Mein Reisebericht: vier Wochen Island im Juli 2019

  • Hallo Melanie ich wollte mich nur noch mal bei dir für den Reisebericht bedanken. Was ich besonders gut finde ist die Zeitangabe, wielange eure Wanderungen immer dauerten. Das ist sehr hilfreich wenn man dann selbst die Strecke mal laufen möchte.

    Also nochmals thx1

  • Tag 7 – Sonntag, der 07. Juli 2019


    Heute Morgen waren wir sehr früh wach, denn wir wollten unbedingt duschen, bevor der Andrang zu groß wurde. Danach haben wir abgebaut und sind losgefahren. Eigentlich wollten wir dann zum Hoffellsjökull fahren. Leider waren jedoch die letzten vier Kilometer der Anfahrtsstraße nur für Geländewagen zugelassen, wir hätten höchstens bei den Hot Tubs parken und den Rest zu Fuß gehen können. Da wir aber noch nicht gefrühstückt hatten, haben wir uns gegen die Wanderung zur Gletscherzunge entschieden und sind stattdessen in Richtung Stokksnes gefahren. Auf dem Weg haben wir einen tollen Rastplatz mit Picknickbank und Aussicht auf die Gletscherlandschaft gefunden und haben hier erstmal ausgiebig gefrühstückt.


    Bei Stokksnes angekommen haben wir im Viking Café 900 Kronen Eintritt pro Person bezahlt und erhielten dafür eine Karte, welche die Schranke rechts neben dem Café zum Durchfahren öffnet. Zuerst sind wir aber zu dem nachgebauten Wikingerdorf gelaufen. Der Weg hierhin beginnt links neben dem Café. Die Filmkulisse für einen Film, der nie gedreht worden ist, erreicht man nach etwa 10 Minuten sehr gemütlichen Laufens. Es war noch sehr früh und außer uns noch keiner da und so konnten wir uns in dem Wikingerdorf in Ruhe umschauen und herumklettern, bevor nach einiger Zeit eine Reisegruppe die Gegend überrollt hat und wir wieder zurück zum Café gelaufen sind. Wir sind dann durch die Schranke gefahren und den Weg danach bis zum Ende der Straße bis an die Küste durchgefahren. Hier soll man auch auf Seehunde stoßen können, wir haben aber keine gesehen. Stattdessen sind wir in der Nähe des Parkplatzes ein wenig an der Küste entlanggelaufen und anschließend auf einem kleinen Trampelpfad noch weitergelaufen. Hier haben wir sehr viele Vögel gesehen, unter anderem Austernfischer und Bekassinen. Da die meisten Besucher nur kurz am Parkplatz halten und ein paar Fotos machen, hatten wir den Weg ganz für uns alleine und konnten in Ruhe die Vögel beobachten. Nach etwa einer Dreiviertelstunde sind wir dann wieder zurückgefahren. Etwa auf halbem Weg zurück zur Schranke gibt es noch einen weiteren Parkplatz. Von hier aus sind wir dann durch die schwarzen Dünen bis zum Strand gelaufen. Hier hat man einen tollen Blick auf den Berg Eystrahorn. Wir sind dann etwa eine Stunde am Strand spazieren gegangen und haben wunderbare Bilder von dem Berg mit dem flachen Wasser am Strand und von den Dünen gemacht. Außer uns war nur eine Familie noch mit am Strand und wir konnten die Ruhe und den schönen Anblick genießen. Hier hat es uns sehr gut gefallen und alleine der tolle Strandspaziergang war das Eintrittsgeld auf jeden Fall wert.


    Wir sind dann weitergefahren und haben kurz im Örtchen Djúpivogur gehalten, wo wir eingekauft, den Wagen gewaschen und uns die Vogelei-Skulpturen am Hafen angesehen haben. Leider sind die Namen der Vögel nur auf Isländisch, ein Bild des jeweiligen Federtieres wäre für die Identifizierung hilfreich gewesen. Danach haben wir bei der eigenwilligen Galerie Freevilli gehalten. Hier hat ein lokaler Künstler alle möglichen Tierknochen, Steine und sonstige Besonderheiten gesammelt und sie an seinem und um sein Haus herum kunstvoll drapiert. Es wird kein Eintritt erhoben, man kann einfach an einem kleinen Parkplatz neben dem Haus parken und sich umsehen.


    Unser nächster Stopp war danach das Tal der Wasserfälle Fossardalur. Hier haben wir am Campingplatz geparkt und sind anschließend immer dem steinigen Weg gefolgt. Hier ist außer uns niemand sonst gelaufen und so sind wir etwa eine Stunde den Weg entlanggelaufen, der leicht bergauf geht. Mit Blick auf einen schönen Wasserfall in einem Tal haben wir eine Pause gemacht und da es langsam anfing zu regnen, sind wir anschließend den Weg wieder zurück zum Auto gelaufen. Die Wanderung war sehr schön, man hat seine Ruhe und viele schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge. An der Straße zurück Richtung Ringstraße haben wir dann noch kurz beim Wasserfall Nykurhylsfoss gehalten. Von Fossardalur kommend gibt es einen Parkplatz auf der linken Straßenseite mit einer tollen Aussicht auf die Gegend. Um zum Wasserfall zu kommen, überquert man dann die Straße und erreicht eine Aussichtsplattform auf den schönen Wasserfall.


    Danach sind wir auf der Ringstraße Richtung Egilsstaðir um die Fjorde gefahren. Die Fahrt ist sehr schön, auf der linken Seite hat man die ganze Zeit die Berge und auf der rechten Seite das Meer im Blick. Wir haben dann nach Lust und Laune an dem ein oder anderen Parkplatz mit toller Aussicht gehalten, die Aussicht genossen und ein paar Fotos geschossen. Uns hat die Fahrt um die Fjorde sehr gut gefallen, auch wenn diese etwas länger dauert. Es hat zwischendurch immer etwas genieselt, dadurch hingen die Bergspitzen im Nebel und haben eine tolle Atmosphäre geschaffen.


