Beiträge von thor666

    Klaus


    Okay, Du hast recht, nicht jeder kann/möchte viel Geld für Kameras und Objektive ausgeben. Auf Island könnte man auch mit einer Bridge-Kamera (heißen diese Dinger so?) ziemlich weit kommen, da man hier viele Vögel aus nur wenigen Metern Entfernung fotografieren kann. Voraussetzung für gute Bilder ist jedoch viel Ausdauer und Engagement, was gerne vergessen wird.


    Im Allgemeinen benötigt man jedoch gute (und damit teure) Teleobjektive, wenn man sich wirklich ernsthaft mit der Tierfotografie beschäftigen möchte. Das ist zumindest meine Erfahrung.


    Gruß, Thorsten

    Auf Wunsch hin, möchte ich hier mal 2 Fotos zeigen. Ich habe mal eben auf die Schnelle diese Bilder bearbeitet, die eher schlechte Bildquali bitte ich zu entschuldigen (max. 150kB für ein Foto ist ein Witz...).


    Den Papageitaucher konnte ich vom Boot aus in der Bucht bei Reykjavik ablichten. Das andere Bild zeigt einen planschenden Sterntaucher. Von einer Sterntaucherfamilie konnte ich übrigens Hunderte Bilder machen (und ich weiß überhaupt nicht, wo ich die Zeit hernehmen soll, um diese ganzen Fotos vernünftig zu bearbeiten, denn "nebenbei" arbeiten soll (oder muss) ich ja auch noch).


    Egal - falls Ihr noch weitere Aufnahmen sehen wollt, dann lasst es mich wissen. Vielleicht werde ich auch noch das eine oder andere Bild im Naturfotografenforum.de hochladen, mal abwarten.


    Gruß, Thorsten


    island-forum.com/cms/index.php?attachment/702/


    island-forum.com/cms/index.php?attachment/703/

    Katharina


    Ich weiß ja nicht mit welcher Kamera Du fotografierst. Für die Wildlife-Fotografie benötigst Du eine DSLR mit einem vernünftigen Teleobjektiv (z. B. ein 4/300 und das am besten mit einem Konverter) oder (noch besser für die Reisefotografie) ein gutes Zoom, vielleicht ein 150 - 600mm Objektiv. Ich selbst verwende ein 4.5/500mm Objektiv von Sigma, mit dem ich sehr zufrieden bin, auch wenn es keinen Bildstabilisator besitzt.


    Die Kamera sollte nicht zu langsam sein (mind. 5 Bilder/s) UND einen großen Pufferspeicher haben, um auch mal eine Serie schießen zu können. Ich verwende eine Nikon D610, die nur mittelschnell ist, aber eine recht gute Bildqualität liefert.


    Fotografieren solltest Du unbedingt im RAW-Modus, denn nur RAW-Dateien kann man später am PC vernünftig entwickeln (ja, die Bildbearbeitung ist auch enorm wichtig). Ich verwende Adobe Photoshop, um das Beste aus meinen Bildern herauszuholen.


    Soviel zur Technik. Mindestens ebenso wichtig ist bei der Tierfotografie Geduld und Ausdauer. Fritz Pölking hat es mal so beschrieben: "Es ist wie beim Tennis, derjenige, der am meisten trainiert, wird auch den größten Erfolg haben". Übertragen auf die Fotografie bedeutet das, dass derjenige, der am meisten Zeit in der Natur verbringt, und auch am meisten Bilder macht, der wird die besten Bilder nach Hause bringen.


    Ferner benötigt man (oder Frau) auch Kenntnisse über die Tierwelt. Wer nicht weiß, wo er nach einer bestimmten Tierart zu suchen hat, oder wer keine Bekassine von einer Uferschnepfe unterscheiden kann, der sollte besser erst einmal damit anfangen die Natur in aller Ruhe zu beobachten und sich Kenntnisse anzulesen. Ich selbst habe viele Jahre lang Vögel beobachtet, bevor ich mit der Fotografie angefangen habe. Von den Erfahrungen und dem Wissen von früher profitiere ich jetzt als Fotograf.


    Katharina, ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Wenn Du noch fragen hast, gerne her damit.


