Beiträge von Elke II

    Wie schade, dass es vorbei ist. Ich habe gelacht, geweint, mich mit dir gefreut und manchmal mit dir geärgert. Unvergleichlich gut. Besonders diese Ausführlichkeit. Da denkt man, schon alles gesehen zu haben und dann lese ich z. B. vom Gluggafoss oder Brimketill (?). Man wird alt wie ne Kuh.....

    Zum Kvernufoss möchte ich noch sagen, dass wir auch dorthin wollten und die Kassiererin vom Skogarmuseum uns so inständig gebeten hat, das Privatgelände nicht zu betreten, dass wir verzichtet haben.

    Aber man kann auch nicht alles wissen, wenn es einem vorher keiner gesagt hat. Also alles gut. Wie ich aus deinem Bericht gelesen habe, können sich die meisten Touristen von euch eine Scheibe abschneiden.

    Nochmal vielen Dank für die schöne Lesezeit und hoffentlich schnell auf ein Neues.

    Vielen Dank für deinen Bericht. Unser nächster Islandurlaub soll in die Nord-Ost-Region gehen, da kommen deine Infos und Beschreibungen sehr gelegen. Ich werde mir viele deiner Tips abschreiben.

    Überhaupt bewundere ich deinen Mut für diese Art zu reisen. Schon mit so einem großen Fahrzeug zu fahren, dann nachts alleine in abgelegenen Gegenden bei Sturm und Unwetter zu übernachten und erst recht diese einsamen Wanderungen - ich finde es großartig, würde mich aber niemals trauen. (Daumen hoch)

    Hallo,

    ein Kind hat noch mal ganz andere Bedürfnisse und Wünsche, deshalb ein paar Vorschläge aus eigener Erfahrung:

    in Reykjavik den Zoo und den Familienpark besuchen


    am Glanni sehr viel Zeit einplanen und durch das kleine Wäldchen entlang des Flusses bis zur Aussichtsplattform laufen, auch die Lachstreppen (?) sind für Kinder interessant


    zum Glymur würde ich mich mit 7-jährigem Kind nicht trauen - Dauer und Schwierigkeitsgrad beachten


    das Schwimmbad in Husafell besuchen


    Grabrok-Krater ist für Kinder durch Treppenstufen und Absicherungen sehr gut zu laufen


    vor Latrabjarg gibt es ein Museum mit alten Flugzeugen, Schiffen usw., für kleine Jungs höchst interessant

    Ich würde dir das Restaurant "Thrir frakkar" empfehlen. http://www.3frakkar.com/

    Allerdings so traditionell, dass es auch Wal und Papageitaucher gibt. Wer das vertragen kann, dem wird das super gemütliche Lokal bestimmt gefallen.

    Für einen eher kleineren Snack eignet sich das "Cafe Loki", direkt neben der Hallgrimskirkja. http://loki.is/

    Ebenfalls sehr typisch isländisches Essen, dazu noch sehr lecker und netter Service.

    Hallo,

    du hast zwar nicht danach gefragt, aber ich möchte dir noch schreiben, was unserem Sohn mit 5 Jahren besonders gut in Island gefallen hat (und wir für sicher gehalten haben). Kinder haben ja doch noch mal eine ganz andere Sicht als wir.

    Reykjavik Zoo

    Glanni Wasserfall und Grabrok Krater zwischen RVK und Snaefellsness

    Schwimmbad Fontana am Laugarvatn ist sehr flach (eher Planschbecken) und übersichtlich

    Museum am Skogarfoss

    der Hügel hinauf zum "Perlan" in RVK gut zum entdecken, laufen, toben

    Öxarafoss


    Euch viel Spaß und einen entspannten Urlaub.

    Hallo,


    es ist geschafft. Im Rahmen einer Projektarbeit in der Schule hat unser Sohn (mit Unterstützung von Eltern und Opa) wunderschöne Elfenhäuser gebaut. Natürlich möchte ich euch die gerne zeigen.


    Vielen Dank für eure guten Ideen und Tipps. Sobald es sonniger wird, stellen wir die Häuser in den Garten und die Elfen können einziehen.






    Mir fallen da die "Icelandair Stopover Buddies" ein.

    Das sind Mitarbeiter der Fluggesellschaft Icelandair, diefür persönliche Betreuung/ Touren gebucht werden können.

    Möglicherweise spricht dort jemand deutsch und kann sich auf eure speziellen Bedürfnisse einstellen.

    Der Service ist wohl für Stopover-Touristen gedacht, aber vielleicht gibt es in der Winterzeit Ausnahmen. Er kann über die homepage von Icelandair gebucht werden.

    Was hat das arme Kind nur für eine Lawine losgetreten...

    Es steht gut lesbar über dem Film:

    "Ein paar Dinge, die du wissen solltest bevor du nach Island reist ! :)"

    BEVOR!

    Wer also schon in Island war und meint, alles zu wissen, braucht nicht weiterlesen.

    Tatsache ist, dass wirklich viele Menschen nichts über Island wissen (Iglus? Eisbären? Straßen? Wo ist das überhaupt?), was bin ich nicht schon alles gefragt worden.

    Da ist das mal ein guter Anfang.

    peacepeacepeacepeacepeacepeacepeacepeacepeacepeacepeacepeace

    Ihr Lieben, seid mal nicht so hart.

    Ich muss dich loben, Anika, für die große Mühe die du dir gemacht hast, um allen Islandsympathisanten eine Freude zu machen.

    Du hast eine riesige Menge Informationen gesammelt und ich staune, wie flüssig und freundlich du den langen Text auswendig aufsagen kannst. Respekt!


    Auch wenn ich schon relativ oft in Island war, das hätte ich nicht auf die Beine gestellt bekommen; und es spricht doch für die Jugendliche, dass sie nicht nur mit Schminkpinsel hantiert, sondern sich sehr ausgiebig auf diesen Film vorbereitet hat.

