Ringstrasse, 12 Tage, wieviele Station zum Übernachten

  • Erstmal Hallo Zusammen und vorab schon mal vielen Dank an alle die hier wirklich viele nützliche Tipps und Info bereitstellen :love:


    Meine Kollegin und ich wollen Ende März zusammen Island bereisen und haben dafür 2 Wochen Zeit.

    Dabei wollen wir in 12 Tagen die Ringstrasse bereisen und dann am Schluss noch 2 Tage in Reykjavik verweilen.

    Wir möchten dabei so wenig wie möglich unsere Unterkunft wechseln damit man sich auch ein bisschen heimisch fühlt...

    Nun Fragen wir uns aber was Sinnvoll, respektive machbar ist.


    Eine Variante die uns beiden gefallen würde wäre folgendes:


    Erste Station im Bereich Vik,

    zweite Station im Bereich Eglisstadir

    dritte Station im Bereich Hvammstangi

    und dann nach Reykjavik


    Das sind halt zum Teil 6.5h Stunden Fahrzeit bei gutem Wetter. Findet ihr das sollte man tunlichst vermeiden oder dass das geht, mit dem Risiko dass das Wetter einem einen Strich durch die Rechnung macht und man dann doch irgendwo einen ungeplanten Zwischenhalt machen muss?


    Das wäre sowieso meine nächste Frage: Was macht man wenn am Tag wo man an einen anderen Ort reisen sollte ein Schneesturm tobt? Einfach vor Ort schauen ob man die Unterkunft verlängern kann? Kann ja dann wahrscheinlich auch niemand anreisen? Oder kann man davon ausgehen dass der Sturm sich sowieso früher oder später legt und man dann wieder vorwärts kommt (Schnee bleibt ja dann trotzdem liegen?)


    Wie sieht es aus bei Dunkelheit auf der Ringstrasse? Wenn die geräumt ist stell ich mir dass nicht viel anders vor als in D?


    Wir werden voraussichtlich mit einem Dacia 4*4 unterwegs sein (Zur Automiete muss ich mir noch diverse eurer Räte zu Gemüte führen :)) und sind beides gute, routinierte Fahrer, wir sind uns aber auch bewusst dass das in Island schnell relativ ist und deshalb stellen wir auch diese Frage hier :)


    Wir freuen und auf eure Antworten


    Michaela und Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Im Sommer sind 14-16 Tage schon viel Zeit im Auto, wobei der Weg das Ziel ist. Im März halte ich 12 Tage für einmal um die Insel für ein risikobehaftetes Vorhaben. Das Wetter kann noch extreme Kapriolen schlagen und Euch für 1-2 Tage an einen Ort fesseln, dann wird es echt Streß.


    So schön es ist, mit einer Rundreise mal alles gesehen zu haben, würde ich es gelassener angehen und mich eher auf Reykjavík, den Westen (inkl. Snæfellsnes) und Süden fokussieren. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung, andere mögen das anders sehen.


    Der Dacia Duster mit 4x4 ist für einen Trip auf der Ringstraße ein gutes Fahrzeug. Wichtig ist, dass die Reifen mit Spikes versehen sind. Sollte eigentlich Standard um diese Zeit sein, aber ich habe auch schon Autovermieter erlebt, die einen einfach mit Winterreifen losfahren ließen.


    Um diese Zeit sollte es einfach sein, eine Unterkunft zu verlängern. Da würde ich mir keine Sorgen machen, zumal w/ Corona weniger los sein wird. Ich halte es mittlerweile so, dass ich auch lieber weniger Unterkünfte buche und dort länger verweile. Aber zwischen Egilsstaðir Und Hvammstangi würde ich noch eine weiteren Halt um oder in Akureyri planen.


    Über den Straßenzustand könnt ihr euch hier informieren:

    http://www.road.is/travel-info/road-conditions-and-weather/


    Und diese Seite solltet ihr auch immer beobachten:


    https://safetravel.is/?lang=de


    Recht zuverlässige Wettervorhersagen erhaltet ihr hier:


    https://en.vedur.is/

  • Hallo und willkommen hier im Forum,


    ich halte es für etwas eng, aber in 12 Tagen im Winter einmal rum, habe ich auch schon zweimal gemacht. Die 2 Tage für Reykjavik könnten auch schnell durch Straßensperrungen verbraucht werden, aber es ist gut, dass ihr solch einen Puffer am Ende der Tour habt.


    Was ich ehrlich gesagt für keine gute Idee halte, das ist die Reduzierung auf 4 Übernachtungsorte, abgesehen davon, dass ich auch an der Auswahl der Orte einiges verbessern würde.


    Von Vik bis Egilsstadir ist es z.B. eine lange und weite Strecke, wobei das Highlight Gletscherlagune so ziemlich in der Mitte der Strecke liegt, also so im Vorbeifahren mitgenommen werden kann.


    Gerade im Winter mit unvorhersehbaren Straßenverhältnissen würde ich mir die häufige hin und her Fahrerei sparen, wenn ihr vom Übernachtungsort aus Tagesausflüge unternehmt. Anderseits werden die Ortswechsel mehr oder weniger zu reinen Fahrtagen, wo ihr mit etwas Pech nur kaum was ansehen könnt, weil ihr bei schlechtem Wetter/Straßenverhältnissen schauen müsst, dass ihr eure neue Unterkunft auch erreicht.


