Große Furt bei Landmannalaugar verrohrt

  • Die zweite, größere Furt, in Landmannalaugar ist jetzt verrohrt, die kleinere wird in kürze auch verrohrt sein.
    Damit können bald alle Fahrzeuge bis zum Campingplatz fahren und es gibt ein beliebtes Fotomotiv weniger.

  • Das darf doch wohl nicht wahr sein - aber damit wäre zumindest das Parkplatzproblem vor den Furten gelöst. Ein Trost - wenn auch schwacher - denn irgendwo werden dann die PKWs auch parken wollen

  • Glaube nicht das sich die Touristen durch eine Furt 100 Meter vor dem Ziel abhalten lassen.

    Denke das diverse Rettungskräfte genug davon haben Autos raus zu ziehen.

    Also ich dort war hat einer seinen Honda Rav4x4 versenkt...vor Publikum...war für in sicher einer teure Vorstellung.

    Gleichzeitig ist ein "normaler" slowakischer Reisebus bis vor die Furt auf den Parkplatz gefahren.


    Hab das Gefühl Island ist vom Ansturm überrascht und es läuft halt noch vieles unkoordiniert ab.

    Um das Gebiet dauerhaft für die Zukunft zu schützen braucht es wohl ein gutes Gesamtkonzept.

    Eine Furt alleine wird das nicht richten.

  • Wir diskutieren das Thema schon sehr ausgiebig in einer isländischen Gruppe.
    Endlich hat sich einmal eine große Anzahl isländischer Reiseunternehmen und Guides gefunden die öffentlich gegen den Ausbau äußern.
    Bei anderen Dingen dieser Art waren sie bislang sehr zurückhaltend.
    So hat der ehemalige Landwirtschaftsminister Guðny Águstsson letzte Woche in einem Zeitungsartikel vehement die Asphalttierung des Kjalvegur (Straße 35) gefordert um u.a. den Touristen mehr Komfort zu bieten. Auf diesen Artikel hatten leider fast nur Befürworter geantwortet.

  • Ist aber auch kein einfaches Thema!

    Ich verstehe den Ausbau von Infrastruktur von Seiten der Isländer aber auch,

    wenn für uns auch schön ist ein "Reservat" zu besuchen und zu genießen wollen/müssen sie dort auch leben.

    Man darf halt nicht zu gierig werden und alles dem Tourismus unter ordnen.

    Für mich Laie und "NEO" Island Fan sind da die Kreuzfahrtschiffe ein größeres Problem.

  • Wir haben hier den Konflikt zwischen Busunternehmern, welche Kurzreisende und Kreuzfahrer massenweise ins Hochland karren möchten und auch den Ausbau von Imbissbuden, Souvenirshops und Derartigem fordern und auf der anderen Seite die Veranstalter die wissen, dass die "guten" Kunden wegen der unberührten Natur und dem Abenteuer kommen.

  • Das ist ein unguter Konflikt so hab ich es nicht gesehen.

    Nur diese Kurzreisende lassen mehr Müll zurück als Knete und um die geht es ja letztendlich.

    Obwohl die Abenteurer wollen es viele auch gratis die motzen schon wen der Campingplatz was kostet.

    Hoffe die Isländer sind da cleverer als mein Heimatland, die Hoffnung stirbt ja zuletzt, aber sie stirbt.

    (Copyright Monk)

  • Weis nicht wie die Isländer ticken aber ich glaube da sind alle Menschen gleich.

    Also nehme ich an das Sie es nicht gerne sehen und hören wenn sich nicht Isländer mögen sie auch noch so viel Geld hingetragen haben in das Thema einmischen.

    Man kann natürlich seine Meinung kundtun aber ist ihr Land ist es ein freies demokratisches Land.

    Also ist es auch ihre Entscheidung sie müssen damit Leben.

  • Das denke ich auch - viele die jetzt da mal hinfahren kommen nicht wieder , wie Du sagst " ganz nett " aber so " krank " wie wir werden sie nicht .

