Beiträge von MellyOnTour

    Tag 18 – Donnerstag, der 18. Juli 2019


    Heute Morgen sind wir früh aufgestanden, damit wir schnell duschen konnten, bevor der Ansturm auf die einzige Dusche los ging. Danach haben wir in Ruhe gefrühstückt, abgebaut und sind losgefahren. Unser erstes Ziel heute war eine Wanderung zu den Wasserfällen Þingmannaá. Hier weist links an der Straße ein kleines Schild in einen steinigen Weg, diesen kann man ein paar Meter hineinfahren und das Auto abstellen. Der Rundwanderweg ist gut gekennzeichnet und leicht zu laufen und dauert nur ungefähr eine Stunde. Er führt an vielen kleinen Wasserfällen und Kaskaden vorbei, ist schön zu laufen und wir waren hier fast alleine. Der Rückweg des Rundweges ist dann jedoch nicht sehr spektakulär und wir würden hier empfehlen, stattdessen den Hinweg an den Wasserfällen vorbei einfach wieder zurück zu gehen.


    Danach sind in Richtung Snæfellsnes gefahren. Anstatt die Fjorde auszufahren, kann man auch die Autofähre bis Stykkishólmur nehmen. Wir haben uns jedoch für die Fahrt außen rum entschieden, da wir genug Zeit hatten und das Wetter windig aber schön war. Die Fahrt um die Fjorde ist landschaftlich sehr schön, rechts von uns war die ganze Zeit das Meer und links wechselnde Landschaft mit grünen, teilweise nebelverhangenen Bergen und Tälern. Wir haben immer mal wieder angehalten, wenn es uns irgendwo gut gefallen hat. Später sind dann auch noch die Halsinsel Fellsströnd und Skarðsströnd über die Straße 590 ausgefahren. Wir hatten vorher gelesen, dass sich von hier gelegentlich Wale beobachten lassen. Das Glück hatten wir aber leider nicht. Ansonsten gibt es nicht viel interessantes auf der Halbinsel, dafür ist diese kaum befahren und bietet schöne Landschaften.


    Wir haben anschließend beim Freilichtmuseum Eiríksstaðir noch einen Stopp eingelegt. Hier kann man sich für 1.500 Kronen pro Person die Überreste eines Wikingerlanghauses ansehen. Danach begibt man sich in ein nachgebautes Wikingerlanghaus, wo historisch gekleidete Museumsführer den Besuchern Geschichten über das Leben und Wirken der Wikinger, deren Sagen und über Erik den Roten, der hier gelebt haben soll, erzählen. Die Atmosphäre ist toll, man sitzt auf Fellen in den Wikingerbetten, vor einem brennt ein kleines Feuer (aus Gas) und die nette Führerin erklärt viel, lässt Sachen zum Anfassen rum gehen und bietet den Besuchern auch an, die Waffen und Schilde der Wikinger selber anzulegen. Uns hat es hier sehr gut gefallen und wir fanden das etwa einstündige Programm sehr unterhaltsam.


    Danach sind wir nach Stykkishólmur gefahren, wo wir an der modernen Kirche geparkt haben und uns diese auch erstmal von innen angesehen haben. Von dort sind wir dann runter zum Hafen gelaufen und weiter bis zum kleinen Leuchtturm oberhalb der Stadt. Von der Anhöhe mit dem Leuchtturm hatten wir einen schönen Blick auf das Meer und den Hafen. Am Hafen stehen mehrere Foodtrucks und wir haben beim Fancy Sheep leckere vegetarische Burger gegessen. Nach dem Essen sind wir zurück zur Kirche gelaufen und wieder aus Stykkishólmur rausgefahren.


    Unser nächstes Ziel war der Sheep’s Waterfall. Dieser nette kleine Wasserfall liegt etwas versteckter und ist noch nicht sehr bekannt. Wir haben an einem Parkplatz mit schöner Aussicht auf einen kleinen See und die umliegenden Lavafelder geparkt und sind von hier zum Wasserfall gelaufen. Diesen sieht man vom Parkplatz nicht und viele Leute halten hier nur schnell an, machen ein Bild von der Aussicht und fahren dann weiter. Vom Parkplatz führt aber ein nicht markierter Trampelpfad in etwa einer Viertelstunde erst an mehreren kleineren aber ebenso schönen Wasserfällen vorbei und dann schließlich zum Sheep’s Waterfall. Hinter diesen kann man auch auf einem leicht rutschigen Trampelpfad laufen. Wir sind ein bisschen am Wasserfall geblieben und danach wieder zurück zum Parkplatz gelaufen. Insgesamt hat der Abstecher knapp eine Dreiviertelstunde gedauert und außer uns ist hier kein Mensch rumgelaufen. Das war sehr schön und hat sich auf jeden Fall gelohnt.


    Als Kontrastprogramm sind wir danach zum Berg Kirkjufell gefahren. Ein Bild dieses hübschen Berges mit dem Wasserfall Kirkjufellsfoss im Vordergrund darf auf keiner Islandreise fehlen. Und dementsprechend voll war es hier, obwohl es schon fast neun Uhr abends war. Schon von Weitem haben wir gesehen, dass der Parkplatz direkt an dem Fußweg zu dem Fotostopp sehr voll war. Wir haben dann lieber am Parkplatz vor der Brücke geparkt. Hier standen nur ein paar andere Autos und es war nicht so ein Gedrängel. Außerdem konnten wir so erstmal den Berg mit dem schönen See im Vordergrund ansehen, bevor wir über die Brücke zum Fußweg gelaufen sind. Aufgrund der vielen Besucher ist der kurze Weg fast komplett mit Gummimatten ausgelegt und um ein Bild ohne Leute im Weg zu schießen, braucht es viel Geduld. Wir sind dann einmal den ganzen Weg abgelaufen und haben Fotos gemacht, sind aber schon nach knapp einer halben Stunde wieder gefahren, weil es uns hier einfach viel zu voll war.


    Wir sind dann für die Nacht zum Campingplatz Hellissandur gefahren. Der Weg hierhin ist sehr schön, wir sind zuerst an den teilweise noch schneebedeckten Bergen vorbeigefahren, später durch moosbedeckte Lavalandschaften und rechts von uns haben wir oft das Meer gesehen. Kurz vor dem Campingplatz sind wir ganz vorsichtig durch eine riesige Kolonie von Küstenseeschwalben gefahren. Die Ausstattung des Campingplatzes ist in Ordnung, es gibt wenige Toiletten, zwei Duschen und ein kleines Servicehaus, aber ohne Koch- und Sitzgelegenheit. Dafür liegt der Platz schön gelegen mitten in einem Lavafeld und hat einen tollen Ausblick auf das Meer. Wir haben uns dann einen ruhigen Platz gesucht und unser Zelt aufgebaut. Während des Aufbaus kam auch der Platzwart rum und hat die Gebühr für die Übernachtung eingesammelt. Dann haben wir noch draußen in der Sonne unser Abendessen gekocht und sind schlafen gegangen.

    Danach sind wir zum Vogelfelsen Látrabjarg gefahren. Die Schotterpiste, die nach Látrabjarg führt, ist sehr steinig und hat viele Schlaglöcher, ist aber auch mit einem Kleinwagen vorsichtig befahrbar. Am Vogelfelsen angekommen gibt es einen großen Parkplatz. Ab dem Parkplatz führt ein Weg den Berg hoch. Wir sind jedoch erst in die andere Richtung zum Leuchtturm gelaufen und von hier ein Stück die Klippe entlang. Am Leuchtturm haben wir auch schon die ersten Puffins gesehen, was viele andere Leute aber ebenfalls angezogen hat. An der Klippe entlang waren wir dann wieder alleine, bevor wir zurück zum Parkplatz gelaufen sind. Danach sind wir mit den unzähligen anderen Besuchern den Berg hochgelaufen, um Puffins zu sehen. Erstmal haben wir aber nur zahllose Dreizehenmöwen gesehen, die hier unter großem Geschrei ihre Küken großziehen. Außerdem haben wir hier viele Tordalken brüten gesehen und ein paar Eissturmvögel. Weiter den Berg rauf haben wir dann auch die Puffins gesehen, allerdings nicht so viele wie erhofft. Die Höhlen der Tiere befinden sich unter der Kante, sodass viele Leute viel zu nah an die Kante heran robben, um einen guten Blick zu bekommen. Unter ihnen geht es dann steil bergab und das Risiko sollte man auf keinen Fall eingehen. Wir haben die Puffins auch mit Sicherheitsabstand gut sehen können. Uns hat es hier ganz gut gefallen, allerdings war es viel zu voll und so sind wir nach knapp anderthalb Stunden schon wieder gefahren.


    Unser nächstes Ziel war dann der rote Strand Rauðisandur. Hier sind wir erst zur fotogenen schwarzen Kirche gefahren, wo wir unser Auto abgestellt haben. Dann sind wir ein bisschen durch das Gras und über den Strand gelaufen. Am Strand sind recht viele Schafe, da wir diese nicht zu sehr stören wollten, sind wir schon nach etwa einer halben Stunde wieder gefahren.


