Frage an die Fotoexperten

  • Ich möchte wenn die Tage lang sind irgendwann zwischen Juni und August nach Island fahren. Mit im Gepäck ist eine Panasonic FZ 83. Und jetzt kommt meine Frage was für einen Filter soll ich da nehmen. Hatte die letzten Jahre immer einen Pol Filter. Aber irgendwie finde ich, es sind die Farben nicht so kräftig wie es in Wirklichkeit ist. Liegt das jetzt am Filter? Ich bin absolut kein Fotoexperte und nehme einfach immer nur die Einstellung, wo die Kamera alles alleine macht. Aber vielleicht kann mir ja hier noch jemand helfen. Wünsche euch noch einen schönen Sonntag.

  • Im Prinzip geht es auch ohne Filter zum Beispiel bei der Nachbearbeitung am PC oder Tablet. Die Kamera speichtert die Fotos ja als Jpeg oder RAW ab. Bei letzterem kann man aus dem Foto noch mehr rausholen.

    Und falls die Fotos nur als Raw-Datei aufnimmen solltest, wäre es ne Erklärung warum die Farben eher blass aussehen. Die Raw-Dateien sind ja noch unbearbeitet. die Kamera hat übrigens zwei Automatikmodis. Der normale und dann was mit Plus oder so.

    Ich hoffe im Karton lag auch ein Handbuch dabei oder ein Link zum Handbuch. Lade dir dir die entsprechende Bildbearbeitungssoftware runter und spiele damit bissel rum. Bis dir die Fotos gefallen.

  • Vielen Dank! Als ich mir das letzte Mal ein Fotobuch gemacht habe hatte ich circa 1000 Fotos im Buch drin. Und musste echt jedes Bild einzeln bearbeiten. Das ist ziemlich lästig gewesen. Deshalb dachte ich, wenn ich jetzt die Bilder gleich so bekomme wir sie in Wirklichkeit sind wäre es für mich echt bequemer. Der Foto ist bis jetzt nur bestellt. Momentan gibt es ja nicht wirklich größere Auswahl im Laden zu kaufen. Meine Sony, die ich vorher hatte hat den Geist aufgegeben da war der Bildstabilisator defekt. Und deshalb möchte ich jetzt einfach keine Sony mehr die war noch nicht wirklich alt. Aber natürlich kurz nach der Garantie. Habe es erst später bemerkt, da ich den Foto nur selten brauche eigentlich nur in größeren Urlaub.

  • Wenn du in Automatik fotografierst nützt dir der beste Filter nix. Sorry wenn ich dir das so deutlich sage, aber die Einstellung die aus deinem Beitrag spricht hat mit Fotografie wenig zu tun. Fotografie ist immer nur ein Abbild der Wirklichkeit, das Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Wie visuelle Wahrnehmung auch. Farben, etc werdem auch von Menschen unterschiedlich wahrgenommen.

    Beim Auge ist es die Netzhaut, die die Signale aufnimmt. Bei einer analogen Kamera der Film und bei einer digitalen der Sensor. Das Bild wird dann im Hirn entwickelt bzw im Fotolabor/in der Software. Dabei findet immer eine Nachbearbeitung statt. Wenn du ein jpeg aufnimmst, dann übernimmt das die Software für dich sofort und komprimiert das Bild, wenn du eine Rawdatei aufnimmst, hast du für deine Software alle möglichen Daten noch vorhanden. Wie beim Film, den du ja auch erst entwickeln müsstest. Welche Informationen du dabei verarbeiten kannst hängt davon ab, was du aufgenommen hast. Dabei hat so eine Kamera sehr viel mehr Möglichkeiten als das menschliche Auge. Du kannst kürzer oder länger belichten, die Blende öffnen oder schliessen, den Weissabgleich anpassen und ja, auch an der Farbgebung drehen. Stichwort Belichtungsdreieck. Aus diesen Informationen lässt sich dann ein Bild entwickeln wo du diese Infos noch fein zusammenstellen kannst. Damit zu spielen, das künstlerisch einzusetzen, das ist Fotografie. Wenn du darauf keine Lust hast, dann brauchst du heutzutage keine Extra Kamera mehr. Wenn du einfach Erinnerungsbilder machen willst, dann reicht auch das Handy mit einer einigermassen vernünftigen Auflösung, sodass du die Bilder auch drucken kannst. Dort sind die Automatiken idR so, dass du ein ähnliches Bild erhältst wie mit dem menschlichen Auge, aber auch diese Wahrnehmung ist subjektiv.

