Hallo da draußen,
ich bin Kai, komme aus dem Rheinland und war bis hierhin lediglich stiller Beobachter in diesem höchst informativen Forum. Ich konnte mich über viele oberflächige, vielleicht auch eher grundlegende Dinge einlesen, was als Island-Neuling bitter nötig ist.
Wieso dieser Beitrag? Und worum geht es hier eigentlich?
Ich mag am liebsten die Reiseberichte.
Ich mag die Fotos die erzählen wie schön der Aufenthalt war. Der Informationsgehalt ist meist enorm und für Mitlesende (wie eben mich) äußerst hilfreich.
Ich versuche hier unsere Reiseplanung als (ich wiederhole mich da sehr gerne) Islandneulinge Schritt für Schritt in mehreren Beiträgen zu dokumentieren und hoffe damit einen Artikel zu schaffen, welcher für viele zukünftige Island-Grünschnäbel auch als Hilfestellung dienen kann. Gefüttert wird dieser Beitrag hoffentlich mit euch als Kenner und Tippgeber.
Wir (das sind meine Verlobte und ich) haben uns entschlossen Island zu bereisen. Eine Rundreise, ganz klassisch.
Naja, ganz so klassisch ist es nicht, denn uns bringt ein besonderer Anlass nach Island. Wir verlobten uns im August 2015 in unserem Sommerurlaub.
Es gab ein paar Dinge, die wussten schon vor unserer Verlobung:
1. Unsere Hochzeitsreise soll eine Rundreise werden. Es standen mehrere Länder zur Auswahl.
2. Die Trauung soll keine 15.000€ verschlingen. Also kein Schloss, kein 5-Gänge Menü, kein Streichquartett, keine Rockband.
3. Keine Viertausend Gäste. Auch wenn wir gerne mit allen Angehörigen uns Freunden feiern würden.
Eines Tages, ein paar Tage nach unserem Urlaub kam meine Verlobte die Tür herein und sagte den einzig richtigen Satz, machte den einzigen richtigen Vorschlag: „Schatz, sollen wir in Island heiraten?“
Hervorragender Vorschlag wie ich fand. Einzig logisch war dazu, dass wir unsere Flitterwochen direkt dort verbringen. Eine Rundreise, ganz klassisch. Naja, oder wie oben beschrieben, eben nicht ganz so klassisch
Erster Schritt... Mal sehen was google sagt: „Heiraten in Island“ Ui, 248 Tausend Ergebnisse in 0,43 Sekunden. Da war ich wohl nicht der Erste mit dieser Idee.
Wie sieht es mit der Bürokratie aus, welche Dokumente benötigt man für die Hochzeit in Island. Gibt es Veranstalter
welche einem bei der Planung unter die Arme greifen?
Natürlich gibt es sie. Es gibt eben für alles und jeden einen Markt. Glücklicherweise, denn geplant wird bei uns aktuell eine ganze Menge, da kommt es uns nur entgegen das uns einige Dinge abgenommen werden.
Wir sind sehr schnell auf die Firma Katla-Travel gestoßen. Auch hier im Forum schon des Öfteren erwähnt bietet Katla-Travel sowohl vorgefertigte Rundreisepakete, als auch Reisen nach dem Baukasten Prinzip (Flug, Mietwagen, Hotel/Ferienhaus) auf unterschiedlichen Routen.
Allen gemein haben alle Reiseveranstalter in der Regel, dass man gut und übersichtlich erkennen kann, welche Route man mit welchem Reisepakt, bei welcher Dauer, befährt. Das ist gut, denn so erhält man einen ganz guten Überblick darüber, was man
womöglich alles in welcher Zeit schaffen kann. Natürlich kann ich die Insel in 7 Tagen umrunden, aber möchte man das auch? Eher nicht.
Schnell kamen wir auf eine Reisedauer von ca. 15 Tagen für eine Umrundung auf der Ringstraße. Es erschien uns als die gängigste Reisedauer für eine Runde auf der 1.
Geheiratet werden soll ja ebenfalls. Alleine bleiben wir dabei auch nicht, daher müssen hier auch noch ein paar Tage eingeplant werden. Diese sollten aber unabhängig von unserer Rundreise sein und die Wunschreisezeit von 15 Tagen nicht beeinflussen. Da die Flugreisezeiten von Deutschland nach Island i.d.R. eher Reiseunfreundlich sind (späte Ankunft in Island, frühe Abreise aus Island) entschieden wir uns für vier Tage welche unsere Hochzeitsgäste in Island verbringen sollten, damit trotz mieser An- und Abreisezeiten ein relativ stressfreier Aufenthalt geplant werden kann.
Macht 19 Tage auf der für uns unbekannten Insel Hoffentlich genug Zeit um genug zu sehen. Es wird der längste Urlaub den wir bis dahin am Stück in einem Land verbracht haben. Neben den All-Inklusive Pauschalurlauben bevorzugen wir die Selbstverpflegung
im Ferienhaus. Das sind wir gewohnt und mögen die Ruhe welche wir unabhängig von Hotelgästen genießen können.
Wann sollen wir fahren? Das war sicher einer der ersten Gedanken die wir hatten. Da gab es eine Menge Kriterien die eine Rolle gespielt haben. Kleines Brainstorming mit Ausschlussverfahren: Wetter, Touristenaufkommen, Preis, Reisebedingungen abgelegene Straßen, Verfügbarkeit Unterkünfte, Ausflugsmöglichkeiten.
