1. September – Hauganes
Welch ein schöner Tag, die Sonne scheint und es ist warm genug bei geöffneter Tür zu frühstücken.
Ein kurzer Rundumblick, aha, da steht ein typisch deutsches Auto, schnell geluschert – jo, mit Münchner Kennzeichen. Ich bin mir sehr sicher, dass es sich nur um eine Fahrerin handeln kann. Warum? Na ist doch klar. Frauen geben sich mit einem Kombi zufrieden, Männer hätten sich noch ein kleines Schlafzelt neben das Auto gestellt.
Recht gehabt es ist eine Frau. Sobald sie aus dem „Häuschen“ heraus kommt, werde ich sie fragen, ob sie einen Kaffee mit mir trinken möchte. Also warte ich, und schaue, und warte und warte. Was macht man nur solange in einem Klo mit Waschbecken? Das wollen wir jetzt mal nicht vertiefen.
Da ist sie - Gelegenheit genutzt und gefragt und klar will sie mit mir Kaffee trinken. Wir haben eine wirklich gute Unterhaltung. Gabi kommt von einem Aufenthalt in Grönland und fährt in ein paar Tagen mit der Fähre zurück. Gemeinsam wollen wir die Hot Tubes unten am Strand noch unsicher machen.
Ich komme etwas später und sehe in einer Tube Gabi, in einem anderen Tube ein
Paar, das sich dann auch als deutsches Paar herausstellt.
Schnell geduscht,
Handtuch auf der Außenbank abgelegt und ab ins Warme.
Kinder ist das schön – direkter Blick aufs Meer, Sonne…was kann uns der Himmel schöneres schenken.
Ich glaube der Mann benutzt gerade mein Handtuch zum Abtrocknen, aber sicher bin ich mir nicht, doch ich bin mir sicher – wenn‘s schön macht! Der Irrtum hat sich dann aber mit seiner Frau geklärt und ich erkläre, dass es mich nicht umbringen wird.
Gabi will noch ins Wasser – ins kalte Wasser am Strand. Bibber, zitter. Das muss natürlich mit der Kamera festgehalten werden und ich trau mich auch, zumindest mit den Füßen und das tut richtig weh. Hätte ich Badeschuhe an (Sicherheit, unbekanntes Gewässer), ich glaub ich wär noch weiter reingegangen. Ein Bild? Ne, das gibt es nicht, so wahnsinnig hübsch bin ich nicht mehr und im Vertrauen, in den drei Tubes ist es weit angenehmer, also schnell wieder da rein.
Blick von den Hot Tubes
Unfreiwillig wurden wir dann zur Touristenattraktion. Einer
kleinen Gruppe Amerikaner wurde die wunderbare Erfindung der Hot Tubes
vorgestellt und wir mittenmang. Wir kamen natürlich ins Gespräch und wie so oft
wurden wir bewundert, weil wir ohne Männer unterwegs waren.
Und wo sind die Frauen der Herren der Schöpfung????
Tschüß Hauganes. Ich komm wieder.
Ich will heute zurück nach Reykjahlíð, mich mit "D" treffen, denn morgen ist Schafsabtrieb. Klar, ein bisschen Hin- und Hergefahre, aber mich hetzt ja keiner und irgendwie ist die Landschaft jedesmal wieder schön. Gabi will auch auf den CP Bjarg, wir werden uns da dann wieder treffen. Das ist ja das reinste „Weibertreffen“.
Eben noch die Benutzung der Hot Tubes bezahlen und dann ab auf die Piste. In Akureyri noch fix ins Netto etwas einkaufen. Dort gibt es richtige Brötchen! Offenbar Vater und Sohn unterhalten sich über die Brötchen und Preise und ich geb‘ meinen Senf dazu. Prompt werde ich mit einem Blick der töten könnte bestraft. Ok, sorry, war nix .
Goðafoss – anhalten? Ne, lieber weiterfahren. Ich komme an Laugar vorbei und wundere mich zum wiederholten Male, wo hier der ausgewiesene CP sein soll, nicht der private weiter durch den Ort.
Jetzt beginnt die Strecke, die ich lieben gelernt habe. Wahrscheinlich kann ich
das von vielen Strecken sagen, aber hier empfinde ich das ganz bewußt. Ich fahre auch lieber die 832 entlang. Nächstes Jahr muss ich unbedingt das Vogelmuseum besuchen.
"D" ist bereits auf dem CP und wie für mich bestellt, ist ein Platz neben ihr frei.
Der CP ist wirklich ein Traum, direkt am Wasser, hügelig nicht „null-acht-fuffzehn“. Wunderbar.
Ich weiß gar nicht mehr genau, wie wir den Abend verbracht haben. Vom Wein geschnasselt?
Tja und nun muss "S" doch tatsächlich noch einen Bericht abwarten, bis er dran ist, denn morgen ist ja Schafsabtrieb.