Hallo, endlich bin ich mal dran über meinen Urlaub zu sprechen. Bisher bin ich irgendwie nie dazu gekommen den Bericht zu schreiben, aber ich denke nicht, dass es je zu spät ist über Island zu schreiben.
Hier ist übrigens der erste Thread, wo mein Plan drin steht: 9 Tage im Oktober - Island - Reiseplanung - Island-Forum
Tag 1: Keflavik - Strokkur - Gulfoss - Selfoss (Übernachtung)
Wir sind von Hamburg nach Keflavik geflogen und mit 3 Stunden Verspätung sind wir endlich angekommen. Island sah vom Flugzeug echt wie eine Mondlandschaft aus.;) Ich habe noch nie so ein flaches Land ohne jegliche Bäume gesehen. Zuerst wollte ich in Selfoss übernachten, habe mich dann vorher aber zum Glück für eine Übernachtung in der Nähe der Blauen Lagune in Grindavik entschieden. Ich dachte nämlich wirklich, dass man ohne Termin in die Blaue Lagune reinkommt. Also mir wurde dort ganz deutlich gesagt, dass es unmöglich ist.
Wir haben uns für einen Toyata RAV4 von Blue Car Rentals entschieden und waren mit dem Service super glücklich. Wir haben ihn sehr schnell bekommen und konnten ihn 10 Tage später auch sehr schnell in Reykjavik wieder abgeben. Sehr interessant, dass man beim Öffnen der Autotüren aufpassen muss. Es ist wirklich(!) mega windig. So einen Wind habe ich noch nie erlebt
Tag 2: Fahrt bis nach Vik
Die Fahrt nach Vik war mega genial und ich habe jede Sekunde geliebt. Es war auch alles sehr leicht zu finden. Und in den ersten 5 min rumlaufen, habe ich sofort gemerkt, was man auf Island brauch! Winddichte und wasserfeste Hosen, Jacke, Wanderschuhe und vielleicht auch noch Handschuhe. Mein Freund hatte nur Jeans dabei und ich musste ihm echt meine wasserdichten Hosen leihen. Zum Glück hatte ich zwei dabei. Ich würde niemanden raten ohne dieses Zubehör nach Island im Oktober zu fliegen. Aber ich fand es nicht so mega kalt. Ich hatte echt warme Pullis, die ich nicht brauchte und mir ist eigentlich immer kalt. Winddichte Kleidung macht echt einen großen Unterschied.
Es gab immer überall mega viele Touristen. Kein Vergleich zu anderen Ländern wie Rom oder London, aber es waren schon viele Menschen dort. Und jetzt zum schlimmsten Punkt des Urlaubs: Plan Crash. Die Straße war abgesperrt und wir mussten zu Fuss dorthin. Nach 45 min Regen und starken Wind haben wir ein Pärchen gefragt, dass gerade zurück lieg, wie lang die Wanderung noch dauern würde. Sie meinten, dass wir so bei der Hälfte lagen. Ein kleiner Schock für uns. Es wurde nämlich langsam dunkel und wir wollten ohne unsere Taschenlampen, die wir klugerweise im Auto gelassen haben, nicht im stockdunkel zurück laufen. Also sind wir wirklich zurückgedreht und gaben auf. Ich denke schon, dass es eine gute Entscheidung war.
Tag 3: Fahrt bis Skaftafell / Jokursalon
Was ich bisher nicht erwähnt habe, sind die mega hohen Preise. Ich habe noch nie so viel Geld für Essen ausgegeben wie auf Island. Ich fand New York sogar günstiger. Deshalb haben wir angefangen im Supermarkt unser Essen für unterwegs zu kaufen. Es war immer Brot, Käse, Salami und Joghurt.
Skaftafell war wirklich das beste, was ich gesehen habe. Wir haben da so 4 Stunden verbracht und ich würde sehr gerne wieder zurück kommen. An dem Tag haben wir zum Glück unsere Taschenlampen mitgenommen. Als wir beim Gletscher waren, fing es wieder mal an dunkel zu werden und wir mussten noch den ganzen Weg runterlaufen. Man sollte das nicht unterschätzen und sicherheitshalber immer mit Taschenlampen laufen.
Zum Jokursalon sind wir am nächsten Tag gegangen, weil es dann schon zu spät war hinzugehen. Wir sind sogar vorbeigefahren ohne es zu meckern. In dem Hostel haben wir dann versucht die Nordpolarlichter aufzunehmen, weil es den ganzen Tag recht unbewölkt war. Denkste. Der Himmel hat sich nämlich einfach zugezogen. Die Kamera konnte teilweise sogar die Polarlichter durch die Wolken aufnehmen, aber man konnte nichts mit dem Auge erkennen. Ich bin nicht wegen den Nordpolarlichtern nach Island gekommen. Ich habe es nur als Bonus gesehen, auch wenn ich die Tour zuerst wegen den Lichtern geplant habe, aber das dauernd änderte Wetter macht es einfach zu schwer, um sie zu sehen.
Tag 4: Fahrt bis Egilsstadir
An dem Tag haben wir Jokursalon gesehen. Hat mich nicht so gigantisch beeindruckt, aber jedem das sein Die Fahrt nach Seydisfjordur war lang, hat mir aber gefallen. Es gab immer viele schöne Sachen zu sehen und nach Jokursalon nahmen die Touristenmassen echt drastisch ab. Man war echt einsam auf den Straßen. Und zwar den nebeligen Straßen. Es war so neblig, dass wir nur paar Meter schauen konnten. Wir sind so langsam wie möglich gefahren. Andere haben uns sogar überholt. Ich weiß nicht, ob das Touristen oder Einheimische waren. Aber wir wollten lieber kein Risiko eingehen.
