Beiträge von Hiskea

    Leider geht die Reise nun dem Ende entgegen...



    Sonntag, 12.02. Halbinsel Vatnsnes bei Sturm

    Der Bus wackelt über die Straße, viele Menschen sind heute nicht unterwegs. Unsere erste Station ist der Laden der Kidka Wollfactory in Hvammstangi, wo wir uns die Herstellung und Verarbeitung der Strickwaren zeigen lassen und begeistert einkaufen. Weiter geht es um die Halbinsel Vatnsnes, vorbei an Eiderenten Bauern und einer der ältesten heißen Quelle direkt am Fjord, wo es schwierig wird, im Sturm nicht vom Weg zu wehen.




    Pause machen wir bei den Seehunden, der Sturm kommt in Böen, nicht alle Teilnehmer gehen die ganze Strecke mit. Aufregend wird der Gang zur Toilette: Die Tür muss mit beiden Händen festgehalten werden, damit sie nicht aus den Angeln weht. Wer ist eigentlich so verrückt, bei diesem Wetter einen Ausflug zu machen? Aber unser isländischer Reiseleiter ist tiefenentspannt und gänzlich unbeeindruckt von dem bißchen Wind und erzählt viele interessante Anekdoten aus und zu der Umgebung.


    Auf der windabgewandten Seite spazieren wir am schwarzen Strand entlang zum Hvítserkur, der fest im wirbelnden Wasser der Flut steht. Sagenhaft schön.








    Gemächlich fahren wir zurück zum Hof. Und schon ist der letzte Abend im Norden angebrochen.


    Montag, 13.02. Gríndavík – Blaue Lagune

    Heute verlassen wir den Norden Islands. Unterwegs machen wir einen Spaziergang zum Wasserfall Glanni, einer der vielen Wasserfälle des 62 km langen Lachsflusses Norðurá. Hier sollen Elfen und Trolle leben.



    Pause machen wir in der kleinen Stadt Borganes, wo wir uns im Museum über die Landnahme Islands (Landsmánssetur) die Ausstellungen über die Landnahme und die Egils Saga, eine der bekanntesten Sagen Islands, ansehen dürfen. Das Museum ist auch architektonisch interessant, da direkt an den Felsen gebaut. Hier gibt es auch einen kleinen Souvenirladen und ein Cafe.




    Die letzte Nacht dieser Reise ohne Nordlichter, aber mit Glatteis und Sturm, verbringen wir in einem Hotel direkt am Geothermal-Kraftwerk Svartsengi mit Blick auf die großen Lavafelder und Schneehühner mit Fußweg zur Blauen Lagune. Herrlich ist es, durch die Lavafelder mit Blick auf die Salzwasserseen an der Blauen Lagune, zu spazieren. Die weiß-blaue Farbe, die durch die Kieselalgen erzeugt wird, wirkt in der Dämmerung einmal mehr mystisch.

    Island im Winter? Immer wieder, auch ohne Nordlichter!!!


    Aber jetzt kommt erstmal der Sommer GoIceland


    @muggur

    Ich werde es nie vergessen, wie ich mein erstes Pferd (aus Holz ;-)) bei Helgi bestellt hatte und dann dieser Wikinger mit den großen Händen vor mir stand und ich nicht glauben konnte, dass er so wunderbare Pferde schnitzen kann ;)

    In Jóns Atelier war ich zum ersten Mal und überwältigt.

    Oh, ich wollte eigentlich weiterschreiben...

    ...und weiter geht es :)

    Viel Spaß beim Lesen und bis bald



    Samstag, 11.02. Hot Pot und Kunst


    Keine Nordlichter in der Nacht, dafür ein phantastisches Ostlicht im Sonnenaufgang. 8 Grad sind nun auch nicht gerade winterlich. Wir starten mit einem Besuch des naturheißen Freischwimmbads von Hvammstangi. Herrlich nach einem langen Ritt, aber ebenso entspannend direkt nach dem Aufstehen. Bevor es auf einem Spaziergang zu den hofeigenen ca. 80 Pferden geht, stärken wir uns an einem üppigen Brunch mit allerhand isländischer Köstlichheiten.




    Im neu gebauten Stall sind die Jungpferde, die angeritten werden, untergebracht, aber auch 2 Fohlen, die sich an den Menschen gewöhnen sollen. Tagsüber darf die Herde auf die Winterweide, wo erstmal ausgiebig getobt wird, bevor die Pferde dem Wind den Rücken zudrehen.