    Wir sind danach zum Campingplatz Melanes gefahren, der auf der anderen Seite des roten Sandes liegt, und haben hier an der Rezeption für die Nacht bezahlt. Danach haben wir schnell unser Zelt aufgebaut und Abendessen gekocht. Der Campingplatz ist einer der schönsten, auf denen wir in Island übernachtet haben. Wir haben uns für unser Zelt einen Platz mit Blick auf den roten Sand und das Meer gesucht. Es gibt ein kleines Küchenhaus, davor ein paar Picknickbänke und kostenlosen Kaffee, Tee und heiße Schokolade an der Rezeption. Einziges Manko ist, dass es nur eine Dusche und wenige Toiletten für alle Gäste gibt.

    Nach dem Abendessen hat die Sonne noch schön warm geschienen und wir sind noch barfuß und im T-Shirt runter zum Strand und bis ans Meer gelaufen und haben noch ein bisschen den Wellen zugeschaut, bevor wir schlafen gegangen sind.

    Tag 17 – Mittwoch, der 17. Juli 2019


    Heute Morgen sind wir schon um fünf Uhr aufgestanden, haben uns fertig gemacht, abgebaut und gefrühstückt und sind dann zum Wasserfall Dynjandi gefahren. Hier waren wir die ersten Besucher und konnten den riesigen Wasserfall ganz in Ruhe genießen. Vom Parkplatz läuft man etwa fünfzehn Minuten bergauf bis zum Wasserfall. Auf dem Weg liegen viele kleinere Kaskaden und Wasserfälle. Oben beim Dynjandi gibt es unzählige tolle Perspektiven, aus denen man den riesigen Wasserfall fotografieren und bestaunen kann. Uns hat es am besten gefallen, auf einen Felsvorsprung neben dem Wasserfall zu steigen. Von hier merkt man erst richtig, wie groß der Dynjandi eigentlich ist. Da man hier direkt in der Gischt steht, wird es zwar nass, aber das tolle Gefühl, neben diesem tosenden Wasserfall zu stehen, ist unbeschreiblich. Am Ende haben wir uns noch ein bisschen auf die Felsen vor dem Wasserfall gesetzt und einfach nur geschaut, bevor wir wieder zum Parkplatz runter gestiegen sind. Dabei kamen uns dann auch die ersten anderen Besucher entgegen und wir waren sehr froh, dass wir so früh hier gewesen sind, um den tollen Wasserfall ganz in Ruhe genießen zu können.


    Danach sind wir in den Ort Bíldudalur gefahren und haben das Seeungeheuer Museum besucht. Für den Eintrittspreis von 1.400 Kronen pro Person bekommt man hier ein liebevoll eingerichtetes und spannendes Museum rund um das Thema isländische Seeungeheuer zu sehen. Uns hat die teilweise multimediale Ausstellung sehr gut gefallen und wir fanden es sehr lustig und unterhaltsam. Wir waren etwa anderthalb Stunden hier, bevor wir weiter gefahren sind.


    Wir sind dann weiter zum Schiffswrack Garðar BA 64 gefahren, das hier an einem Strand fotogen vor sich hin rostet. Wir haben aber erstmal an einem Picknicktisch vor dem Schiffswrack eine Mittagspause gemacht und dem Treiben rund um das Schiff zugesehen. Als es kurz etwas ruhiger wurde, haben wir das Schiff auch ausgiebig von allen Seiten betrachtet und sind dann weiter zum Hnjótur Museum gefahren. Dort kann man für 1.000 Kronen Eintritt pro Person eine riesige Sammlung aller möglichen Alltagsgegenstände aus allen möglichen Bereichen ansehen. Außerdem gibt es eine Ausstellung zu Schiffsunglücken in der Region mit einem Dokumentarfilm. Das Museum ist ganz interessant, aber eigentlich kein Pflichtstopp. Wir hatten aber genug Zeit und haben es nicht bereut, hier angehalten zu haben.

    Tag 16 – Dienstag, der 16. Juli 2019


    Heute Nacht haben wir sehr gut geschlafen, es war sehr ruhig und erholsam, und wir haben ein wenig länger als sonst geschlafen. Danach haben wir uns fertig gemacht, gefrühstückt und abgebaut. Bevor wir losgefahren sind, sind wir noch zu dem Wasserfall am Campingplatz hochgelaufen und haben ein paar Bilder von einem hier gelegenen Aussichtspunkt aus gemacht. Dieser kleine Abstecher dauerte nur etwa zwanzig Minuten und war ein schöner Start in den Tag,


    Wir sind danach nach Ísafjörður gefahren und haben dort an der Kirche geparkt. Gerade als wir dann loslaufen wollten, hat es richtig angefangen zu regnen und wir sind schnell wieder zurück ins Auto geflüchtet. Im Auto haben wir dann ein wenig gewartet, der Regen wurde aber nicht besser. Wir haben uns dann dafür entschieden, erstmal zum nahegelegenen Aussichtsberg Bolafjall zu fahren. Wir sind also zum Parkplatz des Berges gefahren, aber es hat immer noch geregnet und die Sicht war auch nicht sehr gut. Wir haben dann trotzdem die Regenjacken angezogen und sind erstmal eine Runde um den Parkplatz herumgelaufen (von hier soll man bei gutem Wetter bis ins Naturschutzgebiet Hornstrandir sehen können). Danach sind wir an der Air Station vorbei bis zu einem nur wenige hundert Meter entfernten Aussichtspunkt gelaufen. Der Blick von hier auf die umliegenden nebelverhangenen Berge war trotz des schlechten Wetters sehr schön.


    Wir sind danach wieder zurück nach Ísafjörður gefahren und haben nochmal an der Kirche geparkt. Inzwischen hat es auch nicht mehr so stark geregnet, sondern nur noch genieselt. Also sind wir zu einem Stadtbummel aufgebrochen. Von der Kirche aus sind wir zu Fuß kreuz und quer durch die Stadt gelaufen, durch die Fußgängerzone, am Hafen entlang und bei der Touristeninformation vorbei. In der Stadt haben wir in der Alten Bäckerei eine wunderbare riesige Zimtschnecke gegessen und Kaffee getrunken. Inzwischen hatte der Regen auch komplett aufgehört und wir konnten trocken zurück zum Auto laufen.Insgesamt waren wir etwa zwei Stunden in der Stadt, bevor wir weiter gefahren sind.


    Danach sind wir nach Þingeyri gefahren. Hier wollten wir uns eigentlich gerne das Schmiedemuseum oder das Wikingermuseum ansehen. Beide Museen hatten jedoch geschlossen. Wir sind dann stattdessen zum Campingplatz gefahren, haben im benachbarten Schwimmbad für die Nacht bezahlt und danach unser Zelt aufgebaut. Der Campingplatz hat uns sehr gut gefallen, er liegt ruhig auf einer Wiese mit Blick auf den Berg Sandafell. Es gibt ein paar Duschen und eine sehr gut ausgestattete und saubere Küche mit großem Aufenthaltsraum.


    Nach dem Zeltaufbau haben wir einen kleinen Spaziergang durch die Stadt unternommen, sind vom Campingplatz über ein kleines nachgebautes Wikingerdorf bis zur Kirche gelaufen, danach noch ein bisschen durch die Stadt und am kleinen Hafen entlang.


    Zum Abschluss des Tages sind wir mit dem Auto hoch zum Berg Sandafell gefahren. An der Straße 60 gibt es einen kleinen Parkplatz. Hier haben wir unser Auto abgestellt und sind dann den Berg bis zum Aussichtspunkt hochgelaufen. Der Weg ist steinig und geht stetig bergauf, ist aber gut zu laufen und die Ausblicke auf die umgebende Landschaft und den Fjord sind phantastisch und die Mühe wert. Neben dem Weg blühen die Lupinen und nach einer Dreiviertelstunde hatten wir die Spitze erreicht. Hier haben wir mit Blick auf das Meer eine Pause gemacht und sind anschließend wieder zurück zum Auto gelaufen.


    Zurück am Campingplatz haben wir dann noch Abendessen gemacht und sind dann früh schlafen gegangen, da wir am nächsten Tag sehr früh aufstehen wollten.

    Tag 15 – Montag, der 15. Juli 2019


    Heute Morgen waren wir sehr früh wach. Da der Campingplatz keine Duschen hatte, haben wir das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden, haben uns nur schnell fertig gemacht und abgebaut und sind dann direkt zu den Hot Pots bei Drangsnes gefahren. Bevor man in einen der drei Hot Pots am Meer steigt, kann man sich auf der anderen Straßenseite in einem kleinen aber sehr sauberen Servicehaus duschen und umziehen.


    Wir hatten Glück: da es noch früh war, waren wir ganz alleine. Wir haben uns den ganz rechten Hot Pot ausgesucht, dieser ist der heißeste. Es hat noch leicht geregnet und durch den Regen und den Nebel hat man in der Bucht nicht viel gesehen, aber es war trotzdem großartig. Wir lagen dann fast eine Stunde in dem warmen Wasser, während es leicht auf unsere Köpfe geregnet hat, bevor wir wieder gefahren sind. Vorher haben wir natürlich noch ein bisschen Bargeld in die Spendenbox an dem Servicehaus geworfen.


