Auf der Flucht - Iceland is open! 2020

  • Nachdem ich länger nicht hier war, da ich weder Island- noch sonstige Reisen geplant habe, sind wir letzte Woche völlig ungeplant und spontan nach Island geflogen. Da ich ein Reiseblog habe, und dort einen Bericht geschrieben habe bzw. noch am schreiben bin, möchte ich Euch auch hier an unserem wunderbaren Erlebnis von leeren Hotspots am Golden Circle teilhaben lassen:


    Dank Corona und diverser Umstände war Urlaub bis vor einigen Tagen so ziemlich das letzte, was wir für die nächsten Monate auf dem Schirm hatten. Nach einem unerwareten Schicksalsschlag, der uns völlig aus der Bahn zu werfen drohte, haben sich jedoch sowohl die äußeren Umstände, als auch unsere Einstellung zu Urlaub schlagartig geändert.

    Corona war immer noch da, in Massenunterkünfte zieht es uns ohnehin nicht, aber wir müssen dringend einige Tage Abstand gewinnen. Wie der Zufall so will, hatten wir für diese Woche schon vor längerer Zeit Urlaub genommen. Spontane Reisen in Deutschland pünktlich zu Beginn der Sommerferien in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland gestalten sich in einem Jahr, wo die meisten Deutschen in der Heimat urlauben, schwierig. Außerdem macht sich diesbezüglich eine leichte Plan- und Motivationslosigkeit breit. Auch das für einige Tage in sinnvoller Autoreichweite liegende Ausland erscheint uns eher aussichtslos und wenig verlockend. Aber wie das so nach Schicksalsschlägen ist, man kommt in Versuchung, auch mal etwas gewagteres zu tun.


    Wie der Zufall so will, stolpere ich über die Info, "Iceland is open!" (nur für europäische Touristen) und noch dazu ist Island auch noch weitgehend Corona-frei (dies wird auch durch einen Test bei Einreise in einem gewissen Rahmen sicherzustellen versucht). Der Gedanke, auf engem Raum mit vielen Menschen zu fliegen, behagte mir zwar noch weniger als sonst, aber was meiner Sozialphobie genügt, genügt wohl auch zur Risikominimierung, es gibt ja immernoch "die C". Aber wie kommt man überhaupt nach Island? Icelandair fliegt nämlich die deutschen Flughäfen nur sporadisch und nicht an den uns passenden Tagen an. Aber es gibt ja noch Amsterdam in "Autoreichweite". Bei spontanen Aktionen, die aus der Not heraus geboren werden, hat man nicht unbedingt den Luxus, auf einen günstigen Preis zu schauen, aber es muss sein. Wir müssen raus und die Gelegenheit, Island so leer zu erleben, kommt vermutlich nie wieder. Dafür sind die Hotels und der Mietwagen für isländische Verhältnisse quasi spotbillig (die isländische Krone fliegt auch nicht mehr so hoch wie beim ersten Urlaub 2016) und so finden wir recht schnell einen Mietwagen und ein schönes Hotel in Reykjavík. Das Hotel liegt nicht ganz im Zentrum, dafür mit guten Parkmöglichkeiten und günstig gelegen für Ausflüge. Reykjavík ist ohnehin eine der übersichtlicheren Hauptstädte und wir kennen uns beim dritten Besuch auch schon ein wenig aus, also wissen wir ziemlich genau, wo unsere Prioritäten liegen und worauf wir uns einlassen.


    Jetzt haben wir noch genau einen Tag für die Vorbereitungen und am Dienstag geht es los. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so spontan. Und ich hätte nie gedacht, dass ich schon diesen Sommer möglicherweise einen der ersten Reiseberichte während und trotz Corona schreiben würde.

    Aber besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen.

    Ich werde berichten.

  • Hm... die Bilder werden bei mir alle nur als "Blockierter Link" angezeigt, wenn ich den Beitrag aus meinem Blog herauskopiere, das ist natürlich schade, kann jemand helfen? Muss ich die alle getrennt einfügen hier? Dann müsst Ihr Euch ein bisschen gedulden...

  • Ich stelle jetzt mal den Beitrag ein, gebt mir doch bitte Rückmeldung, ob Ihr die Grafiken als Grafik oder nur als Link seht....


    Auf der Flucht - Iceland is open! 30.06.2020, Teil 1


    Weil alles ganz schnell gehen muss (irgendwie sind unsere Island-Urlaube immer unweigerlich mit Spontanität und ein wenig Hau-Ruck-Aktion assoziiert), sitzen wir heute auch schon im Auto und fahren dank der Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h gemütlich nach Amsterdam.


    Am Flughafen Schiphol erwarten uns gespenstisch leere Terminals, die es einem aber immerhin leicht machen, abstand zu halten.

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    Der Check-in verläuft für uns schnell und reibungslos, obwohl nur zwei Schalter besetzt sind und noch einige Reisende ihr COVID19-Einreiseformular für Island noch nachreichen müssen. Wider Erwarten ist sogar die Aspire Lounge 26 in Schiphol geöffnet ... und ebenfalls leer.

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    Das Buffet ist eher mager, immerhin bietet man uns an, frische warme Suppe zu servieren. Das nehmen wir gerne an, da wir nicht wissen, ob uns der von Icelandair angekündigte Snack wirklich über einen dreistündigen Flug rettet.


    Unsere Maschine, die TF-FIX mit dem schönen Namen "Hengill"

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    ist erstaunlicherweise zu etwa 2/3 gefüllt. Das Boarding erfolgt streng nach Reihen in kleinen Gruppen. Als Service gibt es eine abgepackte Mahlzeit für die Saga-Class,

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    in der Economy gibt es nur eine Flasche Wasser. Icelandair bietet hier aber auch sonst nur Mahlzeiten zum Verkauf an. Vorbei an wenigen aktiven und vielen geparkten und überwiegend blauen Flugzeugen rollen wir zur Startbahn.

