10 Tage Roadtrip im September 2016

  • Hallo zusammen!


    Nachdem wir hier immer wieder viele Tipps und Ideen gefunden haben, möchten wir nun auch einmal von unserem Roadtrip durch Island im September 2016 berichten.


    Einmal rum in 10 Tagen - das ist ein sportliches Programm und bei schlechtem Wetter bleibt keine Zeit für große spontane Planänderungen. Trotzdem hatten wir nie das Gefühl uns abhetzen zu müssen und konnten eine Menge sehen!


    Zur Info: Unsere Route haben wir im Vorfeld geplant, ebenso haben wir schon Monate im Voraus sämtliche Unterkünfte gebucht.


    Es war unsere erste Reise nach Island und ein unglaublich tolles Erlebnis – natürlich sind wir infiziert mit dem hochansteckenden Island-Virus islandwinke


    Tag 1 – 06. September 2016


    Wir kamen spät abends am Flughafen Keflavik an. Nach etwas Verwirrung und einem Anruf bei unserer Autovermietung fanden wir schließlich den Shuttle-Bus, der uns zu Enterprise brachte, wo wir unseren Mietwagen abholten. Wir hatten uns im Vorfeld für einen Kleinwagen entschieden, da wir uns größtenteils auf die Ringstraße beschränken wollten und der Platz zu zweit mit Gepäck ausreicht. Obwohl draußen unendlich viele Mietwagen herumstanden, dauerte es über eine Stunde, bis unser Auto dann endlich fertig war. Begründung: Die Kunden vorher hätten das Auto zu spät abgegeben und es müsse nun noch gereinigt werden. Naja, er hätte uns sicher auch einfach ein anderes geben können… :thumbdown: wir waren etwas sauer, schließlich aber die ganze Reise sehr zufrieden mit unserem Hyundai i10.
    Um uns noch ein paar Stunden von der Anreise zu erholen machten wir uns schnell auf den Weg zu unserer ersten Unterkunft: das Bed & Breakfast Keflavik Airport. Dort konnten wir ein einfach ausgestattetes, aber wirklich großes Zimmer beziehen und fielen sofort ins Bett. Das Frühstück am nächsten Morgen fiel auch wirklich vielfältiger aus als wir es von einem einfachen Bed&Breakfast erwartet hätten – sogar mit frischen Waffeln!!

    Tag 2 – 07. September 2016


    Für unseren ersten richtigen Tag in Island haben wir uns eine Menge vorgenommen. Der Golden Circle stand auf dem Programm. Als erstes machten wir uns auf den Weg zum Thingvellir Nationalpark. Schon zwischendurch hielten wir immer mal an und bewunderten die Landschaft, Felsformationen die an den Mond erinnerten in verschiedenen Farben und Formen.





    Im Thingvellir Nationalpark spazierten wir ein wenig durch die schöne Natur, sahen unseren ersten isländischen Wasserfall, den Öxarafoss, bewunderten das klare Wasser in der Silfra-Spalte und flüchteten dann vor einem Regenschauer ins Auto.



    Den nächsten Stopp legten wir beim Bruarfoss ein, der dann gar nicht so leicht zu finden war. Über Stock und Stein folgten wir dem Geräusch des rauschenden Wassers und konnten ihn dann endlich bewundern – und das sogar ganz allein. Der Bruarfoss ist, wie wir finden, einer der schönsten Wasserfälle, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Das unglaublich blaue Wasser und vor Allem die natürliche Umgebung ohne Touristenandrang haben uns begeistert.



    Nachdem wir unser Auto wiedergefunden hatten ging es weiter zum Geysir Strokkur, wo wir einige Male das hochschießende Wasser bestaunten und daraufhin zum Gullfoss. Dort stärkten wir uns im Gullfosskaffi mit einem tollen Panini und sehr leckerem Lammeintopf.






    Als nächstes fuhren wir zur Secret Lagoon in Fludir, wo wir uns in herrlich warmen Wasser von dem ersten Tag erholen konnten. Wir hatten ein straffes Programm, aber dennoch nicht das Gefühl, dass wir uns hetzen mussten. Trotzdem ließen wir den eigentlich noch eingeplanten Kerid-Krater zunächst aus und machten uns direkt auf den Weg zum Gesthus Selfoss. Dort bezogen wir eine große Hütte mit HotPot, in dem wir unseren ersten Abend in Island wunderbar genießen konnten.