    Ich finds toll!!thx1

    „Wenn ich alleine hier reisen würde, würde ich weinen. Das ganze Land sagt einen doch, dass es Menschen nicht will.“

    Mit diesem Kommentar endete der erste Tag für uns.

    Wie unterschiedlich Menschen empfinden. Wenn ich dort reise, möchte ich weinen - weil das Land mir sagt, dass es mich nicht LOSLASSEN will.


    Deine Fotos sind wunderschön.

    Danke Carlotta für die große Mühe, die du dir gemacht hast.



    ,

    ich würde die offenen Seiten mit Holz verkleiden, die Front bemalen.

    Drei Stück nebeneinander stellen und die Zwischenräume und Rückseite mit Torf auskleiden (Torfblöcke gibts bei Amazon).


    Der Tip ist super, so wird das Gras wohl anwachsen.


    Wir werden uns die Fotos und die Anleitung aus deinen Links zum Vorbild nehmen und dann los an die Arbeit.thx1

    Ich hänge mich einfach mal an.

    Wir möchten auch gerne ein Elfenhäuschen. Aber wie stelle ich es am besten an? Nur die Front aus Holz oder das ganze Haus? Wie bleibt das Gras auf dem Dach "lebendig"? Aus welchem Material sollte das Dach bestehen, damit es nicht durchmodert?

    Im Internet finde ich unzählige hübsche Fotos, ich finde aber nicht heraus, wie die Unterkonstruktionen aussehen, Bauanleitungen gibt es auch nicht.

    Kann mir ein geschickter Handwerker weiterhelfen?

    Wir waren letztes Jahr im Schwimmbad am Laugarvatn und in der Secret Lagoon bei Fludir. Da es sich um offizielle Schwimmbäder mit Aufsicht und Kasse handelt, würde ich nicht mehr von "natürlichen Bademöglichkeiten" sprechen. Dementsprechend gehe ich von
    einwandfreien Bedingungen aus. Dieses Jahr in Hoffell badeten wir in den Hot Pots, einfachen Plastikbottichen vom ca. 2,5 m Durchmesser, die gut gefüllt von Menschen waren. Aber auch hier sind wir - auch das Kind - unbeschadet wieder raus gekommen.

    Die "Blaue Lagune" besuchen wir seit Jahren nicht mehr. Obwohl dort bestimmt alles den hygienischen Vorschriften entspricht, habe ich mich dort vor dem ganzen Unrat im Wasser sehr geekelt.

    In die Quelle von Landmannalaugar traute ich mich schon vor ca. 15 Jahren nicht mehr, so viele Menschen in so wenig Wasser war mir damals schon unheimlich.


    Was Sturm angeht sind wir Helgoland- und Spiekeroog-Erprobte. Ich denke, die dort erlebten Unwetter sind mit Heimaey vergleichbar;-) Abenteuer pur!

    NEIN! Absolut nicht! Mir fällt nicht mal ein Vergleich ein, der so weit voneinander entfernt wäre wie ein Sturm auf Helgoland und ein Sturm auf Island.

    Das ist dann auch kein Abenteuer mehr, das ist nicht lustig.

    Ich habe mehrere Jahre auf einer Nordseeinsel gelebt - auch im Winter - aber das konnte mich nicht annähernd darauf vorbereiten, was ich in Island schon erlebt habe. Menschen und Zelte, sogar Autos und Hausteile flogen herum, als wenn ein Kind mit Playmobil schmeißt. Und dabei war der Wind noch nicht mal so stark, dass Straßen gesperrt wurden, das geht also noch schlimmer. Auch die Sommermonate schützen nicht unbedingt davor.

    Ich will dir jetzt keine Angst einjagen, aber unterschätz es nicht! Auf einen schönen Urlaub, Elke

    Als Rückweg haben wir uns die Str. 55 Richtung Akureyri und dann die Straße 56 wieder Richtung Süden vorgestellt. Die 55 erweist sich als eine kurvige, geschotterte Gebirgsstraße, die ich nur bei absolut gutem Wetter fahren würde. Wir sind ganz allein weit und breit. Der gewundene Patt ist schmal, unendlich tief unter uns das Wasser, das ist kein Spaß mehr. Wir kleben am Berg, so winzig, so klein, so schutzlos, mein Magen krampft sich , das ist nicht witzig, so tief runter und Kurven, ich würge an meiner Panik , was ne Sch...idee! Da unten steht eine kleine einsame Kirche mit rotem Dach direkt am Wasser, so wie die am Thingvallavatn – hoffentlich haben wir das Schlimmste hinter uns. Teufel, es geht ja gar nicht wieder runter! Sind wir hier irgendwann schon mal gefahren? Ja, klar, ich habs wohl verdrängt. Und das soll die Hauptverbindung nach Akureyri sein? Jetzt habe ich mir beim Kaugummi kauen vor Hektik in die Lippe gebissen, es geht noch höher, richtig hoch. Ich hasse Berge, ich war mal in Österreich, muss ich nie wieder haben.

    Jetzt kommen hier ganz viele kleine Inseln




    - vor einer liegt ein Schiffswrack, auf der Insel dahinter steht ein Haus. Leben da wohl Menschen? Einen medizinischen Notfall möchte ich hier nicht haben. Es geht wieder rauf.... reicht jetzt... wieder runter, der Blick aufs Wasser ist malerisch, kann ich aber grad nicht genießen. Links liegt ein Gehöft „Háls“, jau, Hals habe ich jetzt auch, aber wie! Rechts eine Kirche mit Friedhof, kein Wunder, wird bestimmt mit jeder Touristensaison voller und voller. Wo sind wir hier überhaupt? Die elende Straße hört nicht auf, ich hab mein Schnäuzchen voll. Werd ich immer empfindlicher und schreckhafter? Ist aber auch schrecklich hier.

