3 Übernachtungen zwischen Myvatn und Borgarnes

  • Liebe Forum-Mitglieder,


    zuerst einmal möchte ich mich vorstellen; ich bin Sylvia(40+) aus der Nähe von Augsburg und werde vom 19.5.-5.6. gemeinsam mit meinem Freund(50+) erstmals nach Island reisen.


    Fremde Länder sind meine Leidenschaft; in der Vergangenheit bezog sich das hauptsächlich auf Afrika und den Nahen Osten. (Ich liebe Namibia über alles und könnte so davon schwärmen wie hier viele Leute, die schon zig mal in Island waren.) Diese Parallele zum Namibia-Forum, in dem man sich gegenseitig hilft und die Zeit zwischen den Urlauben mit Vorfreude überbrückt, mir so gut gefallen. Eure Begeisterung ist ansteckend.


    Die Entscheidung für Island ist als Kompromiss / Entgegenkommen meinem Freund gegenüber entstanden. Ich wollte nach Namibia, er hat noch etwas Respekt vor den dort evt. lauernden Gefahren und wollte lieber in den Norden. Dann habe ich spontan "Island" gesagt, in meiner Unwissenheit hoffend, dass es dort etwas weniger touristisch zugeht als in Norwegen oder Schweden. Irgendwie klang Island och nach Abenteuer / Expedition. Seit ich mich um die Planung kümmere, bin ich schnell eines Besseren belehrt wurden. Gleichzeitig steigt aber auch die Vorfreude durch die traumhaften Bilder, die ich hier gesehen habe.


    Ich möchte Euch nicht mit meiner gesamten Reiseroute langweilen (17 Nächte, gegen den Uhrzeigersinn), bin aber beim Teilstück Norden am Verzweifeln:


    Ich habe vom 29.5-30.5 gebucht Myvatn (Vogar Travel Service)


    3 Nächte offen


    2.-3.6. Borganes


    Reicht die Zeit (4ganze Tage) um vom Myvatn über Siglufjördur über die Westfjorde zur Fähre Baldur dann nach Stykkisholmur zu fahren, die Highlights von Snaefells-Halbinsel zu besichtigen und am 2.6. abends in Borganes zu sein? An welchen Punkten würdet Ihr übernachten? Im Süden habe ich meist 2 Übernachtungen an einem Ort angedacht und nun komme ich ein wenig mit der Zeit ins Rudern..


    Wäre ganz lieb, wenn Ihr mir helfen könntet.


    Viele Grüße,


    Sylvia

  • Vorweg: Mit einer absolvierten und einer geplanten Islandreise bin ich nicht die allergrößte Expertin. Aber. Vier Tage / drei Nächte erscheinen mir für das, was ihr vorhabt, schon sehr kurz. Wenn´s dabei bleiben soll, würd ich die Westfjorde auslassen und vom Myvatn über Siglufjördur und das Skagafjördur Gebiet nach Snaefellsnes. Dort würd ich unbedingt 2 Nächte einplanen, dir dritte dann in Siglufjördur oder der Saudarkrokur Ecke.


    Alternativ vielleicht auf Borgarnes verzichten und die Nacht noch Snaefellsnes zurechnen? Dann könnte sich das mit den Westfjorden ausgehen. Evtl. dann aber auf Siglufjördur verzichten (wobei mir Siglufjördur extrem gut gefallen hat trotz miserablen Wetters).


    Schöne Grüße!

  • Ende mai / Anfang Juni ist in den Westfjorden noch deutlich mit Winter zu rechnen, d.h. durchaus auch unpassierbare Straßen- entlang der Straßen kann meterhocher Schnee als Wand liegen, teils nur einspurig geräumt. Das bringt dann ein knappes Zeitbudget rasch ins Wanken. Im Sommer geht das sicher, ja. Eingeschränkt wird die Flexibiltät ja auch dadurch, ads man im geplanten Quartier auch nicht unbedingt spät nachts anreisen kann.
    Fahrt über die Tröllaskagi, wie geplant ( Siglufjördur) die Route ist sehr schön, nehmt Euch Zeit für das Schwimmbad in Hofsos.
    Auch Vatnes (Hvitserkur) könntet ihr umrunden. (Schotterstrasse).
    Und dann zwei tage für Snaefellsness.