    Ein Filter nützt dir dann, wenn du mit den Belichtungsinformationen bewusst etwas anfangen kannst. Einfach rausnehmen und losknipsen ist da nicht. Wieso du mit deinem Polfilter nicht zufrieden warst, ist so auch schwer zu eruieren. Das hat z.B. auch ganz massiv mit den Lichtverhältnissen und dem Dynamikumfang der Kamera zu tun, welcher Filter bei was nützt. Was der Automatikmodus einer Kamera daraus macht steht dann nochmals auf einem anderen Blatt.

    Es ist vollkommen ok wenn man einfach nur Urlaubserinnerungen haben möchte. Doch dazu braucht es heutzutage kaum noch ein extra Gerät, geschweige denn einen Haufen Zubehör.

    Möchtest du im künstlerischen Sinne fotografieren, dann kann es Sinn machen, beinhaltet aber mehr Wissen und auch den Willen dazu sich dies anzueignen.

  • Danke für deine Einschätzung. Ich möchte eigentlich wirklich nur schöne Erinnerungsfotos machen. Mit dem Handy hast du recht, da finde ich die Farben eigentlich recht klasse. Allerdings reicht mir da der Zoom Faktor nicht. Da ich oft zum Beispiel aus einer Herde Pferde die doch manchmal auch recht weit weg stehen mir einen speziellen rauspicken möchte brauche ich eben einen Foto. Und ich habe die Farben auf Island einfach viel extremer empfunden als in anderen Ländern. Deshalb auch meine ich sage jetzt mal dumme Frage.

  • Die volle Automatik würde ich der Kamera nicht überlassen, das geht zwar, aber wird nicht immer gut sein. Klar, wie oben schon beschrieben, je künstlerischer du fotografieren möchtest, desto mehr musst du mit den Einstellungen (Blende, Zeit, Fokuspunkt) justieren.


    Ich kann den Tipp geben bei normalen Bedingungen mit der Zeitautomatik zu arbeiten und den Fokus selbst zu setzen. Da stellst du die Blende und den Fokuspunkt selbst ein, definierst also wieviel Tiefenschärfe du um den Fokuspunkt herum haben möchtest, bzw. wie hoch der Bokeh-Effekt sein soll, die Kamera errechnet dann selbst die Belichtungszeit. Das funktioniert meist sehr zuverlässig*. Wenn du zudem noch im RAW-Format speicherst kannst du in gewissen Grenzen die Belichtung noch gut anpassen.


    *Je nach Hersteller (ich arbeite mit Nikon) kannst du in den Presets noch auswählen nach welchen Kriterien die Belichtungszeit abhängig vom Fokuspunkt errechnet werden soll. Da gibt es Spot, Mittenbetont oder Matrixmessung. Bei Spot wird wirklich nur der Punkt wo dein Fokus sitzt gemessen, bei Mittenbetont ein gewisser Radius um den Spot und bei Matrix wird das gesamte Bild das im Sucher erscheint "ausgemittelt". Ich tendiere hier in den meisten Fällen zu Mittenbetont. Bei "knackigen" Lichtverhältnissen, also wenn irgendwo im Sucher pure Sonne auf tiefsten Schatten trifft wähle ich eher Spot und verziehe die Kamera kurz zuvor - je nachdem wo ich die richtige Belichtung haben möchte. Im Zweifel probierst du je nach Situation aus. Matrix wähle ich so gut wie nicht, naja, besser gesagt eigentlich nie. Das hat Nikon nicht wirklich gut drauf ;)


    Polfilter sind toll, insbesondere für Landschaften mit Wasser etc. Da gibt es aber halt Unterschiede bei der Art des Filters und bei der Qualität. Für den normalen Gebrauch liegt ein guter Polfilter meist irgendwo zwischen 70-120 Euro. Eigentlich sollte ein Polfilter die Farben etc. nur minimal beeinflussen, und falls doch kannst du das im Nachgang bei RAW sehr einfach korrigieren.


