Planung 14 Tage Rundreise Dezember

  • Hallo liebe Island-Foris! :)


    Ich bin neu hier und suche nach Antworten auf ein paar Fragen. Ich habe schon einiges gelesen und auch im Forum gesucht, trotzdem stellen sich mir noch Fragen. Ich habe vielleicht das eine oder andere Überlesen und bin daher auch für Querverweise zu anderen Threads/Quellen dankbar.


    Aber zur Reise: Wir haben ganz spontan gebucht und fliegen nun am 18.12. für 14 Tage nach Island. Wir sind zu zweit und wollen uns gerne einmal um die Insel bewegen und dabei die erste und (zumindest) letzte Nacht - also Sylvester - in Reykjavik verbringen.


    Thema Mietwagen
    Wir haben im Offroadfahren Erfahrung und hatten auch zunächst nicht darüber nachgedacht, wie das mit Eis, Schnee und Co sein könnte, da wir uns da sicher fühlen. Ich habe allerdings heute auf einer Seite gelesen, dass die Winde in Island die echte Gefahr sind und man diese nicht unterschätzen darf. Bei Sturm(warnung) nciht zu fahren, halten wir für selbstverständlich.


    Daher an die Wintererfahrenen unter Euch:
    1) Sind die Winde tatsächlich so ungewöhnlich gefährlich?
    2) Ist ein schwereres Auto tatsächlich zu empfehlen (wurde in Bezug auf 1 so dargestellt)? Wir dachten an einen Suzuki Jimny oder anderen kleinen 4x4.
    3) Wir wollen die geringste SB und Glas/Lack-Versicherung. Reicht das aus?


    Thema Unterkunft
    Wir sind ja im Winter unterwegs und wollten flexibel bleiben (insbesondere im Hinblick auf Verzögerungen), daher wollen wir die Unterkünfte spontan buchen (Info über Internet/Touristeninfo Vorort). Wir hätten dann schon gerne ein beheiztes Zimmer mit Dusche und ggf. Kochmöglichkeit. Mal ein teure(res) Hotel ist total ok, aber ständig Highend wollen wir dann doch nicht.


    1) Sind im Winter/in der Vorweihnachtszeit so wenig Unterkünfte geöffnet, dass wir Probleme bekommen werden?
    2) WIe (un-)kompliziert läuft das mit dem Buchen vor Ort?


    Thema Reiseroute
    Wir sind grundlegend orientiert und auch flexibel, und wenn es noch Geheimtipps geben sollte für den Dezember und viellecht auch die Sylvesternacht, würden wir uns natürlich über Hinweise freuen. ;)


    Schon mal im Voraus thx1 für Euren Input!!!


    VLG
    Globetraber

  • Ich würde mal sagen, je größer das Auto, desto windempfindlicher wird es.


    Bei unserer Reise von Silvester bis 7 Jan. 2016 hatten wir einen Astra, mit Winterreifen. Der stellte sich als vollkommen ausreichend, auch zum Überqueren des Passes auf der 56 nach Grundarfjördur (Halbinsel Snæfellsness), heraus. An dem Tag blies der Wind ziemlich heftig, und wehte den Schnee so durch die Landschaft und über die Straße, dass es auf dem besagen Pass mehrmals zum "whiteout" kam. Da hilft nur langsames oder gar nicht fahren, aber weniger wegen dem Wind, sondern wegen der Sicht.


    Während der Septemberreise dieses Jahr, hatten wir einen (schweren) 4x4 Camper der schon sehr wackelte als auf den Windwarnschildern 16m/s angezeigt wurde. Für uns fühlte sich das wie ein ausgewachsener Sturm an. Im nächsten Kaffee fragten wir, ob das für die Isländer unter Sturm läuft. Das wurde mit, ach das ist nur eine "leichte Brise", Sturm ist was anderes, abgetan. 16m/s ist Wind mit fast 60Km/h und das nicht in Böen sondern durchgängig. Ich würde die Windwarnungen der Isländer sehr ernst nehmen.


