Welchen 4x4 Camper soll ich nehmen?

  • Hallo,


    ich suche mal den Rat der Hochland-Experten, um mir bei der Wahl eines gut geeigneten 4x4 Campers für 2018 zu helfen. Die Auswahl an solchen Campern ist ja nicht so groß, und ich habe gesehen, dass man mit ca. 5000 EUR für 2 Wochen in der Hochsaison rechnen muss, wobei schon Zusatzversicherungen berücksichtigt sind.


    Ein paar teurere Modelle kommen für mich nicht in Frage, und sind wahrscheinlich auch nicht für meine geplanten Touren notwendig. Ich bin alleine unterwegs, und daher spielt die Größe des Wagens bzw. des Bettes keine große Rolle.


    Im Wesentlichen gibt es bei verschiedenen Anbietern einen Toyota Hilux als Pickup-Camper, wobei der Aufbau ein Hubdach hat, also bei der Fahrt zusammengeschoben und damit niedriger wird. So ein Fahrzeug ist an sich ganz komfortabel und bietet auch im Wohn-/Schlafbereich viel Raum für eine Person.


    Geliebäugelt habe ich aber eigentlich immer mit einem „normalen“ aber größerem SUV, der im hinteren Teil mit Sitz bzw. Schlafmöglichkeit ausgerüstet ist, aber auch einen kleinen Kühlschrank, Spüle und Gaskocher hat. Wenn ich den Wagentyp von den Bildern her richtig eingeordnet habe, dann handelt es sich um einen Mitsubishi Outlander, wobei mir z.B. ein Toyota Landcruiser lieber gewesen wäre.


    Dann gibt es noch bei einer Firma, die sich zeitweise recht unbeliebt gemacht hat, einen älteren Landrover Defender 110, der auch Schlafmöglichkeit und die übliche Ausrüstung Innen zu bieten hat – vielleicht etwas weniger komfortabel.


    Vom Gefühl her würde ich sagen, dass doch so ein Landrover durch Nichts aufzuhalten sein sollte, ein Hilux sicher auch ein gutes robustes Fahrzeug ist, und der Mitsubishi den vielen größeren SUVs aus Japan ähnelt und sich vielleicht als ähnlich tauglich erweisen sollte.


    Vom Komfort ist der Hilux sicher am besten, dann kommt der Mitsubishi und zuletzt der in die Jahre gekommene Landrover.


    Als ich die Wattiefen recherchierte kam ich etwas ins Grübeln, denn da fand ich schlappe 300 mm für den Mitsubishi, auch nur 500 mm für den Landrover, und recht stolze 700 mm für den Hilux.


    Also spricht meiner Meinung nach fast Alles für den Hilux mit Pickup. Nicht, dass ich jetzt halsbrecherische Pisten mit extrem tiefen Furten fahren will, aber ich fühle mich mit jeden 100 mm mehr Wattiefe deutlich besser.


    Bisher war ich nur auf einer Reise mit einem Toyota Landcruiser (Funcars) einige Male im Hochland, habe mich aber doch recht zaghaft ans Furten gewöhnen müssen. Es war mir ja schon fast peinlich, dass ich mit diesem Fahrzeug auch vor den beiden Furten vor Landmannalaugar erstmal parkte und schaute, wer oder was auf welche Weise durch die Furten fuhr.


    Diesmal soll es auf jeden Fall die komplette F208 werden, die F26, zur Askja und auch in Richtung Thorsmörk will ich etwas weiterkommen, als ich mich damals getraut hatte. Aber so richtig geplant habe ich noch nicht.


    Meine Frage ist nun, ob meine Schlussfolgerungen bei der Auswahl eines 4x4 Campers richtig und nachvollziehbar sind, oder ob ich irgendwo falsch gedacht habe. GoIceland

  • Eigentlich hast Du Dir die Antwort ja schon selber gegeben, mit dem Hilux.