    Ich wollte die 55 runter, aber wo ist die? Auf dieser Straße (haha, Übertreibung des Jahrtausends) so ein Schneeschauer wie heute morgen, ein widerwärtiger Gedanke. Asphalt! Da kommen Schilder, wo sind wir? Gut, auf die 55, sehr gut. Asphalt wieder weg, was kommt wohl noch? Naja, zumindest keine steilen Abhänge mit Wasser unten. Im Moment haben nur zwei von drei hier im Auto Spaß!

    Die Straße 55 ist ok. Es geht durch rauhe, aber glücklicherweise recht ebene Lavafelder vorbei an plätschernden Bächen und sanften Wiesen. Der Streß läßt nach. Irgendwas ist schiefgelaufen, wir wollten heute den Urlaub ruhig ausklingen lassen und bestimmt keinen Streß mehr haben. Noch weit vor Borganes ist auch mein Mann am Ende: „Ich habe das Gefühl, in Island sind die Kilometer doppelt so lang.“






    Auf dem Hinweg war mir in Borganes ein niedliches kleines rotes Häuschen aufgefallen. Pizzeria La Colina, dort kehren wir nun ein. Jeder Tisch ist besetzt, ich glaube, wir sind die einzigen Ausländer hier. Die Pizza ist super! Riesengroß und hauchdünn, lecker belegt, außerdem sieht es sehr gemütlich drinnen aus.

    Wieder zurück am Hvalfjordempfängt uns das hell erleuchtete Reykjavik. Ich staune wieder, wie großstädtisch es wirkt. Lichter, so weit das Auge reicht.


    1. Tag Samstag


    Heute morgen besuchen meine Männer das Phallusmuseum. Dazu möchte ich Nichts schreiben, das gefällt wohl eher elfjährigen Jungs – aber wie!


    Die Fahrt zum Flughafen, die Autoabgabe, das Einchecken, der Flug, alles hat reibungslos geklappt, wir sind gut wieder in Amsterdam angekommen. Jetzt noch ein paar Stunden durch die Nacht nach Hause. Das wars! So vieles habe ich nicht geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. zB. Das Hard-Rock-Cafe, ich habe noch ein T-shirt vom alten HRC im Kringlan,ein echtes Museumsstück und in der Eisdiele Valdis war ich auch noch nicht – ich muss ganz schnell wiederkommen. Bless!

    Danke, wieder was gelernt. Ist es heute nicht so, dass keine Steinmännchen mehr aufgestellt werden dürfen?

    Wir haben uns zu Hause im Garten welche aus Lavasteinen gebaut - was tut man nicht alles.


    Lange nicht dazu gekommen, jetzt geht es weiter:



    1. Tag Freitag


    Im Fosshotel Lind liegt der Frühstücksraum im Keller! Nach der wundervollen Aussicht auf endlose Weiten in den letzten Tagen fühlen wir uns wie Asseln. Schaben, die im Dunkeln hausen. Nur winzige Fensterschlitze hoch oben fast unter der Decke lassen minimales Tageslicht einfallen, da nützt es auch nicht viel, dass die komplette IKEA-Dekoabteilung hier angeschleppt wurde. Das Frühstück hat das gleich gute Niveau wie in den vorherigen Fosshotels, die Cappuccinomaschine ist ein zusätzlicher Luxus, aber wie Würmer unter der Erde gehalten werden wollen wir dann doch nicht.


    Für heute haben wir keinen bestimmten Plan mehr, es war mehr als Puffertag gedacht, wenn wir gestern die 450 km nicht direkt geschafft hätten.

    Was nun mit dem verbleibenden Tag? Wir wollten immer schon mal auf die andere Fjordseite mit Blick auf Reykjavik, also fahren wir los. Hinter Mosfellsbaer wieder Natur pur. Wie schon in den letzten Tagen schimmert auch hier das Meer adriablau, wenn es doch nur 25° mehr hätte....Ich möchte einfach reinspringen, gleich vom Auto aus, so verlockend sieht es aus. Wir halten an einer Parkbucht, von der aus die ausgedehnte Seeseite Reykjaviks zu sehen ist. Unser Sohn hat Riesenspaß, als er aus der Ferne „Solfar“, „Harpa“, „Grotta“, „Hallgrimskirkja“ und „Perlan“ wiedererkennt.

    Hinter dem Tunnel muss ich echt nach Luft schnappen vor Überwältigung: blau, so weit das Auge reicht! Himmel und Meer treffen sich am Horizont, weiße bauschige Wolken treffen auf verschneite Bergspitzen – es ist perfekt.


    Hinter Borganes im Kreisverkehr halten wir uns links Richtung Snaefellsnes und befinden uns auf einer Ebene, die wie unsere deutsche Heidelandschaft anmutet, dabei passieren wir einige kleine hübsche Wasserfälle. Ewig lange fahren wir durch dieses platte Land, das nur von Gras und niedrigem Kraut bewachsen ist. In diesem Moment fragt mein Mann ( eher rhetorisch): „Warum haben die hier nicht einfach eine gerade Straße gebaut?“ Mein Sohn und ich gleichzeitig im absolut gleichen, selbstverständlichen Tonfall:“Wegen der Elfen.“ So haben wir das schon verinnerlicht, da gibt’s gar keinen Zweifel.

    Warum allerdings die Straße mitten im Nichts tatsächlich so kurvig ist, bleibt Islands Geheimnis.

    Rechts liegt das Wandergebiet „Barnaborgir“, das heißt doch „Kinderburg“, warum wohl?

    Plötzlich, wortwörtlich aus heiterem Himmel fängt es wie verrückt an zu schneien und ruck-zuck ist die Straße weiß – keine 10 Minuten später ist der Spuk wieder vorbei, wie abgeschnitten – was war das denn?

    Gut, dass wir Spikes haben. Kurz vor dem Abzweig zur Str. 56 gibt es eine Tankstelle, tanken können wir bei herrlichstem Sonnenschein.

    Zum Glück ist die Str. 56 durch die Berge Richtung Stykkisholmur völlig schneefrei, sonst wären wir nicht gefahren, aber so erleben wir ein märchenhaftes Bergpanorama.