Tag 5: Fahrt bis Myvatn (Dettifoss! und absolut alles, was es dort so gibt)
Seydisfjordur war echt eine süße kleine Stadt und wir sind ein bisschen rumgelaufen, bevor wir zu einer Aussichtsplattform Mount Bjolfur gefahren sind, wo man die Stadt gut überblicken kann. Das war schon ganz lustig. Wir konnten nämlich die Einfahrt dort hin nicht richtig finden, weil es dafür keine großen Schilder gab. Sind manchmal auch irgendwie reingefahren, um dann sofort wieder rauszufahren, weil der Weg zu Ende war. Dann haben wir endlich den richtigen Weg gefunden und sind den ganz vorsichtig entlang gefahren, obwohl der sich als sehr holprig erwies. Irgendwann haben wir es aber aufgegeben, weil ich Angst um das Auto hatte. Dafür brauchte man wirklich mehr als einen Toyate RAV4. Deshalb will ich auch nochmal nach Island fahren. Ich will den Weg lieber zu Fuss laufen. Egal wie lange es dauert.:P
Danach sind wir zum Dettifoss gefahren. Ich habe mich wie im Film Prometheus gefühlt. Wir hatten Glück, dass es dort beinahe keine Menschen gab und haben Fotos vom Menschenleeren Wasserfall. Atemberaubend. Aber der Weg dort hin ist ja vielleicht lang. Wegen den Schlaglöchern wollten wir nicht zu schnell fahren und es hat sich echt so angefühlt, als wären wir ewig unterwegs.
An dem Abend haben wir sonst nichts mehr gemacht, außer in das Myvatn Bath zu gehen. Es war echt mega warm und angenehm. Die perfekte Temperatur-Stufe. An dem Abend war der Himmel komplett frei, aber leider ohne Nordpolarlichter. Alle haben dauernd nur nach oben geguckt und gehofft, dass etwas kommt. Ich fand den Abend echt schön und entspannend und der Geruch macht mir wirklich nichts aus.
Tag 6: Myvatn / Akureyri
Den Tag haben wir komplett in Myvatn verbracht und sind dann nachmittags nach Akureyri gefahren. Ich fand Hverir, Leirhnjukur, Dimmuborgir und besonders Grjotagja sehr schön. Alles ist perfekt ausgeschildert. Da brauch man sich keine Sorgen machen, dass man etwas nicht findet. Da konnte ich auch endlich Lavassteine sehen. Mein größter Traum überhaupt. Ich habe es geliebt.
Tag 7: Grundarfjodur (wird ewig, ich weiß)
Die Fahrt von Akureyri nach Grundarfjodur war aber echt grausam lang. Wir sind leider auch echt spät losgefahren. Es gab trotzdem viele hübsche Stelle, an denen wir halt gemacht haben. Aber ich würde die Strecke nicht nochmal ohne Unterbrechung fahren. Ich habe daraus aber gelernt. Nächstes Mal schreibe ich neben die Karte, wie lange wir noch bis zu einem bestimmten Punkt benötige. Ich habe meinem Freund dauernd gesagt, dass wir beinahe da sind. Habe ich 1 Stunde lang gesagt.
Tag 8: Übernachtung Borgranes
Dieser Tag ist leider komplett ins Wasser gefallen.Regen-Smiley;( Wir sind zwar in Snaefellnes rumgefahren, aber es hat ununterbrochen geregnet. Deshalb konnten wir es auch nicht wirklich genießen. Aber ich finde es okay, dass es nur dieser eine Tag war. Dafür war der Rest beinahe komplett Regenfrei. Raudfelsgja fand ich echt besonders. Es waren noch anderen Franzosen dort, die mitgewandert sind, aber kurz vor dem Höhleneingang sind sie einfach umgebogen, was ich nicht richtig verstanden habe. Es war schon recht cool da reinzuklettern.
Da wir am nächsten Tag wieder mal eine lange Fahrt vor uns hatten, wollten wir lieber zum Glymur abbiegen und ab dem Punkt gab es plötzlich wieder gutes Wetter. Wir waren mit allem wichtigem bewaffnet. Regensachen, Taschenlampen und Schokoriegel. Da war es wieder gut, dass wir Taschenlampen hatten. Durch die Höhle zum Weg zum Glymur war es nämlich stockdunkel. Der Weg dorthin war aber schon echt schwer. Zum Glück hat mich mein Freund über manche Flüsse rübergezogen. Sonst hätte ich echt nasse Füsse gehabt. Wir begegneten dann auch wieder einem Pärchen, dass uns bescheid gesagt hat, dass es beim Fluss kein Wood gibt. Wir haben das nicht sofort verstanden und als wir dort angekommen sind, sahen wir sofort das Problem. Der Baumstamm war schon da, aber der Fluss war so stark, dass man da nicht rüberkommen konnte. Der Weg dorthin war aber trotzdem schön und da muss ich auch nochmal hin!
Tag 9: Reykjavik
An dem Tag sind wir zum Strokkur und Gullfoss gefahren. Ich hatte ne mega tolle Idee an diesem Tag: eine Jeans anziehen. Ich hatte sie bei Strokkur an und 5 min später war sie durch.:P Was machte ich also? Ich zog ne zweite Jeans an und nach 5 min war sie bei Gulfoss durch. Ich bin schon echt was besonderes.