  • etwas weniger touristisch zugeht als in Norwegen oder Schweden


    Moin Sylvia,


    was verstehst Du unter der o.g. Bemerkung von Dir? Rein interessehalber, ohne Kritik von mir.
    Würde mich für eine Antwort freuen - und vielleicht könnte ich Euch Informationen geben, wo es eben nicht touristisch zugeht.
    Gruß
    Ronald

  • Hallo Sylvia,


    Wir sind letztes Jahr vom 24.05. (Ankunft Seyđisfjörđur) bis 16.06. (Abfahrt Seyđisfjörđur) mit dem eigenen Auto im Uhrzeigersinn rund Island gefahren. Wir waren dieses Mal nicht am Golden Circle, aber auch das Jahr davor (ebenfalls im Juni) waren zwar viele Leute dort in Þingvellir (im Gegensatz zu anderen Plätzen), aber nicht sooo viele, dass man sich gegenseitig auf die Füße tritt. Etwas voller war es naturgemäß in Island an „den“ südlichen Sehenswürdigkeiten wie Svartifoss, Seljalandsfoss, Jøkullsarlón usw. Kaum aber hatten wir Reykjavik Richtung Norden nach Snæfellsnes verlassen, traf man kaum auf Touristen. Noch weniger wurden es im Nordwesten (nicht Westfjorde – dort waren wir nicht) und auch hinterher. So waren wir im Skúlagarđur Hotel die einzigen Touristen neben 8 Mann der Straßenverwaltung, die die Straße zum Dettifoss ausbauten. Soviel zum „touristischen“ Aspekt in Island im Mai/Juni.


    Jetzt aber zum „etwas weniger touristisch zugeht als in Norwegen“. In 2013 haben wir eine 46-tägige Reise durch Norwegen gemacht – bis nach Hamningberg nördlich von Vardø. Wer die Einsamkeit sucht, der findet sie – auch in Norwegen und auch auf den „berühmten“ „nasjonale turistveger“. An der Helgelandküste sind wir kaum auf Touristen gestoßen, eher auf den Lofoten. Auf den Vesterålen wiederum kaum. Wir waren auf der Fähre von Andenes nach Gryllefjord auf Senja die einzigen Touristen. Außerhalb von Tromsø und weiter in die Finnmark haben wir kaum Touristen getroffen – denn der „Massentourismus“ (wenn man es denn so bezeichnen will) findet auf den Kreuzfahrtschiffen statt und man kann z.B. Geiranger herrlich genießen wenn abends die Schiffe wieder weg sind.


    Auf dem Weg durch Sennalandet (E 6 von Alta nach Olderfjord) sind wir erst nach 30 Minuten (!!!) dem ersten Auto begegnet – und das war ein Norweger.
    Soweit zum Tourismus in Norwegen. Vielleicht besucht Ihr dieses schöne und unglaublich faszinierendes Land – insbesondere die Finnmark – auch einmal und findet Ruhe und Natur.


    Aber zunächst wünsche ich Euch góð ferð durch Island.
    Gruß
    Ronald

  • Hallo Roland,


    vielen Dank dass Du diese Geheimtips hier teilst, das ist weiß Gott nicht selbstverständlich. Deine Schilderungen klingen so gut, dass ich mir vorstellen könnte, mich noch in den Norden zu verlieben.

  • Xugana


    Gerne doch! Selbst wenn jetzt viele Leute in diese beschriebenen Gegenden fahren würden, wäre es immer noch ruhig. Der Norden ist sooo groß!
    Gruß
    Ronald