    Es ist schon was dran an der Theorie: Snaefellsnes ist Island in klein.




    Wir erleben Lavaflächen, grüne Wiesen, moosbedeckte Aschefelder mit einem Strandhafer ähnlichen Gewächs, glasklare Seen, zugefrorene Seen, weiße Berggipfel im Sonnenschein und am Ende des Bergpasses der unvergleichliche Blick auf den Breidarfjord und die gegenüberliegenden gigantischen Felsen der Westfjorde. Und das Alles nur etwa 90 Minuten von Reykjavik entfernt.

    Wir genießen leckere Teilchen in einer schnuckeligen Bäckerei und den Ausblick vom hochgelegenen Kirchplatz aus.

    Plötzlich kommt mir eine gute Idee: Wir fahren zum Kirkjufell! Ich will auch dieses Foto! Das ist doch jetzt Islands Aushängeschild in jeder Werbung. Ich will ich will ich will! Wo das Im-Wasser-Spiegel-Foto vom Vestrahorn schon nicht geklappt hat. Also los!


    In Grundafjördur wollen wir in der Touristinfo nur nach dem Weg zum kleinen Wasserfall am Fuß des Kirkjufell fragen, da verschlägts uns in eine andere Welt. Die Touriinfo ist außerdem noch Bibliothek, Museum, Kinderspielhaus und Cafe Emil zugleich. So was Skurriles!

    Gleich vorne stehen hunderte oder tausende Bücher in Regalen, mitten dazwischen ein kleiner Schreibtisch mit Straßenkarten und Broschüren. Links eine komplette Wohnzimmerecke mit Plüschsofa, Plüschsesseln, Gitarre und Handarbeitskorb mit dem Hinweis, dies auch zu benutzen.

    Weiter hinten im Raum steht ein altes Schiff von 1912 und eine echte Kanone aus dem Jahr 1720, die hier von einem untergegangenen französischen Walfänger angespült wurde. Dazu altes Werkzeug und uraltes abgenutzes Angelequipment.




    Dahinter ist ein Kinderspielzimmer; eingerichtet mit einer Ausstellung von Spielzeug aus den 60er Jahren. Putzig, das zu sehen, war ja schließlich unsere Kinderzeit und Vieles von den Ausstellungsstücken hatten wir selbst. Ach und ooh und schwelgen in Erinnerungen. Unser Sohn schaut fragend: Hat ja alles kein Akku...

    Das Cafe besteht aus einem Brett als Tresen und bietet Snacks an. Der Clou: eine Torte aus Baisermasse (Meringue) mit Karamellsoße, darauf Sahne mit Schokoknusperkugeln drin, darauf wieder Baiser mit Karamellsoße und obendrauf Blaubeeren und Erdbeeren. Es ist sooooo lecker, läßt uns aber fast platzen. Wir haben noch niemals etwas Ähnliches gesehen, geschweige denn gegessen. Riesentipp!


    Für dieses Foto hätte ich meine unsterbliche Seele verkauft!

    Wir sind am Kirkjufell und es ist, mir fällt grad nichts ein, es ist es ist perfekt. Ich hab grad keine Wörter. Genau wie auf den Fotos, genau so. Dieser charakteristische Berg, davor der kleine Wasserfall unter der Brücke, ein Stückchen weiter noch ein kleiner Wasserfall. Ja, das sind wirklich keine Fotomontagen, die ich gesehen hatte, hier sieht es echt so aus, genau so. Auch die Farben sind genau so. Da hat man immer ein Bild vor Augen und auf einmal ist es existent. Und heute Morgen wußte ich noch nicht mal, dass ich diesen Urlaub überhaupt hier hin komme.




    Auf dem Rückweg liegt die Eishai-Farm Bjarnahöfn – man riecht es bereits von Weitem.

    Wir waren vor etlichen Jahren schon mal hier, sind aber nicht ausgestiegen weil ich gelesen hatte, dass der legendäre Hildibrandur ungebetene Besucher vertreibt oder die Hunde auf sie hetzt oder so.

    Heute ist hier ein Museum mit ausgestopften Tieren und alter Fischerkleidung. Ein kurzer Videofilm zeigt in Grundzügen die Haiverarbeitung, natürlich kann der fermentierte Hai auch probiert werden, zum Bedauern meines Mannes leider ohne Brennivin.

    Für eine Garage voll altem Gerümpel würde ich nie wieder 1100 ISK/pP ausgeben. Wieder was dazugelernt.

    Das Kind freut sich teuflisch darauf, den gekauften Hakarl in der Schule zu verteilen.



    immer noch 7. Tag Donnerstag



    Mein geliebter Strand von Vik kommt näher. Mit Blick auf die Trolle kommt der spontane Gedanke. „Ich bin da.“ Wahrscheinlich hat mein Unterbewußtsein schon den ganzen Urlaub auf diesen Moment gewartet. Meine unsensiblen Männer hegen ganz andere Gedanken: „Ströndin“, das Restaurant an der Tankstelle. Mein Mann isst ein Lammgulasch. Es schmeckt ihm hervorragend, ich finde, es riecht entschieden besser als es aussieht. Auch hier gibt es erfreulicherweise Kinderportionen.

    Der Strand ist überwältigend, wenn die Welle zurück rollt, spiegelt sich der blaue Himmel im nassen schwarzen Sand. Durch den Wind weht feinster schwarzer Sandstaub über den weitläufigen, samtig schwazren Strand. Die Gischt sprüht wie wabernde Gespenster hoch in die Luft.





    Ab Vik wird es extrem windig und Richtung Westen türmen sich dicke dunkelgraue Wolken auf.