    Auf dem Weg zurück nach Hólmavík haben wir im Fjord dann einen kleinen Wal gesehen. Und wie immer bei so tollen spontanen Momenten, war weit und breit keine Haltebucht in Sicht. Da wir uns bisher jeden Tag über die Idioten aufgeregt haben, die für Fotos einfach mitten auf der Straße anhalten, haben wir dies natürlich nicht getan, auch wenn praktisch kein Verkehr herrschte, sondern sind nur ein bisschen langsamer gefahren, um zu schauen. Also gibt es leider keine Bilder, nur die schöne Erinnerung.


    Wieder in Hólmavík angekommen hatte inzwischen auch das Gemeindezentrum neben dem Campingplatz geöffnet und wir haben dort in der Küche erstmal ausgiebig gefrühstückt. Danach sind wir in den Ortskern von Hólmavík gefahren und haben unser Auto am Hafen abgestellt. Von hier sind wir erst hoch zur Kirche gelaufen und danach durch die Stadt bis zum Museum für Hexerei und Magie. Für 950 Kronen Eintritt pro Person kann man hier auf zwei Ebenen viel über die Geschichte der Hexerei in Island lernen. Dazu kommen kuriose Ausstellungsstücke und viel Hintergrundwissen. Uns hat das Museum sehr gut gefallen und wir empfehlen einen Besuch hier auf jeden Fall.


    Danach sind wir zum Wandern zur Bucht Kaldalón gefahren. Die Anfahrt ist recht steinig, aber gut zu fahren. Die letzten hundert Meter vor dem Parkplatz versperrt dann eine kleine Furt den Kleinwagen die Weiterfahrt. Es gibt vor der Furt aber einen ausreichend großen Parkplatz.

    Wir hatten hier leider etwas Pech, da eine größere Reisegruppe kurz vor uns hier angekommen ist und wir somit auf der Wanderung nicht wie erhofft fast alleine waren. Wir sind dann losgelaufen, immer die Gletscherzunge des Drangajökull im Blick. Eine Wegmarkierung ist praktisch nicht vorhanden, und so sind wir einfach erstmal losgelaufen. Wir sind rechts oben bei den Berghängen langgelaufen, hier hat man nach einiger Zeit jedoch das Problem, dass man sehr viele teils tiefere Wasserläufe durchqueren muss. Weiter geht es dann auf sehr steinigem Untergrund bis zu einem reißenden Gletscherfluss. Dessen Lauf sind wir dann gefolgt und haben in Sichtweite der Gletscherzunge eine kleine Pause gemacht.

    Man soll wohl auch noch näher an die Gletscherzunge herankommen, uns war jedoch nicht mehr nach Weiterlaufen. Wir sind dann unten durch das steinige Gebiet zurückgelaufen. Auch hier muss gelegentlich ein kleiner Bachlauf durchquert werden, aber deutlich weniger als bei dem Weg oben lang. Insgesamt haben wir für die Wanderung etwa drei Stunden gebraucht und uns hat diese sehr gut gefallen. Mit etwas Glück ist man hier auch fast alleine. Wichtig ist allerdings eine gute Ausrüstung, da der Weg wie erwähnt nicht markiert ist und durch Wasser und Geröll geht. Wir haben die Wanderung sehr genossen und empfehlen sie auf jeden Fall weiter.


    Wir sind anschließend weiter in Richtung Ísafjörður gefahren. Der Weg hierhin ist sehr schön, man fährt die tollen Fjorde mit großartigen Ausblicken entlang und hat rechts einen tollen Blick aufs Meer und links auf die umliegenden Berge. Wir haben dann gelegentlich gehalten und Fotos gemacht, wo es uns gut gefallen hat. Unterwegs sieht man sehr viele Vögel, besonders Eiderenten und Küstenseeschwalben, aber auch einen Kormoran (natürlich wieder ohne einen Parkplatz zum Fotografieren in der Nähe) und gelegentlich sieht man auch Seehunde im Wasser. An einer Stelle kommen links am Berg ganz viele Wasserfälle herunter, was wunderschön aussieht. Teilweise waren die Bergspitzen im Nebel und die Berge waren grün und stellenweise noch schneebedeckt, was ein tolles Bild gemacht hat. Landschaftlich ist es hier wirklich schön und sehr ruhig.


    Wir sind dann zum Campingplatz Tungudalur gefahren. Dieser liegt etwas außerhalb von Ísafjörður und soll der schönste Campingplatz in der Gegend sein. Dass er sehr schön ist, können wir auf jeden Fall bestätigen. Hinter dem Campingplatz fließt ein Wasserfall den Berg hinab und ein kleiner Bach verläuft quer durch den Platz. Wir haben an der Rezeption bezahlt und uns danach einen Platz auf der großen Zeltwiese mit Blick auf die umliegenden Berge gesucht. Uns hat der Platz sehr gut gefallen, es gibt ein Servicehaus mit ausreichend Duschen und eine große Küche mit Sitzgelegenheiten. Wir haben uns dann im Servicehaus noch schnell Abendessen gekocht und sind danach früh schlafen gegangen.

    Darf man die Pferde füttern z.B. mit Karrotten o.ä., oder sieht man das nicht gerne?

    Bitte keinen fremden Pferde ohne Erlaubnis des Besitzers füttern, egal ob in Deutschland, Island oder sonstwo. Einmal aus allen genannten Punkten, die Island85-1 oben schon geschrieben hat. Dazu kommt, dass durch falsches Füttern Krankheiten entstehen oder verstärkt werden können. Selbst gut gemeintes Futter, zum Beispiel Möhren oder Gras, können bei Pferden mit Hufrehe zu erheblichen Problemen führen.

    Tag 14 – Sonntag, der 14. Juli 2019


    Heute Morgen haben wir etwas länger geschlafen, uns fertig gemacht, abgebaut, in der Sonne gefrühstückt und sind dann zum Reitstall Lýtingsstaðir gefahren. Wir hatten am vergangenen Tag hier ganz unkompliziert telefonisch einen Ausritt vereinbart.


    Wir waren recht früh am Hof und nach dem Bezahlen und der Sicherheitseinweisung haben wir uns erst den alten Torfstall des Reitstalls angesehen. Danach haben wir der Rittführerin dann beim Putzen und Satteln geholfen und sind pünktlich um zehn Uhr zu unserem zwei Stunden Ritt (der nachher zweieinhalb Stunden gedauert hat) aufgebrochen. Und es war phantastisch! Wenn wir vorher jemandem erzählt hätten, dass wir in Island in der Sonne im T-Shirt ausreiten gehen möchten, dabei nur zu zweit mit der Rittführerin sein möchten, mit einem ganz braven Pferd für Lenny, der praktisch noch nie geritten ist, und einem etwas lebhafterem Pferd für mich, durch eine tolle Landschaft reiten möchten und dabei ein paar Mal einen Fluss überqueren möchten, ganz viel tölten und auch einmal galoppieren möchten, hätte derjenige uns mit Sicherheit ausgelacht. Aber genau so war es. Das Wetter war perfekt, die Pferde ganz lieb und wunderbare Naturtölter, selbst Lenny als Anfänger konnte viel tölten und einmal sogar galoppieren und wir haben den ganzen Ausritt sehr genossen. Wieder zurück am Hof haben wir die Pferde dann noch abgesattelt und geputzt und auf die Weide zurückgebracht.


    Danach sind wir zur Torfkirche Víðimýri gefahren und haben an dem Ufer des kleinen Baches, der hier fließt, eine Mittagspause gemacht. Eigentlich wollten wir uns die Torfkirche auch ansehen, fanden jedoch den Eintrittspreis von 1.000 Kronen pro Person dann doch zu hoch, nur um sich eine kleine Kirche anzusehen. Also sind wir ohne Besichtigung der Kirche weitergefahren.


    Unser nächstes Ziel war die Trollfrauenschlucht Kolugljúfur mit den Wasserfällen Kolufossar. Der Weg dorthin durch den Nordwesten Islands ist sehr schön, man fährt durch das „Pferdeland“ Islands. Praktisch alles ist grün und man sieht tausende Islandpferde auf den Weiden neben der Straße grasen. An der Kolugljúfur angekommen haben wir am Parkplatz direkt neben der Schlucht geparkt. Vom Parkplatz aus kann man dann durch das Gebiet laufen, es gibt verschiedene Aussichtspunkte, von denen man tolle Ausblicke hat und Fotos der Schlucht und der Wasserfälle machen kann. Außer uns war kaum jemand hier. Wir sind dann etwa eine halbe Stunde hier herumgelaufen und haben uns alles angesehen, bevor wir weiter gefahren sind. Den Abstecher zur Schlucht über eine Schotterpiste sollte man, wenn man die Zeit hat, auf jeden Fall machen.