Wetter: Haha, wie berechenbar ist das schon. Ehrlich gesagt ist uns das Wetter egal. Ich fahre in dieses Land um eben auch mal Schietwetter zu erleben. Auszuschließen war der Winter. Ich habe Game of Thrones gesehen und weiß wie es nördlich der Mauer aussieht. Und da möchte ich wirklich nicht hin. Spaß bei Seite. Es ist mir einfach zu riskant, komplett unerfahren im Winter durch Island zu fahren. Vielleicht ein anderes Mal. Sehr gerne sogar, aber nicht als erste Reise. Kompromisse gibt es ein paar. Was
viele als praktische sehen, möchte ich gar nicht unbedingt im Sommer fahren und es den ganzen Tag hell haben. Ich mag es ganz gerne wenn die Sonne untergeht. Polarlichter wären ja immerhin auch ganz nett. Darüber hinaus ist das Farbenspiel der auf- und untergehenden Sonne sicher nicht zu verachten.
Touristenaufkommen: Ist diese Vokabel in Island überhaupt angebracht? Nicht wirklich wie ich schätze, aber wenn ich die
Wahl habe, dann geh ich doch lieber dann einkaufen wenn weniger los ist.
Preis: Der Plan waren eine Hochzeit und eine Rundreise um Island. In wie fern spielt der Preis hier eine Rolle? Tatsächlich keine so sehr große, dennoch haben wir uns gesagt, alles was wir sparen können auf dieser Reise nehmen wir gerne in Anspruch und investieren es
wieder in die Reise. Sparen wir bei den Übernachtungen, gönnen wir uns ein schickes Abendessen mehr im Restaurant. Kostet der Mietwagen weniger, dann kaufen wir uns noch einen schön kratzigen Islandpulli. Es soll ein toller Urlaub werden. Da wollen wir einfach das bestmögliche herausholen. Oder um es wie eine weniger sympathische Werbefigur zu sagen: „Je mehr ma spare, desto mehr kann sie schoppen“
Reisebedingungen auf abgelegenen Straßen: Entweder man ist gut ausgerüstet, oder nicht. Wir haben kein 4x4 Auto. Wir möchten nicht ins Hochland, auch das ist uns für die erste Reise zu heikel. Wissen aber auch noch nicht was genau wir abgelegener sehen möchten. Daher nehmen wir es wie es kommt und sehen wenn es soweit ist, welche Straßen gut befahrbar sind und welche nicht.
Verfügbarkeit Unterkünfte: Da ist es natürlich logisch das wir zur Nebensaison bessere Chancen haben und diese dann wahrscheinlich auch zu einem günstigeren Kurs buchbar sind.
Ausflugsziele: Welche es sein werden, da lesen wir viel, da lesen wir wirklich viel, haben aber noch keine finale Liste was wir entlang der Strecke, gut gelegen zu unseren Unterkünften, noch alles sehen wollen. Letztlich spielen natürlich auch hier die Wetterbedingungen eine Rolle.
Trommelwirbel... wir reisen ab Mitte September bis in den Oktober. Auch wenn der isländische Herbst dann schlagartig Hallo sagen kann. Wir haben von all unseren Wünschen etwas dabei. Es ist günstiger, wir können mehr oder weniger alles besuchen (außer Hochland), weniger Touristen, günstigerer Reisepreis für unsere Gäste. Wir hatten zudem auch fast die freie Wahl an Unterkünften.
Wir haben uns für die Firma Katla entschieden. Der Kontakt ist freundlich und die Betreuung ist sehr gut. Sicherlich ist das bei anderen Anbietern nicht weniger der Fall, aber hier hat es einfach von vorne herein gut gepasst. Auch in Bezug auf die Organisation der Trauung. Das Unternehmen besteht zum größten Teil aus Deutsch-Isländern mit viel Erfahrung durch eigene Aufenthalte.
Da wir bei den Pauschalangeboten keinen Einfluss auf die Ausstattung der Unterkünfte haben und diese dann lediglich nach Kategorie (1-5) gebucht werden können (wobei jede Kategorie zwar einen eigenen Standart hat, aber keine 100%ige Ausstattung garantiert ist), wurde aus unserem Pauschalangebot ein sogenanntes Fly&Drive Angebot mit zusätzlichem Aussuchen der Unterkünfte. Denn es gab für uns ein paar wichtige Punkte bei der Buchung der Unterkünfte. Ob diese auf unsere Bequemlichkeit, oder Planungslosigkeit zurückzuführen sind, dass dürft ihr gerne für euch entscheiden
Die Firma Katla hat ein eigenes Ferienhaus-Portal in deutscher und englischer Sprache über welches Ferienhäuser
über die ganze Insel vermittelt werden. Daher hatten wir zum Reisezeitraum eine große Auswahl an Ferienhäusern und konnten diese nach unseren Bedürfnissen ( Lage,Ausstattung ) buchen. (viator.is) Ist hier ja auch durchaus bekannt wie ich einigen Einträgen entnehmen konnte.
Insgesamt haben wir sieben verschiedene Unterkünfte auf unserer Reise, angefangen mit unserer Hochzeit zusammen mit unserer Familie und Freunden im Südwesten, nahe Reykjavik, bis hin zu den Übernachtungen verteilt an der Ringstraße um die Insel. Hot-Pots durften genauso wenig fehlen, wie die beiden Häuser mit Waschmaschine, sodass wir durch die Möglichkeit des Waschens unser Gepäck alleine an Kleidungsstücken mehr als halbieren können.