Seyðisfjarðarvegur im November

  • Ihr Lieben,


    wir möchten Ende November mit der Smyril Line von Dänemark nach Island. Bisher sind wir immer geflogen und hatten einen Mietwagen. Wir kennen die Isländischen "Winterstraßen". Nun entdecke ich gerade einen Bericht über die Straße 93 von Seydisfjördur nach Egilsstadir. Die Straße sei im Winter oft gesperrt.


    Das wäre für uns natürlich ein Desaster. Auch wegen der zu befürchtenden Quarantäne. Gibt es Erfahrungen von jemandem hier im Forum? Wir werden mit einem neu-winterbereiften- 2WD A3 anreisen.


    Danke für jeden Tipp

  • Dass die Norönna ab Dezember für 3 Monate außer Betrieb ist habt Ihr mibekommen?


    Siehe Bericht "Facelift"


    Hier der Link:


    wer sich gefragt hat, warum die Norröna von Dezember 2020 bis März 2021 keine Fahrten lt Fahrplan absolviert bekommt hier die Antwort.

    Nach 17 Jahren wird es auch ein wenig Zeit.

    http://local.fo/norrona-is-get…p2Mj_48ZMJg037OTSnd7Wj2Kc

  • Falls jemand sich dieselbe Frage stellen sollte, hier mal mein Bericht:

    Wir sind Ende Oktober 2020 mit der Norönna in Seydisfjördur angekommen und mussten nach einigen Tage Quarantäne nach Egilsstadir und deshalb auch über diese Straße. Es war der absolute Worst Case, die Straße war vereist und es schneite wie verrückt. Das war auch der Fall, als wir Mitte März 2021 wieder zurück sind. Eis, noch heftigerer Schnee, Sichtweite praktisch null. Die Straße war trotz dieser Bedingungen geöffnet.

    Und jetzt zur Entwarnung: Wenn man geübter Autofahrer ist, vorsichtig fährt (bzw. kriecht) und isländische Winterstraßen vielleicht schon kennt, dann ist das kein Problem. Man muss halt langsam machen und sich der Gefahren bewusst sein.

    Schlimmer war tatsächlich die Route 1, als wir auf der Fahrt von Akureyri nach Seydisfjördur mal in einen Blizzard gefahren sind. Wir sind zweimal im Schnee stecken geblieben. Ehrlich gesagt war die Straße von Seydisfjördur nach Egilsstadir da ein Vergnügen ...

  • Die Straße von Egilstadir nach Seydisfjördur kennen wir auch. Wir fuhren Anfang Oktober 2019 das letzte Mal diese Strecke. Das mit Wind und Schnee kann ich für dies zeit auch bestätigen. Wir hatten das Glück, dass vor uns zeitweise ein Räumfahrzeug fuhr, so dass wir kriechenden Tempos die Straße bewältigen konnten. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie die Straße im winter aussieht <X.

    Auf jeden Fall nix für schwache Nerven.

    Die Landschaft ist phänomenal, konnte ich aber nur auf den Fotos später entspannt genießen 😌. Schnee--Smiley

    • Offizieller Beitrag

    Die Straße kann einem auch im Sommer übel mitspielen. Wir hatten mal so einen Nebel, dass wir wirklich nur vor das Auto schauen konnten. Stehen bleiben war keine Alternativ. So krochen wir im Schneckentempo durch den Nebel. Die Augen und das Gehirn spielten einem immer einen Streich und man sah Dinge, die es gar nicht gab. Echt gruselig. Ich war heilfroh, als wir den Nebel verliessen und sich die Sicht wieder öffnete.

  • Kürzer Erfahrungsbericht meiner Reise mit eigenem WoMo im Februar und Maerz diesen Jahres:


    Bin seit dem 26.03.22 mit der Fähre zurück, habe den isländischen Winter mit seinen Winden und Windböen kennen und schätzen gelernt. Weiss nun, wie es sich anfühlt, bei Windböen um die 27 m/s (100 km/h) mit wechselnden Richtungen die Nacht im Wohnmobil zu verbringen, zudem ungeschützt stehend im offenen Gelände. Ich habe erfahren und verstanden, warum es nicht ratsam ist, bei Windböen von mehr als 15 m/s und Schneefall mit dem WoMo einsame isländische Strassen zu befahren. Auch weiss ich nun, wie wichtig es ist, stets genügend Proviant und Energie an Board zu haben, sowie Zeit und Gelassenheit. Und ich habe mein Fahrzeug in Grenzsituationen kennengelernt, habe Mängel erkennen können, welche ich nun für zukünftige Reisen beseitigen bzw. optimieren kann (z.B. Schneeeinfall durch geschlossene Oberfenster bei starkem Wind).


    Ich habe mich im Nordosten aufgehalten und habe häufiger Polarlicht gesehen. Die durchgängig geöffneten Campingplätze North 66.12 auf der Halbinsel Tjörnes bei Husavik und Asbrandsstadir bei Vopnafjördur möchte ich gerne empfehlen.


    Nicht zu unterschätzen war die Fährüberfahrt in diesem Winter, die Rückreise ruhig, die Hinreise mitte Februar ausserordentlich und durchgehend unruhig (musste mich im Bett gegen herausfallen sichern). Auch beschaedigte das Streugranulat der vereisten Strassen den Lack meines Fahrzeuges, im Bereich der seitlichen Tuerschweller und im Heck. Die Partikel wirken wie eingebrannt.


    Es war meine 5 Reise nach Island, vielleicht war es meine Letzte dorthin, das Leben ist so kurz und kostbar und es gibt so viele weitere, spannende Reiseziele wie z.B. Patagonien in Suedamerika....