Übernachten im Geländewagen / freies campen?

  • Hallo an alle,


    Wir haben als Islandeinsteiger eine wichtige Frage, eigentlich wollten wir im letzten Jahr schon Island mit unserem Offroader bereisen, mussten aber krankheitsbedingt auf dieses Jahr verschieben. Uns liegen vor Allem die offroad-tracks im Inland am Herzen. Jetzt haben wir auf der Messe in Hannover erfahren, dass freies Campen, also auch Übernachten im eigenen Fahrzeug außerhalb von Campingplätzen seit letztem Sommer offiziell verboten sein soll. ?( kennt sich jemand von Euch mit der Thematik aus? Freuen uns auf Eure Antworten :)

  • Ja, deine Informationen sind leider korrekt. Aber angeblich sind die isländischen Campingplätze weniger abschreckend als unsere mitteleuropäischen Äquivalente. Sollen auch bei rund 8-12€ relativ günstig sein.


    Wie es mit den Strafen bei Zuwiderhandlung aussieht weiß ich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Ranger/Exekutivbeamten einen gewissen Handlungsspielraum haben werden, je nachdem wie invasiv der Verstoß ist.


    lg,
    Mathias


    PS: Hallo im Forum ;)

  • Hallo Mathias,


    Vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Es sieht anhand der Campingplatzkarten allerdings so aus, als wenn man im Inland sehr wenig Übernachtungsmöglichkeiten/Campingplätze gibt. Hat hier jemand einen Tip oder link für uns

  • Campingplätze ist meist etwas hochtrabend :) das sind meist einfache Zeltwiesen, ab und zu auch mal eine geschotterte oder gekieste Fläche die besser für WoMos geeignet ist. Klatr, in der Regel mit Stromversorgung und einem Sanitärgebäude, manchmal mit Aufenthaltsmöglichkeit- das wars schon.



    Dank der lieben Kollegen Gelegenheitscamper, die auch schon mal im Vorgarten eines "Einheimischen" gecampt haben und auch wegen allgemeiner Hinterlassenschaften- die beliebten Campervans sind nämlich nicht mit WC ausgerüstet- mußte man einfach handeln.


    Im Inland ist "off road" fahrend allerstrengstens untersagt und das kostet bei Mißachtung richtig Asche. Es gibt genügend ausgewiesene Schotterpisten, und selbst das Anhalten neben der Piste ist untersagt und darum natürlich auch das neben der Piste campen.


    Island ist kein Abenteuerspielplatz, sondern ist ein sehr sensibles Ökosystem, das leider bald nicht mehr existiert, wenn sich viele Touris weiter so daneben benehmen. Absperrungen und Verbote sind nämlich dazu da, sie irgendwie zu mißachten bzw. zu umgehen, weil man ja die Leute damit nur ärgern möchte Ironie--Smiley

  • Vielen Dank an Euch für die ausführlichen Antworten. Das man sich nicht außerhalb der Pisten bewegen darf, ist uns bewusst

  • irgendwas mache ich falsch, meine Antworten werden immer abgeschnitten, also 3. Versuch: Für uns ist es selbstverständlich, dass wir nur auf den ausgewiesenen Straßen und nicht abseits unterwegs sind. Schlimm genug, dass sich einige nicht daran halten, ob nun auf Island oder in den Alpen... die Natur wird dadurch nachhaltig geschädigt... Nur verständlich, dass die Isländer hier Einhalt gebieten. Uns haben gerade die Videos von Geko Expeditions, besonders Iceland-forgotten tracks stark inspiriert. Gerne würden wir Passagen z.B. um 12 min und nach 21 min., wo die Strecke direkt durch den See am Ufer entlang geht selbst fahren und erleben. Leider haben wir keine Ahnung, wo sich diese Strecken befinden. Weiß jemand von Euch wo diese zu finden sind? Wir (57+54) wollen vom 10.08. bis 30.08. mit einem Landrover Disco 4 Island erkunden (schlafen im Auto) und die Landschaft und die Ruhe genießen. Pistenerfahrung ist vorhanden. Falls jemand gleiche Interessen hat und zur gleichen Zeit auf Island ist, meldet Euch gerne bei uns.