    Am Skogarfoss ist es entspannt leer. Auch hier treibt der Weind eine wabernde Wand aus Gischt durch die Luft. Plötzlich beginnt es zu schneien wie verrückt. Ein irrer Anblick: das wirbelnde Wasser des Skogarfoss vermischt sich mit den wirbelnden Schneeflocken. Innerhalb von Sekunden ist die Welt weiß, der Schnee kommt in gewaltigen Massen quer durch die Luft – und trotzdem scheint von rechts hinten die Sonne.




    Blauer Himmel, sonne, dicke dunkle Wolken und Schnee begleiten uns bis Reykjavik. Manchmal nacheinander, manchmal alles zusammen.

    Im Licht der untergehenden Sonne machen wir Halt am Uridafoss, wohl der schönste Wasserfall Islands. Beim letzten Besuch verschneit und zugefroren führt er heute extrem viel Wasser, das gletscherblau gegen den riesigen Felsen mitten im Fluss prallt. Mein Lieblingswasserfall.






    Endlich sind wir im Fosshotel Lind angekommen, Nähe Busbahnhof Hlemmur, in dem die Zeit vor 30 Jahren stehengeblieben zu sein scheint.

    Der Nachtportier schickt uns in ein winziges Doppelzimmer, doch wir sind zu dritt und keiner von uns will in der Dusche schlafen. Außerdem stinkts. Was nun? Der arme Kerl ist überfordert, murmelt wie ein Mantra:“Occupied, occupied“ (Belegt, belegt) Gut für uns, die Suite ist noch frei! Tja, bevor wir uns schlagen lassen....nehmen wir doch die. Jetzt ist der arme Kerl noch überforderter: Die Betten müssen noch bezogen werden. Er schleppt Bettzeug an und starrt verzweifelt auf die Wäschestapel. Na gut, ich beziehe es selbst. Er lächelt selig.

    Ach je, kleine Kinder, kleine Sorgen......aber alles in allem war es doch ein harmonischer Urlaub.:love: und so geht es weiter:


    7. Tag Donnerstag


    Heute müssen wir wieder zurück nach Reykjavik. Nach dem Sandsturm von gestern graut es meinem Mann schon vor der riesigen Sanderfläche vor Vik, er ist schon so nervös, dass er lieber über die Nordroute zurück möchte. Was natürlich Quatsch wäre, die Strecke in zwei Tagen fahren zu wollen. Noch ein schneller Blick auf „road.is“ - wir sind beruhigt: die Ringstraße ist frei.


    Ein letztes Frühstück, von eingelegtem Hering über Skyr bis frischgebackenem Brot und Waffeln zum selbst backen – mit Sicht auf sonnenglänzende Gletscherzungen und schneebedeckte Berge.

    Es ist echtes Aprilwetter: links strahlender blauer Himmel über blauem Meer, rechts eine graue undurchdringliche Nebelwand zwischen den Bergen, aus der es garstig graupelt. Wie kann es bei 6° Grad schneien?

    Wir halten noch mal am „Diamant Beach“ , zum Glück bleibt das schlechte Wetter weiter landeinwärts, so dass das durchsichtige Eis in der Sonne funkelt.




    Das Wasser in der Jökulsarlon erscheint in einem satten Schalke-blau, viele der Eisskulpturen schimmern statt weiß eher wie Gletscherbonbons. Ich fahre meinen Mann von einem Parkplatz zum nächsten, er immer sprungbereit mit gezückter Kamera im Anschlag. Weiter die wenigen Kilometer bis zum Fjallsarlon, der sich nicht gravierend von Jökulsarlon unterscheidet. Am Parkplatz steht ein neues Bistro. Nicht so eine usselige Bude wie am Jökulsarlon, wo die Toilettentür nichtmal richtig schließt und ich ums Verrecken nicht essen möchte. Hier sind die neuen Waschräume sehr sauber und am Wasserhahn verbirgt sich ein Geheimnis, es dauert lange, bis ich drauf komme. Ein Traum, wir bekommen den besten Cappuccino von ganz Island! Obwohl es noch fast eine Baustelle ist, fühlen wir uns hier sehr wohl!


    Weit mitten im Meer liegt im leichten Dunst der gewaltige Felsen von Ingolfshöfdi. Wir fahren durch schwarz-grüne Einöde bis wir die hell angestrahlte Gletscherzungen des Svinafellsjökull und Skaftafellsjökull erreichen. Hier halten wir nicht noch einmal an, nur kurz am Denkmal mit den verbogenen Brückenpfeilern, die nach einem Vulkanausbruch vor einigen Jahren dem Wasser- und Geröllfluss zum Opfer fielen. Über zwei unendlich lange Brücken passieren wir den (die?) Skeidararsandur. Ich möche mir nicht ausmalen wie es aussieht, wenn jetzt solche Wasser und Geröllmassen hier durch donnern. Schnell weg! Das ist wirklich gruselig.


    Die Sonne brennt mir durchs Fenster das linke Ohr weg. Grad hat es doch noch gehagelt.


    Auf der rechten Seite liegt das uralte Gehöft „Nupsstadur“. Die Zufahrt ist gesperrt mit dem Hinweisschild „privat“. Wir schauen nur aus der Ferne. Ich habe mal gelesen man dürfe dort hingehen, da dort eine Kirche steht und Wege zu Kirche öffentlich zugänglich sein müssen. Ich bin mir sicher, schon mal hier gewesen zu sein, als noch nicht gesperrt war. Wir entscheiden, daß uns diese 20 Meter näher dran nicht wesentlich glücklicher machen und fahren weiter.

    Auf der linken Seite ragt ein gewaltiger mit Gras bewachsener Hügel mitten aus einer Wiese auf. Wie eine gigantische Elfenburg oder Trollsitz. Wir überlegen, wie dieser Riesenknubbel hierhin gekommen ist, er wirkt regelrecht künstlich, wie als Fotomotiv drapiert.



