19. Mai – eendlich, es geht los!
Mal wieder typisch für uns, so ganz ohne Überraschungen geht bei uns gar nichts. Meine Schwester hatte einen Tag vor dem Flug noch eine Wurzelbehandlung und sitzt nun im Flieger neben mir mit dicker Backe, tschuldigung mit dicker Wange. Drei Stunden Kühlkissen haben zumindest ein bisschen geholfen.
Auch mal wieder typisch – Selfcheckin und es ging und ging ums Verrecken nicht. Kleinhirn an Großhirn: nimm die E-ticketnummer und schon klappt es mit dem Einchecken.
Wir sind doch die Besten.
Alles gut, wir sitzen im Flieger noch schnell mal aufs Handy geschaut, ob wir eine Verbindung haben. Laut und vernehmlich ertönt durch den Flieger „biegen sie rechts ab“ . Das Flugzeug war bereits zur Hälfte gefüllt und alle gucken zu mir, weil ich nicht mehr aufhören kann zu lachen.
Ich liebe es in meinem Rucksack rumzuwühlen, das unterste kommt zu oberst und umgekehrt. Schließlich macht man Ordnung, nur um sie wieder unordentlich zu machen. Nun aber genug und Rucksack schließen – geht nicht. Die Träger sind total vertüddelt mit dem Sicherheitsgurt. Entschuldigung Leute, aber ich muss schon wieder lachen.
Meine heimlichen Bitten „Pilot beam me up to Iceland“ wurden leider nicht erhört und so sollte es dann etwas über 2 ½ Stunden dauern, bis endlich der Spruch Velkomin heim vom Bordpersonal kam. Es war ein wunderbarer Augenblick isländischen Boden zu betreten. Vorher aber konnten wir einen tollen Blick über Islands Küsten werfen und es war klar, dass uns strahlender Sonnenschein begrüßen würde.
Auf dem langen Weg bis zu den Gepäckbändern gab es dann mehrere Versuche „das Örtchen“ anzusteuern. 1. Versuch – sehr lange Menschenschlange. 2. Versuch – lange Menschenschlange. 3. Versuch – WC gesperrt. Die Rettung war dann das WC für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Was im letzten Jahr gar nicht klappte, funktionierte jetzt einwandfrei, unsere Abholung stand bereit. Ab nach Narðvik und Camper entgegennehmen. Der Wagen ist perfekt, wir haben Platz genug, erstmal allen Kram reinschmeissen und die isländischen Autofahrer mit einer deutschen Omma im Kreisverkehr nerven. Mannomann haben die ein Glück, dass wir nicht soviele größere Orte durchfahren.
Wir sind in Garður. Der Campingplatz am Leuchtturm ist auf den ersten Blick gar nicht als solches zu erkennen und letztes Jahr wären wieder weggefahren, aber ausgerechnet meine Schwester, die sich sonst so doll anstellt, meint, hier bleiben wir.
Bisher war es immer so, dass ich die paar Vogelarten zuhause erkennen kann, die Pieperei ehrlicherweise nicht wirklich unterscheiden kann, was sich aber hier an Gepiepse, Geschrei und sogar Geräusche, die sich wie Seehunde anhören mitbekomme ist beeindruckend.
Ich will unbedingt den Sonnenuntergang mitbekommen und passe dann auch den richtigen Moment ein. Ein schöner Tagesausklang.
Endlich das richtige Programm zur Bildverkleinerung für mein Tablet gefunden.