    Nachdem wir auf die Halbinsel Vatnsnes in Richtung Hvítserkur abgebogen sind, wurde das Land wieder zunehmend hügeliger und rauer. Am Parkplatz des Basaltfelsens Hvítserkur haben wir unser Auto abgestellt und sind von hier etwa fünf Minuten bis zum Aussichtspunkt gelaufen. Danach sind wir rechts neben dem Aussichtspunkt über einen steilen und nicht einfach zu gehenden Pfad runter an den Strand gelaufen. Hier waren nicht mehr ganz so viele Leute wie oben am Aussichtspunkt und wir haben uns dann erstmal eine Weile auf den warmen schwarzen Sand gesetzt und dem Treiben zugesehen. Als gerade fast keine anderen Menschen am Strand waren, haben wir dann auch noch viele Fotos des Basaltfelsens, der aussieht wie ein Nashorn oder ein Troll, gemacht. Danach sind wir dann wieder den Weg hochgestiegen und zum Auto zurückgelaufen. Wir waren etwa eine Stunde hier und sind noch rechtzeitig gegangen, denn zurück am Auto fing es gerade an zu regnen.


    Wir sind dann weiter zu der Seehundkolonie bei Illugastadi gefahren. Die Fahrt über die Halbinsel mit dem Meer zur rechten Seite und den Bergen zur linken ist sehr schön und haben zwischendurch an den Parkplätzen auch kleine Pausen eingelegt. Vom Parkplatz bei Illugastadi läuft man dann etwa zehn Minuten durch eine schöne Landschaft, bis man die Aussichtshütte bei der Kolonie erreicht. Es leben auch viele Vögel in dem Gebiet, die man gut beobachten kann. An der Hütte waren außer uns nur noch zwei andere Touristen und wir haben uns dann neben die Hütte auf die Felsen gestellt und die Seehunde beobachtet. Es waren zwar nur etwa zehn Tiere hier, aber auch dafür hat sich der Stopp gelohnt, denn die Tiere sind einfach toll zum Beobachten und sehr süß. Nach einer halben Stunde sind wir dann weitergefahren und haben uns in Hvammstangi den Campingplatz angesehen. Dieser hat uns aber nicht wirklich gefallen und da es auch erst später Nachmittag war, haben wir uns entschieden, noch weiter zu fahren. Vorher haben wir uns aber noch bei der Tankstelle in Hvammstangi mit leckeren vegetarischen Burgern und Fritten gestärkt.


    Dann ging es für uns in die Westfjorde nach Hólmavík. Der Weg hierhin ist wunderbar, es ist auf der Straße noch ruhiger als im Norden, man hat tolle Ausblicke auf das Meer, auf die Berge und auf die wunderschönen Fjorde. Ein Teilstück lag im Nebel, aber auch das war problemlos zu fahren. Wir haben ganz oft angehalten und einfach nur den tollen Ausblick genossen. Einmal haben wir zu spät gesehen, dass an der Picknickbank, an der wir gehalten haben, Küstenseeschwalben nisten. Sobald wir aus dem Auto ausgestiegen sind, haben diese geschrien und uns attackiert und wir sind schnell wieder ins Auto geflüchtet und weitergefahren. Gegen neun Uhr abends waren wir dann am Campingplatz in Hólmavík angekommen. Der Campingplatz ist nicht überragend, aber in Ordnung. Es gibt keine Duschen, aber nebenan ist ein Gemeindezentrum mit einer Küche und einem Aufenthaltsraum. Direkt am Platz gibt es einen kleiner Hügel, von dem man einen guten Ausblick auf das Meer und den Ortskern von Hólmavík hat. Wir haben dann nur noch schnell im Schwimmbad nebenan für die Nacht bezahlt, unser Zelt aufgebaut und sind schlafen gegangen.

    Tag 13 – Samstag, der 13. Juli 2019


    Heute Morgen waren wir recht früh wach, haben uns fertig gemacht, abgebaut und gefrühstückt. Danach sind wir nach Dalvík gefahren und haben oben bei der Kirche geparkt. Von dort aus sind wir einmal durch die Stadt und zum Hafen gelaufen. Da es jedoch noch sehr früh war, war hier praktisch noch nichts los und wir sind wieder zurück zur Kirche gelaufen. Von dort haben wir dann eine tolle und recht einfache Wanderung zur Schutzhütte Kofi gemacht. Diese führt auf dem Hinweg immer auf der Südseite des Flusses entlang und man blickt vorne auf die schneebedeckten Berge. An den Berghängen neben uns gingen unzählige kleine Bäche runter und man trifft auf viele Schafe und sieht viele Vögel. Nach etwa anderthalb Stunden waren wir bei der Schutzhütte angekommen, haben uns ins Wanderbuch eingetragen und sind dann über eine kleine Brücke auf die Nordseite des Flusses gewechselt. Hier geht der Weg durch viele kleine Bäche, also besser wasserfeste Wanderschuhe anziehen. Die Wegmarkierung ist hier nicht mehr ganz so eindeutig und ein paar Pflöcke sind umgefallen. Wir haben ein paar Mal den Weg verloren, aber immer wieder gefunden. Wir sind auf dem Hinweg niemandem begegnet und auf dem Rückweg auch nur ein paar Leuten. Die Wanderung ist landschaftlich sehr schön, gut zu laufen und mit knapp drei Stunden auch zeitlich gut machbar. Uns hat die Wanderung sehr gut gefallen und wir empfehlen sie auf jeden Fall.


    Wieder in der Stadt angekommen sind wir zum Besucherzentrum gelaufen und haben hier bei Kaffee und leckerem Gebäck eine kleine Pause gemacht. Danach sind wir nach Siglufjörður gefahren. Der Weg hierhin geht immer am Meer entlang und ist sehr schön. In Siglufjörður haben wir an der Kirche geparkt und sind von hier aus etwa eine Stunde kreuz und quer durch die kleine Stadt gelaufen. Wir sind am Hafen entlanggelaufen und durch die kleinen Gassen und haben den kurzen Bummel durch die Stadt sehr genossen.


    Wir sind danach weiter nach Hofsós gefahren. Die Fahrt hierhin ist auch sehr schön, wir hatten zuerst die Berge links neben uns und das Meer recht, nach einiger Zeit wird die Gegend landwirtschaftlicher geprägt. In Hofsós haben wir dann pro Person 1.000 Kronen Eintritt für das Schwimmbad bezahlt. Das Besondere an diesem Freibad ist, dass beim Schwimmen im Becken der Eindruck entsteht, man könne bis ins Meer weiter schwimmen. Neben dem großen Becken gibt es noch einen schönen großen Hot Pot. Das Wetter war inzwischen etwas ungemütlich geworden und es hat leicht genieselt. Dadurch haben wir zwar vom schönen Fjord nicht viel gesehen und der „Infinity-Eindruck“, den der Pool machen soll, kam auch nicht auf, aber es war trotzdem wundervoll. Es war schon etwas später und das Wetter eben nicht so gut, dadurch war der Pool recht leer. Nach unserem Eindruck waren viele isländische Familien hier und nur wenige Touristen. Uns hat es hier sehr gut gefallen.


    Wir sind dann zum Campingplatz Varmahlíð gefahren, wo wir uns einen Platz gesucht und unser Zelt aufgebaut haben. Kurz danach kam der Platzwart rum und hat die Übernachtungsgebühr kassiert. Der Campingplatz hat keine Küche, aber inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und wir konnten unser Abendessen vor dem Zelt kochen und danach schlafen gehen. Der Campingplatz an sich ist in Ordnung und recht günstig, allerdings gibt es nur eine Dusche und diese kostet extra, und es gibt weder Aufenthaltsraum noch Küche.

    Wieder zurück beim Auto sind wir dann zum Laufás Museum gefahren. Hier haben wir für 2.000 Kronen pro Person den 24 Stunden gültigen Museumspass für Akureyri gekauft, mit dem wir später am Tag auch noch weitere Museen besuchen konnten. Das Museum Laufás besteht aus einem großen Grassodenhaus sowie einer kleinen Kirche. Die Räume im Inneren des Hauses sind noch so eingerichtet wie im 19. Jahrhundert. Nach einem Rundgang durch das Haus und das Gebiet, der etwa eine halbe Stunde gedauert hat, haben wir in der angeschlossenen Bäckerei noch Kaffee getrunken und typisch isländische Backwaren, einen Marriage Cake und einen Layer Cake, gegessen.


    Anschließend sind wir nach Akureyri gefahren, haben beim Stadtmuseum geparkt und uns das Stadtmuseum dann auch angesehen. Es ist ein nettes kleines Museum über die Geschichte des Ortes. Danach sind wir auch noch in das benachbarte Spielzeugmuseum gegangen. Beide Museen sind klein aber interessant. Wir sind anschließend weiter zum Botanischen Garten der Stadt gelaufen. Leider lagen zwei große Kreuzfahrtschiffe im Hafen und der Botanische Garten war sehr voll. Wir haben uns an einem Springbrunnen hingesetzt und erstmal eine Mittagspause gemacht und sind anschließend kreuz und quer durch den Botanischen Garten gelaufen. Uns hat es hier sehr gut gefallen, es war aber leider recht voll. Danach sind wir zur Kirche gegangen und anschließend bis runter zum Hafen gelaufen. Nach einiger Zeit ist dann wenigstens eines der beiden Schiffe ausgelaufen und es wurde in der Stadt etwas ruhiger. Das haben wir genutzt, um noch ein bisschen durch die jetzt leereren Straßen zu spazieren, bevor wir an der Bucht entlang zurück zum Auto gelaufen sind.