    Wir sind dann bis zum Campingplatz Mjóanes gefahren. Dieser wird im Internet nicht direkt beworben, es gibt aber eine Campingwiese. Der nette Besitzer kam auch direkt raus, hat uns sehr herzlich begrüßt und uns das Gelände und die Serviceeinrichtungen gezeigt. So einen guten Begrüßungsservice hatten wir noch auf keinem Campingplatz!


    Wir haben dann bezahlt und anschließend unser Zelt mit Blick auf den See Lögurinn aufgebaut. Wir waren an diesem Tag die einzigen Camper auf dem Platz, was auch einmalig war. Kurzum: Mjóanes war der beste Campingplatz, auf dem wir in Island übernachtet haben. Das Servicehaus ist unglaublich gut ausgestattet, es gibt nicht nur eine voll ausgestattete gemütliche Küche mit Grundnahrungsmitteln, an denen man sich bedienen darf, sondern auch ein Wohnzimmer mit Billardtisch, Musik und allem, was das Herz begehrt. Das Waschhaus war super sauber und modern ausgestattet. Wir haben uns hier richtig wohl gefühlt und die netten Besitzer Elsa und Magnus mit ihrem Golden Retriever Gulli haben den Aufenthalt einfach perfekt gemacht, obwohl wir hier „nur“ gecampt haben.

  • Hat der Campingplatz in Mjóanes nur eine zeltetest oder ist er auch für Wohnmobile geeignet? Also gibt es auch Strom Anschluss und wenn möglich einen befestigten Boden. Wir stehen nicht so gerne auf Gras, da wir dann ev. beim rausfahren Spuren hinterlassen.

  • Hat der Campingplatz in Mjóanes nur eine zeltetest oder ist er auch für Wohnmobile geeignet? Also gibt es auch Strom Anschluss und wenn möglich einen befestigten Boden. Wir stehen nicht so gerne auf Gras, da wir dann ev. beim rausfahren Spuren hinterlassen.

    Hi, der Platz hat auch Stromanschlüsse, allerdings tatsächlich nur Wiese. Der obere Teil ist etwas befestigter, da habe ich aber nicht drauf geachtet, ob hier auch Stromanschlüsse sind.

  • Vielen Dank, habe mir die Daten schon mal weggespeichert. Die Wasserfälle möchte ich unbedingt auch mal anschauen, da waren wir noch nie. Aber es gibt ja so viele Plätze die wir noch nicht gesehen haben. Eben ein Grund um wieder hinzufahren.

  • Hallo Melly,

    vielen Dank. Das ist einer der aller-aller-besten Reiseberichte, die ich gelesen habe. Einfach super!

    Außerdem beschreibt er so genau unseren letzten Urlaub, dass das Lesen trotz aller Freude schon ein bißchen weh tut. Bitte ganz schnell viel mehr davon.thx1

  • Tag 8 – Montag, der 08. Juli 2019


    Wir haben heute Nacht sehr gut und ruhig geschlafen und wurden heute Morgen von den Vögeln geweckt. Nachdem wir gestern schon dachten, dass der Campingplatz einfach perfekt ist, hat die Gastgeberin Elsa heute Morgen noch einen draufgesetzt und uns und den wenigen Übernachtungsgästen der Gästezimmer ein komplettes Frühstück in der Küche bereitgestellt. Es gab Kaffee und Tee, Saft, selbstgebackenes Früchtebrot, verschiedene Marmeladen, Butter und Käse. Nach dem Frühstück haben wir uns von den Gastgebern verabschiedet und uns für das tolle Frühstück und die wunderbare Übernachtung bedankt und noch eine Weile mit den beiden geredet. Elsa hat uns dann noch den Tipp gegeben, unbedingt zu den Puffins nach Borgarfjörður eystri zu fahren, was wir später auch machen sollten.


    Unser erstes Ziel war dann erstmal der Hengifoss. Die Fahrt an der Ostseite des Sees geht durch ein großes Waldgebiet, hier soll man auch sehr gut spazieren gehen können. Es gibt auch einen Parkplatz mit einer sehr guten Sicht über den See und das Umland, leider haben wir diesen zu spät gesehen und waren dann schon vorbeigefahren.

    Vom Parkplatz des Wasserfalls aus geht es dann etwa eine Dreiviertelstunde auf einem breiten Weg bergauf. Etwa auf halber Höhe kommt man an dem ebenfalls sehr schönen Litlanesfoss vorbei. Auf dem Weg gibt es immer wieder Bänke zum Ausruhen und die Aussicht auf die umliegenden Berge und den See ist einfach phantastisch. Leider konnten wir nur bis zu einem Aussichtspunkt auf den Hengifoss laufen, dahinter war der Weg aus Naturschutzgründen gesperrt und so sind wir umgedreht und zurück zum Parkplatz gelaufen. Der Ausflug hierhin hat etwa anderthalb Stunden gedauert und da es noch recht früh war, war es auch noch nicht sehr voll.


    Danach sind wir nach Egilsstaðir gefahren, um einkaufen zu gehen, und dann direkt weiter in Richtung Seyðisfjörður. Kurz hinter der Abzweigung nach Seyðisfjörður haben wir beim Wasserfall Fardagafoss gehalten. Hier parkt man an einem kleinen Parkplatz neben der Straße und läuft dann etwa zwanzig Minuten bergauf, bis man den Wasserfall erreicht hat. Bis kurz vor dem Wasserfall ist der Weg gut zu laufen, das letzte Stück ist dann aber sehr steil und schlammig. Es sichern zwar Ketten den Auf- und Abstieg, hier sollte man trotzdem besonders vorsichtig sein. Und dann steht man in der Gischt des hübschen Wasserfalls und kann ganz in Ruhe staunen, denn bis ganz nach vorne geht fast niemand und so waren wir hier alleine. Danach sind wir zum Parkplatz zurückgelaufen und weiter in Richtung Seyðisfjörður gefahren. Der kurze Abstecher zum Fardagafoss dauert nur etwa eine Dreiviertelstunde und hat uns sehr gut gefallen.


