Patrick heiti ég...

  • ...und ich möchte mich hier vorstellen!


    Meine Frau und ich stammen aus Österreich und hatten schon länger den Traum, irgendwo in den Norden auszuwandern.

    Ich habe als Kind und Jugendlicher durch Arbeitsreisen meines Vaters einige Sommer in Schweden und Nordnorwegen verbringen können, meine Frau hatte in ihrer Schulzeit ein Austauschjahr in Finnland, um nur einige Beispiele für unseren Bezug nach Norden aufzuführen.

    Nachdem wir auch zweimal Urlaub auf Island gemacht hatten, waren wir uns einig, es auf dieser Insel zu versuchen. Das Land und die Natur hat es uns angetan, und wir waren beide überzeugt, dass wir uns eine Zukunft auf Island aufbauen können.


    Unser Plan war, zuerst mal ein paar Monate unter "Workaway" bei zwei Familien zu wohnen - einmal auf einer Farm, und einmal bei einer Familie, die Ferienhütten betreibt - um dort Isländisch zu lernen, danach im Sommer im Tourismus in irgendwelchen Jobs die Sprachkenntnisse auszubauen, und dann im Herbst "richtige" Jobs zu finden, um uns hier ein Leben aufzubauen.


    Und dann kam Covid19... Aber das wusste damals ja noch niemand!


    So begab es sich, dass wir Anfang diesen Jahres unser Auto packten, und von Österreich aufbrachen, am 11. Jänner die Norröna bordeten, und schließlich am 14. Jänner in Seyðisfjörður ankamen - mitten in einem heftigen Sturm, der natürlich dafür sorgte, dass wir nicht wie geplant gleich losfahren konnten, sondern erst mal für eine Nacht in dem Städtchen festhingen :D

    Am Tag darauf konnten wir dann doch in Richtung Akureyri aufbrechen, die Farm ist im ca 30 Minuten östlich davon gelegenen Bárðardalur und wir kamen dort ohne Zwischenfälle an.


    Hier verbrachten wir 6 tolle Wochen mit Farmarbeit und kümmerten uns auch um die 2-jährige Tochter, was uns zu ersten Isländischbrocken in Babysprache verhalf. Der Aufenthalt war eine grandiose Erfahrung, wir waren in der großen Familie sehr nett aufgenommen worden, und konnten sogar an einem Þorrablót teilnehmen!


    Leider mehrten sich zu der Zeit die Berichte über den neuartigen Virus, und die Lage wurde - vor allem für den Tourismus - bereits eindeutig schlechter.

    Als es dann an der Zeit war von der Farm wieder nach Osten nach Egilstaðir zu unserer zweiten Gastfamilie aufzubrechen, war bereits absehbar, dass es mit der Arbeit dort nichts werden würde. Es gab viele Stornierungen und praktisch kaum neue Buchungen, so dass wir im Endeffekt zwar drei Wochen dort blieben, in dieser Zeit aber nur 2x an den Hütten arbeiten konnten. Dann musste unsere Gastfamilie uns notgedrungen ziehen lassen, obwohl eigentlich 3 Monate geplant waren!


    Wir fuhren dann nach Reykjavík, da wir uns hier die größten Chancen auf doch noch freie Stellen erhofften, aber wie alle wissen macht der Virus auch dem Rest der Wirtschaft zu schaffen, und es kam nichts rein!

    Wir sitzen jetzt also seit Ende März hier in einem kleinen Studio, und knabbern an unserem Ersparten. Viele airbnb-Vermieter sind auf long-term-rent umgestiegen, um nicht alles an Umsatz zu verlieren, und solche Apartments werden von solch Gestrandeten wir wir es sind natürlich gerne angenommen.


    Allerdings ergab sich jetzt für uns eine Wendung: meine Frau ist Zahnärztin, und obwohl sie eigentlich hier zumindest anfänglich nicht als solche arbeiten wollte, war uns klar dass das im Moment wohl unsere einzige Chance auf eine Arbeit und Einkunft auf Island ist, da alles andere als hochspezialisierte Arbeitsstellen derzeit eher abgebaut werden. Ich als Lkw-Fahrer hätte mir unter normalen Umständen relativ leicht einen Job erwartet, aber da gibt es derzeit auch nichts.


    Also hat meine Frau hier in Reykjavík ihre Lizenz beantragt, und siehe da, als die durch war kamen strax zwei Angebote für offene Zahnarztstellen hereingeschneit.