    Fortsetzung folgt ... islandwinke

  • thx1I
    Vielen herzlichen Dank für den tollen Bericht!
    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und könnte selbst gleich wieder los fahren, dabei bin ich erst seit 5 Wochen wieder zuhause.
    islandwinke

  • Weiter geht's ... islandwinke





    Tag 3 - 08. September 2016



    In unserer Hütte waren wir leider Selbstversorger, daher hatten wir am Vorabend noch schnell etwas eingekauft und zauberten uns morgens selbst ein Frühstück, mit unglaublich teuren isländischen Eiern…
    Da wir uns am Vortag den Besuch beim Kerid-Krater gespart haben, holten wir dies nun nach.





    Weiter ging’s zum Seljalandsfoss. Dort wurden wir zum ersten mal so richtig nass, was zum einen am Regen lag, zum anderen daran, dass man auf dem felsigen Weg hinter dem Wasserfall auch nicht unbedingt trocken bleibt.
    Trotz des Regenschauers war der Seljalandsfoss ein tolles Ereignis und sogar in unserem kleinen i10 reichte der Platz aus, um sich neue trockene Klamotten anzuziehen. Den Gljufrafoss liessen wir aufgrund des Wetters dann aber aus.





    Als nächstes besuchten wir den Skogafoss, der nicht nur von unten aus ein tolles mystisches Bild bietet, sondern auch nach Erklimmen der vielen Treppen von oben sehr schön anzusehen ist.







    Am Skogafoss wärmten wir uns in einem Kaffee kurz etwas auf, bevor wir weiter der Ringstraße folgten, um den Gletscher Solheimajökull zu sehen.





    Unser letzter Stopp war dann das Kap Dyrholaey, wo es ganz ordentlich stürmte.







    Die Nacht verbrachten wir im Hotel Katla Hofdabrekka. Dort hatten wir wieder ein sehr geräumiges Zimmer, dass wir nur leider nicht so richtig warm bekamen. Vielleicht waren wir von Regen und Wind auch einfach etwas duchgefroren. Zum Glück konnten wir auch diesen Abend wieder im hoteleignenen HotPot ausklingen lassen.
    Insgesamt hatten wir aber auch an diesem Tag bis auf ein paar Schauer ganz angenehmes Wetter.



    Fortsetzung folgt islandwinke

  • Es ist immer wieder eine Freude, Reiseberichte zu lesen. Deiner ist besonders nett geschrieben und die hübschen Fotos wecken Erinnerungen. Ich kann mich gar nicht satt sehen. dankeschoen1
    (und ganz schnell weiterschreiben)

  • Vielen Dank für die lieben Kommentare!



    Weiter geht es nun mit...


    Tag 4 – 09. September 2016




    Noch vor dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum schwarzen Strand Reynisfjara, wo wir uns einen tollen Sonnenaufgang erhofften. Das klappte wegen des bewölkten Wetters zwar nicht so ganz, trotzdem war es schön, den schwarzen Strand und die Basaltsäulen fast ganz alleine und in Ruhe anschauen zu können. Fast deshalb, weil es auch um diese Zeit schon eine kleine Gruppe von Fotografen mit Gummistiefeln und Stativen ausgerüstet auf einen möglichen tollen Sonnenaufgang abgesehen hatte. Wegen der vielen Berichte über Unglücke an diesem Strand und den Warnschildern hatten wir auch wirklich ziemlich Respekt vor den so harmlos aussehenden Wellen, die den Fotografen dann und wann gefährlich nahe kamen.



    Das Frühstück im Hotel Katla Hofdabrekka war super. Neben selbstgebackenem Brot, hausgemachter Marmelade und Lammpastete stand auch hier frischer Waffelteig nebst Waffeleisen zur Verfügung. So kann man sich doch hervorragend für einen neuen aufregenden Tag stärken! :D


    Für den vierten Tag hatten wir uns die Strecke von Vik i Myrdal bis Höfn vorgenommen.
    Zunächst einmal besuchten wir die Fjadrargljufur-Schlucht – eine atemberaubende Landschaft in sattem Grün. Die Anfahrt dorthin war ziemlich holprig, aber auch mit unserem Kleinwagen gut machbar – im Slalom um die Schlaglöcher ;)




    Auf dem Weg zum Skaftafell-Nationalpark kam nach einem kleinen Schauer zwischendurch die Sonne heraus und wir machten öfter mal Halt an tollen Wasserfällen, die neben der Straße auftauchten.