    Kurz vor Seyðisfjörður soll noch der Gufufoss einen Stopp wert sein. Leider war hier sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg der kleine Parkplatz voll, sodass wir nicht anhalten konnten. In Seyðisfjörður angekommen haben wir am Supermarkt geparkt und uns einen kleinen Mittagsimbiss gekauft. Leider lag ein großes Kreuzfahrtschiff im Hafen vor Anker und die Stadt war mit den Kreuzfahrttouristen überschwemmt. Wir sind dann mit Skyr und Sandwiches zur blauen Kirche der Stadt gelaufen und haben hier an einer Picknickbank erstmal eine Mittagspause gemacht. Danach haben wir uns die kleine Kirche angesehen und sind durch die vielen Galerien der Stadt gebummelt.

    Wir haben beide einen Islandpulli gekauft. Mein Pulli ist weiß mit lila Muster, für diesen mädchenhaften Pulli habe ich in den darauffolgenden Wochen sowohl von Isländern als auch von Touristen ganz viele Komplimente bekommen. Lennys Pulli ist schwarz und braun und hat eine Kapuze und einen Reißverschluss. Wir sind sehr glücklich mit unseren Pullis und werden diese in den kommenden Wochen auch noch oft tragen. Sie sind wirklich praktisch, schön warm, ein bisschen winddicht und halten auch den gelegentlichen Nieselregen super ab. Wir waren auch sehr glücklich, dass wir so tolle Pullis in den kleinen Galerien gefunden haben, einmal von der Besitzerin selbst gestrickt und in der anderen Galerie von der Mutter der Besitzerin. Das macht das Souvenir sehr besonders, wenn es nicht aus der Massenproduktion kommt, sondern individuell und handgemacht ist.

    Zum Schluss haben wir uns noch auf die Regenbogensteine vor der Kirche gesetzt und eine Weile gewartet, bis wir ein Foto machen konnten, durch das keine Leute durchgelaufen sind. Das war eine Geduldsprobe, aber die schönen Bilder am Ende haben die Warterei wett gemacht.

  • Danach sind wir dann nach Borgarfjörður eystri gefahren. Die Fahrt hierhin geht über eine Schotterstraße mit Blick auf das Meer und die bunten Berge und alleine die Aussicht ist wunderschön und lohnt die Fahrt. Wir haben unterwegs etwa auf halber Strecke noch an einem tollen Aussichtspunkt gehalten und kurz ein paar Wale im Fjord gesehen, dann sind wir weiter bis nach Borgarfjarðarhöfn, wo man die Puffins sehen kann. Es führt eine Holztreppe über den Felsen, für die Instandhaltung der Treppe sollte man ein paar Kronen in die Spendenbox schmeißen. Es gibt auch ein kostenpflichtiges Beobachtungshäuschen aber das braucht man bei schönem Wetter gar nicht. Wir waren am Abend hier und der ganze Berg war voller Puffins. Die Bruthöhlen der Puffins liegen teilweise direkt neben der Treppe und man kann die putzigen Tiere wunderbar beobachten. Die Tiere kennen die Menschen auch und sind sehr neugierig. Wir sind dann auf der Treppe hin und her gelaufen und haben hier und dort geschaut und viele tolle Fotos der Puffins gemacht. Nach etwa einer Stunde sind wir dann zum Campingplatz gefahren, haben unser Zelt aufgebaut und Abendessen gemacht. Alt später die Rezeption besetzt war, haben wir noch die Übernachtungsgebühr bezahlt. Der Campingplatz ist ganz in Ordnung, man hat einen tollen Ausblick auf die Berge und den Elfenberg Álfaborg, es gibt eine kleine Küche mit zwei Picknicktischen. Leider gibt es nur zwei Duschen und die WCs sind nicht sehr sauber.


    Zum Abschluss des Tages sind wir noch eine Runde durch das Dorf gelaufen. Vom Campingplatz aus sind wir erst an der Kirche vorbeigelaufen und dann zum Grassodenhaus Lindarbakki und danach noch auf den Álfaborg geklettert, von dem aus man eine tolle Sicht auf die umliegenden Berge und das Meer hat. Da dieser Berg von Elfen bewohnt ist, bitte unbedingt auf den Wegen bleiben, keine Steine verschieben oder mitnehmen und sich, wie sonst auch überall, respektvoll verhalten. Man möchte ja schließlich nicht den Unmut der Elfen auf sich ziehen.

  • Tag 9 – Dienstag, der 09. Juli 2019


    Heute Morgen waren wir sehr früh wach, damit wir uns schnell fertig machen konnten, bevor der Ansturm auf die zwei Duschen losgeht. Danach haben wir gefrühstückt, unser Zelt abgebaut und sind dann noch einmal zu den Puffins bei Borgarfjarðarhöfn gefahren. Gestern Abend war es hier recht voll, heute Morgen waren wir praktisch alleine an der Treppe. Dafür waren auch nicht mehr ganz so viele Puffins hier, die meisten waren schon raus aufs Meer geflogen. Trotzdem waren noch einige Tiere hier, die wir gut beobachten und von denen wir tolle Fotos machen konnten, und wir waren dann auch noch fast eine Stunde an der Treppe, bevor wir weiter gefahren sind.


    Auf der Passstraße zurück zur Ringstraße haben wir dann noch einmal an dem tollen Aussichtspunkt vom Vortag gehalten und ein bisschen in den Fjord geschaut. Heute Morgen haben wir aber keine Wale gesehen. Und dann sind wir auf der Ringstraße etwas mehr als eine Stunde gefahren, bis die Straße 864 Richtung Dettifoss abzweigt. Die Fahrt auf diesem Stück der Ringstraße ist sehr abwechslungsreich, man sieht grüne Berge, dann wechselt sich die Landschaft ab mit kargen Stein- und Lavawüsten und roten Berge. Unterwegs haben wir noch an mehreren Stellen mit toller Aussicht angehalten. Einmal haben wir rechts in den Bergen neben der Ringstraße einen schönen Wasserfall gesehen und dann an dem dazugehörigen Parkplatz angehalten. Vom Parkplatz aus läuft man nur etwa fünf Minuten einen geschotterten Weg entlang, bis man an einem Aussichtspunkt steht und den Wasserfall toll im Blick hat. Danach haben wir noch an einem Aussichtspunkt gehalten, von dem aus man rote und schneebedeckte Berge sieht.


