Beiträge von Silke

    Mittwoch, 23. August 2023


    Nach dem Frühstück setze ich meinen Weg nordwärts fort. Wieder ein sonnig-sommerlicher Tag.

    Zunächst steuere ich den Selvallafoss an. Noch ein "hintergehbarer" Wasserfall, den ich bisher noch nicht kannte. Danke für den Hinweis, Marco!


    Schöne Lichtstimmung und Landschaft unterwegs.









    Beim Wasserfall angekommen, ist auf dem Parkplatz einiges los. PWKs stehen schon da und kurz nach mir kommt noch ein Reisebus. Die Gruppe strömt nach links.


    Ich gehe erstmal rechtsrum und genieße die Landschaft und die Ausblicke. Hier bin ich ziemlich für mich. Dem Wasserfall nähere ich mich von unten.

    Nun ist es nicht mehr weit bis zur Unterkunft. Nach dem Einchecken , richte ich mich erstmal ein und ziehe dann Richtung Küche zum Essenkochen. Ich kann sogar noch draußen in der Sonne essen. Nach dem Essen streife ich noch ein bisschen übers Gelände und lasse den Tag schließlich im heißen Topf ausklingen.















    Obwohl die Schotterstraße gut zu fahren ist, finde ich das anstrengend und bin froh, als ich sie hinter mir habe.

    Ein Parkplatz kommt mir gelegen. Was gibt's da?

    Aha, einen heißen Topf, der in der Zeit der Christianisierung als Taufstelle genutzt wurde. Die Taufe im warmen Wasser ist ja auch angenehmer als im kalten ... :P Der Beschreibung entnehme ich, dass sie geschützt ist und man nicht darin baden darf.

    Ich gehe ein Stück, um sie mir anzugucken. Da treffe ich einen Isländer, der mich fragt, ob ich in den heißen Topf will. Als ich darauf hinweise, dass das laut der Erklärung auf der Tafel am Eingang verboten ist, meint er nur: hier baden alle... Aha.

    Er selbst steigt rein und später kommt noch eine 5köpfige Familie mit Badeklamotten, die zielstrebig auf den Topf zugeht.





    Beim Parkplatz steht eine Schubkarre mit selbstgemachter Rhabarbermarmelade. Geld soll man in ein Kästchen stecken. Sieht ja verlockend aus. Ich überlege kurz, lasse es dann aber doch. Soviel Marmelade esse ich nicht und die Gläser sind ziemlich groß.


    Auf der anderen Straßenseite gehe ich runter zum Bach und fülle meinen Becher mit frischen Wasser. Ah, wie gut! Ein paar Heidelbeeren finde ich auch noch, die ich in den Mund stecke, bevor ich weiterfahre.




    Über den Uxahryggjavegur fahre ich weiter. Die Strecke bin ich letztes Jahr schon gefahren. Landschaftlich sehr schön. Gibt mir schon ein bisschen Hochlandgefühl, ist aber zum Glück zu ca. 2/3 asphaltiert. Nur in der Mitte ist ein ca. 25 km langes Stück Schotterstraße.

    Dieses Jahr habe ich mehr Glück mit dem Wetter. Es bleibt weiter freundlich, heiter-sonnig. Da lässt sich die vorbeiziehende Landschaft mehr genießen als in Wolken und Regen...













    Als ich an einigen Fichten vorbeikomme, höre ich einen Vogel eifrig singen. Was könnte das wohl für einer sein?

    Komm, Piepmatz, zeig Dich doch mal! Den Gefallen tut er mir nicht, sondern zwitschert einfach weiter in seinem Versteck.

    Dann frage ich mal meine App, ob die eine Idee hat, wer da so eifrig singen könnte. Sie schlägt "Wintergoldhähnchen" vor. Die kleinen Vöglein habe ich noch nie gesehen. Kommen die überhaupt in Island vor? dict.cc verrät mir, dass er auf Isländisch "glókollur" heißt. Aha. Aber ein isländischer Name ist noch kein Beweis, dass der Vogel auch auf Island vorkommt.

    Ich lausche weiter und gucke. Plötzlich sehe ich doch eine Bewegung. Ein Vöglein flattert auf einen anderen Zweig. Zu schnell, um etwas zu erkenne. Auf gut Glück halte ich die Kamera in die Richtung, wo die Bewegung war und knipse los. Die Serienbild-Funktion ist Gold wert. Es sind ein paar Glückstreffer dabei, die mir die Gewissheit bringen. Es ist tatsächlich ein glókollur, ein Wintergoldhähnchen.




    Dienstag, 22. August 2023


    Wie doch die Zeit vergeht 8| ... meine 2. Woche in Island beginnt schon.


    Ich setze meine Fahrt westwärts fort, ohne große Pläne. Mal gucken, was sich unterwegs so ergibt - þetta kemur bara í ljós.

    Auf Wapp finde ich eine kleine Wanderung bei Selfoss, die quasi auf dem Weg liegt. Den Ausgangspunkt steure ich an. Und genieße die Runde. Das Wetter ist freundlich und mild. Außer mir ist kaum jemand unterwegs. Vereinzelt Isländer*innen, die z.T. ihren Hund ausführen.













    Irgendwann trenne ich mich doch von dem Schauspiel und gehe zurück zum Auto. Der Nachmittag ist vorangeschritten und ich muss noch einkaufen.