    Ein Sturm zieht auf und pustet uns zu der Weide der Stuten und Jungpferde, die per Traktor mit einem neuen Rundballen Heu versorgt werden. Die Reitpferde in Winterpause schaffen wir nicht mehr, da noch etwas Kunst und Kultur auf dem Programm stehen.




    Mit dem kleinen Bus geht es in die Nachbarschaft auf den Einzelhof von Jón frá Búrfelli. Jón ist ein außergewöhnlicher Künstler. Er hat Agrarwissenschaften studiert und arbeitet als Landwirt. Zur Kunst gefunden hat er autodidaktisch mit 25 Jahren und malt seitdem mit Kohle, Tinte, Pastell, Aquarell und Ölfarben. Sein Atelier mit Hunderten von Bildern ist sehr eindrucks- und ausdrucksvoll. Interessant sind auch seine Projekte: So hat er ein ganzes Jahr lang jeden Tag ein Kuhbild gemalt und an seinem 60.Geburtstag 60 Bilder mit Hunden. Daneben sind inspiriert durch Salvatore Dali surreale Landschaften mit aufwendigen, nicht sofort sichtbaren Details, entstanden.



    Unsere nächste Künstlerstation führt uns zu Helgi Björnsson auf einen einsamen, alten Hof mit neu ausgebautem Atelier. Helgi, beeindruckende Wikingerstatur mit großen Händen, schnitzt wunderbare Pferde und Menschen. Bekannt geworden ist er durch seinen Figurenbeitrag zur Egils Saga im Museum Landnámssetur in Borganes. In Deutschland ist er immer auf dem Messestand von Abbi anzutreffen, wo er den ganzen Tag Menschen und Tiere schnitzt und dabei -inzwischen auch auf Deutsch - philosphiert.



    Bitte zum Vergrößern anklicken :)


    Der Sturm gedeiht zu einem Orkan, die Nordlichter bleiben aus, und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.




    Weiter geht´s..




    Freitag, 10.02. Reykjavik - Brekkulækur

    Für Freitag haben wir viele und interessante Programmpunkte vor uns auf dem Weg in den Norden Islands. Nachts hat es gefroren, die Wege sind mit einer glatten Eisschicht überzogen. Der Weg vom Parkplatz zum nächsten Supermarkt gestaltet sich extrem rutschig, und die Schuhspikes sind natürlich in der Reisetasche gut verstaut. In Deutschland wäre sicherlich eine Unwetterwarnung herausgegeben worden und alle Schulen ausgefallen…


    Gleich nach dem Frühstück fahren wir noch vor Ankunft der großen Touristenbusse zur Perlan und können bei Sonnenschein und Frost die herrliche Aussicht genießen, bevor es weiter zur Heißwasserquelle Deildartunguhver ins Reykholtsdalur geht. Hier steht die Bauruine des Krauma Naturbades dunkel im Hintergrund. Die Deildartunguhver ist die wasserreichste heiße Quelle Islands und besteht aus einer Anzahl Quellen, die alle aus demselben Hügel entspringen und mit 100 Grad heißem Wasser die Versorgung von Akranes, Borganes und vielen Höfen gewährleistet.




    Weiter geht wir nach Reykholt, auf den Spuren von Snorri Sturluson, der hier als Dichter und Politiker im Mittelalter wirkte und eine heiße Quelle zum Bad ausbauen ließ. Dieses Bad wurde anhand von alten Zeichnungen neu aufgebaut.

    2011, als Island Gastland auf der Frankfurter Buchmesse war, kam die Übersetzung zu „Snorri Sturluson – Homer des Nordens – Eine Biographie“ heraus. Wir haben das große Glück, den Autor Óskar Gudmundsson (Historiker) in seinem Haus besuchen zu dürfen, wo er uns alle Fragen zu dem Buch ausführlich und auf Deutsch beantwortet.





    Noch ganz ergriffen von den Eindrücken fahren wir weiter durch das Reykholtsdalur zum Hof von Snorri (2). Er betreibt eine kleine Schafzucht und ganz unscheinbar in einem Container eine japanische Forschungsstation für Nordlichter. Hier können wir an den Messgeräten direkt die geringe Aktivität ablesen und sind gar nicht begeistert. Aber das Tagesprogramm ist so beeindruckend, dass wir die Nächte sowieso eigentlich zum Schlafen brauchen.