    Wir sind dann zum Campingplatz Hamrar gefahren. Dieser Campingplatz ist mit einer Schranke gesichert. Nachdem wir an der Rezeption bezahlt haben, sind wir durch die Schranke gefahren und haben uns einen Platz etwas abseits gesucht. Obwohl der Campingplatz recht groß ist, war es sehr voll und wir hatten selbst für unser kleines Zelt Mühe, noch einen netten Platz zu finden. Insgesamt hat der Campingplatz uns aber sehr gut gefallen, obwohl er recht voll war. Es gibt eine gut ausgestattete Gemeinschaftsküche mit Aufenthaltsraum, ausreichend und kostenlose Duschen und saubere Toiletten. Nach dem Zeltaufbau haben wir in der Gemeinschaftsküche noch unser Abendessen gekocht und sind danach schlafen gegangen.

    Tag 12 – Freitag, der 12. Juli 2019


    Heute Morgen waren wir schon früh wach, haben uns fertig gemacht und gefrühstückt und sind dann zum Goðafoss gefahren. Es gibt hier zwei Parkplätze, einen östlichen an der Tankstelle und an dem Souvenirladen und einen westlichen hinter der Brücke. Wir haben auf dem Parkplatz vor dem Souvenirladen geparkt. Es war noch recht früh, erst etwa neun Uhr und außer uns waren erst eine Handvoll anderer Autos da. Wir sind dann am Rand des Flusses entlang bis vorne zum Wasserfall gelaufen und hier erstmal eine Treppe runter gestiegen, die zu einem steinigen Strand mit einem tollen Blick auf den Wasserfall führt. Da noch fast niemand hier war, konnten wir tolle Aufnahmen des Wasserfalls machen und von hier auch ganz ungestört schauen. Hier hat es uns am besten an dem Wasserfall gefallen.

    Danach sind wir wieder hochgestiegen und haben vom Viewpoint aus noch tolle Fotos gemacht und eine Weile dem Wasserfall zugeschaut. Anschließend haben wir auf der kleinen Fußgängerbrücke den Fluss überquert und waren auf der westlichen Seite. Hier sind wir dann auch am Fluss entlang bis vorne zum Wasserfall gelaufen und haben noch ein bisschen geguckt und Bilder gemacht. Im Vergleich hat uns jedoch die östliche Seite deutlich besser gefallen. Inzwischen war es etwa zehn Uhr und die ersten Reisebusse haben ladungsweise Touristen in dem Gebiet abgesetzt. Uns wurde es hier dann zu voll und wir sind weitergefahren.


    Unser nächstes Ziel war der Wasserfall Aldeyjarfoss. Etwa eine Dreiviertelstunde nachdem man von der Ringstraße auf die 842 abgezweigt ist, endet die Straße an einem Bauernhof, links geht die Straße durch ein Tor weiter. Hinter diesem Tor steht dann der deutliche Hinweis, dass es sich ab hier um eine F-Road handelt. Wir haben den Wagen dann an einem kleinen Parkplatz am Straßenrand stehen gelassen und sind etwa eine Stunde zum Wasserfall gelaufen. Unterwegs gibt es kein Wasser, man sollte also ausreichend mitnehmen. Die Strecke geht meist bergauf, ist daher recht anstrengend aber gut schaffbar, und bietet schöne Ausblicke auf die Umgebung. Erst ist alles sehr grün mit Lupinenfeldern, später wird es dann karger. Gelegentlich fährt ein Auto vorbei, ansonsten ist man meist alleine und kann die schöne Landschaft genießen. Irgendwann haben wir den Parkplatz des Wasserfalls erreicht, von hier läuft man noch etwa zehn Minuten durch steiniges Gelände bergauf, bis man den Wasserfall und die Schlucht, durch die der Fluss fließt, sehen kann. Außer uns war niemand hier und wir fanden es wunderschön. Besonders die tolle Aussicht in die Schlucht und die schönen Ansichten des Wasserfalls haben uns sehr gut gefallen. Wir sind dann fast eine Dreiviertelstunde hier herumgelaufen, erst an der Schlucht entlang bis zum Wasserfall, dann oben zur Stelle, an der der Wasserfall in den Fluss fällt und anschließend noch ein Stück weiter den Fluss entlang. Danach sind wir dann wieder zurück zu unserem Auto gelaufen. Da es bergab ging, ließ sich der Rückweg deutlich schneller zurücklegen als der Hinweg. Insgesamt haben wir für die gesamte Wanderung etwa zweieinhalb Stunden gebraucht und uns hat es wirklich gut gefallen, da dieses schöne Ziel noch abseits des Massentourismus liegt und nicht so überlaufen ist.

    Stattdessen sind wir dann wieder zum Auto zurückgelaufen und nach Dimmuborgir gefahren. In diesem Gebiet sollen die Jólasveinar, die isländischen Weihnachtsmänner, leben. Dimmuborgir ist sehr beliebt, dementsprechend voll ist es hier. Am Beginn des Weges hängt eine Wanderkarte, die wir uns erstmal ansehen haben. Wir hatten dann eigentlich vor, erst den rot markierten Kirchenzirkel und anschließend den grün markierten Rundweg zu laufen. Wir haben uns dann aber ein bisschen verlaufen, weil wir hinter dem Felsbogen Gatklettur einfach weitergelaufen sind. Wir sind dann auf einem recht gut laufbaren steinigen Weg erst bis zu einem Tor gekommen und dann noch weitergelaufen, bis wir am Ende wieder beim Krater Hverfjall standen. Dann haben wir umgedreht und sind den Weg wieder zurückgelaufen. Das war aber nicht schlimm, da wir auf diesem Weg fast alleine waren und die schönen Formationen in Ruhe bestaunen konnten. Zurück am Gatklettur sind wir dann noch zur Kirkja gelaufen und von hier aus wieder zurück zum Parkplatz. Auf diesen Hauptwegen ist es sehr voll und diese sind teilweise sogar gepflastert. Insgesamt waren wir etwa zwei Stunden in Dimmuborgir.


    Inzwischen waren wir schon sehr müde und haben nur noch einen kurzen Stopp bei den Pseudokratern Skútustaðagígar eingelegt. Hier sind wir vom Parkplatz den kleinen Rundweg gelaufen. Dieser führt in einem kleinen Bogen am See entlang. Zu den Kratern hinauf führen dann Treppen und man hat einen tollen Blick über den See. Der kleine Rundweg dauert etwa eine Viertelstunde und ist als kurzer Halt auf jeden Fall zu empfehlen. Es gibt auch eine große Runde um den See, diese dauert dann natürlich länger. Da es jedoch schon spät war, haben wir uns nur für die kleine Runde entschieden, die uns aber auch sehr gut gefallen hat.


    Wir sind dann zum Campingplatz Laugarvollur gefahren, wo wir uns einen ruhigen Platz ausgesucht und unser Zelt aufgebaut haben. Der Campingplatz hat zwar nicht den tollsten Ausblick und es war etwas voll, dafür ist er recht günstig und gut gepflegt. Kurz nachdem wir hier ankamen, kam der Platzwart vorbei und hat die Übernachtungsgebühren eingesammelt. Wir sind danach in das Sportcenter gegangen und haben in der Küche unser Abendessen gekocht. Im Sportcenter sind neben der Küche mit Aufenthaltsraum auch die kostenlosen Duschen und die WCs untergebracht. Obwohl die Ausstattung hier teilweise schon etwas älter ist, hat uns der Platz gut gefallen und wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.

    Tag 11 – Donnerstag, der 11. Juli 2019


    Wie gestern schon geplant, haben wir heute Morgen im zugeteilten Zeitfenster um sieben Uhr unsere Wäsche gewaschen und währenddessen gefrühstückt. Danach haben wir abgebaut und eingepackt und dann war es endlich spät genug, dass die (kostenlosen) Duschen beim (kostenpflichtigen) Schwimmbad geöffnet hatten und wir uns erstmal richtig fertig machen konnten. Als wir anschließend losgefahren sind, waren wir froh, diesen nicht so tollen Platz hinter uns zu lassen.


    Heute wollten wir Ziele rund um den See Mývatn ansteuern. Zuerst haben wir einen kurzen Halt bei der Stóragjá Höhle gemacht. Hier gibt es neben der Straße einen kleinen Parkplatz und von diesem geht es in wenigen Metern zu Fuß zu einer Treppe, die man heruntersteigen und hier dann durch den Felsspalt laufen und in die mit Wasser gefüllten Höhlen schauen kann. Es ist nur ein kurzer Stopp von etwa fünfzehn Minuten, aber außer uns war niemand hier und es ist ein schönes Gebiet und daher ein angenehmer Start in den Tag.


    Danach sind wir zum Viti-Krater gefahren und haben am Parkplatz direkt am Krater geparkt. Vom Parkplatz führt ein Weg einmal um den Krater herum. Am Parkplatz herrscht reges Kommen und Gehen der Reisebusse, diese bleiben aber immer nur wenige Minuten, sodass die Reisebustouristen nicht um den Krater herumgehen können, sondern nur am Aussichtspunkt ein paar Fotos schießen. Sobald man ein paar Meter vom Parkplatz weg ist, ist man fast alleine und kann den schönen Ausblick auf die Umgebung und auf den tollen Kratersee genießen. An einer Stelle ist es sehr matschig, hier sollte man besser vernünftige Wanderschuhe anhaben. Ansonsten ist der Weg gut zu gehen und dauert auch nur ungefähr eine Stunde.