    Die Schotterstraße 864 zum Dettifoss ist auch mit einem Kleinwagen gut zu fahren, man braucht ab dem Abzweig von der Ringstraße bis zum Parkplatz etwa eine Dreiviertelstunde. Hier ist es sehr voll und man läuft etwa zehn Minuten über einen steinigen Weg, bis man an einem Aussichtspukt mit schönem Ausblick auf den Dettifoss angekommen ist. Danach kann man noch weiter nach vorne laufen, die Steine reichen hier praktisch bis an den Wasserfall heran. Dies animiert leider viele dazu, unvorsichtig zu sein und sehr nahe an die Kante heran zu gehen. Wir haben lieber etwas Abstand gehalten, auch von ein paar Metern weiter weg bekommt man schöne Bilder.


    Uns war es hier schon nach ein paar Minuten zu voll und so sind wir auf dem ausgeschilderten Wanderweg zum benachbarten Wasserfall Selfoss gelaufen. Der Weg hierhin geht über große und kleine Steine und ist nicht sehr breit. Man erreicht in etwa zwanzig Minuten den Selfoss. Dieser besteht eigentlich aus mehreren Wasserfällen und bietet einen wunderschönen Anblick. Da es hier deutlich ruhiger zuging, konnte man auch besser schauen und Fotos machen. Uns hat es hier eigentlich sogar besser gefallen als am Dettifoss und wir haben uns dann auf einen großen Stein gesetzt und dem Wasserfall eine Weile einfach nur zugeschaut, bevor wir wieder zurück zum Auto gelaufen sind. Insgesamt waren wir am Dettifoss und am Selfoss etwa zwei Stunden.


    Weiter auf der Straße 864 kommt bereits kurz hinter dem Parkplatz Dettifoss ein Abzweig zum Hafragilsfoss. Diesen haben wir genommen und haben dann vor dem Hügel auf einem Parkplatz geparkt. Hinter dem Hügel ist es steil und voller Schlaglöcher, da muss man sich mit einem normalen Auto nicht durchquälen. Vom Parkplatz vor dem Hügel führt ein Weg zu einem Aussichtspunkt mit tollem Blick auf den Wasserfall und von hierhin weiter bis zu einem kleinen Hügel mit einer noch besseren Aussicht. Der Wasserfall ist wunderschön und man kann weit in die Schlucht hinein blicken. Dazu ist es sehr ruhig, weil hier nur wenige Leute anhalten. Wir waren etwa eine halbe Stunde hier und sind durch das Gebiet gelaufen, bevor wir weiter gefahren sind.


    Unser nächstes Ziel war die hufeisenförmige Schlucht Ásbyrgi, hier haben wir erst vorne beim Visitor Center angehalten und die Campingplatzgebühr für die Nacht bezahlt, danach sind wir weiter zum Campingplatz gefahren, haben uns einen schönen Platz am Rand mit Blick auf die Schlucht gesucht und hier unser Zelt aufgebaut. Danach haben wir dann eine schöne einfache Wanderung auf den Berg Esjan gemacht. Diese startet direkt am Campingplatz, praktisch neben unserem Zelt, und geht dann eine kurze Zeit an der Wand der Schlucht entlang, bevor man an einer Stelle hoch auf die Anhöhe kommt. Oben angekommen geht es dann immer geradeaus, bis man schließlich den Rand der Anhöhe erreicht hat. Von hier hat man einen tollen Ausblick auf die Schlucht und erkennt die Hufeisenform auch richtig gut. Wir haben hier dann eine Weile auf den Steinen gesessen und in die Schlucht geschaut und sind nach anschließend wieder den Weg zurück zum Campingplatz gelaufen. Die ganze Wanderung dauert etwa anderthalb Stunden und uns hat sie sehr gut gefallen. Wir waren auf dieser Wanderung ganz alleine und wir können sie auf jeden Fall empfehlen. Sie ist nicht sehr anstrengend und am Ende wird man mit dem tollen Ausblick belohnt.


    Zurück am Campingplatz sind wir dann mit dem Auto die Straße, die durch die Schlucht verläuft, bis zum Parkplatz am Ende der Schlucht entlanggefahren und haben von hier einen schönen Spaziergang durch das kleine Waldgebiet unternommen. Wir sind dem breiten Weg bis zu einem kleinen Ententeich gefolgt, wo wir eine Weile gesessen haben und sind anschließend rechts weitergelaufen. Am Rand der Schlucht sind wir eine steile Treppe nach oben gestiegen und hier vorsichtig weiter geklettert. Hier hat man einen tollen Blick auf die Schlucht und erkennt die ganze Hufeisenform mit dem Berg Esjan als Hufstrahl sehr gut. Auf dem Weg zum Parkplatz zurück sind wir dann noch auf einen kleinen Lehrpfad zu einheimischen Pflanzen gestoßen, den wir natürlich auch noch entlanggelaufen sind. Insgesamt waren wir etwa eine Dreiviertelstunde in dem Waldgebiet, bevor wir wieder zurück zum Campingplatz gefahren sind, Abendessen gekocht haben und dann ins Bett gegangen sind. Der Campingplatz ist sehr schön, zwar recht voll, aber sehr weitläufig. Es gibt ein sauberes Servicehaus mit kostenpflichtigen Duschen, aber leider keine Küche. Da das Wetter jedoch schön sonnig war, konnten wir ohne Probleme draußen mit Blick auf die Schlucht unser Abendessen kochen.