    Schließlich erhaschten wir einen Blick auf die Gletscherzunge undbesuchten den Skaftafell-Nationalpark, wo wir leider mit starkem Regen zu kämpfen hatten. Wir wärmten uns kurz im Visitor Center auf und hofften auf besseres Wetter bei unserem nächsten Stopp, den Gletscherlagunen!

    Schon von dem vergleichsweise kleinen Gletschersee Fjallsárlón waren wir begeistert, der Jökulsárlón war dann wirklich ein besonderes Highlight.
    Wir bestaunten zunächst vom Land aus die Eisberge und nahmen dann an einer im Vorfeld gebuchten Zodiac-Tour teil. Während wir anfangs über die lustigen Anzüge schmunzelten, die für die Tour verteilt wurden, waren wir im Nachhinein doch ganz froh darüber, denn auf dem doch recht schnellen Boot wurde es nach einer Weile ziemlich kalt und wegen etwas Nieselregen auch etwas nass. Trotzdem war die Tour ein tolles Erlebnis. Die junge Isländerin, die das Boot steuerte, konnte viel über die Lagune und die Eisberge erzählen, wir bestaunten die in verschiedenen Blautönen glitzernden Eisberge und entdeckten sogar hier und da einen Seelöwen!


    Nach der Tour gingen wir noch zum schwarzen Strand, um die dort angespülten Eisstücke anzusehen.




    Die Nacht verbrachten wir dann im Seljavellir Guesthouse in Höfn, wo wir von der Besitzerin sehr herzlich empfangen wurden. Das Zimmer war chic und modern, mit einem riesigen Bad und einer großen Fensterfront, durch die man den Blick auf den Gletscher – und auf die direkt vor der Tür grasenden Kühe – genießen konnte.



    Nachdem wir uns in den letzten Tagen hauptsächlich unterwegs von Hotdogs und Skyr ernährt hatten, entschieden wir uns dazu, in Höfn einmal richtig essen zu gehen. :essen: Wir kehrten im Kaffi Hornid ein, wo wir nach kurzer Wartezeit einen Tisch bekamen. Das Kaffi Hornid ist sehr urig und gemütlich mit viel Holz eingerichtet. Wir bestellten einen Burger sowie ein Pastagericht mit Hummer und zwei Vatjnajökull-Biere Prost-Bier--Smiley , und fielen später müde, gesättigt, und eine ganze Menge Kronen ärmer ;( in das gemütliche Bett im Guesthouse. schnarch1


  • Das waren mit Sicherheit Seehunde, Seelöwen sind sehr seltene Irrgäste an Islands Küsten. Die letzte Seelöwensichtung ist schon wieder ein paar Jahre her.



    Ooh, danke! :nummer1: Beim Schreiben hatte ich noch kurz überlegt, ob es nun Seelöwen oder Seehunde waren. :patsch:

  • Tag 5 – 10. September 2016


    Im Seljavellir Guesthouse frühstückten wir mit Blick auf den Gletscher. Das Frühstück wurde von der Besitzerin des Hauses mit ganz viel Liebe zubereitet. Abwechselnd brachte sie quasi im 5-Minuten-Takt frische Spiegeleier und Pancakes aus der Küche.
    Für den fünften Tag haben wir uns die Ostfjorde vorgenommen.
    Wir starteten mit einem Abstecher zum Aussichtspunkt Stokksnes. Auf dem Schotterweg hin zur Küste lag ein riesiger Fels mitten auf der Straße, so dass wir zunächst glaubten, wir dürften dort nicht weiterfahren. Wir entschieden uns jedoch dazu, einfach drum herum zu fahren und genossen die Aussicht von Stokksnes. Seehunde konnten wir leider keine entdecken (Seelöwen übrigens auch nicht). Obwohl wir die Serie gar nicht schauen, besichtigten wir auch die teilweise zerfallenen und eingesickerten Reste der Kulisse für den Dreh von Vikings.