    Danach sind wir zum nur ein paar Meter entfernten Leirhnjúkur bei den Lavafeldern des Krafla gefahren. Hier beginnt am Parkplatz eine schöne etwa anderthalbstündige leichte Wanderung auf den Gipfel des Leirhnjúkur. Die Aussicht von oben auf die Lavafelder ist erstaunlich und man hat zwischendurch immer tolle Ausblicke auf die Landschaft und auf die umliegende dampfende Erde des Gebietes. Uns hat diese Wanderung sehr gut gefallen, auch wenn sie sehr beliebt ist und dementsprechend viele Leute hier unterwegs sind.


    Zurück in Richtung Ringstraße steht dann links eine Dusche mitten im Nichts. Das hat uns natürlich interessiert und so sind wir auf den kleinen Parkplatz gefahren und haben die Dusche inspiziert. Aus ihr kommt tatsächlich warmes Wasser und Lenny hat dann direkt mal den Kopf drunter gehalten. Komischerweise hält hier so gut wie keiner an, wir fanden den kurzen Stopp sehr lustig.


    Wir haben dann beim Hverir Schwefelfeld den nächsten Halt eingelegt. Das Geothermalgebiet mit seinen Schlammbecken und dampfenden Stellen ist eines der Highlights dieser Region und dementsprechend voll ist es in der Nähe des Parkplatzes. Wir sind erstmal einfach rechter Hand an dem ganzen Trubel vorbeigelaufen. Hier kann man dann in einer anstrengenden und etwas kraxeligen Wanderung auf den Gipfel des Vulkans Námafjall hochsteigen und auf der anderen Seite dann wieder heruntersteigen. Diesen Weg geht so gut wie niemand und von oben hat man einen wunderbaren Ausblick auf das Gebiet und auf den See Mývatn. Als wir nach etwa anderthalb Stunden wieder unten angekommen waren, hatten wir Glück und es war gerade etwas leerer und wir konnten uns dann in dem Gebiet noch ein bisschen in Ruhe umschauen.


    Danach sind wir zum Visitor-Center des Sees gefahren und haben auf einer Picknickbank mit Blick auf den See eine Mittagspause gemacht. Anschließend sind wir weiter zur Grjótagjá Höhle gefahren. Diese war vor wenigen Jahren noch recht unbekannt, wurde aber durch die Serie Game of Thrones berühmt. Dementsprechend voll war es hier und wir sind dann erstmal oben langgelaufen und haben die kilometerlange Felsspalte bestaunt, bevor wir in die Höhle hinabgestiegen sind. Es gibt unten dann zwei verschiedene Eingänge, wir sind erst zu dem größeren gegangen und von hier runter geklettert. Dabei muss man vorsichtig sein, es ist nicht gesichert und das Wasser unten ist heiß. Außerdem ist die Decke sehr niedrig, hier hat sich schon mehr als nur einer den Kopf angestoßen. Wir haben uns dann auf einen Stein am Wasser gesetzt, die Hände kurz ins heiße Wasser getaucht und ein paar Fotos gemacht. Uns war es hier aber viel zu voll und so sind wir schon nach wenigen Minuten wieder rausgeklettert. Danach sind wir noch zu dem anderen Eingang runtergeklettert, haben hier auch ein paar Fotos gemacht und sind dann schnell weitergefahren. Wahrscheinlich ist es besser, an der Grjótagjá morgens früh zu halten, bevor es hier zu voll wird. Bei der Masse an Leuten um einen rum lässt sich die schöne Höhle sonst leider nicht wirklich genießen.


    Danach haben wir beim Krater Hverfjall gehalten. Vom Parkplatz geht es hier in etwa fünfzehn Minuten hoch auf den Rand des Kraters. Wir sind dann noch etwa zehn Minuten rechts rumgelaufen, haben uns aber dann schnell gegen die komplette Rundwanderung um den ganzen Kraterrand entschieden, da es hier sehr voll war.

    Tag 10 – Mittwoch, der 10. Juli 2019


    Heute Morgen war es schön warm und wir haben ein bisschen länger geschlafen, bevor wir uns fertig gemacht und danach draußen in der Sonne gefrühstückt haben. Da heute die Walstadt Húsavík auf unserer Route liegen sollte, haben wir nach dem Frühstück Onlinetickets für eine Walbeobachtungstour beim Anbieter Salka für 18:30 Uhr gekauft. Danach sind wir zu unserem ersten Ziel des Tages gefahren, den Echofelsen Hljóðaklettar.


    Wir haben bei dem gleichnamigen Campingplatz geparkt und sind von hier aus an der Straße weiter zum Beginn der Wanderung gelaufen. Dort gibt es auch einen Parkplatz, allerdings kein vernünftiges WC, sodass sich der Campingplatz als Start durchaus anbietet. Außerdem kann man so noch zu Fuß die Aussicht auf die schönen Berge neben der Straße genießen. Die Rundwanderung durch das Gebiet der Echofelsen haben wir um die Wanderung zu den roten Bergen Rauðhólar erweitert und insgesamt etwa zwei Stunden gebraucht. Die Echofelsen sind wunderschön und man entdeckt unzählige Formationen und Besonderheiten in den schwarzen Basaltformationen. Das Highlight ist eine Trollkirche, in die man hineingehen kann. Der anschließende Weg zu den roten Bergen ist dann erst ein wenig grüner, bis man irgendwann nur noch auf dem kargen rotschwarzen Sandboden steht und die rote Färbung der Berghänge toll sehen kann. Das letzte Stück des Aufstieges ist gesperrt, da die Berge immer weiter abbröckeln und man diese so lange wie möglich erhalten möchte. Die Aussicht vor der Sperrung ist aber auch großartig und man kann einen tollen Blick zurück auf das gerade durchlaufene Gebiet werfen. Am Ende der Wanderung kurz vor dem Parkplatz führt dann ein kleiner Trampelpfad über grüne Wiesen und einen kleinen Bach zurück zum Campingplatz. Uns hat die Wanderung als recht leichte Morgenwanderung sehr gut gefallen. Da wir früh hier waren, waren außer uns auch nur zwei andere Besucher im Gebiet. An der ersten Abzweigung sind diese dann nach rechts und wir nach links gelaufen. Danach sind wir bis fast am Ende der Wanderung niemandem mehr begegnet. Das war sehr schön, in Ruhe durch das Gebiet zu laufen und die Wanderung so richtig genießen zu können.


    Danach sind wir nach Húsavík gefahren, wo wir erstmal eingekauft haben. Dann haben wir unser Auto gewaschen, haben es in einer Seitenstraße abgestellt und sind zum Hafen gelaufen. Hier haben wir auf einer Picknickbank eine kleine Mittagspause gemacht und dabei dem geschäftigen Treiben der Whalewatching Boote unten auf dem Wasser zugesehen. Nach dem Essen haben wir uns dann die auffällige Kirche ansehen und sind anschließend runter zum Hafen gelaufen und haben uns das Treiben aus der Nähe angesehen. Etwa am Ende des Hafens ist dann das Walmuseum, das wir uns auch noch ansehen haben. Wir hatten jedoch Pech und kurz nach uns kam eine große Reisegruppe in das Museum. Da wir aber genug Zeit hatten und uns alles in Ruhe ansehen wollten und nicht zwischen einer Reisegruppe, haben wir uns dann erstmal bei Kaffee und Wasser in den Aufenthaltsraum des Museums gesetzt und ein paar Bücher über Wale durchgeblättert. Als die Reisegruppe nach etwa einer halben Stunde wieder weg war und es dann auch gerade sehr leer war, haben wir uns in Ruhe im Museum umgesehen. Das Highlight ist ein Blauwalskelett, das in einem eigenen großen Raum präsentiert wird. Daneben gibt es viele weitere Skelette diverser Wale, dazu interessante Fakten zu den Meeressäugern, deren Leben, deren Besonderheiten sowie Lebensbedingungen. Uns hat es hier sehr gut gefallen und wir empfehlen einen Besuch in diesem Museum auf jeden Fall. Wir waren etwa zwei Stunden hier und hatten danach immer noch ein wenig Zeit, bis unsere Tour anfangen sollte.

    Eigentlich wollten wir dann noch ins Exploration Museum, das hatte jedoch geschlossen. In der Touristeninformation sagte man uns, dass es eigentlich keine offiziellen Öffnungszeiten gibt und dass die Betreiber immer je nach Lust und Laune öffnen. Also sind wir stattdessen in den schönen Park der Stadt gegangen. Durch diesen fließt ein kleiner Bach und wir haben uns auf eine Wiese gesetzt, eine Kleinigkeit gegessen und den Enten zugeschaut. In dem Park waren kaum Touristen, sondern fast nur Isländer mit ihren Kindern, und uns hat es hier sehr gut gefallen.