  • Tag 10 – Mittwoch, der 10. Juli 2019


    Heute Morgen war es schön warm und wir haben ein bisschen länger geschlafen, bevor wir uns fertig gemacht und danach draußen in der Sonne gefrühstückt haben. Da heute die Walstadt Húsavík auf unserer Route liegen sollte, haben wir nach dem Frühstück Onlinetickets für eine Walbeobachtungstour beim Anbieter Salka für 18:30 Uhr gekauft. Danach sind wir zu unserem ersten Ziel des Tages gefahren, den Echofelsen Hljóðaklettar.


    Wir haben bei dem gleichnamigen Campingplatz geparkt und sind von hier aus an der Straße weiter zum Beginn der Wanderung gelaufen. Dort gibt es auch einen Parkplatz, allerdings kein vernünftiges WC, sodass sich der Campingplatz als Start durchaus anbietet. Außerdem kann man so noch zu Fuß die Aussicht auf die schönen Berge neben der Straße genießen. Die Rundwanderung durch das Gebiet der Echofelsen haben wir um die Wanderung zu den roten Bergen Rauðhólar erweitert und insgesamt etwa zwei Stunden gebraucht. Die Echofelsen sind wunderschön und man entdeckt unzählige Formationen und Besonderheiten in den schwarzen Basaltformationen. Das Highlight ist eine Trollkirche, in die man hineingehen kann. Der anschließende Weg zu den roten Bergen ist dann erst ein wenig grüner, bis man irgendwann nur noch auf dem kargen rotschwarzen Sandboden steht und die rote Färbung der Berghänge toll sehen kann. Das letzte Stück des Aufstieges ist gesperrt, da die Berge immer weiter abbröckeln und man diese so lange wie möglich erhalten möchte. Die Aussicht vor der Sperrung ist aber auch großartig und man kann einen tollen Blick zurück auf das gerade durchlaufene Gebiet werfen. Am Ende der Wanderung kurz vor dem Parkplatz führt dann ein kleiner Trampelpfad über grüne Wiesen und einen kleinen Bach zurück zum Campingplatz. Uns hat die Wanderung als recht leichte Morgenwanderung sehr gut gefallen. Da wir früh hier waren, waren außer uns auch nur zwei andere Besucher im Gebiet. An der ersten Abzweigung sind diese dann nach rechts und wir nach links gelaufen. Danach sind wir bis fast am Ende der Wanderung niemandem mehr begegnet. Das war sehr schön, in Ruhe durch das Gebiet zu laufen und die Wanderung so richtig genießen zu können.


    Danach sind wir nach Húsavík gefahren, wo wir erstmal eingekauft haben. Dann haben wir unser Auto gewaschen, haben es in einer Seitenstraße abgestellt und sind zum Hafen gelaufen. Hier haben wir auf einer Picknickbank eine kleine Mittagspause gemacht und dabei dem geschäftigen Treiben der Whalewatching Boote unten auf dem Wasser zugesehen. Nach dem Essen haben wir uns dann die auffällige Kirche ansehen und sind anschließend runter zum Hafen gelaufen und haben uns das Treiben aus der Nähe angesehen. Etwa am Ende des Hafens ist dann das Walmuseum, das wir uns auch noch ansehen haben. Wir hatten jedoch Pech und kurz nach uns kam eine große Reisegruppe in das Museum. Da wir aber genug Zeit hatten und uns alles in Ruhe ansehen wollten und nicht zwischen einer Reisegruppe, haben wir uns dann erstmal bei Kaffee und Wasser in den Aufenthaltsraum des Museums gesetzt und ein paar Bücher über Wale durchgeblättert. Als die Reisegruppe nach etwa einer halben Stunde wieder weg war und es dann auch gerade sehr leer war, haben wir uns in Ruhe im Museum umgesehen. Das Highlight ist ein Blauwalskelett, das in einem eigenen großen Raum präsentiert wird. Daneben gibt es viele weitere Skelette diverser Wale, dazu interessante Fakten zu den Meeressäugern, deren Leben, deren Besonderheiten sowie Lebensbedingungen. Uns hat es hier sehr gut gefallen und wir empfehlen einen Besuch in diesem Museum auf jeden Fall. Wir waren etwa zwei Stunden hier und hatten danach immer noch ein wenig Zeit, bis unsere Tour anfangen sollte.

    Eigentlich wollten wir dann noch ins Exploration Museum, das hatte jedoch geschlossen. In der Touristeninformation sagte man uns, dass es eigentlich keine offiziellen Öffnungszeiten gibt und dass die Betreiber immer je nach Lust und Laune öffnen. Also sind wir stattdessen in den schönen Park der Stadt gegangen. Durch diesen fließt ein kleiner Bach und wir haben uns auf eine Wiese gesetzt, eine Kleinigkeit gegessen und den Enten zugeschaut. In dem Park waren kaum Touristen, sondern fast nur Isländer mit ihren Kindern, und uns hat es hier sehr gut gefallen.


    Kurz vor Beginn der Whalewatching Tour sind wir ins Büro des Veranstalters gegangen, wo wir unsere Papiertickets abholen konnten und haben anschließend am Hafen auf den Beginn der Tour gewartet. Wir sind mit einem schönen kleinen Boot gefahren, zu Beginn wurden warme Overalls verteilt und der Ablauf sowie die Sicherheitsbestimmungen erklärt und dann sind wir gestartet. Die Tour dauerte ungefähr drei Stunden und alleine für die tollen Ausblicke bei Sonnenschein im Fjord ist sie das Geld auf jeden Fall wert. Außer uns waren etwa zehn andere Leute mit dabei und wir hatten nicht das Gefühl, dass es zu voll war. Die nette Führerin hat alles genau erklärt und die Leute gut unterhalten. Wir haben drei Buckelwale und eine kleine Schule Delfine gesehen. Gesprungen ist leider keiner der Wale. Wir fanden es sehr gut, dass das Boot immer an den Wal herangefahren ist und dann den Motor ausgemacht hat. Dann sind wir etwa 5-10 Minuten beim Wal geblieben, bevor wir ihn in Ruhe gelassen haben und einen neuen Wal gesucht haben. Dadurch hatte ich nicht das Gefühl, dass die Tiere bei der Futtersuche gestört werden oder sich bedrängt fühlen. Uns hat die Tour sehr gut gefallen, ein paar Mal ist einer der Wale nur ein paar Meter neben dem Boot aufgetaucht und man konnte ihn wunderbar sehen. Auf dem Weg zurück in den Hafen gab es dann noch Zimtkekse und warmen Kakao.