    Wir fahren an den hübschen Fossalar, den Basaltsäulen „Dwerghamrar“ und dem „Kirchenfußboden“ bei Kirkjubaejarklaustur vorbei, das kennen wir schon von früher. Im weiteren Verlauf sehen wir viele schöne Wasserfälle, mit Namen wie Foss a glidu (oder Sidu) und die Schwesterwasserfälle, die parallel den Berg hinab fallen. Irgendwo bei Kirkjubaejarklaustur sehen wir niedrige kuppelförmige, grünbewachsene Hügelchen, mein Sohn meint: „Hier siehts aus wie im Teletubbi-Land“ und wirklich, man kann meinen, TinkiWinki und Lala tappen gleich um die nächste Biegung.


    Wieder zieht es mich zur Fjarargljufur-Schlucht. Zuerst gehen wir zur Brücke unterhalb des Parkplatzes. Von hier bietet sich ein bezaubernder Blick tief hinein in den Canyon flußaufwärts. Heute ist es nicht so windig, als wir dem gut ausgebauten Weg folgen. Das grau-grüne Moos klebt an den gewaltigen Felsen wie Patina und läßt sie verrottet und verwittert aussehen.



    Da der Fluß sich Millionen Jahre lang durch den Stein gespült hat, sind die Felswände zu beiden Uferseiten gebogen, rund und wellig, wie von dem Künstler Hundertwasser erdacht. Grandios: am höchsten Punkt der Schlucht wurde ein Skywalk errichtet. Durch eine Plattform aus Gitterdraht schauen wir in die Tiefe unter unseren Füßen. Bestimmt haben hier schon Besucher Panik gekriegt. Mein Mann unkt:" In ein paar Jahren steht hier oben ein Cafe mit Souvenirshop.“

    Von drei Seiten fällt – oder besser rutscht – das Wasser über die Felsen in einen Kessel, wo es sich vermischt und tobend aufschäumt. Was wäre es ein Spaß, auf einem Gummireifen so eine Wasserrutsche hinunter zu sausen.



    Besonders die ganz rechte, die ist wie geschaffen dafür.

    Auf dem Weg wieder bergab fasziniert der Kontrast zwischen Licht und Schatten in der Schlucht, je nachdem, wie die Sonne zwischen den Felsvorsprüngen auf den Boden trifft. Unten am Flußufer ist eine kleine Wiese gewachsen, dort würde ich gerne liegen und die Füße ins Wasser halten.


    Wir durchqueren die Eldhraun. Das hatte ich mir anders vorgestellt. In Gedanken wollte ich mich ins weiche, fluffige Moos werfen und darin wälzen. Jetzt finde ich, dass die blassgrün bepelzten Brocken aussehen wie das Erbrochene eines Riesentrolls, ach nee, wälzen will ich mich nicht mehr.



    Nächster Halt ist am Parkplatz mit den hunderten Steinmännchen. Entweder stand dort kein Schild oder ich habs übersehen. Auf jeden Fall weiß ich immer noch nicht, wer diese unzähligen Steinmännchen erbaut hat und der Sinn hat sich mir erst recht nicht erschlossen.




    ,

    Ja auch von mir vielen Dank!!!!!!!!

    Ich wußte gar nicht dass es außer Petras Steinemuseum noch mal so was gibt.

    Muß ich mir für das nächste Mal merken.thx1

    Genau deshalb schreibe ich hier, damit diese versteckten "Juwelen" auch von anderen Islandfans entdeckt werden können.


    In Petras Steinmuseum war ich mal vor 15-17 Jahren, da fand ich es schon sehr kommerziell und recht kitschig.

    Die Ausstell


    ng in Djupivogur enthält wirklich nur Steine und keine Schnickschnack. Hier mal ein altes Foto von Petras Garten



    So dann schreib ich mal ein bißchen weiter von meinen schönen Tagen in und um Höfn:



    6. Tag Mittwoch


    Es regnet. Es schüttet, dass selbst Frösche ertrinken würden.

    Wir sind noch ein bißchen erschöpft von gestern, so dass wir gerne etwas länger liegen bleiben und danach ausgiebig frühstücken.

    Es regnet noch immer, die geplante Reittour findet nicht statt – schade, der Rezeptionist unseres Hotels hatte extra noch mal beim Pferdehof angerufen. ( Vielen Dank noch für den guten Tip, bei Odin-Tours anzurufen. Dort arbeiten bestimmt die nettesten, freundlichsten und entspanntesten Reithofbesitzer und Tourguides ganz Islands.) Sobald wir wieder die Gelegenheit bekommen, werden wir dort reiten und gerne auch übernachten.


    Ab Mittag heben sich die Wolken. Zuerst wird der Fuß des Berges sichtbar, dann die Gletscherzunge, dann der ganze Berg. Wie schnell sich das Wetter ändert! Die Sonne scheint, als hätte sie nie etwas anderes getan, so machen wir uns auf den kurzen Weg nach Stokksnes. Gestern waren wir schon dort am Viking Cafe, hatten aber keine Lust mehr auf Sightseeing. Es locken als Attraktionen ein Leuchtturm und der Berg Vestrahorn als begehrtes Fotomotiv, ebenso die Kulisse der Fernsehserie „Vikings“, die ich sehr gerne gesehen habe. Als wir dort ankommen, bläst der Wind, wie er es nur auf Island kann und wie es einen Festlandseuropäer immer wieder aufs Neue überrascht. Das Kind möchte lieber im schnuckeligen Vikingcafe bleiben, wo sich der freundliche Wirt sofort seiner annimmt und ihn mit Tee, Schokomuffins und WiFi versorgt.

    Mein Mann und ich möchten uns die ca. 900 m entfernt Filmkulisse ansehen und laufen los, besser gesagt, wir fliegen bei Rückenwind. Hoffentlich läßt das nach der nächsten Kurve hinter den hohen Bergen nach. Puh, jetzt wird’s besser – bis uns plötzlich eine Böe erwischt.