    Anders sieht das natürlich aus wenn du Polarlichter oder Wasserfälle fotografierst. Bei Polarlicht kommst du um komplette manuelle Steuerung kaum herum und bei Wasserfällen hängt es davon ab ob du einen gestochen scharfen Wasserfall haben willst oder einen weichen. Da brauchst du im Zweifel dann aber auch einen ND-Filter.


    Ich kann dir mein beschriebenes Setting sehr empfehlen und die Bearbeitung der Fotos in Lightroom (oder etwas vergleichbarem). Da kannst du auch im Nachgang alle Fotos auf einmal bearbeiten was z. B. die Sättigung oder sonstige Parameter betrifft und musst nicht immer bei jedem einzelnen Foto Hand anlegen.


    Ganz nebenbei gesagt - die meisten hochwertigen Kameras liefern sehr "neutrale" Farben. Das ist auch gut so und ursächlich normal. Wir sind es nur leider durch die digitalen Medien inzwischen gewohnt dass alles farbenprächtig übertrieben wird. Deshalb macht es durchaus Sinn in RAW zu fotografieren und die "Farbenpracht" selbst anzupassen an das, wie du es mit deinem Auge wahrgenommen hast (oder wie du es haben möchtest)


    Sorry für den langen Text - aber man kann Fotografie nicht mal eben in zwei Sätzen erklären ;)


    Und nochmal ein kurzer Ausflug zum Thema "knallige" Farben, bzw. farbenfrohe Motive vs. tatsächliche Wahrnehmung. Wenn du mal Apple mit Samsung bei den Handyfotos vergleichst - meist wird Apple deutlich mehr gelobt weil die Fotos irgendwie besser sind. Zwar sind diese Fotos von Haus aus im Vergleich zu Samsung deutlich "flauer" aber technisch gesehen schärfer und fokal besser (von weiteren technischen Details ganz abgesehen). Dennoch sehen Fotos die mit einem Samsung-Handy geschossen wurden für uns besser aus. Warum? Weil Samsung bzw. Android die Farben wesentlich lebendiger darstellt. Apple hingegen orientiert sich seit Jahren am Neutralwert was zwar technisch gesehen richtig ist, aber nicht mehr dem Wunsch der Betrachter entspricht. Folglich richtig ist die Entscheidung dass beim neuen iPhone 13 dies bereits bei der Aufnahme festgelegt werden kann wie farbenfroh das Ergebnis aussehen soll.

  • Auch dir vielen Dank dass du dir die Mühe gemacht hast das so zu erklären. Ich sehe schon, fotografieren ist eigentlich ein komplettes Hobby für sich. So neben her ist das wirklich nicht so einfach.

  • Das mit dem Zoom ist tatsächlich auch nicht so ganz einfach. Je mehr Vergrösserung, umso mehr optische Technik, sprich Linsen braucht es. Das ist gross, schwer und teuer, wenn es sich nicht um Digitalzoom handelt. Bei einer Kamera mit Wechselobjektiven hast du meistens ein Kitobjektiv dabei was zwar einen gewissen Zoom abdeckt, aber dafür in der Lichtstärke zu wünschen übrig lässt. (Blendenzahl) Da kann es dann z.B. passieren, dass dir bei 200mm im Abendlicht mit Automatik nur noch verschwommene Bilder rauskommen, weil die Kamera dir entweder die Verschlusszeit so runterrechnet oder die Iso rauf oder aber das aobjektiv da eh schon nicht so ganz knackescharf ist


    Gerade Zoomobjektive funktionieren auch meistens an einer Stelle besonders gut, je günstiger und je grösser der Zoombereich, umso mehr muss man manchmal dahinter, doch noch ein gutes Bild zu bekommen.


    Ich komme aus der Haustierfotografie, liebe das Beobachten nicht allzuweit entfernter Tiere und habe dafür eine gute 70-200mm Linse. Die wiegt 2.1kg (schon ohne Kamera) und ist entsprechend lang. Damit bekomme ich knackescharfe Bilder, auch im Zwielicht hin, muss aber Fotografie schon sehr lieben, damit ich die auf Berge schleppe. Aber riesig viel Zoom ist auch 200mm nicht. In der Wildlifefotografie werden oft Objektive im Bereich 400-600 eingesetzt. Die sind dann aber u.U. noch schwerer, noch grösser.