    Nach der Tour war es inzwischen schon recht spät und wir entsprechend müde. Wir haben uns dann für den Campingplatz Heiðarbær entschieden. Dies haben wir später etwas bereut, denn von allen Campingplätzen, auf denen wir in Island übernachtet haben, hat uns dieser am wenigsten gefallen. Es gibt hier praktisch an jeder Ecke Verbotsschilder, was man alles nicht darf und wie man sich zu verhalten hat. Für uns war es hier deutlich zu überreguliert und wir haben uns nicht sehr wohl gefühlt. Es gibt eine Rezeption, wo wir für die Nacht bezahlt haben. Außerdem wollten wir Wäsche waschen, wofür wir ebenfalls an der Rezeption bezahlt haben. Man bekommt dann ein Zeitfenster zum Wäschewaschen zugewiesen. Unseres war am nächsten Morgen um sieben Uhr. Duschen konnten wir leider auch nicht mehr, da diese nur bis 22:00 Uhr geöffnet waren. Wir haben dann unser Zelt auf der Zeltwiese aufgebaut. Der Blick von hier ist in Ordnung aber nicht sehr spektakulär. Danach haben wir in einer der beiden nicht sehr sauberen Gemeinschaftsküchen unser Abendessen gekocht und sind anschließend ins Bett gegangen.

  • Hallo Melanie,

    vielen Dank für deinen wirklich ausführlichen Reisebericht. Die Zeitangaben für die Wanderungen und "Abstecher" sind als Anhaltspunkt sehr hilfreich. Die Fahrtzeiten erscheinen mir weniger lang als ich erwartet habe. Ich habe noch einige Ragen dazu:

    Wie lange dauert die Fahrt von Eglisstadir nach Borgafjödur in etwa?

    Und welche Kamera/ Brennweite hattest du beim Whalewatching dabei?

    Liebe Grüße

    Michaela

  • Hi Michaela, wenn ich es richtig im Kopf habe, dauert die Fahrt etwas über eine Stunde.

    Wir haben immer eine Briedgekamera (SONY Cyber-shot DSC-HX400) dabei. Für uns der beste Kompromiss aus geringem Gewicht, starkem Zoom und guten Bildern ohne dauernden Objektivwechsel.

  • Tag 11 – Donnerstag, der 11. Juli 2019


    Wie gestern schon geplant, haben wir heute Morgen im zugeteilten Zeitfenster um sieben Uhr unsere Wäsche gewaschen und währenddessen gefrühstückt. Danach haben wir abgebaut und eingepackt und dann war es endlich spät genug, dass die (kostenlosen) Duschen beim (kostenpflichtigen) Schwimmbad geöffnet hatten und wir uns erstmal richtig fertig machen konnten. Als wir anschließend losgefahren sind, waren wir froh, diesen nicht so tollen Platz hinter uns zu lassen.


    Heute wollten wir Ziele rund um den See Mývatn ansteuern. Zuerst haben wir einen kurzen Halt bei der Stóragjá Höhle gemacht. Hier gibt es neben der Straße einen kleinen Parkplatz und von diesem geht es in wenigen Metern zu Fuß zu einer Treppe, die man heruntersteigen und hier dann durch den Felsspalt laufen und in die mit Wasser gefüllten Höhlen schauen kann. Es ist nur ein kurzer Stopp von etwa fünfzehn Minuten, aber außer uns war niemand hier und es ist ein schönes Gebiet und daher ein angenehmer Start in den Tag.


    Danach sind wir zum Viti-Krater gefahren und haben am Parkplatz direkt am Krater geparkt. Vom Parkplatz führt ein Weg einmal um den Krater herum. Am Parkplatz herrscht reges Kommen und Gehen der Reisebusse, diese bleiben aber immer nur wenige Minuten, sodass die Reisebustouristen nicht um den Krater herumgehen können, sondern nur am Aussichtspunkt ein paar Fotos schießen. Sobald man ein paar Meter vom Parkplatz weg ist, ist man fast alleine und kann den schönen Ausblick auf die Umgebung und auf den tollen Kratersee genießen. An einer Stelle ist es sehr matschig, hier sollte man besser vernünftige Wanderschuhe anhaben. Ansonsten ist der Weg gut zu gehen und dauert auch nur ungefähr eine Stunde.


    Danach sind wir zum nur ein paar Meter entfernten Leirhnjúkur bei den Lavafeldern des Krafla gefahren. Hier beginnt am Parkplatz eine schöne etwa anderthalbstündige leichte Wanderung auf den Gipfel des Leirhnjúkur. Die Aussicht von oben auf die Lavafelder ist erstaunlich und man hat zwischendurch immer tolle Ausblicke auf die Landschaft und auf die umliegende dampfende Erde des Gebietes. Uns hat diese Wanderung sehr gut gefallen, auch wenn sie sehr beliebt ist und dementsprechend viele Leute hier unterwegs sind.


    Zurück in Richtung Ringstraße steht dann links eine Dusche mitten im Nichts. Das hat uns natürlich interessiert und so sind wir auf den kleinen Parkplatz gefahren und haben die Dusche inspiziert. Aus ihr kommt tatsächlich warmes Wasser und Lenny hat dann direkt mal den Kopf drunter gehalten. Komischerweise hält hier so gut wie keiner an, wir fanden den kurzen Stopp sehr lustig.