    Auf dem Rückweg über die Schotterstraße war der große Fels einfach nicht mehr da. Wir sahen noch einen Bagger, der ihn wohl weggeschoben hatte und wunderten uns kurz. Bis wir darauf kamen, dass der Fels wohl in der Nacht vom Berg gerollt sein musste – da wird einem mit Blick nach oben doch ganz anders! Schnell machten wir uns also auf den Weg Richtung Osten.
    Wir folgten der Ringstraße an der Küste entlang und hielten immer wieder an, um die Fjordlandschaft zu bewundern.




    Nicht weniger spannend war jedoch der Blick auf die andere Seite der Straße, wo wir immer wieder wunderschöne Wasserfälle entdeckten.





    Obwohl unsere Wahl auf einen Kleinwagen fiel, hatten wir uns vorgenommen über den Öxipass Richtung Egilsstadir zu fahren. Als es holpriger und steiler wurde trafen wir ein Pärchen, ebenfalls in einem Hyundai i10, die gerade umdrehten – sie wollten uns nicht glauben, dass der kleine Flitzer den Pass schafft. Es war ganz schön aufregend – aber wir haben es natürlich auch mit dem kleinen Auto geschafft. Leider war es ziemlich bewölkt und etwas nebelig, so dass man keine tolle Aussicht hatte.
    In Egilsstadir füllten wir unsere Wasser- und Skyrvorräte auf und fuhren dann die 93 weiter Richtung Seydisfjördur. Wir wollten in der Gegend um den Bjolfur wandern und von oben auf den Fjord schauen.
    Soweit es ging fuhren wir mit dem Auto die Schotterpiste Richtung Bjolfur, bis der Schotter zu Steinen und die Steine zu immer größeren Felsbrocken wurden – dann stellten wir das Auto ab und machten wir uns zu Fuß auf den Weg.




    Während unserer Wanderung blieb es zum Glück trocken, wir kamen an kleinen Bächen, Wasserfällen, leuchtend grünem Moos und unzähligen Schafen vorbei und trafen kilometerlang tatsächlich nicht einen einzigen anderen Menschen.




    Der tolle Blick auf den Fjord belohnte uns dann für den langen Weg und der Rückweg zum Auto fiel gleich etwas leichter.




    Den Abstecher nach Seydisfjördur sparten wir uns, denn wir hatten ein Zimmer im Fosshotel Eastfjords in Fáskrúdsfjördur gebucht und somit noch ein paar Kilometer Fahrt vor uns.
    Das Fosshotel besteht aus mehreren nebeneinander und gegenüberliegenden Gebäuden und beherbergt neben sehr chicen Zimmern auch ein Museum über die Geschichte des Hauses als französisches Fischerkrankenhaus.
    Nachdem wir schon vor unserer Reise durch das Hotel informiert wurden, dass zeit-gleich mit uns eine „große Gruppe isländischer Frauen, die erfahrungsgemäß viel Lärm mache“ im Hotel nächtigen würde, hatten wir uns auf eine unruhige Nacht eingestellt. Offenbar wurde die Gruppe wohl doch noch in einem anderen Gebäude untergebracht, so dass wir, abgesehen von einem plätschernden Bach direkt neben unserem Fenster, eine sehr bequeme und ruhige Nacht im Fosshotel Eastfjords verbrachten.



    Fortsetzung folgt islandwinke

  • Weiss jemand, warum im letzten Bild das Wasser (im Hafen?) so rot ist?

    Erst dachten wir, das wäre irgendwie eine Verschmutzung durch den Hafen, aber dann fiel uns etwas auf: Von unserem Wanderweg aus konnten wir viele kleine Rinnsale und Bäche sehen, die aus dem Berg herunterflossen und dann in den Fjord mündeten und eins von diesen Rinnsalen war tatsächlich richtig rot - daher glauben wir, dass da irgendeine rote Erde oder roter Schlamm mitließt.

  • Zitat

    Obwohl unsere Wahl auf einen Kleinwagen fiel, hatten wir uns vorgenommen über den Öxipass Richtung Egilsstadir zu fahren.


    Hinweis für Leser: Die meisten Mietwagenfirmen verbieten das Befahren des Axarvegur (Öxi, Straße 939) mit PKWs, Campern und Wohnmobilen.
    Daher sollte man sich vorab informieren ob man die Strecke mit dem gebuchtem Mietfahrzeug befahren darf.


  • Hinweis für Leser: Die meisten Mietwagenfirmen verbieten das Befahren des Axarvegur (Öxi, Straße 939) mit PKWs, Campern und Wohnmobilen.
    Daher sollte man sich vorab informieren ob man die Strecke mit dem gebuchtem Mietfahrzeug befahren darf.