    Long story short, wir ziehen kommenden Sonntag nach Ísafjörður, wo eine der zwei Zahnarztpraxen derzeit unbesetzt ist, und wo schon seit einem halben Jahr ein Nachfolger gesucht wird.

    Der ganze Behörden- und Papierkram macht uns zwar sehr zu schaffen (das wäre ja auf deutsch schon recht undurchschaubar), aber meine Frau hängt sich ziemlich rein (<3) und wir glauben dass das was wird!


    Bevor Fragen aufkommen, warum ausgerechnet Ísafjörður: wir wollten nie in eine große Stadt, und definitiv ans Meer! Ísafjörður hat alles an städtischer Infrastruktur was wir brauchen (inlusive Crossfit Studio :nummer1:), und wir können uns beide vorstellen, uns dort eine Zukunft aufzubauen.


    Puh, das wars erst mal mit unserer ganzen Geschichte, warum ich dieses Forum nicht schon früher gefunden habe, kann ich mir nicht ganz erklären, aber ich hoffe, dass ich hier viel beitragen und mitnehmen kann.


    Danke fürs zu"lesen", und schöne Grüße,


    Patrick GoIceland

  • hallo Patrick! Erst einmal vielen lieben Dank für deine Rückmeldung, wie das mit dem auswandern bei euch so geklappt hat. Das mit dem Virus ist natürlich so eine Sache, da habt ihr echt noch mal Glück gehabt, dass deine Frau jetzt als Zahnärztin eine Stelle bekommen hat. Ich wünsche euch weiterhin viel Glück, und wenn ihr Zeit habt freut es uns alle wenn ihr euch mal wieder meldet.

    thx1bisbald

  • Hallo Patrick ,

    herzlich willkommen hier und vielen Dank ,dass Du Eure Geschichte mit uns teilst !


    Ich mag ja Ísafjörður auch sehr und habe schon zwei Mal eine Woche dort verbracht . Einmal hatte ich sogar ein Haus fuer mich , an der Túngata 5 :)

    Aber ich weiss , als ich einem Reykjavíker erzaehlt habe , dass ich gern in Ísafjörður wohnen wuerde hat er mich angeschaut als ob ich nicht ganz gesund waere ^^


    Es ist aber wie Du sagst - man hat dort alles , theoretisch braucht man nicht mal ein Auto , Einkaufen kann man auch im Ort . Und mit dem Flieger ist man auch schnell in Reykjavík :)


    Ich wünsche Euch jedenfalls auch weiterhin alles Gute bisbald

  • Alles Gute, und trotzt dem Virus.

    Da muss ich mal kurz reingrätschen: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" 8)


    Meiner Meinung nach ist der Satz von Milan korrekt, weil TGP dem Virus trotzen (also sich widersetzen) sollen. Was du, Claudia, wahrscheinlich meinst ist, dass TGP es sich gut gehen lassen sollen, trotz des Virus.

    Oder verstehe ich etwas falsch?

  • Willkommen Patrickdaumenhoch


    Da habt ihr ja schon ordentlich was erlebt.

    Drücke euch die Daumen das es in Ísafjörður gut klappt.


    Und es ist immer gut zu wissen wo Ärzte/Zahnärzte sind;)

    Hilfst du denn jetzt in der Praxis deiner Frau oder suchst du für dich nach wie vor noch was in Richtung Lkw-Fahrer oder Tourismus, obwohl das ja zu Zeit mega schwer ist?


    Grüße nachislandwinke

  • Hallo und danke Prost-Bier--Smiley

    Wir haben zwar herausgefunden, dass hier Zahnarztassistenten auch bloß angelernt werden können, aber es gibt dort eine Assistentin die wieder anfangen will, also wird das wohl nicht nötig sein ^^

    Lkw zu fahren wäre durchaus eine Option, vor allem in den Westfjorden sind die Strecken ja traumhaft, aber ich muss erst vor Ort schauen, ob Bedarf da ist. Ansonsten bin ich eigentlich offen für alles... :thumbup:



    In Ísafjörður an der Uni gibt es übrigens gute Sprachkurse. :)

    Hab ich auch schon geschaut, aber die ersten gehen erst wieder im August los, und ob wir beide da neben arbeiten Zeit dafür haben wird sich erst zeigen. Sind ja immer Vollzeitkurse :/

  • Als Zahnärztin hat sie Traumvoraussetzungen für eine erfolgreiche Auswanderung. Glückwunsch zur Praxis.
    Schickt mir doch mal eure Daten, dann können wir die Praxis in unser Infoheft für unsere Touristen aufnehmen.
    Deutschsprachige Ärzte sind ja bei unseren deutschsprachigen Reisenden immer sehr willkommen wenn Not am Mann ist.