    Gruß, Thorsten

    Hallo,


    Ende Juni/Anfang Juli verbrachte ich eine Woche im Südwesten von Island. Ich hatte mir eine Ferienwohnung in Selfoss gemietet, um als Selbstversorger maximale Flexibilität zu haben. Alle attraktiven Locations konnte ich von hier aus in max. 1,5h erreichen, als da wären Pingvellir, Gullfoss, den Geysir, die Strände bei Vik, diverse Wasserfälle und Reykjavik. Diese Entscheidung war für mich goldrichtig gewesen, denn ich habe keine Lust nur Auto zu fahren und von Pension zu Pension zu hetzen (quasi "aus dem Koffer zu leben"), nur um möglichst viel von Island in kürzester Zeit zu sehen.


    Das Wetter war erfreulich gut. Ich bin vorher noch nie in Island gewesen und habe schon mit dem Schlimmsten gerechnet (sprich Sturm und Dauerregen). Aber tatsächlich war es an 2 - 3 Tagen recht sonnig gewesen, ansonsten meist ein Sonne-Wolken-Mix. Regen gab es nur recht wenig, also alles im grünen Bereich.


    Ich habe Island als Reiseziel gewählt, um möglichst gute Aufnahmen von attraktiven Vogelarten zu machen. Ich habe gehofft, dass die Vögel hier etwas weniger scheu sind als in Germany. Und was soll ich sagen, meine Hoffnungen wurden mehr als erfüllt. Einige Arten kamen mir so nahe (z. B. Raubmöwe, Seeschwalbe, Goldregenpfeifer...), dass ich glaubte, die wollen ein Autogramm von mir. ;) In den wenigen Tagen konnte ich erstaunlich viele gute Aufnahmen produzieren (bilde ich mir zumindest ein...), darunter auch von so attraktiven Arten wie Sterntaucher, Schneehuhn und Kragenente.
    Nur mit den Papageitauchern bei Dyrholaey (Südküste nahe Vik) hatte es nicht geklappt. Hier scheinen längst nicht mehr so viele Vögel zu brüten wie noch vor einigen Jahren, da die Fischschwärme aufgrund des Klimawandels (Erwärmung des Meeres) mehr und mehr in Richtung Nord abziehen.
    Ehrlich gesagt habe ich hier auch nicht lange nach Papageitauchern gesucht, da bei gefühlter Windstärke 12 die Bedingungen denkbar schlecht waren.
    Die Papageitaucher konnte ich noch später bei einem Bootsausflug in der Bucht von Reykjavik ganz nett ablichten. Dabei entstanden vorwiegend Flugaufnahmen.


    Nebenbei habe ich natürlich auch noch die wirklich schönen Landschaften Islands fotografiert, wobei die Landschaftsfotografie nicht so meine Stärke ist. Erfreulich war ferner, dass die meisten Touris wohl eher Spätaufsteher sind. So hatte ich doch tatsächlich gegen 7.00 Uhr morgens Pingvellir, den Seljalandsfoss und sogar den Geysir mehr oder weniger ganz für mich alleine. So macht der Massentourismus spaß. daumenhoch


    Insgesamt hat mir diese Reise sehr gut gefallen, es war mit Sicherheit mein bisher schönster Urlaub gewesen. Obwohl ich alleine unterwegs gewesen bin, kam keine einzige Sekunde Langeweile auf, da es unglaublich viel zu fotografieren und zu entdecken gab.
    Im Grunde würde es sich anbieten noch mal Urlaub in Island zu machen. Allerdings schrecken mich die Preise etwas ab, denn das nächste mal würde ich die Westfjorde als Ziel wählen (Papageitaucher und Polarfüchse). Der logistische Aufwand wäre auch ziemlich groß, um dieses recht abgelegene Ziel zu erreichen, aber lohnend wäre es sicherlich. Mal schaun. Ich glaube die nächsten Jahre werde ich erst einmal Spanien (Mallorca und die Extremadura) und gerne auch Bulgarien besuchen.


    Gruß


    Thorsten

    Besten Dank für die Infos. Wenn die vielen Mücken nicht stechen, dann bin ich ja beruhigt. ;)
    Nach meiner Islandreise werde ich mal kurz berichten, wie mir das Land (insbesondere natürlich seine Tierwelt) so gefallen hat. Bis dahin und Gruß


    Thorsten

    Z. B. das Floi Reservat nahe Selfoss oder auch Pingvellir, halt überall dort wo es Wasser gibt. Ich habe auch mal gelesen, dass die Mücken vor allen Dingen am Myvatn ein Problem darstellen. Ich hoffe im Südwesten des Landes ist es nicht so schlimm mit diesen Viechern, denn ich bin etwas allergisch gegen Mückenstiche.

