TEIL 2:
Mittwoch, 16.01.2013
Dank WLAN im Haus konnten wir die Straßenverhältnisse in Island regelmäßig überprüfen. Heute sah es recht gut aus und wir entschlossen uns zur Tour in den Süden. Pünktlich zum Sonnenaufgang kamen wir am schwarzen Strand von Vík í Mýrdal an. Der Sonnenaufgang war traumhaft schön zu beobachten und die etwas rauere See mit den stürmischen Wellen tat ihr Übriges für wundervolle Aufnahmen.
Weiter ging es zum Kap Dyrhólaey, von wo aus man eine atemberaubende Aussicht hat. Leider war es ja (wie eigentlich immer) etwas bewölkter und die Aussicht reichte noch lange nicht so weit, wie es wahrscheinlich bei klarem Himmel der Fall ist. Aber trotzdem war es ganz toll und zumindest konnten wir relativ weit schauen (und natürlich auch die Vögel beobachten).
Auf der Fahrt nach unten hielten wir nochmals an einem kleinen Parkplatz an und liefen in Richtung Meer. Hier peitschten die Wellen gegen die Felsformationen. Das war ein wundervoller Anblick. Weiter wollten wir zu dem berühmten Flugzeugwrack an der Küste. Hier hatte ich mir vorab aus dem Forum die ausführliche Wegbeschreibung mit Koordinaten mitgenommen. Das Wrack war nach einer gefühlten Ewigkeit Fahrerei in der schwarzen Einöde schon sichtbar. Nur war leider die kleine Furte etwas reißender geworden und es erschien uns unmöglich, diese zu durchqueren, ohne Beschädigungen an unserem Mietwagen zu bekommen. So machten wir noch ein Foto aus der Ferne und zogen etwas enttäuscht wieder ab. Aber es sollten noch andere Ereignisse auf dem Plan stehen: Zunächst einmal ging es zum Skógafoss. Ein bisschen schmunzeln mussten wir schon bei der Ankunft, denn hier standen die Hobbyfotografen wie die Hühner auf der Stange mit ihren Stativen bereit. Das war wirklich ein lustiger Anblick. Bestimmt sind wir jetzt hundertfache Fotomotive geworden, denn wir marschierten an allen Fotografen vorbei schnurstracks vor zum Skógarfoss, um ihn aus nächster Nähe zu betrachten.
Anschließend ging es, wie sollte es anders sein, zum Seljalandsfoss. Zu unserer Überraschung waren wir die einzigen hier, wie auch schon beim Kap Dyrhólaey. So muss das sein! Wir machten uns auf zur Wanderung hinter den Wasserfall. Das war wirklich beeindruckend. Danach machten wir uns wieder auf den Rückweg und waren wieder… 3 mal dürft ihr raten… genau, im Hot Pot. Auch heute wieder: Bewölkt, diesmal sogar mit Nieselregen. Zusätzlich zum lustigen Anblick mit Mütze war nun auch noch je ein Regenschirm mit dabei.
Donnerstag, 17.01.2013
Heute wollten wir unsere Eindrücke vom Gullfoss etwas verbessern und diesmal hatten wir sogar Glück mit dem Wetter. Es war zwar regnerisch, aber zumindest trocken für die Zeit, die wir am Gullfoss waren. Hier konnten wir das auch mal so richtig genießen und es entstanden ganz tolle Aufnahmen.
Anschließend fuhren wir ein klitzekleines Stückchen die F35 hoch (soweit es eben ging) und holten uns ein paar Anregungen vom Hochland, welche wir dann nächstes Jahr endgültig mit unserem Lada Niva vertiefen werden. Danach ging es nochmal zu den heißen Quellen und dem Strokkur. Diesmal entstanden sogar tolle Fotoaufnahmen – mit entsprechendem Sicherheitsabstand natürlich :-).
