Tag 1 (Freitag, 28.12.18)
So, die fünfte Islandreise steht an. Normalerweise steht bei mir das Reiten im Vordergrund aber damit wirds Ende Dezember ja eher eng. Aber ich wollte auch schon immer Mal im tiefsten Winter (was die Dunkelheit betrifft) und über Silvester nach Island. Also dann, frühmorgens gehts los, der Flieger geht um 6.05 von Basel nach Keflavík. Natürlich fährt so früh noch nix und ich muss mir ein Taxi leisten (wer schon mal mit einem Taxi in der Schweiz gefahren ist, kann es vielleicht nachvollziehen... da ist noch nicht mal Island teurer).
Wie immer hab ich Check-in und das ganze Prozedere innert fünf Minuten hinter mir, das Flugzeug hebt pünktlich ab und ich kann noch ein paar Stunden Schlaf nachholen.
Der Anflug, leider viele Wolken, mal abgesehen davon, dass es auch noch stockdunkel ist. Also ausser ein paar Lichtern sieht man nichts. In Reykjavík hats aber ein paar mehr Lichter und das sieht echt super aus von oben. Schnell raus aus dem Flughafen und in den Flybus. Übernachten werde ich im Hostel Hlemmur Square, da parkier ich auch den Koffer und ich mach mich auf einen kurzen Rundgang durch Downtown, ich brauch noch einen zweiten Lopapeysa. So langsam geht die Sonne auf, um 11 Uhr.
Auf dem Rückweg kurz ein Stück Pizza geschnappt, dann im Hostel umziehen, so ganz ohne Reiten kann ich halt doch nicht. Ich habe einen Ausritt bei Hraunhestar gebucht. Überpünktlich werde ich abgeholt und yesss, ich bin die einzige Teilnehmerin. Ein kleines bischen hatte ich drauf gehofft (ist mir nämlich schon mal passiert), aber man weiss halt nie. Für mich als fortgeschrittene Reiterin ist das natürlich super. Die junge Frau, die mich abgeholt hat und auch auf den Ausritt begleitet ist nett. Ursprünglich ist die Polin, sie kam vor drei Jahren nach Island, hat vorher schon geritten aber erst in Island dann die Islandpferde kennengelernt.
Der Ausritt ist tiptop. Ich hab ein gutes Pferd bekommen, welches wohl ansonsten nur von den Guides geritten wird. Ich mag es sehr, genau meine Art von Viergänger. Unterwegs machen wir kurz halt und sie macht ganz viele Fotos von mir. Wir tauschen die Pferde, einfach um noch ein anderes zu reiten. Ich glaube nicht, dass das bei andern Touristen gemacht wird, auf jeden Fall fühle ich mich nicht als "Normalo-Touri" abgestempelt. Das zweite Pferd ist etwas hibbelig, aber auch das ist in Ordnung. Gemäss der Guide ist es ein Dauertölter, ich fühl da mehr Pass, aber egal. Wenigstens sind wir nicht nur in der Einer-Schritt-Kolonne unterwegs, wie die andere Gruppe, die uns entgegen kommt. Ein kleiner Schneeschauer stört uns wenig, aber der eiskalte Wind ist schon nicht ganz so angenehm.
Nach dem Ritt gibts noch Schokolade und Kekse während die Mädels die Pferde füttern und dann gehts wieder zurück in die Stadt. Inzwischen ist es wieder dunkel und ich hab saumässig Kopfschmerzen (neeeeeeeeeeeeeeein, nicht in Island! Nicht in den Ferien!). Ich verzieh mich mit ein paar Keksen ins Hostelbett und schlaf dann auch schon recht bald ein.