    Kurz vor Beginn der Whalewatching Tour sind wir ins Büro des Veranstalters gegangen, wo wir unsere Papiertickets abholen konnten und haben anschließend am Hafen auf den Beginn der Tour gewartet. Wir sind mit einem schönen kleinen Boot gefahren, zu Beginn wurden warme Overalls verteilt und der Ablauf sowie die Sicherheitsbestimmungen erklärt und dann sind wir gestartet. Die Tour dauerte ungefähr drei Stunden und alleine für die tollen Ausblicke bei Sonnenschein im Fjord ist sie das Geld auf jeden Fall wert. Außer uns waren etwa zehn andere Leute mit dabei und wir hatten nicht das Gefühl, dass es zu voll war. Die nette Führerin hat alles genau erklärt und die Leute gut unterhalten. Wir haben drei Buckelwale und eine kleine Schule Delfine gesehen. Gesprungen ist leider keiner der Wale. Wir fanden es sehr gut, dass das Boot immer an den Wal herangefahren ist und dann den Motor ausgemacht hat. Dann sind wir etwa 5-10 Minuten beim Wal geblieben, bevor wir ihn in Ruhe gelassen haben und einen neuen Wal gesucht haben. Dadurch hatte ich nicht das Gefühl, dass die Tiere bei der Futtersuche gestört werden oder sich bedrängt fühlen. Uns hat die Tour sehr gut gefallen, ein paar Mal ist einer der Wale nur ein paar Meter neben dem Boot aufgetaucht und man konnte ihn wunderbar sehen. Auf dem Weg zurück in den Hafen gab es dann noch Zimtkekse und warmen Kakao.


    Nach der Tour war es inzwischen schon recht spät und wir entsprechend müde. Wir haben uns dann für den Campingplatz Heiðarbær entschieden. Dies haben wir später etwas bereut, denn von allen Campingplätzen, auf denen wir in Island übernachtet haben, hat uns dieser am wenigsten gefallen. Es gibt hier praktisch an jeder Ecke Verbotsschilder, was man alles nicht darf und wie man sich zu verhalten hat. Für uns war es hier deutlich zu überreguliert und wir haben uns nicht sehr wohl gefühlt. Es gibt eine Rezeption, wo wir für die Nacht bezahlt haben. Außerdem wollten wir Wäsche waschen, wofür wir ebenfalls an der Rezeption bezahlt haben. Man bekommt dann ein Zeitfenster zum Wäschewaschen zugewiesen. Unseres war am nächsten Morgen um sieben Uhr. Duschen konnten wir leider auch nicht mehr, da diese nur bis 22:00 Uhr geöffnet waren. Wir haben dann unser Zelt auf der Zeltwiese aufgebaut. Der Blick von hier ist in Ordnung aber nicht sehr spektakulär. Danach haben wir in einer der beiden nicht sehr sauberen Gemeinschaftsküchen unser Abendessen gekocht und sind anschließend ins Bett gegangen.

    Tag 9 – Dienstag, der 09. Juli 2019


    Heute Morgen waren wir sehr früh wach, damit wir uns schnell fertig machen konnten, bevor der Ansturm auf die zwei Duschen losgeht. Danach haben wir gefrühstückt, unser Zelt abgebaut und sind dann noch einmal zu den Puffins bei Borgarfjarðarhöfn gefahren. Gestern Abend war es hier recht voll, heute Morgen waren wir praktisch alleine an der Treppe. Dafür waren auch nicht mehr ganz so viele Puffins hier, die meisten waren schon raus aufs Meer geflogen. Trotzdem waren noch einige Tiere hier, die wir gut beobachten und von denen wir tolle Fotos machen konnten, und wir waren dann auch noch fast eine Stunde an der Treppe, bevor wir weiter gefahren sind.


    Auf der Passstraße zurück zur Ringstraße haben wir dann noch einmal an dem tollen Aussichtspunkt vom Vortag gehalten und ein bisschen in den Fjord geschaut. Heute Morgen haben wir aber keine Wale gesehen. Und dann sind wir auf der Ringstraße etwas mehr als eine Stunde gefahren, bis die Straße 864 Richtung Dettifoss abzweigt. Die Fahrt auf diesem Stück der Ringstraße ist sehr abwechslungsreich, man sieht grüne Berge, dann wechselt sich die Landschaft ab mit kargen Stein- und Lavawüsten und roten Berge. Unterwegs haben wir noch an mehreren Stellen mit toller Aussicht angehalten. Einmal haben wir rechts in den Bergen neben der Ringstraße einen schönen Wasserfall gesehen und dann an dem dazugehörigen Parkplatz angehalten. Vom Parkplatz aus läuft man nur etwa fünf Minuten einen geschotterten Weg entlang, bis man an einem Aussichtspunkt steht und den Wasserfall toll im Blick hat. Danach haben wir noch an einem Aussichtspunkt gehalten, von dem aus man rote und schneebedeckte Berge sieht.


    Die Schotterstraße 864 zum Dettifoss ist auch mit einem Kleinwagen gut zu fahren, man braucht ab dem Abzweig von der Ringstraße bis zum Parkplatz etwa eine Dreiviertelstunde. Hier ist es sehr voll und man läuft etwa zehn Minuten über einen steinigen Weg, bis man an einem Aussichtspukt mit schönem Ausblick auf den Dettifoss angekommen ist. Danach kann man noch weiter nach vorne laufen, die Steine reichen hier praktisch bis an den Wasserfall heran. Dies animiert leider viele dazu, unvorsichtig zu sein und sehr nahe an die Kante heran zu gehen. Wir haben lieber etwas Abstand gehalten, auch von ein paar Metern weiter weg bekommt man schöne Bilder.


    Uns war es hier schon nach ein paar Minuten zu voll und so sind wir auf dem ausgeschilderten Wanderweg zum benachbarten Wasserfall Selfoss gelaufen. Der Weg hierhin geht über große und kleine Steine und ist nicht sehr breit. Man erreicht in etwa zwanzig Minuten den Selfoss. Dieser besteht eigentlich aus mehreren Wasserfällen und bietet einen wunderschönen Anblick. Da es hier deutlich ruhiger zuging, konnte man auch besser schauen und Fotos machen. Uns hat es hier eigentlich sogar besser gefallen als am Dettifoss und wir haben uns dann auf einen großen Stein gesetzt und dem Wasserfall eine Weile einfach nur zugeschaut, bevor wir wieder zurück zum Auto gelaufen sind. Insgesamt waren wir am Dettifoss und am Selfoss etwa zwei Stunden.


    Weiter auf der Straße 864 kommt bereits kurz hinter dem Parkplatz Dettifoss ein Abzweig zum Hafragilsfoss. Diesen haben wir genommen und haben dann vor dem Hügel auf einem Parkplatz geparkt. Hinter dem Hügel ist es steil und voller Schlaglöcher, da muss man sich mit einem normalen Auto nicht durchquälen. Vom Parkplatz vor dem Hügel führt ein Weg zu einem Aussichtspunkt mit tollem Blick auf den Wasserfall und von hierhin weiter bis zu einem kleinen Hügel mit einer noch besseren Aussicht. Der Wasserfall ist wunderschön und man kann weit in die Schlucht hinein blicken. Dazu ist es sehr ruhig, weil hier nur wenige Leute anhalten. Wir waren etwa eine halbe Stunde hier und sind durch das Gebiet gelaufen, bevor wir weiter gefahren sind.


    Unser nächstes Ziel war die hufeisenförmige Schlucht Ásbyrgi, hier haben wir erst vorne beim Visitor Center angehalten und die Campingplatzgebühr für die Nacht bezahlt, danach sind wir weiter zum Campingplatz gefahren, haben uns einen schönen Platz am Rand mit Blick auf die Schlucht gesucht und hier unser Zelt aufgebaut. Danach haben wir dann eine schöne einfache Wanderung auf den Berg Esjan gemacht. Diese startet direkt am Campingplatz, praktisch neben unserem Zelt, und geht dann eine kurze Zeit an der Wand der Schlucht entlang, bevor man an einer Stelle hoch auf die Anhöhe kommt. Oben angekommen geht es dann immer geradeaus, bis man schließlich den Rand der Anhöhe erreicht hat. Von hier hat man einen tollen Ausblick auf die Schlucht und erkennt die Hufeisenform auch richtig gut. Wir haben hier dann eine Weile auf den Steinen gesessen und in die Schlucht geschaut und sind nach anschließend wieder den Weg zurück zum Campingplatz gelaufen. Die ganze Wanderung dauert etwa anderthalb Stunden und uns hat sie sehr gut gefallen. Wir waren auf dieser Wanderung ganz alleine und wir können sie auf jeden Fall empfehlen. Sie ist nicht sehr anstrengend und am Ende wird man mit dem tollen Ausblick belohnt.