    Was mache ich also, wenn ich zwar ein gutes Motiv habe, es aber doch zu weit weg ist?

    Entweder ich fotografiere es trotzdem, bis an die Grenze meiner Optik und schneide den Bildausschnitt nachher am Computer kleiner, passender (sogenanntes Croppen). Hier muss ich nur aufpassen dass ich, sollte ich Drucken wollen genug Pixel dafür übrig lasse oder aber die Auflösung mit einem Programm hochrechne.

    Andersherum fehlt mir noch eine wirklich gute Linse im Weitwinkelbereich. Auch da stehe ich dann manchmal vor dem Motiv und denke mir 'ach hätte ich...' Naja. Kommt Zeit, kommt Geld, kommt Linse'


    Oder aber manchmal verzichte ich dann auch aufs Fotografieren, geniesse den Augenblick und präge mir das Bild so gut ein.


    Für manche Handys gibt es inzwischen auch Aufstecklinsen, die den optischen Zoom erweitern. Wie gut die sind, weiss ich aber nicht.

    Ansonsten wäre vielleicht auch noch die Möglichkeit einer Kompaktkamera, die zwar einen guten Zoombereich abdeckt, aber dir vielleicht für die Zoombilder doch noch etwas Nachbearbeitung in Sachen Farbgebung abverlangt. Der Aufwand dürfte reduziert sein, wenn du bewusst alles, was geht, mit dem Handy fotografierst und nur für die Zoombilder die Kamera rausholst.


    Den Tipp von Islandflo find ich gut mit den Teilautomatiken. Das nutzen übrigens Profis auch durchaus. Sich mit den einzelnen Faktoren auskennen bedeutet nicht dass man über alles gleichzeitig manuell bestimmen können muss. Aber wenn man weiss, welchen Einfluss die einzelnen Faktoren auf ein Bild haben, dann kann man daran bewusst schrauben, wenn einem das Ergebnis nicht gefällt.

    Bei neueren spiegellosen Modellen hat man oft auch schon eine Belichtungsvorschau im Sucher, das erleichtert es durchaus auch etwas. Doch auch da muss man sich mit auseinandersetzen wollen. Es ist vollkommen ok, wenn man das nicht will, aber dann sollte man seine Ergebnisse wohl für den eigenen Frieden nicht unbedingt mit den Ergebnissen der Freaks vergleichen :)

  • Vielen Dank! Als ich mir das letzte Mal ein Fotobuch gemacht habe hatte ich circa 1000 Fotos im Buch drin. Und musste echt jedes Bild einzeln bearbeiten.

    Bei Bildbearabeitungsprogrammen muss man auch nicht jedes Bild einzeln bearbeiten.

    Man fängt mit ein Bild an und wenn einem das Ergebniss gefällt, übernimmt man die Einstellung auch für die anderen Fotos.

  • Danke an alle, die sich die Zeit genommen haben und mir so viele und tolle Ratschläge gegeben haben. Das muss ich jetzt alles erst mal sacken lassen. Werde mich noch ein bisschen im Internet über eure Vorschläge informieren und dann eben im Fachgeschäft schauen, was es überhaupt noch an Fotoapparaten zu kaufen gibt. Beim nächsten Foto Buch werde ich auch versuchen, ob ich dann eventuell wirklich wie von euch vorgeschlagen alle Bilder auf einmal erst etwas kräftiger in der Farbe machen kann.