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    Irgendwie passen die Saga-Class Sitze und mein Körper hervorragend zusammen und so falle ich - wie auf fast jedem bisherigen Flug mit Icelandair - in einen recht erholsamen zweistündigen Nachmittagsschlaf. Eine knappe Stunde vor Landung erwache ich mit einem leichten Hungergefühl und bin angenehm überrascht von dem abgepackten Snack:

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    "Mosi" entpuppt sich überraschenderweise als sehr leckerer Ruccolasalat mit Kirschtomaten und gebratenem Kürbis und auch die Hähnchenbrust dazu schmeckt deutlich besser als sie aussieht. Die außerdem in der Snacktüte befindlichen Knabbereien werden uns auf unseren Ausflügen sicherlich auch noch gute Dienste leisten.

    Zwischenzeitlich haben wir sogar ein wenig Aussicht auf den "Unaussprechlichen", der vor einigen Jahren den europäischen Flugverkehr lahmgelegt hatte.

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    Geradezu unschuldig ruht der Eyafjallajökull unter seiner Gletscherdecke und schon landen wir, natürlich wie es sich für Island gehört, bei 10 Grad und leichtem Regen in Keflavik. Auch hier viele geparkte Flugzeuge, unter anderem auch die Icelandair Jubiläumslackierung. Die Hekla Aurora im Nordlicht-Design scheint allerdings schon wieder unterwegs.

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    Unmittelbar nach der Landung (das Deboarding erfolgt wieder in Kleingruppen streng nach Reihen) kommen wir noch in den Genuss eines COVID19-Tests, den Island alternativ zur zweiwöchigen Quarantäne anbietet. Schnell und unspektakulär (es gibt wahrlich schlimmeres) werden zwei Proben entnommen, das Ergebnis wird uns noch am selben Abend über die isländische Corona-App mitgeteilt. Da wir erwartungsgemäß negativ getestet sind, dürfen wir uns seitdem in Island mit minimalen Sicherheitsvorkehrungen bewegen. Die Mietwagenabholung ist wiedr recht unspektakulär, wir werden aufgefordert, einfach alle Schäden zur Dokumentation fotografieren. Wir erhalten einen Suzuki Vitara mit erstaunlichen 119500 km auf der Uhr und das auf so einer kleinen Insel. Soll uns für 5 Tage egal sein, er fährt anständig und Reifen und Bremsen sind in Ordnung.

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    Zwischenzeitlich ist es 17 Uhr und wir entscheiden uns, noch ein wenig die Halbinsel südlich des Flughafens zu erkunden, das kam beim ersten Urlaub ein wenig zu kurz. Dazu mehr in Teil 2.

  • Danke für den Bericht und hoffentlich schreibst Du ihn noch weiter! :)


    Man kann die Bilder auch bei zum Beispiel abload.de hochladen. Aber das ist dann auch doppelte Mühe.... dann muss man die links kopieren und hier einfügen.

  • Danke für den Bericht und hoffentlich schreibst Du ihn noch weiter! :)


    Man kann die Bilder auch bei zum Beispiel abload.de hochladen. Aber das ist dann auch doppelte Mühe.... dann muss man die links kopieren und hier einfügen.

    Die Bilder sind bei Google Photos hochgeladen. Wenn ich mal viel Zeit habe, füge ich alles hier ein, aber erstmal muss der Bericht im Blog fertig werden.

  • Ein toller Reisebericht, danke dafür. :) Bin gestern gerade erst wieder heimgeflogen und bekomme direkt wieder Fernweh beim Lesen und den tollen Fotos ...

    Danke. Wir sind auch gestern zurückgeflogen. Mehr als 5 Tage waren bei einem völlig ungeplanten Urlaub nicht drin.

  • Wow,

    alles richtig gemacht mit dem Kurzurlaub. "Once in a lifetime"

    Gut geschrieben und tolle Fotos von traumhaften Motiven!
    Glückwunsch!

  • Tolle Bilder und schöner Bericht :thumbup:. Tröstet mich zwar nicht, dass ich meinen ersten geplanten Island Urlaub vor rund 7 Wochen absagen musste, macht aber Vorfreude aufs nächste Jahr, wo es dann hoffentlich klappen wird :).

  • Ich habe es mehrfach versucht, aber leider nicht geschafft, Bilder einzufügen, auch direkt von Google Photos werden sie hier nur als Link angezeigt. Im Forum nochmal hochladen möchte ich nicht, ich möchte meine Fotos an einem Ort im www liegen haben, sonst geht mir zu sehr die Kontrolle flöten.


    ...allerdings habe ich nochmal 14 Tage Island Anfang September gebucht. Wenn gewünscht, und so Corona will, verlinke ich dann eben hier wieder nur meinen Reisebericht im Blog. GoIceland

  • Wir haben uns inzwischen aufgrund der Quarantäneregelungen gegen eine zweite Islandreise entschieden. Unsere Entscheidungsfindung, weitere Planung und demnächst dann auch, wo wir wirklich landen werden, kann - wer will - gerne in meinem Blog weiterverfolgen, auch wenn es nicht nach Island geht.

    Der Erste Beitrag zum Thema findet sich hier https://shauriundbert.blogspot…tens-kommt-es-anders.html , bisher gibt es noch zwei Folgebeiträge (man kann unter dem Beitrag weiterblättern oder in der Web-Version rechts in der Übersicht auswählen) und es wird regelmäßige Updates zur aktuellen Planungslage und Berichte spätestens ab Reisebeginn geben.