    Und auch wenn ich natürlich die Kreuzfahrer keinesfalls alle in den gleichen Topf werfen will , so sind das oft Leute die einfach eine Schifffahrt machen und gut ist . Ich habe das ja sehr eindrücklich in Longyearbyen erlebt mit dem 3000 Leute Schiff ........

  • Nur irgendwie wollen und sollen die Isländer zum Geld kommen.

    Nur durch Auto vermieten und Unterkunft wird Ihnen zu wenig sein außer man hebt eine Übernachtungssteuer ein.

    Da braucht man dann auch eine Imbissbude am Wasserfall.<X

    Dies ist auch für mich der falsche Weg weil man die Natur ruiniert.

    Eventuell sollten sie eine Art Pass einführen wie die Briten für ihre Gärten.

    Mit der heutigen Technik ginge das sogar über GPS Tracking.


    PS: Die Kreuzfahrtschiffe sind übrigens überall ein Übel nicht nur in Island.

  • PS: Die Kreuzfahrtschiffe sind übrigens überall ein Übel nicht nur in Island.

    Eben der Kreuzer von TUI in Longyearbyen ...... Aber in der Arktis soll es ja neue Gesetze zu diesen Schiffen geben .


    Ich kann die Isländer schon auch verstehen , leben und Geld verdienen müssen sie . Aber mir kommen sie manchmal ein wenig überfordert vor , mit so viel Ansturm haben sie wohl auch nicht gerechnet . Das Problem ist halt , dass durch so Bauwerke die Natur leidet und falls der Hype mal vorbei ist kann man das alles nicht so einfach ungeschehen machen .

  • Finde, d. auf Island das Problem "hausgemacht" ist.

    Ca. 50.000 Mietautos (ohne WC !! - reine Bettmatratzenschlurren) sprechen hier eine eigene Sprache.


    Bin Mehrfach-Islandtäter und echt erschrocken, wie sich hier vieles entwickelt hat.

    Gern mach ich zukünftig Platz für andere.

  • Sieht ja sehr un-natuerlich aus, brrrrr. Die bekannteste Furt verrohrt....


    Gluecklich ist Landmanna nicht "das Hochland". Im Hochland gibt's noch genug zu geniessen, und wer ihm Hochland will fuer ein wirkliches Hochlandgefuehl, geht ja gar nicht nach Landmanna.


    Und faehrt auch nich uber den F35.


    Aber, es geht weiter, und weiter, und in 20 Jahren ist die Sprengisandur auch eine normale Strasse, gibt's Souvenirshops und einen Restaurant halbwegs, usw....

  • Zitat

    aber ich MUSS doch nicht im Auto schlafen und bisher konnte ich mein "Geschäft" immer auf einer Toilette

    Moin,

    nein, dass muss man nicht .... ist aber offenbar eine probate Form für die Touristen mit eingeschränktem

    Budget und dem Wunsch ein sog. Abenteuer erleben zu wollen.

    Und offenbar auch so Ertragreich für die Vermieter, dass man diese Dinger auf Teufel komm raus vermietet.

    Die Leute, die damit unterwegs sind wollen halt auch da stehen, wo ein Autarkes Wohnmobil mit entsprechender Sanitärkapazität stehen bleiben kann öder zukünftig könnte.

    Um entsprechende Infrastruktur hat man sich schlicht nicht gekümmert und ist jetzt baff erschrocken.

    Die Lösung ist, Verbote für alle einzuführen, die aber kaum auf Akzeptanz stoßen dürften.


    Gruß


    Dirk

  • Zitat

    aber ich MUSS doch nicht im Auto schlafen und bisher konnte ich mein "Geschäft" immer auf einer Toilette verrichten. Wenn auch manchmal mit Schlange stehen. :)

    Ich denke auch ein großer Teil der Urlauber macht es ähnlich.


    Wenn ich die Wahl habe, ob ich im Zelt oder im Auto schlafe, dann schlafe selbst ich bei dem Wetter tatsächlich lieber im Auto, auch wenn sich die Frage für mich nicht stellt.

