August 2021

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,


    ich war mit meinem Mann vom 2.8. bis zum 29.8.2021 in Island und möchte euch gerne von unserer für uns unvergesslich wunderschönen Reise berichten. Neben Internetrecherchen haben wir unsere Reise mit dem Buch "Der Weg ist das Ziel - Rund um Island auf der Ringstraße" von Erik Van de Perre geplant. Ich bin von diesem Buch wirklich total begeistert!

    Zuerst war geplant, dass wir nur 2 Wochen in Island sind und mit einem Camper um die Insel fahren. Da das aber mit den Coronamaßnahmenänderungen immer so schnell ging, haben wir uns dann relativ kurzfristig entschieden, gleich Anfang August zu fliegen, da wir da auf jeden Fall noch ins Land kommen. Da 4 Wochen Camper unser Budget gesprengt hätte, haben wir uns entschieden, die zusätzlichen 2 Wochen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen und die meiste Zeit im Zelt zu schlafen.


    2.8.2021: Ankunft

    Nach der Landung war in KEF ein riesiger Andrang. Wir waren 2 Stunden in der Ankunftshalle angestanden, weil die Grenzkontrollen wegen Corona so lange gedauert hat. Gegen 18 Uhr haben wir dann ENDLICH frische Luft atmen können, bevor wir mit dem Bus nach Reykjavik zum Campingplatz gefahren sind. Wir waren hundemüde von der Reise und sind dann auch gleich gegen 21 Uhr im Zelt eingeschlafen.


    3.8.2021: Reykjavik

    Um nicht gleich am nächsten Tag wieder früh Stress zu haben, haben wir uns für einen Tag in Reykjavik entschieden. Wir waren im Februar 2020 schon einmal für 5 Tage in Island und haben dort in Reykjavik übernachtet und haben Busausflüge in den Süden unternommen. Deshalb wollen wir dieses Mal nicht so viel Zeit in Reykjavik und im Süden verbringen. Aber die Gegend um Harpa herum haben wir im Winter noch nicht angeschaut, deshalb stand das für heute auf den Plan. Auch haben wir gleich einmal die großen Supermarktketten Kronan und Bonus begutachtet. Da wir ein bisschen Bargeld wollten, haben wir uns auch auf die Suche nach einem ATM-Automaten gemacht. Beim Bonus haben wir schließlich einen gefunden. Leider hat er gleich meine Kreditkarte eingezogen, weil sie geklemmt hat und wir hatten immer noch kein Bargeld. Mein Mann hatte zum Glück auch noch eine Kreditkarte dabei, aber dem Automaten haben wir nicht mehr getraut.

    Abends sind wir wieder gegen 21 Uhr ins Zelt gegangen und wollten schlafen, auch wenn es noch recht laut auf dem Campingplatz war.


    4.8.2021: Fahrt auf die Westmännerinseln

    Unser Wecker hat um 5 Uhr geklingelt, da um kurz nach 7 Uhr der Stadtbus losfuhr. Wir fuhren erst mit dem Bus nach Mjodd und dann weiter nach Landeyjahöfn, weil von dort aus die Fähre zu den Westmännerinseln abfuhr. Um ca. 11.30 Uhr waren wir dann in Heimaey. Wir irren ein bisschen herum auf der Suche nach dem Campingplatz und bekommen einen ersten Eindruck von der Beschilderung in Island :) Nach dem Zeltaufbau schauten wir uns ein bisschen die "Innenstadt" von Heimaey an. Gegen ca. 17 Uhr wollte ich gerade kochen, da sieht mein Mann ganz nah beim Campingplatz viele Papageitaucher. Ich konnte es kaum glauben! Ich dachte, ich muss bis zu dem Papageitaucherfelsen laufen und jetzt sehe ich die süßen Tiere gleich am ersten Tag am Campingplatz!