    Grüße
    Tadi

  • Rund um die Touristenhotspots, kann es auch im Winter schwierig sein, Unterkünfte zu bekommen- und selbst für einfache Besenkammern dürft ihr getrost ab mind. 80 € aufwärts pro Person rechnen. B&B Unterkünfte sind eher die Regel als die Ausnahme, Kochmöglichkeit besteht nicht überall. (vorher erfragen)- ud Essen gehen wird teuer (außer Fastfood an Tankstellen (Teils Supermarkt) und "Suppenküche" z.B. in einfachen "Gasthöfen", Cafes und an Tanken).
    Ich würde auch im Winter keine komplette Runde angedenken, wenn man nicht wirklich sehr, sehr spontan ist- denn es kann Euch so was von passieren, das ihr tagelang an einer Ecke festsitzt.
    Im Süden ist es relativ wahrscheinlich, das ihr die meisten Hotspots anfahren könnt, im Norden z.B. Dettifoss im Winter kann unmöglich sein trotz der neuen Teerstrasse.
    Für eine Wintertour, würde ich daher eher im Süden bleiben, vielleicht sogar mit Ferienhaus (ganz sicher) und Tagestouren fahren, bei gutem Wetter kann man auch nach Snaefellsness fahren.
    Versicherung- es muß ja kein Schnee liegen- und wenn es trocken bleibt und windet, kann im Süden auf den Sanderflächen das Auto sandgestrahlt werden..... da würde ich persönlich keine zu niedere Versicherung wählen.
    Als ich bei MCRent Island einen Camper gemietet habe, boten die nichtmal wie in D die Selbstbehaltsausschlußversicherung an- ich hätte dann ggf. die 2400 € Kaution weggehabt. ist gut gegangen, hätte aber nicht so sein müssen.


    Ich würde mal bezüglich des Windes sagen, ein Isländer würde es evtl. als Sturm bezeichnen, wenn volle Fischkisten durch die Gegend fliegen, der regen quer kommt oder das Wasser nach oben fließt........und er selbst nur noch quer laufen kann.


    Alles andere ist halt- Wind...........


    So muß man z.B. beim Aufmachen der Autotür immer damit rechnen das einem die aus der Hand gerissen wird und zu kriegt man die dann auch nicht mehr..........
    Böen sind nach meiner Erfahrung vor allem im Süden schnell gefährlich, wenn dort von den Bergen Fallwinde alles vor sich herschieben, wenn Dich so eine Bö erfasst hast Du gelitten- passiert aber trotzdem, bei angepasster Geschwindigkeit, doch recht wenig.


    Der Jimny sollte zwar aussreichen, aber ich persönlich finde "mehr Auto" angenehmer und würde wahrscheinlich einen Vitara 4x4 vorziehen.
    Off Road Erfahrung nützt wenig bei spiegelglatten Fahrbahnen und Touris im gegenverkehr, die mit den Strassenverhältnissen nicht klar kommen............da nützt es eher, einiges an Erfahrung bei winterlichen Strassenverhältnissen mitzubringen....

  • Liebe Alle,


    habt vielen Dank für Eure Antworten und den Input! thx1


    Wir
    haben jetzt einen Mietwagen (Toyota RAV 4 mit Winterreifen+Spikes)
    gebucht und werden es - nach Rücksprache mit einem isländischen
    Reiseveranstalter - versuchen. Wir werden dabei versuchen den Norden recht
    zügig "zu überwinden" und dann mehr Zeit im Osten und Süden verbringen.
    Geplant ist ca. 3-4 Tage vor Abflug in Reykjvik zu sein. Mal sehen, wie
    das klappen wird. ;)


    Die Wetterseiten werden wir natürlich im Auge behalten. Vielen Dank für die Links!


    Wir freuen uns auf unser Winterabenteuer auf Island. :D


    VG
    GLobetraber

  • Ich kann Euch nur zur extremen Vorsicht raten. Trotz Vorabinfos u.s.w. Mich hat mal so ein Fallwind erwischt und ich war froh das 2 Tonnen Gefährt mit Allrad und bei 30 Km/h auf dem Weg zu halten.
    Bin nun schon den 5ten Winter da aber manchmal erwischt es mich auch auf dem falschen Fuß, selbst in bekannter Umgebung.
    Das übelste Stück dürfte Egisstadir Myvatn sein. Da solltet Ihr Vorher richtige Erkundigungen einziehen da erwischt es selbst Einheimische öffter.
    Habe immer ein bisschen Bauchgrimmen wenn ich solche Unternehmungen lese, bedenkt umbedingt, wenn die Kiste auf ner Wehe aufsitzt nutzen weder 4x4 noch Spikes noch PSe.
    Ein guter Indikator sind auch die Inlandsflüge, wenn Air Iceland mal am Boden bleibt sollte man auch zu Hause bleiben.