    Ich stehe direkt vor einem Absperrgitter – mitten auf dem Weg, um Autos abzuhalten – als ich mit ungeheurer Kraft vom Wind dagegen gepresst werde, ich knalle voll gegen den Metallpfosten, so dass mir für einen längeren Moment die Luft weg bleibt. Mein Mann ist zwei bis drei Schritte hinter mir, er kommt von hinten angeflogen und platscht voll vor den Bauzaun, wie der Froschkönig vor die Wand. Unfassbar, ein stattlicher Mann fliegt durch die Luft, wie von der Hand eines Eisriesen gepackt. Sein trockener Kommentar dazu: „Besser hinter dem Zaun als davor.“

    Nicht auszudenken wo wir hingeflogen wären, wenn uns diese Absperrung nicht gebremst hätte. Und erst recht nicht auszudenken, wenn wir das Kind dabei gehabt hätten. Puh, das flößt erst mal Respekt ein!




    Der „Vikings“-Drehort ist schon sehr verfallen, aber noch gut zu erkennen. Das Langhaus, die Hütten, die Feuerstelle, umgeben von einem hohen Holzzaun. Von außen wirkt es ein bißchen wie Schlumpfhausen.




    Zurück am Cafe erholen wir uns von dem Schreck mit Cappuccino und Schokomuffins. Hier drin ist es so gemütlich, obwohl oder gerade weil alle Möbel bunt zusammengewürfelt sind. Sofa, Holzstühle, Schreibtischstühle, Klapptisch, Wohnzimmertisch von allem etwas. Die Gäste lieben es, denn so gut wie jeder Platz ist besetzt. Zum Leuchtturm möchten wir nicht laufen, genug blaue Flecken für heute, aber der Weg dorthin ist asphaltiert und für Autos freigegeben. Natürlich will ich auch ein Foto, auf dem sich der Berg „Vestrahorn“ im Wasser spiegelt, wie ich es x-fach im Internet gesehen habe. Leider ist Niedrigwasser, also nichts zum Spiegeln da. Außerdem sandstrahlen die Lavakörner, die über die freie Fläche stürmen, das Auto und jeden, der sich aus dem Auto herauswagt. Binnen Sekunden knirscht das Objektiv und es ist gar nicht möglich, über die Dünenkette zu klettern, die vom Weg aus die Sicht versperrt. Bis ganz zum Leuchtturm gelangt man gar nicht.




    Es ist recht warm, 9° Grad, so beschließen wir, schwimmen zu gehen in der Hoffnung, direkt in der Stadt windgeschützter zu sein als hier am Strand.

    Falsch gedacht! Im Schwimmbad fliegen uns die Haare und Ohren vom Kopf, so verlassen wir unter starkem Protest des Sohnes schon nach einer halben Stunde das Schwimmbad wieder. Besser er plärrt jetzt vor Trotz als heute Nacht vor Ohrenschmerzen.


    Wir hatten uns schon zu Hause vorgenommen, ins Hummerrestaurant zu gehen – schließlich ist Höfn die Hummerhauptstadt.

    Doch schon zu Hause kamen mir moralische Bedenken: sind ja echt putzig die Viecher und wie die zu Tode kommen.....

    Als unser ohnehin schon arg angepi... Kind davon erfährt, erleben wir eine Sturzflut an Tränen und Mordanklagen. Ja, so ein Urlaub mit Kind ist auch nicht immer Zuckerschlecken, obwohl er bis jetzt tapfer ausgehalten hat.


    Also das mit dem Hummer fällt aus, statt dessen gibt’s im Hotelrestaurant wieder Rinderfilet. Diesmal ohne rote Zwiebeln bestellt, dafür gibt’s rohe Erbsenschoten (waren extrem kabbelig im Mund) und Ich-weiß-nicht-was-für-einen-Fisch. Fü meine Nerven gibt es einen ganz großen Baileys auf Eis. Was sein muß, muß sein!

    weiter am 5. Tag Dienstag


    In der Tankstelle müssen wir an einem Bäckerstand mit trockenen Teilchen vorlieb nehmen. Bevor wir weiterfahren besuchen wir einen drolligen älteren Herrn, der sein Haus als skurriles Museum zur Verfügung stellt. Überall liegen Walknochen und ganze Skelette herum, zu Schmuckstücken geschnitzt bietet er sie zum Verkauf an. Ach, laß man stecken.




    Hinter Djupivogur im Berufjördur frischt der Wind merklich auf. Das ausgeschilderte „Fossadalur“ - Tal der Wasserfälle – macht seinem Namen alle Ehre. Die Frau im Skogarmuseum hatte Recht: Hier in Island gibt es wirklich genug Wasserfälle, man kann sich sattsehen, ohne Privatsphären-Grenzen zu überschreiten. Ein blau-weißes Wanderschild fassen wir so auf, dass wir hier besser nicht weiterfahren. Gestern hatte ich Wandertag genug, außerdem pfeift der Wind hier oben gewaltig, wir werfen noch einen Blick über das Tal und die umliegenden Berge und setzten unseren Weg auf der Ringstraße fort.. Kurz darauf erreichen wir den letzten ungeteerten Abschnitt der Ringstraße, leider ist der Öxi-Pass gesperrt. Das wäre mein highlight des Urlaubs gewesen. Allerdings- wenn der so steil und schmal wie der Weg vorhin ins Fossadalur ist, dann bin ich vielleicht doch gar nicht so scharf drauf.




    Wir drehen um. Hier gibt es nix. Keinen Cappuccino, keine Getränkerückgabe. NIX – den ganzen Weg zurück bis Djupivogur! In Reykjavik ein Cafe neben dem anderen und hier seit Tagen Hunger!

    Haben die Ostfjorde einen deal mit WOW-Air, damit wir auch auf dem Rückflug noch in die Zwergensitze passen?



    Was meinem Sohn auffällt sind Metallringe im Meer, vielleicht Fischreusen oder Aufzuchtbecken für Hummer, leider kann ich es nicht beantworten.