    Da haben wir natürlich drauf geachtet - bei uns im Handschuhfach lag ein Zettel mit einer Auflistung, welche Straßen wir außer den F-Straßen auch nicht befahren dürfen. Der Öxi war nicht dabei :)

  • Soo, weiter geht's und nach dem netten Hinweis von odins-raven nun mit verkleinerten Fotos Foto--Smiley


    Tag 6 – 11. September 2016




    Das Frühstück fand in dem zum Wasser hin gelegenen Gebäude des Hotels statt, so dass wir während des Frühstücks einen wunderbaren Blick auf den Fjord hatten. Das Frühstück war auch hier vielfältig, beispielsweise wurde eingelegter Hering aus dem Fjord angeboten – sehr lecker!



    Unsere Route sollte uns nun in den Norden Islands führen und endlich hatten wir mal so richtig gutes Wetter und größtenteils blauen Himmel. Das ließ uns natürlich auch auf Nordlichter hoffen!


    Zuerst sollte es aber zum Dettifoss gehen. Die Ausmaße dieses riesigen Wasserfalls ließen uns wirklich staunen! Ausnahmsweise sind wir froh, dass auf den Fotos ein paar Touristen mit drauf sind, damit man überhaupt eine Vorstellung von der Größe dieses Wasserfalls vermitteln kann. Und weil die Sonne es gut mit uns meinte, ließ sich sogar ein kleiner Regenbogen blicken!




    Vom Dettifoss aus ging es weiter zur Krafla, wo es überall brodelte und dampfte und nach Schwefel roch.

    Auch der Grjótagjá statteten wir einen Besuch ab. Hier war jedoch recht viel los, und da ich wegen der Regenschauer in den Vortagen schon öfter Feuchtigkeitsprobleme mit meiner Kamera hatte, verzichtete ich auf ein Foto von innen.
    Wir checkten dann zunächst einmal im Vogafjos Guesthouse ein und schauten uns das dazugehörige Cowshed Café an. Aus dem Gastraum kann man Kühe und Kälbchen beobachten und diese im Stall auch streicheln. Unser Zimmer hier war tatsächlich bislang das kleinste und von der Ausstattung her auch das am wenigsten ansprechendste.
    Wir spazierten noch etwas durch das Lavafeld Dimmuborgir und ließen den Abend dann im Myvatn Nature Bath ausklingen. Hier war zwar etwas mehr los als in der Secret Lagoon in Fludir, trotzdem war es ein unglaublich tolles Erlebnis, den Sonnenuntergang von dem heißen Wasser aus zu beobachten.
    Als es dunkel wurde machten wir uns auf den Weg ins Guesthouse, ruhten uns etwas aus, und packten uns schließlich schön warm ein, um auf
    Nordlichter-Jagd zu gehen. Wir suchten uns einen etwas höher gelegenen Platz aus, den wir im Vorbeifahren schon gesehen hatten und positionierten uns dort. Da wir beide noch keine Nordlicht-Erfahrungen hatten, wussten wir gar nicht so richtig, wonach wir eigentlich schauen müssen am Himmel. Doch es dauerte nur ein paar Minuten, da erschien ein grüner Schimmer am klaren Nachthimmel, der immer stärker wurde und nach ein paar Minuten des Rumhantierens mit Kameraeinstellungen und Stativ konnten wir unsere ersten Nordlichter ganz in Ruhe bewundern. Wow! Noch immer können wir uns an den Bildern nicht sattsehen!




    Nach einer Weile wurden die Nordlichter schwächer und da wir am nächsten Tag einige Kilometer vor uns hatten, machten wir uns auf den Rückweg in unser Zimmer.



    Fortsetzung folgt ... islandwinke

  • Entschuldigt die lange Pause - ich bin einfach nicht dazu gekommen weiter zu schreiben!
    Vielen Dank für die lieben Kommentare!


    Jetzt geht's endlich weiter!



    Tag 7 – 12. September 2016


    Etwas unausgeschlafen aber noch immer total begeistert von unseren ersten Nordlichtern genossen wir zunächst das Frühstück im Hauptgebäude des Vogafjos Guesthouse. Dort kann man auch einige Andenken und Mitbringsel kaufen, denn es werden sowohl Salze, Accessoires aus Fischleder, als auch Islandpullover verkauft.
    Nachdem wir ausgecheckt hatten, fuhren wir zunächst zum Godafoss. Leider stürmte und regnete es schon ganz ordentlich, trotzdem ist der Götterfall wirklich sehr schön und faszinierend.