    VG und vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten
    Kerstin

  • Island ist kein Abenteuerspielplatz für Geländeenthusiasten, und das ist gut so. Arktische Natur- und nicht immer ist auf den ersten Blick erkennbar, ob etwas wächst- braucht oft JAHRZEHNTE, um sich von menschlichen Einflüssen zu erholen.
    Autofahren ist GRUNDSÄTZLICH nur auf ausgewiesenen Wegen erlaubt, im Hochland sind das die F-Strassen. Strassen sind auch als solche erkennbar und auf dem Video sind einige Jeeptracks zu erkennen und auch ungespurte Wegpassagen.
    GENAU WEGEN solchen Idioten werden immer mehr Verbote ausgesprochen.
    Das mag in der Mongolei noch gehen- aber nicht auf Island.
    Mißachtet ihr verboten und übernachtet wild, kann es für den nächsten bedeuten, mehr restriktionen auferlegt zu bekommen.
    Will z.B. jemand eine Vorschrift, daß ein Fahrzeug z.B. mit GPS zur Ortung ausgerüstet sein und das man sich fürs Fahren ins Hochland registrieren lassen muß ?
    Offizielle Strassen sind abenteuerlich genug.
    Und warum man in einem See langfahren muß, kann ich gar nicht nachvollziehen. Viele, wenn nicht die meisten Gewässer in Island sind "trüb", d.h. ihr seht den Boden und dessen Beschaffenheit nicht- kann aber durchaus vorkommen das darin sich Tiefsand, Schwemmlöcher oder scharfkantige Lavabrocken verbergen- und dann- Auto futsch ???? Lohnt sich das für etwas Nervenkitzel ?

  • Erstmal Herzlich Willkommen im Forum!

    Gerne würden wir Passagen z.B. um 12 min und nach 21 min., wo die Strecke direkt durch den See am Ufer entlang geht selbst fahren und erleben.


    Ich gebe meinen Vorrednern Recht, dass Teile der Handlungen in diesem Video illegal sind. Da die Passagen bei 12 Minuten und 21 Minuten auf Pisten gefilmt wurden, die in den Landkarten verzeichnet sind, will ich dir weiterhelfen:


    Szene bei 12min: Veidivötn


    Szene bei 21min: Blautulon (letztes Jahr selber "durchgefahren"; mit gesunden Menschenverstand kein Problem)

  • also frei gecampt wird trotzdem und bei den Plätzen teils kein Wunder. Ist sicher auch immer davon abhängig mit was man unterwegs ist. Wichtig ist immer nichts hinterlassen Garnichts! Ansonsten hast du entlang der (F) 35 im Hochland viele schöne Sachen und dort hast du auch Campingplätze.



    VG Frank


  • Den Bericht kenne ich, er ist allerdings schon älter (ja, es steht zwar "geschrieben am 14.Oktober 2016, aber wie man am Post Illegales Offroad fahren - Reaktion sieht, ist er vom Sommer 2014), damals waren die Gesetze wohl noch anders und es ging hier nicht um den Vorwurf des Wildcampens, sondern um das "Offroad" - also neben der Piste fahren/schlafen/campen.


    Und so ein 7 Tonner macht wohl noch ein bisschen mehr kaputt, als ein "normaler" Geländewagen.


    Ich finde es prinzipiell auch sehr schade, dass man so restriktiv eingreifen musste, verstehe es aber vollkommen. Touristen, vor allem in Massen, können allerhand kaputt machen... Auf den gesunden Menschenverstand, Anstand und Respekt vor der Natur kann man sich ja leider nicht verlassen.