    Den Landcruiser müsstest Du wohl so nehmen wie er ist. Da wirst Du wohl nichts ausgebautes finden. Heißt also, den ganzen Krempel von Isomatte, Schlafsack bis Kochgedöns mitschleppen. Ob es bequem ist, da hinten drin?


    Beide Fahrzeuge haben natürlich die 700 mm Wattiefe, was ich persönlich auch immer beruhigend finde.


    Defender ist ansich ein guter Geländewagen und 50 cm Wattiefe reichen meistens auch aus bzw. haben bei uns bislang immer gereicht.

    Zu der ausbauenden Firma kann ich nichts sagen. Vielleicht meldet sich ja noch jemand.

    Ohne Ausbau kannst Du das aber sowieso vergessen.


    Mitsubishi kenne ich nicht, aber mir persönlich wären nur 30 cm Wattiefe zu wenig.

    Und wie sieht es bei dem mit der Bodenfreiheit aus.

  • Den Mitsubishi hatten wir früher in der Vermietung und sind den auch privat gefahren, beides ist aufgrund der vielen Probleme Geschichte.


    Der Hilux ist ein solides Fahrzeug, der Fis-Aufbau ist recht Basic hat aber für eine Person mehr als genügend Platz. Ich berate auch gerne ausführlich per Telefon.

  • Ich war vor Jahren mit einem Hilux mit Fis-Aufbau unterwegs. Wasser- und Staubdichtigkeit liessen sehr zu wünschen übrig. Der Vermieter meinte damals, es sei halt ein günstiger Aufbau, der "isolationstechnisch" eigentlich nur für südliche Länder geeignet sei.......

  • Hallo,

    wir waren 2016 mit dem Hilux und dem Fis Aufbau unterwegs. Wenn ich nun die Preise sehe....... KRASS!!!

    Der Aufbau ist teilweise eine Zeltplane. Wenn du die (sehr laute Heizung) nicht laufen lässt, sammelt sich überall Wasser. Und es wird schweinekalt (auch im Juni).

    Die Wattiefe ist natürlich okay. Du darfst nur nicht vergessen, dass die Karre auch sehr aufschaukelt, aufgrund des Aufbaus.

    Wenn ich das vergleiche mit einem Camper in Canada..............

    Aber du willst ja nach Island ;) . Ich würde dir zu einem guten Geländewagen Plus Zelt raten. Denke, da kommst du besser weg.


    Lieben Gruß

    Johanna

  • Ach, und wenn der Wagen im Hochland irgendwo "ertrinkt" bist du eh nicht versichert...

    Das ist zwar richtig, aber ich weiß nicht so recht, wie ich diese Aussage deuten soll bzw. wie sie mir bei der Auswahl des Campers hilft. :blerg:


    Oder soll es heißen, dass man besser nicht ins Hochland fahren soll?

  • Zitat

    Der Aufbau ist teilweise eine Zeltplane. Wenn du die (sehr laute Heizung) nicht laufen lässt, sammelt sich überall Wasser. Und es wird schweinekalt (auch im Juni).

    Kalt wird es nur bei sehr kaltem Wetter, es ist aber immer noch deutlich wärmer als im Zelt.


    Zitat

    Du darfst nur nicht vergessen, dass die Karre auch sehr aufschaukelt, aufgrund des Aufbaus.


    Bei angepasster Fahrweise schaukelt sich da nichts auf, der Aufbau ist sehr leicht und für den Hilux vollkommen problemlos ohne die Fahreigenschaften groß zu verändern. Nur wildes Kurbeln am Lenkrad und hart eingelenkte Kurven mag er nicht. Das liegt aber insbesondere am Fahrgestell des Hilux.

  • Das waren unsere Erfahrungen mit dem Hilux. Auch bei angepasster Fahrweise (wir haben nicht wild am Lenkrad gekurbelt) schaukelte er auf. Es war auch nur ein Hinweis. Grundsätzlich ist es ein guter Wagen... Allerdings finde ich den Preis mittlerweile doch sehr hoch...