Danach waren wir etwas ziellos und müde und dümpelten zwischen Þingvellir und Kerið her und wussten nicht so recht, was wir machen sollten. Schließlich wollten wir mal den bei uns um die Ecke gelegenen Brúarfoss erkunden. Mensch, das war vielleicht eine Idee… es war noch alles sehr schneebedeckt hier und wir wussten nicht so recht, wo wir nun hinlaufen sollten. Die Landschaft war sehr zerklüftet und wir mussten echt schauen, wo wir hintreten. Irgendwann gaben wir demotiviert auf, da die Landschaft immer „sumpfartiger“ wurde. Schade, schade. Wir hätten ihn sehr gerne gesehen. Schließlich machten wir uns wieder nach Hause und überprüften nochmals den Wetterbericht. Wir wollten natürlich noch ein paar Nordlichter sehen. Nur machte uns der bewölkte Himmel einen Strich durch die Rechnung. Wir fuhren voller Hoffnung nochmals nach Þingvellir. Leider wurden wir auch hier enttäuscht. Also ging es wieder nach Hause in den Hot Pot. Etwas enttäuscht waren wir schon, aber das Wetter kann man leider nicht planen. Bei einem Blick nach oben lockerte sich plötzlich der Himmel über unserem Ferienhaus auf und da war wieder ein grüner Streifen am Himmel: Jaaaa, ein Nordlicht! Und was für eins! Der Steifen verformte sich zu einer Formation und das Nordlicht tanzte richtig vor unseren Augen. Das war mehr als beeindruckend. Wir konnten gar nicht wirklich glauben, was wir da sahen. Der Himmel blieb noch ca. 1 Stunde aufgelockert und wir konnten einen traumhaften Blick auf die Sterne erhaschen und immer wieder bildeten sich kleine grüne Schleier am Himmel. Schlussendlich zeigte sich noch ein kleines, tanzendes Nordlicht, bevor sich der Himmel dann wieder komplett zuzog. Aber das war wirklich ein Erlebnis. Und das auch noch im Hot Pot. Es geht wirklich kaum besser!
Freitag, 18.01.2013
Uns ließ das Flugzeugwrack bei Vík einfach nicht los. Wir gaben nochmals die Koordinaten ein und sahen, dass eine Straße direkt dorthin führen sollte. Durch die Einöde und ohne Flussdurchquerung. Davon wollten wir uns definitiv selbst überzeugen. Also ging es nochmal in Richtung Vík und tatsächlich: Wir bogen in ein anderes Gatter ein (N 63° 29‘ 28,1“ W 019° 21‘ 48,4“). Wir folgten einem scheinbar trockenen Flussbett in Richtung Flugzeug. Und tatsächlich: Da waren wir! Ohne Flussdurchquerung oder sonstiges. Keine Ahnung, ob der Fluss immer trocken ist oder nur für eine bestimmte Zeit. Aber wir waren einfach nur froh, endlich da zu sein. Und es war alles wirklich mehr als beeindruckend. Von den Fotoaufnahmen mal ganz zu schweigen. Dieses Wrack ist definitiv ein Muss, wenn man in der Nähe ist. Allerdings würden wir die Strecke nur mit einem 4x4 befahren. Auf dem Rückweg in Richtung Heimat sahen wir noch eine kleine Höhle. Die Sonne war uns wieder einen Moment gnädig und so konnten wir auch hier ein paar tolle Fotos bekommen. Ist definitiv auch mal einen Besuch wert (N 63° 32‘ 43,1“ W 019° 43‘ 38,3“).
Wir können auch empfehlen, gerade auf der Ringstraße mal in diese „kleinen Ringstraßen“ rechts und links abzubiegen und einen kleinen Umweg, der wieder zur eigentlichen Ringstraße in Kauf zu nehmen. Hier sahen wir z.B. auch einen Wasserfall mit Regenbogen.
Da es eh auf dem Weg lag, ging es auch heute nochmal zu Kerið. Hier sind wir auch mal ein bisschen außenrum gelaufen und hatten von dem höchsten Punkt eine fantastische Aussicht auf die Umgebung. Anschließend ließen wir den Tag wieder schön ausklingen.
Samstag, 19.01.2013
Er war nun leider angebrochen – unser letzter Tag. Wir wollten nochmals einen schönen Sonnenaufgang über Þingvellir genießen. Nur hat uns eine kleine Wolke, die aber direkt vor der aufgehenden Sonne war, das wohl nicht gegönnt. Wir haben so noch eine kleine Runde durch den Park gedreht und sind dann relativ zeitig wieder nach Hause. Vorher haben wir noch eine schöne Aufnahme vom Aussichtspunkt gemacht , doch dann ging es nach Hause. Schließlich musste das Haus noch gewienert und die Koffer gepackt werden. Wir beschlossen also, den Hot Pot im Freien ein letztes Mal zu genießen. Das Problem war nur leider, dass der Hot Pot innerhalb der Woche doch einige Ablagerungen hatte... So gestaltete sich der Aufenthalt darin doch ziemlich kurz. Entsprechend früh legten wir uns hin, um für den nächsten Morgen fit zu sein. Ein paar schwache Nordlichter machten uns noch ein schönes Abschiedsgeschenk, bevor dann um 2 Uhr morgens die Nacht vorbei war. Auch hier sahen wir noch ein paar abschließende Nordlichter, bevor es dann nach Richtung Keflavik ging und wir nach Hveragerði in einen kleinen Schneesturm gerieten. Nach der Rückgabe des Mietwagens flogen wir dann etwas wehmütig wieder nach Frankfurt zurück (wo der Flughafen aufgrund des Eisregens 3 Stunden nach unserer Landung geschlossen würde…).