    An Busfahrern ist in normalen Sommern dort oben immer Bedarf, gerade auch an deutschsprachigen, von daher wäre es vielleicht eine gute Idee falls nicht vorhanden den D-Schein zu machen.
    Als LKW-Fahrer ist es im Winter nicht gerade ein Zuckerschlecken, die Straßen sind dann oft alles andere als traumhaft :-).

  • Als Zahnärztin hat sie Traumvoraussetzungen für eine erfolgreiche Auswanderung. Glückwunsch zur Praxis.
    Schickt mir doch mal eure Daten, dann können wir die Praxis in unser Infoheft für unsere Touristen aufnehmen.
    Deutschsprachige Ärzte sind ja bei unseren deutschsprachigen Reisenden immer sehr willkommen wenn Not am Mann ist.

    An Busfahrern ist in normalen Sommern dort oben immer Bedarf, gerade auch an deutschsprachigen, von daher wäre es vielleicht eine gute Idee falls nicht vorhanden den D-Schein zu machen.
    Als LKW-Fahrer ist es im Winter nicht gerade ein Zuckerschlecken, die Straßen sind dann oft alles andere als traumhaft :-).

    Hallo Sven, bezüglich Punkt 1 hab ich dir eine [definition='1','0']PM[/definition] geschrieben ;)


    Den Busschein zu machen hab ich mir auch schon überlegt, allerdings bin ich eher jemand der so wenig wie möglich mit (anderen) Touristen zu tun haben will, also mal schauen ob das so eine gute Idee ist :D

    Fahren auf verschneiten Straßen wäre nicht das Problem, ich komme aus Tirol, und da wars oft auch recht weiss 8)

  • Den Busschein zu machen hab ich mir auch schon überlegt, allerdings bin ich eher jemand der so wenig wie möglich mit (anderen) Touristen zu tun haben will, also mal schauen ob das so eine gute Idee ist :D

    Kann ich nach 2,5 Mio Km auf Bus und Lkw gut verstehen.

    Das „Dumme“ am Bus ist, dass die Ladung mit einem spricht und auf's Klo muss. Das ist nicht jedes Truckers Sache!

    ;)

  • Hee, Tiroler in Island, wie cool ist denn das?


    Hi Patrick :) Wir sind selber Tiroler und in Island verliebt. Sieben oder acht Mal waren wir bisher dort,... im August und Dezember ist bzw. wäre es wieder soweit, mal schauen. Das Auswandern und Schafe-Züchten ist allerdings bis dato nur ein gängiger Schmäh ;)


    Würde mich freuen, von dir zu hören.


    Alles Gute für euren Start in Isafjördur.

    lg Sandra

  • Hallo Sandra!


    Schön hier andere Tiroler zu treffen Prost-Bier--Smiley wo genau in seid ihr daheim?

    Danke für die Wünsche, ich hoffe auch dass sich alles so entwickelt wie wir uns das vorstellen!

    Wir hoffen auch dass das Reisen wieder einfacher wird, immerhin wollen wir auch unsere Familien und Freunde besuchen, bzw dass diese uns besuchen kommen wikinger2


    Schöne Grüße,

    Patrick

  • Von mir auch alle Gute für Euren Start in Isafjödur! islandwinke<3


    In der Sprachschule war ich schon mal mit einem Mini - Sommerkurs, sie wird meines Wissens auch von einem Deutschen betrieben, den lernt ihr da bestimmt auch bald kennen. Was für ein aussergewöhnlicher Start in Euer neues Leben in Island unter schwierigen Bedingungen und wie toll, dass sich jetzt Perspektiven ergeben haben! Vielen Dank, dass ihr uns hier sozusagen mit nehmt und ich würde mich auch super freuen, weiterhin von Euch zu hören! :)

  • Hallo Patrick,


    freu mich von dir zu lesen, jetzt und weiterhin. Finds nämlich voll spannend und auch mutig, was ihr macht's.

    Wir wohnen in Mils, bei Hall.

    Wo seid ihr ursprünglich her?


    Ciao, lg Sandra