    Wir haben dann beim Hverir Schwefelfeld den nächsten Halt eingelegt. Das Geothermalgebiet mit seinen Schlammbecken und dampfenden Stellen ist eines der Highlights dieser Region und dementsprechend voll ist es in der Nähe des Parkplatzes. Wir sind erstmal einfach rechter Hand an dem ganzen Trubel vorbeigelaufen. Hier kann man dann in einer anstrengenden und etwas kraxeligen Wanderung auf den Gipfel des Vulkans Námafjall hochsteigen und auf der anderen Seite dann wieder heruntersteigen. Diesen Weg geht so gut wie niemand und von oben hat man einen wunderbaren Ausblick auf das Gebiet und auf den See Mývatn. Als wir nach etwa anderthalb Stunden wieder unten angekommen waren, hatten wir Glück und es war gerade etwas leerer und wir konnten uns dann in dem Gebiet noch ein bisschen in Ruhe umschauen.


    Danach sind wir zum Visitor-Center des Sees gefahren und haben auf einer Picknickbank mit Blick auf den See eine Mittagspause gemacht. Anschließend sind wir weiter zur Grjótagjá Höhle gefahren. Diese war vor wenigen Jahren noch recht unbekannt, wurde aber durch die Serie Game of Thrones berühmt. Dementsprechend voll war es hier und wir sind dann erstmal oben langgelaufen und haben die kilometerlange Felsspalte bestaunt, bevor wir in die Höhle hinabgestiegen sind. Es gibt unten dann zwei verschiedene Eingänge, wir sind erst zu dem größeren gegangen und von hier runter geklettert. Dabei muss man vorsichtig sein, es ist nicht gesichert und das Wasser unten ist heiß. Außerdem ist die Decke sehr niedrig, hier hat sich schon mehr als nur einer den Kopf angestoßen. Wir haben uns dann auf einen Stein am Wasser gesetzt, die Hände kurz ins heiße Wasser getaucht und ein paar Fotos gemacht. Uns war es hier aber viel zu voll und so sind wir schon nach wenigen Minuten wieder rausgeklettert. Danach sind wir noch zu dem anderen Eingang runtergeklettert, haben hier auch ein paar Fotos gemacht und sind dann schnell weitergefahren. Wahrscheinlich ist es besser, an der Grjótagjá morgens früh zu halten, bevor es hier zu voll wird. Bei der Masse an Leuten um einen rum lässt sich die schöne Höhle sonst leider nicht wirklich genießen.


    Danach haben wir beim Krater Hverfjall gehalten. Vom Parkplatz geht es hier in etwa fünfzehn Minuten hoch auf den Rand des Kraters. Wir sind dann noch etwa zehn Minuten rechts rumgelaufen, haben uns aber dann schnell gegen die komplette Rundwanderung um den ganzen Kraterrand entschieden, da es hier sehr voll war.

  • Stattdessen sind wir dann wieder zum Auto zurückgelaufen und nach Dimmuborgir gefahren. In diesem Gebiet sollen die Jólasveinar, die isländischen Weihnachtsmänner, leben. Dimmuborgir ist sehr beliebt, dementsprechend voll ist es hier. Am Beginn des Weges hängt eine Wanderkarte, die wir uns erstmal ansehen haben. Wir hatten dann eigentlich vor, erst den rot markierten Kirchenzirkel und anschließend den grün markierten Rundweg zu laufen. Wir haben uns dann aber ein bisschen verlaufen, weil wir hinter dem Felsbogen Gatklettur einfach weitergelaufen sind. Wir sind dann auf einem recht gut laufbaren steinigen Weg erst bis zu einem Tor gekommen und dann noch weitergelaufen, bis wir am Ende wieder beim Krater Hverfjall standen. Dann haben wir umgedreht und sind den Weg wieder zurückgelaufen. Das war aber nicht schlimm, da wir auf diesem Weg fast alleine waren und die schönen Formationen in Ruhe bestaunen konnten. Zurück am Gatklettur sind wir dann noch zur Kirkja gelaufen und von hier aus wieder zurück zum Parkplatz. Auf diesen Hauptwegen ist es sehr voll und diese sind teilweise sogar gepflastert. Insgesamt waren wir etwa zwei Stunden in Dimmuborgir.


    Inzwischen waren wir schon sehr müde und haben nur noch einen kurzen Stopp bei den Pseudokratern Skútustaðagígar eingelegt. Hier sind wir vom Parkplatz den kleinen Rundweg gelaufen. Dieser führt in einem kleinen Bogen am See entlang. Zu den Kratern hinauf führen dann Treppen und man hat einen tollen Blick über den See. Der kleine Rundweg dauert etwa eine Viertelstunde und ist als kurzer Halt auf jeden Fall zu empfehlen. Es gibt auch eine große Runde um den See, diese dauert dann natürlich länger. Da es jedoch schon spät war, haben wir uns nur für die kleine Runde entschieden, die uns aber auch sehr gut gefallen hat.


    Wir sind dann zum Campingplatz Laugarvollur gefahren, wo wir uns einen ruhigen Platz ausgesucht und unser Zelt aufgebaut haben. Der Campingplatz hat zwar nicht den tollsten Ausblick und es war etwas voll, dafür ist er recht günstig und gut gepflegt. Kurz nachdem wir hier ankamen, kam der Platzwart vorbei und hat die Übernachtungsgebühren eingesammelt. Wir sind danach in das Sportcenter gegangen und haben in der Küche unser Abendessen gekocht. Im Sportcenter sind neben der Küche mit Aufenthaltsraum auch die kostenlosen Duschen und die WCs untergebracht. Obwohl die Ausstattung hier teilweise schon etwas älter ist, hat uns der Platz gut gefallen und wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

  • Tag 12 – Freitag, der 12. Juli 2019


    Heute Morgen waren wir schon früh wach, haben uns fertig gemacht und gefrühstückt und sind dann zum Goðafoss gefahren. Es gibt hier zwei Parkplätze, einen östlichen an der Tankstelle und an dem Souvenirladen und einen westlichen hinter der Brücke. Wir haben auf dem Parkplatz vor dem Souvenirladen geparkt. Es war noch recht früh, erst etwa neun Uhr und außer uns waren erst eine Handvoll anderer Autos da. Wir sind dann am Rand des Flusses entlang bis vorne zum Wasserfall gelaufen und hier erstmal eine Treppe runter gestiegen, die zu einem steinigen Strand mit einem tollen Blick auf den Wasserfall führt. Da noch fast niemand hier war, konnten wir tolle Aufnahmen des Wasserfalls machen und von hier auch ganz ungestört schauen. Hier hat es uns am besten an dem Wasserfall gefallen.

