Hallo Zusammen!
Unsere Reise ist nun schon wieder fast 2 Wochen vorbei und ich wollte nochmal eine kleine Rückmeldung geben. Vielleicht ist es ja für zukünftige recherchierende Neulinge interessant.
Reykjavik: Fanden wir sehr süß. Im Zentrum ist alles so schön fussläufig. Toll die Bäckerei mit den Cinnamon Rolls und Sauerteigbrötchen! Wir waren in einem netten Airbnb (Besitzer ist ein Musiker von der sehr bekannten Band Monsters and Sons), von dem alles zu Fuß zu erreichen war.
Unsere Route führte erst nach Norden um den Snaefellsjokull herum, weiter in die Westfjorde. Über die F66 etwas abgekürzt.
Dann weiter über Blönduos auf die F35, Übernachtung in Hveravellir und zurück in den Süden. Rüber auf die F208 und Landmannalaugar.
Der F208 weiter nach Osten folgend und den Abstecher auf der F235 zum Langisjör.
Weiter auf der F208 zurück auf die Ringstraße und bis zur Ice Lagune. Und retour nach Reykjavik.
Beim Wetter hatten wir vermutlich eher Glück. Geregnet hat es eigentlich nur nachts 2 mal stark. Tagsüber ein Mix aus Grau in Grau und Sonne. Die Nächte insbesondere im Hochland mit um die 0 Grad sehr kalt.
Tagsüber zwischen 5° und 10°, auf der Ringstraße dann wieder wärmer.
Während ich hier schreibe und nochmals auf road.is die Route raussuche sehe ich, dass das Hochland ja inzwischen schon dicht ist. Es hätte also auch uns ganz anders treffen können.
Zu den Erlebnissen auf den F-Roads: Das meiste liess sich ziemlich gut fahren, wenn wir über 65 km/h gefahren sind. Vom Wellblech haben wir da nichts mehr gemerkt. Lediglich ein längerer Abschnitt auf der F35 war zermürbend, weil dort die Löcher zu groß für die Geschwindigkeit waren. Richtige kraxelei war eigentlich nur die F66. Die F66 war am einsamsten, uns ist kein Mensch begegnet.
Die Furten auf der F208, Landmannalaugar Base-camp, F235 und F66 waren für den Toyota Hillux kein Thema. Aber es hat ja auch nicht viel geregnet.
Das Fahrzeug, von Europcar, war soweit super. Im Camping Aufbau hats nur leider sehr unangenehm gerochen! Das hat schon gestört.
Und die Standheizung ist trotz Betrieb auf nur sehr niedriger Stufe zunehmend häufiger in der Nacht ausgefallen. Zum Glück hatten wir die dicken Schlafsäcke dabei.
Und noch ein bisschen zu den Eindrücken:
Wir fanden es leider an den Tourizielen brutal überlaufen. Und die Art der Menschen die dort unterwegs sind... puh. Mädels in hohen Schuhen und bauchfrei klettern über die allerletzte Absperrung für das noch "einsamere und nachdenklichere" Instagrammbild. Die Jungs stehen dem in nichts nach.
Die Infrastrukturen, insbesondere Campingplätze, scheinen sich so gar nicht auf die Massen eingestellt zu haben. Eine Toilette und eine Dusche, mit äußerst zweifelshaftem Reinigungsturnus, für 50 Leute fanden wir schon arg. Zumindest unter Berücksichtigung der Preise für die Übernachtungen auf den Sites.
Natürlich sind in Island alle Dinge teurer. Während wir es bei vielen Dingen absolut in Ordnung fanden, empfanden wir die Campsites als Abzocke. Auf die Spitze wird es am Landmannalaugar getrieben. Das alles ist natürlich ziemlich subjektiv.
Bei vielen Isländern hatten wir das Gefühl, dass sie die Touristen leid sind. Was verständlich ist, wenn man das Verhalten von vielen sieht. Was unverständlich ist, wenn man bedenkt das der Tourismus zu den 3 stärksten Wirtschaftszweigen des Landes gehört und insbesondere seit der Finanzkrise sehr sehr viel Geld und Jobs in das Land gebracht hat.
Thema Naturschutz: die trampelnden "Influencer" sind oben erwähnt. Auf der F66 gab es immer wieder Abschnitte, in denen neben der Straße tausende von leeren Schrotpatronen lagen. Vermutlich sind in solchen Fällen eher weniger die Touristen die Verursacher, bei denen wird aber vermutlich genauer hingeschaut
Mein Post soll aber auf jeden Fall mit den tollen Dingen enden:
- Cinnamon Rolls!
- die jungen Isländer in Reykjavik! Super modisch und herzlich!
- das Schwimmbad in Kirkjubaejarklaustur! Und die Bäder generell.
- die Burger in der Tanke in Kirkjubaejarklaustur
- der heiße Bach in Hveragerdi
- der Campsite in Laugarvatn (super Facilities!) und der in Hellisandur
- Lammkeule bei Ikea
- die Kontraste zwischen schwarzen Vulkanen, in der Sonne leuchtenden Mosen und mäandernen, silber schimmernden Flüssen (F208 bei Sonne ist ein Traum)
- Polarlichter
- Nervenkitzel beim Furten
- Geschichten von mitgenommenen Trampern
- der Fortschritt beim Thema bezahlen mit Kreditkarte
- usw. usw....
Mein persönliches Highlight war die Nacht am Langisjör. Wir waren die einzigen, die Nacht war weitesgehend sternenklar, kaum Wind, es war so still... man konnte das eigene Rauschen in den Ohren hören, Polarlichter über den Bergrücken und Eiseskälte.
Wären solche einsamen Erlebnisse überall möglich gewesen, das wilde stehen für eine Nacht noch erlaubt...(wie 78 bei meinem Onkel im übergesetzen Käfer, direkt an der Eis Lagune und kein Mensch weit und breit. Alles wild und weitesgehend ohne Regeln, weil es keine brauchte) ich glaube es hätte mich sehr sehr gepackt!!! So bleibt es vor allem eine sehr schöne Erfahrung.
Beste Grüße und nochmals herzlichen Dank für die vielfältigen Tipps vor unserer Reise!
Felix
P.S.: Auch ein Käfer fuhr durch Furten Da war der Motor aber auch noch hinten