    Hallo,


    ich fliege demnächst nach Island und werde mich dort ausschließlich im Südwesten des Landes aufhalten.
    Sind dort zur Zeit Mücken ein Problem? Da ich als Naturfreund und Vogelfotograf auch viel Zeit in Feuchtgebieten verbringen werde, macht es wohl Sinn ein Mückenschutzmittel mitzunehmen. Oder kann man das Zeug auch vor Ort im Supermarkt oder Tankstelle kaufen?


    Gruß, Thorsten

    Danke für Eure Antworten, dieses Forum ist wirklich enorm hilfreich.
    Ich werde mir jetzt auf alle Fälle eine Kreditkarte mit Pin-Nr. besorgen, um auf der sicheren Seite zu sein, auch wenn ich nur für eine Woche in Südisland herumfahren werde.


    Gruß, Thorsten

    Hallo,


    ich werde sehr wahrscheinlich im nächsten Sommer mal eine Woche Urlaub in Island machen.


    Mich würde interessieren, ob man fürs Bezahlen vor Ort überhaupt isländische Kronen benötigt. Ich habe gelesen, dass man im Supermarkt, Restaurant usw. überall mit Kreditkarte bezahlen kann. Wie sind dazu Eure Erfahrungen? Ist es auch möglich mit Euro zu bezahlen?


    An den meisten(?) Tankstellen soll die Bezahlung ja auch nur über einen Automaten möglich sein, indem man die Pin-Nr. seiner Kreditkarte eingibt. Dazu mal eine - dumme - Frage: Braucht man dafür eine spezielle Kreditkarte? Bei meiner Kreditkarte gibt es nämlich keine Pin-Nr. ?(


    Ich wäre froh, wenn jemand meine Fragen beantworten könnte. Danke dafür und Gruß


    Thorsten

    Danke für Eure Antworten. Wie erhofft bestätigt Ihr meine Vermutung, dass Island gute Möglichkeiten bietet attraktive Vogelarten aus geringer Distanz zu fotografieren. Um richtig gute Bilder zu bekommen, wird man aber auch auf Island viel Ausdauer und Einsatz an den Tag legen müssen, aber ohne Fleiß kein Preis. ;)


    Ich wäre auch noch an weiteren Kommentaren interessiert. Vielleicht hat noch jemand Lust ein paar Sätze zu schreiben, es würde mich freuen.


    Gruß, Thorsten

    Hallo,


    ich bin ganz neu hier im Forum und auch noch nie auf Island gewesen. Dieses Land interessiert mich, da es dort einige sehr attraktive Vogelarten gibt, die ich gerne einmal fotografieren und möglichst auch filmen möchte.


    In erster Linie interessieren mich die Papageitaucher, Schneehühner, Eistaucher und Raubmöwen. Aber auch Goldregenpfeifer und Uferschnepfen sind sicher sehr lohnende Motive. Ich würde auf alle Fälle im Juni das Land besuchen, denn dann haben die Vögel Nachwuchs und das Licht ist sehr schön.


    Meine Frage wäre, wie es so mit den Fluchtdistanzen der genannten Arten bestellt ist. Ich bin am liebsten mit eher leichter Optik unterwegs (300mm + Konverter) und Tarnzeltfotografie ist nicht so mein Ding. Hinsichtlich der Papageitaucher habe ich schon gelesen, dass man sie wohl auch aus wenigen Metern Entfernung fotografieren kann, aber wie ist das bei den anderen Arten?


    Mir ist schon klar, dass man diese Frage nicht pauschal beantworten kann, denn es gibt höchst individuelle Unterschiede bei den Vögeln (ängstliche und weniger ängstliche - so wie bei uns Menschen auch...). Aber wie ist euer Gesamteindruck, sind die Vögel auf Island im Allgemeinen weniger scheu als in Deutschland, so dass man sie auch ohne große Tarnung vernünftig fotografieren kann? Unter "vernünftig" verstehe ich, dass z. B. ein Goldregenpfeifer bei 420mm Brennweite nicht viel weiter als 10m entfernt sein sollte.


    Eine Möglichkeit wäre natürlich noch das Auto als "rollendes Tarnzelt" zu verwenden, sofern es möglich ist. Wie sind eure Erfahrungen mit dieser Methode?


    Über Antworten würde ich mich freuen. Danke und Gruß


    Thorsten