern).


    Das Fahrzeug muss bei der Samgöngostofa vorab registriert werden, dieses kann auch durch einen Bevollmächtigten geschehen.


    Bis man das Kennzeichen bekommt dauert es mindestens 3 Tage, da diese zentral in Litla-Hrauni gefertigt werden, daher sollte das Ausfuhrkennzeichen noch lang genug gültig sein.


    Die Prozedur gilt übrigens nicht für Fahrzeuge die mit Umzugsgut bei der Einwanderung nach Island mit der Norröna ins Land kommen. In dem Fall hat man einen Monat Zeit für die Anmeldung des Fahrzeugs.

  • Vielen, vielen Dank an Kria-Tours für die sehr ausführlichen Informationen, das ist für uns wirklich eine große Hilfe.

    Da könnte es ja mit den 15-tägigen Ausfuhrkennzeichen und dem Internationalen Zulassungsschein klappen. Jetzt muss ich nur noch in Erfahrung bringen, ob wir dafür schon eine Kennitala brauchen.

  • Hallo,

    Wenn du das Auto in Island anmelden willst, brauchst du IMMER eine Kennitala.

    ich würde es sogar noch weiter fassen: Für alle geschäftlichen Aktivitäten (Versicherung etc.) die über einkaufen hinausgehen, braucht man eine Kennitala. Ohne geht gar nix.


    Gruß


    Christian