    Unterwegs halte ich noch auf dem Parkplatz bei Þorvaldseyri an. Dort ist ein Informationszentrum zum Ausbruch des Eyjafjallajökull. Der Hof zu seinen Füßen wurde damals dick mit Asche bedeckt. Das Zentrum gucke ich mir allerdings nicht an, sondern laufe einfach den Weg ein Stück entlang, vorbei an Gerstefeldern.

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    46562146sr.jpg So sieht ja alles sehr idyllisch und friedlich aus ...

    Und am Horizont grüßen die Vestamannaeyjar.


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    Nach diesem Abstecher, oder eher Stopp am Wegrand, fahre ich zunächst in Hvolsvöllur einkaufen und dann zum Hostel.


    Die Küche ist sehr klein und sehr mäßig ausgestattet. Aber irgendwann komme ich auch an das nötige Kochgeschirr und eine Platz auf dem Herd um mir mein essen zu kochen.

    Den Tag lasse ich dann im heißen Topf ausklingen und komme da noch mit einem italienischen und einem spanischen Pärchen ins Gespräch.

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    Góða nótt!

    Ach ja, ich brauche ja noch ein Quartier für heute Abend... In Hvolsvöllur finde ich einen Platz im Hostel und buche ihn, bevor ich mich auf den Weg mache. An der Ringstraße angekommen, biege ich erstmal in die andere Richtung ab. Den Kvernufoss möchte ich mal sehen. Den kenne ich bisher noch nicht.


    Der Parkplatz ist riesig, aber es ist nicht besonders viel los. Am Anfang des Spazierweges zum Wasserfall steht, dass der Parkplatz kostenpflichtig ist und die Gebühr über die Parka-App zu zahlen ist.

    Seltsamer Platz für das Hinweisschild, das man erst sieht, wenn man das Auto schon längst verlassen hat und am loslaufen ist ... Aber gut.

    Ach so, die App habe ich auch noch nicht auf dem Handy. Dann will ich sie mal fix runterladen und bezahlen. Sch...Technik.... :evil: Zwar zeigt es mir guten Empfang mit 4G an, aber ich brauche etliche Anläufe mit Neustarts, dann endlich ist die App installiert. Jetzt noch registrieren, alle nötigen Daten eingeben und dann -nach bestimmt 20 min Gezackere - kann ich mich endlich meinem eigentlichen Ziel widmen.

    Pustekuchen. Jetzt will die App meine Kreditkartendaten nicht annehmen :cursing:

    Und nun? Das Auto stehenlassen und einfach loswandern traue ich mich nicht.

    Zum Glück ist ein Hotelparkplatz in der Nähe. der kostet nichts. Dann parke ich das Auto eben um und laufe ein paar hundert Meter weiter. Macht auch nix.







    Der Wasserfall begrüßt mich mit einem Regenbogen.
















    Eigentlich ist der Kvernufoss ja ein eher kleiner Wasserfall, weder besonders hoch noch breit und mächtig.

    Trotzdem kann ich dem Wasser ewig zugucken. Und natürlich auch nicht den Finger vom Auslöser der Kamera lassen ... 8) Die Kraft, mit der es in die Tiefe rauscht, die zarten Schleier des Gischt vor neben und hinter dem Wasserfall.

    Montag, 21. August 2023


    Heute verlasse ich die Insel , also Heimaey, und setze meine Reise auf der "großen Insel", also Island fort. Vor dem Frühstück mache ich einen kleinen Morgenspaziergang, schlendere zum Hafen runter und kaufe mir ein Ticket für die Mittagsfähre. Das Wetter ist fantastisch, sonnig, still und warm.





    Und wie geht's jetzt weiter? Der Blick zeigt mir, dass auch in den nächsten Tagen im Westen und den Westfjorden sommerliches Wetter zu erwarten ist. Dann taste ich mich doch mal in die Richtung vor...


    Auch Heimaey ist inzwischen Ziel von Kreuzfahrtschiffen


    Frühstücken, die letzten Sachen ins Auto packen, Abschiednehmen. Takk fyrir síðast!

    Dann wird es allmählich Zeit, zum Hafen zu fahren.



    Herjólfur fährt elektrisch. Die "E-Zapfsäule" für Schiffe...





    Und dann kommen wir an eine Stelle, an der wir Basstölpel bei der Jagd beobachten können. Diese Vögel habe ich zwar auf der Melrakkaslétta schon in ihre Brutkolonie beobachtet, aber noch nie auf der Jagd.

    Ein tolles Schauspiel, wie sie über das Wasser kreisen und sich dann ganz plötzlich in kerzengerade in die Tiefe stürzen, wenn sie einen Beutefisch entdeckt haben.

    Um diese relativ späte Jahreszeit habe ich nicht mehr mit nennenswerten Vogelsichtungen gerechnet. Darum habe ich drauf verzichtet, das große, schwere Teleobjektiv überhaupt mit nach Island zu nehmen. Ein Fehler, wie sich jetzt zeigt...

    Dann muss es halt so gehen. Das Ergebnis ist nicht so berauschend, aber dokumentiert die Beobachtungen doch halbwegs.










    Der Nachmittag und Abend ist so schön, dass wir noch den Garten genießen. Mit Feuerchen und Wunderkerzen. Man muss die Feste eben feiern, wie sie fallen. Nach dem Geburtstag auch noch ein 40. Jubiläum - und überhaupt das Leben, das Zusammensein, Island, ... Was geht es uns doch so gut!





    Zur Feier des Tages gibt es zauberhaftes Abendlicht und rote Wölkchen.






    Und dann der krönende Abschluss: das erste Nordlicht des Saison. Schwach und nicht sehr lange, aber doch da. Gut sichtbar auch trotz der Lichter der Stadt.