    Unser nächster größerer Stopp war Akureyri. Ein kleiner Stadtbummel passte uns ganz gut, da es sich langsam eingeregnet hatte. Wir besichtigten daher ganz in Ruhe die Stadt, machten Kaffee- und Hotdog-Pausen und schlenderten durch die Geschäfte. Neben dem typischen Touristenramsch gibt es dort auch einige wirklich schöne Souvenirläden.


    Schließlich brachen wir auf Richtung Varmahlid, denn wir hatten im Internet von einem Hotpot in der Nähe gelesen. Da es zwar noch ordentlich stürmte, aber nicht mehr regnete, machten wir uns auf die Suche nach der heißen Quelle. Das Auto stellten wir bei einem Flugplatz ab. Von dort aus ging es über Stock und Stein am Fluß Svartá entlang. Wenn man dem Rauschen etwas folgt, findet man auch einen sehr schönen Wasserfall dort!

    Nach einer Weile entdeckten wir endlich den Dampf der heißen Quelle – wir hatten den Fosslaug gefunden. Es handelt sich hierbei um einen ganz natürlichen Hotpot, der mit Steinen und Torf etwas befestigt wurde und direkt neben dem Fluss liegt. Umkleidekabinen oder andere Einrichtungen gibt es dort nicht. Also – schnell raus aus den Klamotten (bei dem Sturm gar nicht so einfach) und rein ins das heiße Nass! Wir entspannten eine Weile ganz allein im angenehm heißen Wasser – inmitten der Natur! Wirklich toll! Erst als wir uns wieder auf den Weg machen wollten, kam ein weiteres ebenfalls deutsches Pärchen vorbei, das ebenfalls den Fosslaug suchte.
    Das Anziehen gestaltete sich wegen des starken Winds gar nicht so einfach, zum Glück haben wir es aber geschafft ohne dass unsere Klamotten weggeflogen wären.


    Auf dem Rückweg zum Auto machte einem die Kälte dann gar nicht mehr so viel aus, weil Hände und Füße von dem heißen Wasser richtig gut durchblutet und warm waren!
    In Varmahlid legten wir noch einen Stopp bei der Gallery Althydulist ein, wo ich mein heiß ersehntes Andenken – einen Islandpullover – kaufte. Ich wollte unbedingt einen ganz authentischen haben, und dort findet man eine große Auswahl an Pullovern und Jäckchen in allen möglichen Variationen. Auf dem Schildchen ist sogar der Name der Isländerin notiert, die den Pullover gestrickt hat.
    Geplant war nun, über die Halbinsel Vatsnes bis nach Hvammstangi zu fahren, wo wir nächtigen wollten.
    Das Wetter wurde leider jedoch wieder schlechter, es regnete und stürmte so sehr, dass man die Autotür kaum aufbekam, geschweige denn tolle Fotos hätte machen können. Also kürzten wir den Schotterweg auf der Vatsnes-Halbinsel ab und kehrten nach einer Tankstellen-Pizza im Hotel Hvammstangi ein, wo wir, bis auf ein weiteres Paar, die einzigen Gäste waren.



    Fortsetzung folgt islandwinke

  • Tag 8 – 13. September 2016


    Am nächsten Morgen hatte sich der Sturm zum Glück gelegt, und es war hervorra-gendes Wetter für Snaefellsnes angesagt, wo es heute hingehen sollte.
    Das Frühstück im Hotel Hvammstangi war in Ordnung aber eher übersichtlich. Wenn man aber bedenkt, dass auch nur 2 Zimmer belegt waren, ist das relativ kleine Frühstücksbuffet auch verständlich.
    Über die 59 fuhren wir Richtung Snaefellsness, wo wir zuerst den Kirkjufell ansteuern wollten.
    Das Auto sah nach der Fahrt über die 59 dann so aus:




    Schon auf dem Weg zum Kirkjufell hielten wir an jeder Ecke an, denn die Landschaft war einfach wunderschön!