    Aus (überwiegend weiblichen) Bedürfnissen heraus zweigen wir noch einmal nach Djupivogur ab. Jetzt ist auch das Steinmuseum geöffnet, zumindest ist die Tür einer großen Halle, wie eine Montagehalle, offen. Wir treten ein. Uns empfängt ein äußerst charmanter Schlosser, der hier seine Werkstatt hat, aber sofort erahnt, was wir wollen. Flugs schnappt er sein Telefon und nach einem kurzen Moment bedeutet er uns, dass im Obergeschoss das Steinemuseum untergebracht ist, der Besitzer in der Fischfabrik arbeitet, aber zufällig in diesem Moment Kaffepause macht und uns gerne seine Sammlung zeigen wird.



    Übrigens ist dieser hilfsbereite Schlosser der erste Ü40 Isländer, den ich bei der Arbeit sehe. Ist das schon mal jemandem aufgefallen, dass in allen touristischen Bereichen, Hotel, Restaurant, Autovermietung, Kassen in Geschäften usw. nur junge Leute arbeiten? Gehen die nicht zur Schule oder studieren? Was machen die Älteren? Mehr so „back-office“ Jobs?


    Die nächste halbe Stunde ist die schönste Zeit dieses Urlaubs! Die Steinsammlung ist grandios. Ich kann nur in Superlativen sprechen! Der gute Mann sammelt sein 28 Jahren in den umliegenden Bergen besondere und schöne Steine. Diese werden in einer selbstgebauten Maschine glatt und glänzend poliert, er sagt, diese Maschine laufe seit 7 Jahren ununterbrochen. Hunderte Steine in allen Regenbogenfarben und Formen stehen in deckenhohen Regalen an den Wänden. Wunderschön, einfach wunderschön! Noch schöner als schön! Ein Stein schöner als der andere!

    Ich kann mich nicht losreißen, muß aber immer dran denken, dass wir dem armen Mann die sicher dringend notwendige Kaffeepause stehlen. Der scheint aber keine allzu große Eile zu haben. Er führt uns in seine Werkstatt und Hinterräume, die ebenfalls mit den farbenprächtigsten Steinen gefüllt sind. Man spürt die Liebe und Begeisterung für sein Hobby, die auf uns abfärbt. Das führt dazu, dass wir etliche fantastische, prächtige Steine kaufen. Ach, die Auswahl fällt so schwer, ich will alle haben! Mein Mann auch! Mein Kind auch! Wir dürfen aber nur 20 kg Koffergewicht haben, das wird knapp. Völlig beseelt von diesem einmaligen Erlebnis habe ich sogar meinen Hunger vergessen, das will was heißen! You made my day!


    Auf dem Rückweg bieten sich bezaubernde Ausblicke längs in den Fjord. Vorne grüne Wiesen, der schwarze Strand, die weiße Eiskruste am Ufer, dahinter das blaue Meer. Wir können uns nicht sattsehen, steuern noch mehrere Aussichtsplätze an, z. B. Am Leuchtturm Hvalsnes, und staunen über die gewaltige Wucht der hoch aufschäumenden Wellen. Die Wikinger nannten sie „Rosse des Meeres“ und so sind sie auch: kraftvoll, wild, ungezähmt und frei.




    Plötzlich fragt mein Sohn: „Was ist das Große da? Riesenschafe?“ Nein, es sind Rentiere.

    Frei lebende Rentiere! Einfach so am Straßenrand. Völlig ohne Scheu und friedlich grasend. Rentiere sind für mich sowieso der Inbegriff von Ruhe und Frieden, sie haben eben diese weihnachtliche Aura, die man sofort mit ihnen verbindet.

    Wir haben vor Jahren schon mal Rentiere gesehen, aber viel weiter im Landesinneren, am untersten Zipfel des Lagarfljot-Sees, südlich von Egilstadir. Dass sie jetzt direkt an der Ringstraße stehen wundert mich. Zum Glück ist die Straße völlig Autoleer, so dass wir anhalten und fotografieren können.



    Vor dem erst 2005 gebauten Tunnel führt die alte Ringstraße zu Aussichtpunkt Allmannskad. Für den steinigen, holprigen, steilen Weg werden wir mit einer überwältigenden Aussicht belohnt.


    .

    Wenn ich nicht bald was zu Essen kriege, flippe ich aus! Auch das Viking Cafe direkt hinter dem Tunnel (von Norden aus kommend) hat geschlossen. Das kann echt nicht sein. So reduzieren sich die Speckröllchen!

    Für das Hummerhaus und das Packhaus in Höfn sehen wir eindeutig nicht mehr frisch und gepflegt genug aus, so verschlägt es uns in Z-Bistro. Da werden wir – so wie wir sind – freundlich empfangen. Eine üppige Portion Hummer auf dem Sandwich hebt die Laune. Wobei Sandwich völlig untertrieben ist. Auf dem Tisch steht ein Riesenquader helles Brot, ähnlich Ciabatta, kein labbriger Toast, sonder knusprig gebacken, reich belegt, appetitlich angerichtet mit Kartoffenwedges. Eine Sensation! Dem Sohn schmecken die Nudeln alla Panna aus der viefältigen Kinderkarte. Geht doch – alles gut.


    Nach einem kurzen Zwischenstop am Hotel fahren wir zum nahegelegenen Gehöft „Hoffell“ und suhlen uns in zwei der fünf unterschiedlich temperierten heißen Pötte. Mitten im Nichts, ringsum nur Berge und Moos, stehen in die Erde eingelassen ca. 2m Durchmesser große Plastikwannen. Man wirft einfach 500 ISK pP in eine kleine aufgestellte Kiste und rein ins Vergnügen. Mit uns im Pool ein paar Australier und wir sehen der Sonne beim Untergehen zu.

    Ja doch, wir haben ein Händchen für Sonnenuntergangsplätze. Jetzt schon drei „place-to-be“ hintereinander ( Grotta, Jökulsarlon, Hotpot), . Einige dünne Schleierwolken am Himmel färben sich orange, es wird dämmerig - ein wunderbarer Tag geht zu Ende.