Tag 7 – Sonntag, der 07. Juli 2019
Heute Morgen waren wir sehr früh wach, denn wir wollten unbedingt duschen, bevor der Andrang zu groß wurde. Danach haben wir abgebaut und sind losgefahren. Eigentlich wollten wir dann zum Hoffellsjökull fahren. Leider waren jedoch die letzten vier Kilometer der Anfahrtsstraße nur für Geländewagen zugelassen, wir hätten höchstens bei den Hot Tubs parken und den Rest zu Fuß gehen können. Da wir aber noch nicht gefrühstückt hatten, haben wir uns gegen die Wanderung zur Gletscherzunge entschieden und sind stattdessen in Richtung Stokksnes gefahren. Auf dem Weg haben wir einen tollen Rastplatz mit Picknickbank und Aussicht auf die Gletscherlandschaft gefunden und haben hier erstmal ausgiebig gefrühstückt.
Bei Stokksnes angekommen haben wir im Viking Café 900 Kronen Eintritt pro Person bezahlt und erhielten dafür eine Karte, welche die Schranke rechts neben dem Café zum Durchfahren öffnet. Zuerst sind wir aber zu dem nachgebauten Wikingerdorf gelaufen. Der Weg hierhin beginnt links neben dem Café. Die Filmkulisse für einen Film, der nie gedreht worden ist, erreicht man nach etwa 10 Minuten sehr gemütlichen Laufens. Es war noch sehr früh und außer uns noch keiner da und so konnten wir uns in dem Wikingerdorf in Ruhe umschauen und herumklettern, bevor nach einiger Zeit eine Reisegruppe die Gegend überrollt hat und wir wieder zurück zum Café gelaufen sind. Wir sind dann durch die Schranke gefahren und den Weg danach bis zum Ende der Straße bis an die Küste durchgefahren. Hier soll man auch auf Seehunde stoßen können, wir haben aber keine gesehen. Stattdessen sind wir in der Nähe des Parkplatzes ein wenig an der Küste entlanggelaufen und anschließend auf einem kleinen Trampelpfad noch weitergelaufen. Hier haben wir sehr viele Vögel gesehen, unter anderem Austernfischer und Bekassinen. Da die meisten Besucher nur kurz am Parkplatz halten und ein paar Fotos machen, hatten wir den Weg ganz für uns alleine und konnten in Ruhe die Vögel beobachten. Nach etwa einer Dreiviertelstunde sind wir dann wieder zurückgefahren. Etwa auf halbem Weg zurück zur Schranke gibt es noch einen weiteren Parkplatz. Von hier aus sind wir dann durch die schwarzen Dünen bis zum Strand gelaufen. Hier hat man einen tollen Blick auf den Berg Eystrahorn. Wir sind dann etwa eine Stunde am Strand spazieren gegangen und haben wunderbare Bilder von dem Berg mit dem flachen Wasser am Strand und von den Dünen gemacht. Außer uns war nur eine Familie noch mit am Strand und wir konnten die Ruhe und den schönen Anblick genießen. Hier hat es uns sehr gut gefallen und alleine der tolle Strandspaziergang war das Eintrittsgeld auf jeden Fall wert.
Wir sind dann weitergefahren und haben kurz im Örtchen Djúpivogur gehalten, wo wir eingekauft, den Wagen gewaschen und uns die Vogelei-Skulpturen am Hafen angesehen haben. Leider sind die Namen der Vögel nur auf Isländisch, ein Bild des jeweiligen Federtieres wäre für die Identifizierung hilfreich gewesen. Danach haben wir bei der eigenwilligen Galerie Freevilli gehalten. Hier hat ein lokaler Künstler alle möglichen Tierknochen, Steine und sonstige Besonderheiten gesammelt und sie an seinem und um sein Haus herum kunstvoll drapiert. Es wird kein Eintritt erhoben, man kann einfach an einem kleinen Parkplatz neben dem Haus parken und sich umsehen.
Unser nächster Stopp war danach das Tal der Wasserfälle Fossardalur. Hier haben wir am Campingplatz geparkt und sind anschließend immer dem steinigen Weg gefolgt. Hier ist außer uns niemand sonst gelaufen und so sind wir etwa eine Stunde den Weg entlanggelaufen, der leicht bergauf geht. Mit Blick auf einen schönen Wasserfall in einem Tal haben wir eine Pause gemacht und da es langsam anfing zu regnen, sind wir anschließend den Weg wieder zurück zum Auto gelaufen. Die Wanderung war sehr schön, man hat seine Ruhe und viele schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge. An der Straße zurück Richtung Ringstraße haben wir dann noch kurz beim Wasserfall Nykurhylsfoss gehalten. Von Fossardalur kommend gibt es einen Parkplatz auf der linken Straßenseite mit einer tollen Aussicht auf die Gegend. Um zum Wasserfall zu kommen, überquert man dann die Straße und erreicht eine Aussichtsplattform auf den schönen Wasserfall.
Danach sind wir auf der Ringstraße Richtung Egilsstaðir um die Fjorde gefahren. Die Fahrt ist sehr schön, auf der linken Seite hat man die ganze Zeit die Berge und auf der rechten Seite das Meer im Blick. Wir haben dann nach Lust und Laune an dem ein oder anderen Parkplatz mit toller Aussicht gehalten, die Aussicht genossen und ein paar Fotos geschossen. Uns hat die Fahrt um die Fjorde sehr gut gefallen, auch wenn diese etwas länger dauert. Es hat zwischendurch immer etwas genieselt, dadurch hingen die Bergspitzen im Nebel und haben eine tolle Atmosphäre geschaffen.
Wir sind dann bis zum Campingplatz Mjóanes gefahren. Dieser wird im Internet nicht direkt beworben, es gibt aber eine Campingwiese. Der nette Besitzer kam auch direkt raus, hat uns sehr herzlich begrüßt und uns das Gelände und die Serviceeinrichtungen gezeigt. So einen guten Begrüßungsservice hatten wir noch auf keinem Campingplatz!
Wir haben dann bezahlt und anschließend unser Zelt mit Blick auf den See Lögurinn aufgebaut. Wir waren an diesem Tag die einzigen Camper auf dem Platz, was auch einmalig war. Kurzum: Mjóanes war der beste Campingplatz, auf dem wir in Island übernachtet haben. Das Servicehaus ist unglaublich gut ausgestattet, es gibt nicht nur eine voll ausgestattete gemütliche Küche mit Grundnahrungsmitteln, an denen man sich bedienen darf, sondern auch ein Wohnzimmer mit Billardtisch, Musik und allem, was das Herz begehrt. Das Waschhaus war super sauber und modern ausgestattet. Wir haben uns hier richtig wohl gefühlt und die netten Besitzer Elsa und Magnus mit ihrem Golden Retriever Gulli haben den Aufenthalt einfach perfekt gemacht, obwohl wir hier „nur“ gecampt haben.