  • Hallo,

    Wir waren mit 2 erwachsenen und 2 Kindern schon 2x mit dem Hilux (FIS-Aufbau) im Hochland unterwegs. Wir haben versucht den ersten Tag der Nebensaison zu treffen, dann kostet das Teil bei 14 Tagen pro Tag etwas mehr als 200€... dafür spart man sich ja die Unterkunft.( Klar kostet der Campingplatz auch was).

    Zum Thema Aufschaukeln... jeder Geländewagen macht das mehr oder weniger, und natürlich hilft da eine wohnkabine nicht den Schwerpunkt zu senken. Ich hatte aber nie das Gefühl dass es gefährlich wird. Auf F-Straßen fährt man ja eher langsam, auf Asphalt sollte man es halt nicht übertreiben. Der hilux hat sich beim Elchtest im Vergleich zu anderen Pick-Ups nicht mit Ruhm bekleckert - die Videos gibts bei youtube...

    Thema Wattiefe: der schafft mehr als ein "Trottelfahrer"wie ich sich zutraut. Die luftansaugung ist weit hinten im motorraum- bis der Luftfilter vollläuft dauert es schon länger.

    Wir haben immer die Heizung genutzt (sooo laut war die gar nicht), trotzdem braucht man einen ordentlichen Schlafsack.

    Für mich war der hilux das perfekte Auto in Islands Hochland. Bei Fragen kannst du mir gerne schreiben.

    Gruß,

    Bernd

  • Der Pajero hätte wiederum auch 700 mm Wattiefe.

    Genau, ich fahre einen und war jetzt zwei mal - insgesamt 9 Monate - damit da.

    Es ist ein klasse Auto für Island - aber Hilux und Landcruser sind gleichwertig.


    Ich würde da über den Preis gehen - 70cm Wattiefe ist schon etwas gutes.

    Zum Thema furten empfehle ich als Fallbeispiel das in unserem Blog : http://island2017.reisewut.eu/…8/06/tanz-auf-dem-vulkan/

  • Als ehemaliger Pajero- und jetzt Landcruiserfahrer widerspreche ich da.:) Die sind nicht gleichwertig, der Landcruiser ist deutlich robuster als der Pajero. Allerdings vermisse ich das Automatikgetriebe des Pajero, die manuelle Shiftschaltungsoption war sehr angenehm bei schwierigen Hochlandpassagen.

  • So, jetzt habe ich mich entschieden und gebucht. Danke Euch für die verschiedenen Hinweise und Erfahrungen, die mir hier genannt wurden.


    Da sowohl die Gelände- bzw. Furt-Tauglichkeit der verschiedenen Alternativen gleichwertig zu sein scheinen, und auch die Mietpreise sich kaum unterscheiden, war letztendlich etwas ganz Profanes entscheidend für die Wahl: Die Lage und Öffnungszeiten der Vermietstation. :)


    Jetzt wird es ein Hilux-Pickup von Europcar, gebucht bei Kria-Tours (wo ich früher auch schon ein paar Mal gebucht hatte), der mich 2 Wochen lang zu einigen Zielen im Hochland bringen soll.GoIceland

    Jetzt suche ich nur noch die richtige Institution, wo ich auch gutes Fotowetter buchen kann. Foto--Smiley

    Also immer her mit den Ratschlägen.


    Danach geht es dann mit Atlantic Airways auf die Färöer Inseln, wo ich bei hoffentlich ebenfalls gutem Wetter heiter bis wolkig-Smiley eine Woche rumkurven will, bevor es dann über Kopenhagen zurück nach MUC geht.Flug-Smiley

  • Gutes Fotowetter mit dramatischen Wolken und diffusen Sonnenuntergängen/Dämmerung wird schon dabei sein...Hauptsache kein langweiliger blauer Himmel oder Nebel...;)

    Gruß Manfred


    Island-Bilder gibt es hier:

    [url='http://portfolio.fotocommunity.de/manfred-bartels']