  • Hinsichtlich Polarlichter ist auch ein gutes Stativ zu empfehlen. Einerseits, weil man da auch mal länger belichten muss und ansonsten die Bilder verwackeln. andererseits, weil in Island ja immer Wind (in welcher Stärke auch immer) weht und auch die Kälte nicht ohne ist. Hab beim letzten Mal leider nicht ganz soviel Geduld gehabt, So dass meine Auswahl an polarlichtbildern nicht so groß war. Nächstes Jahr nehme ich mir mehr warme Sachen mit;)

    Ich fiebere jetzt schon daraufhin.wikinger2GoIceland

  • Vielleicht hinsichtlich der Polarlichtfotografie empfehle ich auch noch einen Fernauslöser falls die Kamera noch nicht über eine Appsteuerung verfügt. Bei Spiegelreflexkameras zusätzlich noch auf Spiegelvorauslösung stellen um die Erschütterung zu minimieren. Ansonsten, gerade bei den ersten Fotos auf "unendlich" fokussieren, am besten manuell und dann herantasten. Je höher die Blende, desto länger die Belichtungszeit. Die ISO würde ich nicht allzuhoch drehen, denn auch wenn die Kamera über eine gute Rauschunterdrückung verfügt - bei 30 Sekunden Belichtungszeit und mehr wird der Chip gut warm und die Software glättet die Details zu stark.

  • Hallo Island85-1,


    möglicherweise sind wir ähnliche Typen was das Fotografieren angeht.

    Ich "knipse" überwiegend im Urlaub und das dann auch so gut wie immer mit automatischer Einstellung.


    Dass das (oft) nicht zu den bestmöglichen Bildern führt und warum das so ist, haben Dir die Spezialisten schon geschrieben.

    Allerdings gelingt es auch mit idealen Einstellungen der Kamera in vielen Fällen nicht, ein Foto zu machen, dass unsere individuelle und menschliche Wahrnehmung exakt wiedergibt.


    Darüber bin ich mir im Klaren und fotografiere dennoch weiter per Automatik.

    Wenn ich mir die Fotos meines Arbeitskollegen anschaue, der nicht nur eine wesentlich teurere Ausstattung, sondern auch viel mehr Ahnung hat als ich, dann bin ich letztlich mit meinen Bildern völlig zufrieden. Und der hat dafür auch noch einiges an Zeit investiert, um seine RAW Fotos in Lightroom nachzubearbeiten (von den Kosten für die Software mal ganz abgesehen).


    Ich nehme in jeden Urlaub meinen Notebook mit. Und jeden Abend spiele ich dann meine Bilder darauf und bearbeite manche leicht nach. Denn dann habe ich die tatsächliche Situation noch einigermaßen vor Auge und neige weniger zum Übertreiben. Dabei verwende ich auch lediglich einfachste Automatiken, wie sie günstigere Programme wie ACDSee, Photoshop Elements oder Affinity Photo - aber auch einige Gratisprogramme bieten.

    Angenehmer Nebeneffekt ist dabei auch, dass es abends im Urlaub Spaß macht, die Bilder des Tages Revue passieren zu lassen und nicht am Ende des Urlaubs mit einer Flut von Bildern in Arbeit ausartet.


    Wenn Du Dir diese Arbeit ersparen willst, dann kannst Du Fotos auch mit einem Handy machen.
    Foto Profis dürften jetzt protestieren, weil Handy üblicherweise nicht vorrangig versuchen, die Realität möglichst originalgetreu abzubilden. Statt dessen "manipuliert" deren Software automatisch am Bild herum und produziert etwas, was weniger der Wahrheit und dafür mehr dem Massengeschmack entspricht.

    Je nach Handymodell muss das aber nicht unbedingt schlecht sein und den persönlichen Geschmack treffen - teilweise sogar der eigenen Wahrnehmung näher sein als mit einem Top Equipment. Mal eben eine Gegenlichtaufnahme - am besten mit direkter Sonne auf dem Bild gelingt mit vielen Handys (und ohne eigenes Hinzutun) meist besser als mit einer Kamera.


    Das soll auf keinen Fall eine Empfehlung sein, Deine Kamera zu Hause zu lassen und nur noch mit dem Handy zu knipsen. Bis zum letzten Urlaub war ich selber auch eher ein Gegner von Handy Fotos.
    Tatsächlich habe ich in Island aber sehr viele Bilder mit meinem Smartphone gemacht und bin im Nachhinein auch sehr zufrieden damit. Vor allem auch, weil ich da nichts zusätzlich herumtragen musste.