    Zurück am Campingplatz sind wir dann mit dem Auto die Straße, die durch die Schlucht verläuft, bis zum Parkplatz am Ende der Schlucht entlanggefahren und haben von hier einen schönen Spaziergang durch das kleine Waldgebiet unternommen. Wir sind dem breiten Weg bis zu einem kleinen Ententeich gefolgt, wo wir eine Weile gesessen haben und sind anschließend rechts weitergelaufen. Am Rand der Schlucht sind wir eine steile Treppe nach oben gestiegen und hier vorsichtig weiter geklettert. Hier hat man einen tollen Blick auf die Schlucht und erkennt die ganze Hufeisenform mit dem Berg Esjan als Hufstrahl sehr gut. Auf dem Weg zum Parkplatz zurück sind wir dann noch auf einen kleinen Lehrpfad zu einheimischen Pflanzen gestoßen, den wir natürlich auch noch entlanggelaufen sind. Insgesamt waren wir etwa eine Dreiviertelstunde in dem Waldgebiet, bevor wir wieder zurück zum Campingplatz gefahren sind, Abendessen gekocht haben und dann ins Bett gegangen sind. Der Campingplatz ist sehr schön, zwar recht voll, aber sehr weitläufig. Es gibt ein sauberes Servicehaus mit kostenpflichtigen Duschen, aber leider keine Küche. Da das Wetter jedoch schön sonnig war, konnten wir ohne Probleme draußen mit Blick auf die Schlucht unser Abendessen kochen.

    Danach sind wir dann nach Borgarfjörður eystri gefahren. Die Fahrt hierhin geht über eine Schotterstraße mit Blick auf das Meer und die bunten Berge und alleine die Aussicht ist wunderschön und lohnt die Fahrt. Wir haben unterwegs etwa auf halber Strecke noch an einem tollen Aussichtspunkt gehalten und kurz ein paar Wale im Fjord gesehen, dann sind wir weiter bis nach Borgarfjarðarhöfn, wo man die Puffins sehen kann. Es führt eine Holztreppe über den Felsen, für die Instandhaltung der Treppe sollte man ein paar Kronen in die Spendenbox schmeißen. Es gibt auch ein kostenpflichtiges Beobachtungshäuschen aber das braucht man bei schönem Wetter gar nicht. Wir waren am Abend hier und der ganze Berg war voller Puffins. Die Bruthöhlen der Puffins liegen teilweise direkt neben der Treppe und man kann die putzigen Tiere wunderbar beobachten. Die Tiere kennen die Menschen auch und sind sehr neugierig. Wir sind dann auf der Treppe hin und her gelaufen und haben hier und dort geschaut und viele tolle Fotos der Puffins gemacht. Nach etwa einer Stunde sind wir dann zum Campingplatz gefahren, haben unser Zelt aufgebaut und Abendessen gemacht. Alt später die Rezeption besetzt war, haben wir noch die Übernachtungsgebühr bezahlt. Der Campingplatz ist ganz in Ordnung, man hat einen tollen Ausblick auf die Berge und den Elfenberg Álfaborg, es gibt eine kleine Küche mit zwei Picknicktischen. Leider gibt es nur zwei Duschen und die WCs sind nicht sehr sauber.


    Zum Abschluss des Tages sind wir noch eine Runde durch das Dorf gelaufen. Vom Campingplatz aus sind wir erst an der Kirche vorbeigelaufen und dann zum Grassodenhaus Lindarbakki und danach noch auf den Álfaborg geklettert, von dem aus man eine tolle Sicht auf die umliegenden Berge und das Meer hat. Da dieser Berg von Elfen bewohnt ist, bitte unbedingt auf den Wegen bleiben, keine Steine verschieben oder mitnehmen und sich, wie sonst auch überall, respektvoll verhalten. Man möchte ja schließlich nicht den Unmut der Elfen auf sich ziehen.

    Tag 8 – Montag, der 08. Juli 2019


    Wir haben heute Nacht sehr gut und ruhig geschlafen und wurden heute Morgen von den Vögeln geweckt. Nachdem wir gestern schon dachten, dass der Campingplatz einfach perfekt ist, hat die Gastgeberin Elsa heute Morgen noch einen draufgesetzt und uns und den wenigen Übernachtungsgästen der Gästezimmer ein komplettes Frühstück in der Küche bereitgestellt. Es gab Kaffee und Tee, Saft, selbstgebackenes Früchtebrot, verschiedene Marmeladen, Butter und Käse. Nach dem Frühstück haben wir uns von den Gastgebern verabschiedet und uns für das tolle Frühstück und die wunderbare Übernachtung bedankt und noch eine Weile mit den beiden geredet. Elsa hat uns dann noch den Tipp gegeben, unbedingt zu den Puffins nach Borgarfjörður eystri zu fahren, was wir später auch machen sollten.


    Unser erstes Ziel war dann erstmal der Hengifoss. Die Fahrt an der Ostseite des Sees geht durch ein großes Waldgebiet, hier soll man auch sehr gut spazieren gehen können. Es gibt auch einen Parkplatz mit einer sehr guten Sicht über den See und das Umland, leider haben wir diesen zu spät gesehen und waren dann schon vorbeigefahren.

    Vom Parkplatz des Wasserfalls aus geht es dann etwa eine Dreiviertelstunde auf einem breiten Weg bergauf. Etwa auf halber Höhe kommt man an dem ebenfalls sehr schönen Litlanesfoss vorbei. Auf dem Weg gibt es immer wieder Bänke zum Ausruhen und die Aussicht auf die umliegenden Berge und den See ist einfach phantastisch. Leider konnten wir nur bis zu einem Aussichtspunkt auf den Hengifoss laufen, dahinter war der Weg aus Naturschutzgründen gesperrt und so sind wir umgedreht und zurück zum Parkplatz gelaufen. Der Ausflug hierhin hat etwa anderthalb Stunden gedauert und da es noch recht früh war, war es auch noch nicht sehr voll.


    Danach sind wir nach Egilsstaðir gefahren, um einkaufen zu gehen, und dann direkt weiter in Richtung Seyðisfjörður. Kurz hinter der Abzweigung nach Seyðisfjörður haben wir beim Wasserfall Fardagafoss gehalten. Hier parkt man an einem kleinen Parkplatz neben der Straße und läuft dann etwa zwanzig Minuten bergauf, bis man den Wasserfall erreicht hat. Bis kurz vor dem Wasserfall ist der Weg gut zu laufen, das letzte Stück ist dann aber sehr steil und schlammig. Es sichern zwar Ketten den Auf- und Abstieg, hier sollte man trotzdem besonders vorsichtig sein. Und dann steht man in der Gischt des hübschen Wasserfalls und kann ganz in Ruhe staunen, denn bis ganz nach vorne geht fast niemand und so waren wir hier alleine. Danach sind wir zum Parkplatz zurückgelaufen und weiter in Richtung Seyðisfjörður gefahren. Der kurze Abstecher zum Fardagafoss dauert nur etwa eine Dreiviertelstunde und hat uns sehr gut gefallen.


    Kurz vor Seyðisfjörður soll noch der Gufufoss einen Stopp wert sein. Leider war hier sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg der kleine Parkplatz voll, sodass wir nicht anhalten konnten. In Seyðisfjörður angekommen haben wir am Supermarkt geparkt und uns einen kleinen Mittagsimbiss gekauft. Leider lag ein großes Kreuzfahrtschiff im Hafen vor Anker und die Stadt war mit den Kreuzfahrttouristen überschwemmt. Wir sind dann mit Skyr und Sandwiches zur blauen Kirche der Stadt gelaufen und haben hier an einer Picknickbank erstmal eine Mittagspause gemacht. Danach haben wir uns die kleine Kirche angesehen und sind durch die vielen Galerien der Stadt gebummelt.

    Wir haben beide einen Islandpulli gekauft. Mein Pulli ist weiß mit lila Muster, für diesen mädchenhaften Pulli habe ich in den darauffolgenden Wochen sowohl von Isländern als auch von Touristen ganz viele Komplimente bekommen. Lennys Pulli ist schwarz und braun und hat eine Kapuze und einen Reißverschluss. Wir sind sehr glücklich mit unseren Pullis und werden diese in den kommenden Wochen auch noch oft tragen. Sie sind wirklich praktisch, schön warm, ein bisschen winddicht und halten auch den gelegentlichen Nieselregen super ab. Wir waren auch sehr glücklich, dass wir so tolle Pullis in den kleinen Galerien gefunden haben, einmal von der Besitzerin selbst gestrickt und in der anderen Galerie von der Mutter der Besitzerin. Das macht das Souvenir sehr besonders, wenn es nicht aus der Massenproduktion kommt, sondern individuell und handgemacht ist.

    Zum Schluss haben wir uns noch auf die Regenbogensteine vor der Kirche gesetzt und eine Weile gewartet, bis wir ein Foto machen konnten, durch das keine Leute durchgelaufen sind. Das war eine Geduldsprobe, aber die schönen Bilder am Ende haben die Warterei wett gemacht.

    Wahrscheinlich ist die Mentalität, "wenn ich schon einmal in Island bin (wahrscheinlich auch nur für ein paar Tage) will ich mein geplantes Programm auch durchziehen". Da setzt der Verstand dann aus.

    Hat der Campingplatz in Mjóanes nur eine zeltetest oder ist er auch für Wohnmobile geeignet? Also gibt es auch Strom Anschluss und wenn möglich einen befestigten Boden. Wir stehen nicht so gerne auf Gras, da wir dann ev. beim rausfahren Spuren hinterlassen.

    Hi, der Platz hat auch Stromanschlüsse, allerdings tatsächlich nur Wiese. Der obere Teil ist etwas befestigter, da habe ich aber nicht drauf geachtet, ob hier auch Stromanschlüsse sind.