    Hätten die Leute genügend Geld, dann würden sie nicht in solchen Karren die Inseln umrunden, sondern würde bequemere Fahrzeuge wählen... (kochen, schlafen, WC oder hätten den evtl. den Traum von Hotelübernachtungen, was

    natürlich hier eine Wunschvorstellung für manche bleibt, weil es d. (zum Glück) nicht gibt.

    Diese Mietautos sind übrigens keine Schnapper, d. ist schon ein Vermögen und es

    kommt ja noch der Abgabepreis hinzu.


    Hier fahren Menschenmassen rum, d. hätte ich nie für möglich gehalten.

    Deutsche, die zu 9 im Auto sitzen. Hinten nen Anhänger mit Essen und Zelt.

    Kangoos mit Matratzenlager, Sprinter mit Matratzenlager - ohne Ende.


    Und nein, es sind eben nicht überall Toiletten (was ich persönlich auch nicht erwarte)

    Da Campingplätze (was sich so nennt) oft nicht nur direkt neben dem Friedhof, sondern oft auch neben "Schlafbetrieben" sind, kann ich Dir sagen d. Preis / Leistung (Hotel) in keinem Verhältnis steht. Auch d. Wort

    "Restaurant" sollten manche noch mal überdenken.

    Es muss nicht alles supermodern sein; sauber sollte man aber schon erwarten können.

    In 7 Wochen, die wir hier sind, machst Du schon ganz schön km und siehst dennoch die Schönheit des Landes, aber Du siehst halt auch die vielen hausgemachten Schattenseiten, die entstanden sind. Hinzu kommen die Worte der Einheimischen, die selber glauben, d. d. System böse Kippen und Enden wird.


    Es wird Geld in das Urlaubergeschäft gepumpt, welches nicht vorhanden ist.

    Was passiert, wenn die Urlauber wegbleiben (nicht heute, nicht morgen)

    Wenn auch d. viele Negative weiter rumgesprochen wird?


    Es gibt sie nun mal, die Urlauber, die eben nicht nur die Schönheit des Landes sehen. Manchmal könntest Du einfach nur die Fotoknipse eines Urlaubers mit auf Reise nehmen, denn - mehr als Bilder - nehmen die nicht vom Land mit.


    Die echt teuren Kredite der Einheimischen, die mit Urlaubern schnelles Geld verdienen wollen, die wollen aber bedient werden.

    Sehe da echt eine Gefahr.


    Sind aber nur meine Gedanken, andere können es anders sehen.

  • Denke habe dass auch in Island genug geistiges KnowHow vorhanden ist um das hin zu kriegen.

    Das haben schon viele Länder durchgemacht. (auch mein Heimatland) Und es investieren Isländer und nicht ausländische Konzerne wie in der Karibik wo nichts für die Einheimischen über bleibt.

    Einige werden untergehen viele werden es schaffen.

    Hab bei meinen Rundreisen viele Hotels/Vermieter kennen gelernt die sehr wohl am richtigen weg sind,

    muss nicht alles durchgestylt sein man liebt ja das Ursprüngliche.


    Sorgen mach ich mit um die Natur wie viel die beim "Umbau" leiden wird.

    I

  • Zitat

    Nur durch Auto vermieten und Unterkunft wird Ihnen zu wenig sein außer man hebt eine Übernachtungssteuer ein.

    Es gibt bereits eine Übernachtungssteuer, die übrigens jetzt gerade verdoppelt wird.

    Ich bin gestern Nacht von einem Angeltrip bei Keflavík zurück nach Hause über den Suðurstrandsvegur gefahren und habe erstmals seit Jahren kein Wohnmobil und keinen Camper wild stehen sehen, dafür war der Campingplatz in Grindavík rappelvoll. Anscheinend wirken in diesem Bereich die angekündigten Kontrollen.

  • Hallo, alter Thread ich weiss:-)


    Vor 2 Jahren als wir in Island waren, war die 2. Furt kurz vor dem Campingplatz verrohrt. Dieses Jahr nicht mehr - warum hat man die wieder „entrohrt“?