    Danach sind wir wieder hochgestiegen und haben vom Viewpoint aus noch tolle Fotos gemacht und eine Weile dem Wasserfall zugeschaut. Anschließend haben wir auf der kleinen Fußgängerbrücke den Fluss überquert und waren auf der westlichen Seite. Hier sind wir dann auch am Fluss entlang bis vorne zum Wasserfall gelaufen und haben noch ein bisschen geguckt und Bilder gemacht. Im Vergleich hat uns jedoch die östliche Seite deutlich besser gefallen. Inzwischen war es etwa zehn Uhr und die ersten Reisebusse haben ladungsweise Touristen in dem Gebiet abgesetzt. Uns wurde es hier dann zu voll und wir sind weitergefahren.


    Unser nächstes Ziel war der Wasserfall Aldeyjarfoss. Etwa eine Dreiviertelstunde nachdem man von der Ringstraße auf die 842 abgezweigt ist, endet die Straße an einem Bauernhof, links geht die Straße durch ein Tor weiter. Hinter diesem Tor steht dann der deutliche Hinweis, dass es sich ab hier um eine F-Road handelt. Wir haben den Wagen dann an einem kleinen Parkplatz am Straßenrand stehen gelassen und sind etwa eine Stunde zum Wasserfall gelaufen. Unterwegs gibt es kein Wasser, man sollte also ausreichend mitnehmen. Die Strecke geht meist bergauf, ist daher recht anstrengend aber gut schaffbar, und bietet schöne Ausblicke auf die Umgebung. Erst ist alles sehr grün mit Lupinenfeldern, später wird es dann karger. Gelegentlich fährt ein Auto vorbei, ansonsten ist man meist alleine und kann die schöne Landschaft genießen. Irgendwann haben wir den Parkplatz des Wasserfalls erreicht, von hier läuft man noch etwa zehn Minuten durch steiniges Gelände bergauf, bis man den Wasserfall und die Schlucht, durch die der Fluss fließt, sehen kann. Außer uns war niemand hier und wir fanden es wunderschön. Besonders die tolle Aussicht in die Schlucht und die schönen Ansichten des Wasserfalls haben uns sehr gut gefallen. Wir sind dann fast eine Dreiviertelstunde hier herumgelaufen, erst an der Schlucht entlang bis zum Wasserfall, dann oben zur Stelle, an der der Wasserfall in den Fluss fällt und anschließend noch ein Stück weiter den Fluss entlang. Danach sind wir dann wieder zurück zu unserem Auto gelaufen. Da es bergab ging, ließ sich der Rückweg deutlich schneller zurücklegen als der Hinweg. Insgesamt haben wir für die gesamte Wanderung etwa zweieinhalb Stunden gebraucht und uns hat es wirklich gut gefallen, da dieses schöne Ziel noch abseits des Massentourismus liegt und nicht so überlaufen ist.

  • Wieder zurück beim Auto sind wir dann zum Laufás Museum gefahren. Hier haben wir für 2.000 Kronen pro Person den 24 Stunden gültigen Museumspass für Akureyri gekauft, mit dem wir später am Tag auch noch weitere Museen besuchen konnten. Das Museum Laufás besteht aus einem großen Grassodenhaus sowie einer kleinen Kirche. Die Räume im Inneren des Hauses sind noch so eingerichtet wie im 19. Jahrhundert. Nach einem Rundgang durch das Haus und das Gebiet, der etwa eine halbe Stunde gedauert hat, haben wir in der angeschlossenen Bäckerei noch Kaffee getrunken und typisch isländische Backwaren, einen Marriage Cake und einen Layer Cake, gegessen.


    Anschließend sind wir nach Akureyri gefahren, haben beim Stadtmuseum geparkt und uns das Stadtmuseum dann auch angesehen. Es ist ein nettes kleines Museum über die Geschichte des Ortes. Danach sind wir auch noch in das benachbarte Spielzeugmuseum gegangen. Beide Museen sind klein aber interessant. Wir sind anschließend weiter zum Botanischen Garten der Stadt gelaufen. Leider lagen zwei große Kreuzfahrtschiffe im Hafen und der Botanische Garten war sehr voll. Wir haben uns an einem Springbrunnen hingesetzt und erstmal eine Mittagspause gemacht und sind anschließend kreuz und quer durch den Botanischen Garten gelaufen. Uns hat es hier sehr gut gefallen, es war aber leider recht voll. Danach sind wir zur Kirche gegangen und anschließend bis runter zum Hafen gelaufen. Nach einiger Zeit ist dann wenigstens eines der beiden Schiffe ausgelaufen und es wurde in der Stadt etwas ruhiger. Das haben wir genutzt, um noch ein bisschen durch die jetzt leereren Straßen zu spazieren, bevor wir an der Bucht entlang zurück zum Auto gelaufen sind.


    Wir sind dann zum Campingplatz Hamrar gefahren. Dieser Campingplatz ist mit einer Schranke gesichert. Nachdem wir an der Rezeption bezahlt haben, sind wir durch die Schranke gefahren und haben uns einen Platz etwas abseits gesucht. Obwohl der Campingplatz recht groß ist, war es sehr voll und wir hatten selbst für unser kleines Zelt Mühe, noch einen netten Platz zu finden. Insgesamt hat der Campingplatz uns aber sehr gut gefallen, obwohl er recht voll war. Es gibt eine gut ausgestattete Gemeinschaftsküche mit Aufenthaltsraum, ausreichend und kostenlose Duschen und saubere Toiletten. Nach dem Zeltaufbau haben wir in der Gemeinschaftsküche noch unser Abendessen gekocht und sind danach schlafen gegangen.