Beiträge von Bea

    Wenn man in Island im März bei Minustemperaturen zeltet, muss man wissen ,dass jeden morgen die Wanderstiefel zu einem Eisblock gefroren sind. Ausgesprochen unangenehm da wieder reinzusteigen. Von der Feuchtigkeit innen, die dann beim Laufen entsteht, ganz zu schweigen. Nicht umsonst haben gute Winterwanderstiefel spezielle Innenschuhe (aus Filz oder Synthetik), die man dann nachts mit in den Schlafsack nimmt.

    Mit dem Berger-Gerät hat man auch die nicht zu unterschätzende die Möglichkeit, den Heizlüfter auch im ECO-Modus bei 500 W zu betreiben. Ist ja auch extra für Camper konzipiert. Hat dann nur 2A Stromaufnahme, diese geringe Absicherung ist auf vielen Campingplätzen Standard. Bei mehr Watt fliegt auf vielen Plätzen die Sicherung raus.

    Vorderachse gebrochen, Auto arg zerknautscht, Scheiben kaputt. Dazu mehrere Verletzte. Das passiert leider immer häufiger, da viele Touristen denken, sie könnten sich an die Fahrweise der Einheimischen anpassen.

    Und auch Sahara-Feeling gibt es manchmal auf dem Weg nach Látrabjarg. Je nachdem wie der Wind steht, überdeckt die Sanddüne beim alten Flughafen oft den Weg. ich bin beruflich sehr häufig hier und habe schon die kuriosesten Wetterverhältnisse in den Westfjorden erlebt. Vor allen Dingen in den Übergangszeiten Winter/Sommer und Sommer/Winter. Deswegen nur im Sommer ohne 4x4 empfehlenswert.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Jahreszeit und Wetter entscheidend sind. Man kann nicht von den Sommerbedingungen auf Mai schließen. Die Gravelroads sind noch nicht abgetrocknet, viele weiche Stellen, vor allen Dingen an den Steilstücken, machen das Fahren in dieser Jahreszeit nicht ganz so einfach, wie hier immer wieder beschrieben. Das angehängte Bild ist auch vorgestern auf dem Weg nach Látrabjarg entstanden. Ein Mietwagen 4x4 hat nach einem Steilstück es ein wenig aus der Kurve getragen, das war das Ende der Urlaubsreise. Von den Ärgernissen mit dem Vermieter ganz abgesehen. Außerdem haben viele Fahrer kaum Erfahrung mit den isländischen Verhältnissen, man denke nur an unübersichtliche Kuppen u.ä..

    So sah es gestern noch auf der Hrafnseyrarheidi zwischen dem Dynjandi Waserfall und Thingeyri aus. Total aufgeweichte Gravelroad, teilweise Steinschlag und überall meterhohe Schneeberge. Ohne 4x4 wäre ich da nicht so gern unterwegs gewesen! da ist noch kein Frühling in Sicht.

    Da habe ich genau entgegengesetzte Erfahrungen gemacht. Ich fahre seit über 25 Jahren regelmäßig nach Island. Ob Lada Niva, Nissan Patrol oder neuerdings Nissan XTrail - bei allen Pannen, Reparaturen und Problemen mit den Auto waren die Werkstätten in Egilstadir, Sellfoss, Reykjavik, Isafjördur und Akureyri mehr als hilfsbereit. In Egilstadir ist ein Monteur sogar freiwillig nach seinem Golfturnier zur Werkstatt zurückgekommen, um uns zu helfen. Unser Geländewagenstoßdämpfer war durchgeschlagen. Seiner Pfiffigkeit und seinem Improvisationstalent war zu verdanken, dass wir nach zwei Stunden weiter konnten - ohne Bezahlung. Und so war es bisher eigentlich in jeder Werkstatt. Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit und immer gute Laune.
    Ich könnte mir vorstellen, dass, wie überall in Europa, eine gewisse Wohnmobilverdrossenheit sich auch so langsam in Island breit macht. ?(