Tag 19 Jökulsarlon
Am heutigen Tage stand der Ausflug zur Gletscherlagune von Jökulsarlon an, einem weiteren Highlight für
alle Islandreisenden. Hier erstreckte sich eine der Gletscherzungen des Vatnajökull, die Breiðjamerkurjökull, ehemals bis in den Nordatlantik. Die Gletscherzunge reichte bis ins Meer, die kalbenden Eisberge ergossen sich direkt ins Meer. Seit dem klimatechnisch bedingtem kontinuierlichen Rückgang des Gletschers seit ca. 80 Jahren verlagerte sich die Abbreuchante mehr und mehr ins Inland, vor der Kante hat sich mittlerweile eine Lagune gebildet, gespeist vom geschmolzenem Süßwasser des vormals ewig gebundenen Eises, aber angereichert mit Salzwasser durch eine Kanalverbindung gen Süden mit dem Atlantik. Die Lagune friert somit nicht zu, die gekalbten Eisberge wandern vom Gletscherabbruch durch die Lagune, laufen auf Grund und wandern immer nur weiter, wenn sie temperaturbedingt so abgeschmolzen sind, dass sie keine Grundberührung mehr haben. Aus der Schule wissen wir, das nur ein Siebtel eines Eisberges an der Oberfläche sichtbar ist, hier bedeutet das, unvorstellbare Dimensionen zu erahnen, die nicht sichtbar sind! Meanwhile hat sich der Gletscherabbruch in den letzten Jahren ca. 700 vom Strand ins Inland zurück verlagert, die damals nicht existente Lagune hat mittlerweile eine Ausdehnung von 18 km2. Hier gibt es unzählige Motive zu bewundern, anbei eine kleine Auswahl:
Nach ein paar halben Stunden, die wir um den See wanderten, beschlossen wir spontan, uns noch eine Fahrt über die Lagune mit einem Amphibienfahrzeug zu gönnen. Standen die Teile doch am Ufer herum und waren uns wenig bekannt von so unbekannten Filmen wie z.B. Tomb Raider. Wir enterten das archäologisch wertvolle Gefährt und genossen jede Minute an Bord. Unser Tourguide stellte sich kurz und knapp als Spanier vor und verkündete die einzige Regel für diesen Tag, die es zu befolgen gab: „ No Swimming!“ Besserwisserisch versuchte ich, dem vermeintlich interessierten überwiegend männlichen Teil der an Bord befindlichen Touristen zu vermitteln, dass wir uns an Bord eines über 80 Jahre alten Vehikels befanden, das seinen Weg nach Europa über die Landung in der Normandie gefunden hatte, aber mein Versuch scheiterte mit der Antwort, dass dieses Teil doch völlig modern sei, habe es doch GPS und Sonar! Wieder etwas gelernt! Wir verlebten eine spektakuläre Umfahrt über die Lagune, bei der ich auch den gut getarnten Robert G. kennen lernen durfte!
Wir näherten uns den riesigen Eisbergen auf allernächste Nähe und konnten das Farbspiel von Blau, Weiß und Schwarz genießen.
Nach der Tour begaben wir uns zum Strand, hier ist der Kontrast zwischen dem schwarzen Sand und gestrandeten Resten der Eisberge sehr ausgeprägt.
Nach einem kleinen Imbiss begann dann mit einsetzender Flut das Schauspiel der wandernden Eisberge. Durch den erhöhten Wasserstand vom Grund gelöst, segelten die kleineren Eisberge durch den Kanal auf das Meer hinaus, ein majestätisches und lautloses Spektakel, faszinierend und beeindruckend.
Abends zurück auf unserem Campingplatz buchten wir für den nächsten Tag noch eine Gletscherwanderung, versprach uns der Guide doch einen ausnahmsweise sonnigen Tag. (to be continued...)
Bless,
MaxThomas