    Einen tollen Blick auf den Fjord zusammen mit den Dämpfen einer heißen Quelle konnten wir in einem Brutgebiet der Eiderenten entdecken. Da wir nicht während der Brutzeit dort waren, konnten wir durch ein kleines Tor von der Straße aus näher an die Fjordküste heran gehen. Kurz dachten wir sogar, wir hätten einen Wal gesehen – aber der hat sich bei genauerem Hinsehen entweder überhaupt nicht bewegt, oder war doch nur ein aus dem Wasser herausragender Fels. mouse1



    Nachdem wir einmal hier oder in einem anderen Forum eine Diskussion darüber gelesen haben, ob es technisch möglich ist, den Kirkjufellsfoss zusammen mit dem Kirkujell im Hintergrund zu fotografieren, oder ob es sich bei diesem typischen Bild um eine Fotomontage handelt, wollten wir uns natürlich selbst davon vergewissern: Es geht natürlich! Ein tolles Panorama, bei wirklich herrlichstem Wetter.




    Wir fuhren die 574 um die Insel herum und entdeckten unglaublich viele unglaublich schöne Orte mit Blick auf das Meer und mit Blick auf den Snaefellsjökull.






    Eigentlich hatten wir eine Führung durch die Vatsnhellir Cave geplant, aber da wir die Sonne jede Sekunde geniessen wollten, verzichteten wir darauf und nahmen stattdessen die kleine Wanderung von Arnarstapi nach Hellnar und wieder zurück in Angriff. Die Strecke hat hin und zurück etwa 5km und führt an der wunderschönen Steilküste entlang.




    Am Ende des Wanderwegs in Hellnar findet man direkt am Meer ein ganz kleines Café, in dem wir auf der Terrasse eine suuuper leckere Waffel mit hausgemachter Rhababermarmelade genossen, bevor wir den Rückweg nach Arnarstapi antraten.



    Von Arnarstapi machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel. Die Nacht wollten wir im Rjukandi in Vegamot verbringen. Auf der Fahrt machten wir noch Halt an der Kirche Budir sowie an einigen anderen Orten, weil sich die untergehende Sonne einfach von ihrer besten Seite präsentierte.





    So kamen wir erst recht spät im Rjukandi an, wo wir unser – sehr chices und modernes – Zimmer bezogen, noch ein isländisches Bier tranken und dann…… auf Nordlichter warteten. Dick eingepackt und mit Decken und heißem Tee bewaffnet auf einer kleinen Mauer neben dem Hotel machten wir es uns gemütlich.
    Und sie kamen!





    Fortsetzung folgt islandwinke

  • Traumhaft schön. Danke ffür die tolle Auffrischung der "Islandinfektion".

    Grüße aus dem schönsten Bundesland Schleswig-Holstein

    Island Mai 2016 und dann immer wieder

  • Jeder Bericht ist schön, er frischt immer wieder eigene Erlebnisse auf.
    Und er zeigt, wo sich seit den eigenen Besuchen inzwischen was verändert hat.


    Natürlich hat der Besucherstrom zugenommen in den letzten Jahren und nicht alles was sich verändert hat gefällt jedem Besucher.
    Und vielleicht sind sogar einige Entscheidungen falsch, das wird die Zukunft zeigen.
    Ich halte es so in der Erinnerung wie ich es erlebt habe. Mir hat das gefallen.
    Und so wie es jetzt ist, so gefällt es auch noch vielen Besuchern, dann ist es immer noch gut.

    Gruß Manfred


    Island-Bilder gibt es hier:

    [url='http://portfolio.fotocommunity.de/manfred-bartels']

  • Leider taugt sehr zur Leidwesen der einheimischen das Fosslaug in immer mehr Reiseberichten und auf Webseiten auf.
    Jahrelang hatten sich Landeskenner die Berichte und Bücher schreiben an die eindringliche Bitte gehalten, dieses nicht zu publizieren.
    Ist wie mit dem Käseseiher in Húsavík, wo alle Autoren lange Stillschweigen bewahrt hatten und dann ein Idiot mit geringster Landeskenntnis dieses in seinem Womo-Reiseführer publiziert hatte.

  • Den meine ich, der Autor hat leider für sehr viel Ungemach im Land gesorgt und von einer Stadt war ja sogar eine Zeitlang eine Belohnung ausgesetzt worden für Hinweise wenn er in der Umgebung ist, damit er zur Rede gestellt werden kann.