  • Hallo Ulli. Auch dir nochmals vielen Dank für deine Einschätzung. Ich werde natürlich auch sehr viel mit dem Handy fotografieren. Einfach auch aus dem Grund, weil ich dann abends sofort ein paar Bilder nach Hause schicken kann. Das finde ich einfach Mega toll. Die Bilder vom Foto mache ich in der Regel immer jeden Abend auf die externe Festplatte. Zum anschauen und eventuell sogar gleich noch etwas bearbeiten reicht mir einfach die Zeit nicht. Ein Tag Island ist für mich so anstrengend da bin ich dann abends echt fix und alle. Das war letztes mal auch der Grund, warum ich dann mit 15.000 Bildern zu Hause angekommen bin. Das waren dann noch einige harte Wochen bis das alles gesichtet und sortiert war. Aber so kommt man auch gut die Zeit zwischen Urlaub und Weihnachten überbrücken. Wünsche euch noch allen einen schönen Abend.

  • Das mit der Bilderflut lässt nach wenn man häufiger in Island war. ;)

    Nach meiner ersten Reise hatte ich über 1000 Bilder zum angucken. Jetzt hat sich das auf 150 eingependelt aber nur im Urlaub. Wenn ich so mal in Berlin und Umgebung mit der Kamera unterwegs bin, versuche ich bei 20 Bildern zu bleiben.

  • Bei mir ist es irgendwie anderst! Bei mir werden es in jedem Island Urlaub mehr Bilder. Vor allem seit es die Kameras gibt mit den kleinen Speicherkärtchen und man kann da hunderte von Bildern pro Tag machen und morgen das selbe noch mal. Als wir 1985 auf Island waren da haben wir nur circa zehn Dia Filme mitgenommen mit jeweils 36 Aufnahmen. Da mussten wir uns zweimal überlegen ob und was wir fotografieren. Und leider haben wir natürlich auch erst zu Hause gesehen dass die meisten der Bilder nicht wirklich gut geworden sind.

  • Du triffst es irgendwie auf den Punkt. Ich habe Mediengestaltung von der Pike auf gelernt und habe mich danach selbst noch zum Fotografen entwickelt (weil ich es satt hatte, immer auf teure Agenturbilder angewiesen zu sein).


    Eigentlich ist Fotografie gaaaaanz einfach. Du hast Licht, Dunkelheit, Empfindlichkeit des Films bzw. des Sensors und Belichtungszeit. Dazu kommt natürlich noch der Fokus bzw. die Brennweite. Wie man das alles miteinander kombiniert ist letztlich persönlicher Gusto. In der digitalen Welt kommt dazu noch die Farbtemperatur (früher wurde das bei der analogen Entwicklung eingestellt). Wie man das alles miteinander kombiniert und was dabei rauskommt ist jedem selbst überlassen.


    Ich kann, wenn ich will, jedes Foto sehr perfekt und naturgetreu abbilden. Aber will ich das? Genau das ist ja die entscheidende Frage.


    Kann ein Handy das gleiche? Nunja, es hängt davon ab...


    Nur so ein kleiner Tipp am Rande - sonst wird das wieder ein sehr langer Text. Wer wirklich naturgetreu mit dem Handy fotografieren möchte der setzt auf Apple. Nicht weil es Hipp oder teuer ist - aber Apple lichtet wirklich das ab, was das menschliche Auge auch sieht.


    Samsung und alle anderen fernöstlichen Gefährten machen technisch gesehen auch sehr tolle Fotos, oftmals sogar durchaus beeindruckendere. Aber es entspricht nicht dem, was das Auge wahrnimmt. Es entspricht jedoch dem, was Instagram etc. gerne posten möchte. Kunterbunt, übertrieben scharf und garantiert nicht unterbelichtet.


    Wer das braucht? Das muss jeder selbst entscheiden.


    Ich empfehle jedem sich zumindest ein wenig mit Fotografie auseinander zu setzen - denn es ist wirklich kein Hexenwerk. Und eigentlich braucht man gar nicht so viele Hilfsmittel wie man denkt.


    Btw - deine Fotos von Wasserfällen sind etwas zu lang belichtet ;)

  • Es gibt ja auch Smartphones, mit denen man erstmal nur RAW-Fotos macht und die man die später selber bearbeiten kann ohne das die dann ins zu bunte und unechte kippen.