    Snorri betreibt schon lange an den Hraunfossar und am Barnafoss ein Toilettenhäuschen und einen kleinen Kiosk, die sich wunderbar in die Landschaft einfügen. Auf einer Länge von 700 Metern strömt das Wasser in immer gleichbleibender Temperatur und Masse in den Fluss Hvitá. Der Name Barnafoss (Kinderwasserfall) geht auf eine Sage zurück, bei der 2 Kinder am Barnafoss ertrunken sind.


    Schon bald wird das Restaurant mit Panoramablick auf die Hraunfossar fertig sein. Wir besichtigen die Baustelle und gehen am Flusslauf entlang bis zum Barnafoss spazieren. Außer uns sind auch hier nur wenige andere Touristen.

    Beim Pausenstopp an einer Tankstelle warten wir nicht lange auf unsere in Oslo gestrandete Mitreisende, die eine Mitfahrgelegenheit bei entfernten Verwandten unseres Reiseleiters bekommen hat. Nun ist unsere Reisegruppe mit 9 endlich vollständig. Und bei den anregenden Gesprächen während der Busfahrt vergeht die Fahrt zum Hof Brekkulækur wie im Flug.


    Fortsetzung folgt bald..

    Hey, du bist aber fix! Danke für die Fotos wenn man sie größer anschaut sind unten irgendwie noch ein paar versteckt die auch gut sind.

    Ohja, stimmt. Danke für den Hinweis dankeschoen1

    Alle Fotos, die ich in den Bericht eingefügt habe, sind unten in der Leiste zu sehen. Wenn ich den Rest skaliert habe, werde ich die Fortsetzung starten. Eigentlich ist der Bericht längst fertig :/



    Nordlicht, Eis und Winterstille

    Inspiriert durch das Island-Forum und meine Isländisch Lehrerin hatte ich schon länger den Gedanken, nach 20 Jahren endlich einmal im Winter nach Island zu fliegen. Konkret wurde die Idee in Hannover im Dezember auf der Messe „Pferd und Jagd“ beim gemeinsamen Abendessen mit den Isländern.

    Wir wollten Nordlichter sehen und Island im Winter erleben! Ein Isländischer Reiseveranstalter hat eine wunderbare, sehr interessante Tour im Programm:

    Die 6-Tage-Tour „Nordlicht, Eis und Winterstille“, vom 09.-14.Februar 2017


    Direktflüge gibt es ab Berlin. Die Tour war recht schnell ausgebucht, das die Hotels in und um Reykjavik nicht genug Zimmer für eine große Gruppe hatten.


    Donnerstag, 09.02. Reykjavik

    Unser isländischer Reiseleiter holt uns am Nachmittag vom Flughafen Keflavik ab. Es dauert einige Zeit, bis alle Teilnehmer gelandet sind. Da fehlt doch eine? Eine Teilnehmerin war wegen Sturms in Oslo beim Zwischenstopp gestrandet und kann erst am nächsten Tag weiter fliegen.

    Für die erste Nacht ist ein Hotel im Laugavegur in Reykjavik gebucht. Abends vor dem gemeinsamen Essen läd uns der Reiseleiter zu einem Stadtrundgang mit ganz neuen Blickwinkeln ein. Die Harpa im Dunkeln ist ein ganz besonderer Anblick, das ganze Gebäude erstrahlt in Nordlichtern. Großartig! Um der Dunkelheit zu trotzen sind viele Häuser noch mit Weihnachtsbeleuchtung dekoriert und verbreiten ein wunderbares, warmes Licht. Aber Nordlichter gibt es keine, die Aktivität geht gegen Null.




    Sehenswert ist auch das Landnámssetur / Settlement Center in Borganes.
    Es gibt 2 Ausstellungen:
    Island: Die Geschichte der Landnahme
    Die Saga von Egil
    Ich bin immer wieder gerne dort

    islandwinke Hallo Phillys,
    Das Gästehaus Alex in Keflavík ist günstig und hat einen Shuttleservice. Dort übernachten wir immer, wenn wir nachts ankommen und den Mietwagen erst am nächsten Morgen bekommen.
    Mietwagen würde ich immer von zuhause aus schon buchen.
    Viel Spaß und Erfolg