    Ich würde ganz klar mehrere Übernachtungsorte wählen, mit einer oder maximal 2 Übernachtungen.

    Von Egilsstadir bis Hvammstangi ist eine Monstertour, wobei ihr wieder die mittendrin liegenden Ziele Myvatn, Godafoss, u.a. nur im Vorbeifahren anschauen könnt – wenn überhaupt. Der Abschnitt zwischen Egilsstadir und Myvatn ist meiner Meinung und persönlichen Erfahrung nach, die am häufigsten gesperrte Strecke auf der Ringstraße, manchmal für mehrere Tage.


    Hvammstangi als Übernachtungsort für mehrere Nächte, halte ich auch für keine gute Idee. Das ist jetzt nicht unbedingt die spannendste Gegend auf Island. Und ob ihr die unbefestigte Straße nach Hvitserkur im Winter fahren könnt, ist auch nicht sicher. Auch für Abstecher nach Snaefellsness liegt der Ort viel zu weit entfernt.


    Wie schon geschrieben wurde, ist der Dacia Duster ein geeignetes Fahrzeug im Winter, und die Spikes sollte drauf sein.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Ich halte die Planung mit den genannten Übernachtungsorten für ungeeignet und würde mehrere Orte einplanen.

  • Hallo Ihr beiden :)


    Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

    Wir haben uns, anscheinend zurecht, Gedanken gemacht dass das stressig wird und nicht so sinnvoll ist.

    Ich denke die Umrundung der Insel steht nun erst Mal hinten an und wir suchen uns 2-3 schöne Orte wo wir einige Nächte und Tage verweilen und es genug zu sehen gibt und die nicht soweit auseinander sind.

    Wir werden uns nochmals melden wenn wir eine neue Idee haben :)


    Danke nochmals :)

  • Vor allem solltet ihr zum Ende eurer Tour schauen, das ihr nicht zu weit vom Flughafen in Keflavik weg seid. Ich würde also beispielsweise einen Besuch in Reykjavik eher ans Ende legen, damit ihr nicht am letzten Tag eurer geplanten Tour nach Reykjavik zurück müsst, aber das ganze wegen unpassierbarer Strassen nicht funktioniert.

    Richtung Reykjavik habt ihr sowohl im Norden als auch im Süden Hochebenen zu überqueren.

  • Im Süden kann ich euch Selfoss empfehlen und westlich Borgarness. Von da habt ihr schon seeeehr viel zu sehen (Golden Circle oder Snaefellsness). Das sind gute Orte für den Start. Und vielleicht auch nicht so Riskant mit der Passstraße über das Hochland. (Winter ist auch noch eine unbekannte Jahreszeit für mich auf Island - aber wenn ich fahren würde, würde ich so dicht wie möglich an Reykjavik bleiben. Selbst um Vik ist die Straße sehr oft gesperrt, so wie ich das beobachtet habe).

    3.6.-23.6.16 | 29.5.-21.6.19 | 27.8.-9.9.21 | GoIceland 2.2.-12.2.23

  • Ich würde würde euch raten, ein paar Tage im Süden eine Unterkunft zu mieten und danach noch ein paar Tage nach Borganes zu fahren und von dort aus Tagesausflüge zu machen. Wenn ihr die Unterkunft aufgrund eines Schneesturms nicht verlassen könnt, kann auch niemand anreisen. Wir haben die Isländer 2019 da ganz pragmatisch erlebt. Jeder dürfte einfach dort bleiben, wo er gerade war. Wir hingen in Hvammstangi, nicht gerade der spannendste Ort in Island, wie Rainer schon schrieb.Frier-Smiley

  • Für eine erste Islandtour würde ich auch von einer Umrundung Ende März abraten. Wenn es eine Umrundung hätte sein sollen, dann maximal ca. 250 km, um nicht zu hetzen.

    Für den Süden bieten sich Selfoss oder Hveragerði an. Tagesausflüge nach Reykjanes, Golden Circle, Seljalandsfoss. Der Strand von Reynisfara ist auch als Tagesausflug machbar, der Jökulsarlón fällt meiner Meinung nach aus.

    Falls widrige Wetterverhältnisse vorherrschen ist die Fahrt über die Hellisheiði der begrenzende Faktor. Ist sie gesperrt dann dürfte der Sudurlandsvegur offen. Wenn beides gesperrt ist, dann ist sowieso Land unter und es geht nichts mehr.

    Beim zweiten Standort bin ich auch bei Borgarnes/Umgebung. Da habt ihr Snaefellsnes vor der "Haustür".


    Kleiner Fototipp: Falls ihr um den Frühlingsbeginn im Bereich Selfoss sein solltet und das Wetter euch gnädig sein, dann versucht auf den Parkplatz an der 35 vor dem Ingolfsfjall gegen 7.00 Uhr zu sein. Dann geht die Sonne hinter der Hekla auf.