    Gegen 21 Uhr haben wir uns dann wieder hingelegt und bemerkt, dass die Schafe und Austernfischer sehr laut sind beim Schlafen :)

  • 5.8.2021: Westmännerinseln

    Heute sind wir zum Papageitaucherfelsen gewandert. Wir sind extra früh losgelaufen, um nicht gleichzeitig mit den Massen dort zu sein. Durch die ganzen Fotostopps auf dem wunderschönen Wanderweg waren wir dann aber doch erst gegen Mittag dort. Um nicht denselben Weg zurückzulaufen, sind wir an den Straßen zurückgegangen und haben dann gleich noch bei Kronan vorbeigeschaut. Da wir keinen Kühlschrank hatten und wir mit dem Wetter großes Glück hatten (immer wieder sonnig und Temperaturen um die 15 Grad), mussten wir gekühlte Sachen fast täglich kaufen.

    Am Nachmittag wollte mein Mann den steilen Weg auf dem Berg am Campingplatz ausprobieren. Wir sind also fleißig hochgekrabbelt, aber man konnte nicht wirklich abstürzen, nur auf dem Gras rutschen. Irgendwann ging es aber nicht mehr weiter und wir hätten einen schmalen Weg laufen müssen, wo man schon abstürzen könnte. Das haben wir uns nicht getraut und sind denselben Weg wieder runtergeklettert. Das sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass wir umkehren :D


    6.8.2021:

    Heute sind wir zuerst zum Hafen gelaufen und haben uns das Rückfahrticket gekauft. Das hatten wir noch nicht, weil wir uns überlegt haben, ob wir auf der Busrückreise nach Reykjavik noch 2 Nächte in Hella übernachten und mit dem Hochlandbus ins Hochland fahren. Das haben wir aber doch nicht gemacht, weil die Coronazahlen in Island gerade ihren Höchststand erreicht haben und wir auf der Busfahrt zur Fähre bemerkt haben, dass hier die Maskenpflicht nicht so ernst genommen wird.

    Am Hafen gab es auch Wlan - das gab es auf dem Campingplatz nicht.

    Danach sind wir zum höchsten Berg auf der Insel gelaufen (Heimarklettur). Da musste man am Anfang eine Leiter hochklettern. Ich mag keine Leitern. Naja, danach gab es breite Stufen. Damit hatte ich kein Problem, auch wenn es runter ging, mein Mann schon. Also bin ich alleine weitergelaufen. Irgendwann kam ich dann zu einer Leiter, die aber ca. 2 Meter über mir begonnen hat. Ich habe nicht verstanden, dass ich mich mit einem Seil dorthinhangeln hätte müssen. Vermutlich hätte ich mich das zum jetzigen Zeitpunkt aber eh nicht getraut. Also bin ich auch wieder umgekehrt. Von unten haben wir dann 2 Frauen beobachtet, die ganz oben waren. Wir haben kurz mit ihnen gesprochen und sie meinten, dass es an ihre Grenzen ging.

    Aber Papageitaucher haben wir auch hier wieder gesehen :)


    Nach dem Mittagessen auf dem Zeltplatz (Hotdogs) haben wir einen neuen Versuch unternommen, den Berg am Zeltplatz zu besteigen. Dieses Mal auf einem nicht ganz so steilen Wanderweg. Wir kommen auch endlich oben an, trauen uns dann aber nicht, ganz oben zu laufen, weil es links UND rechts steil nach unten geht. Wir wundern uns, dass so viele Menschen da so furchtlos sind, denn wir sehen von unserem Zelt aus, wie die Menschen da oben herumspazieren, als ob es das normalste der Welt wäre. Aber auch ohne oben herumzulaufen, kommen wir auf dem Weg nach oben und unten wieder an ganz vielen Papageitauchern vorbei.


    7.8.2021: Wir kommen auf einem Gipfel an :)

    Wir wandern ein bisschen um den Golfplatz beim Zeltplatz herum, bis wir beim Spranga-Felsen ankommen. Da soll man schwingen, ohne sich am Felsen anzustoßen. Danach wandern wir auf den Haha und wir kommen am Gipfel an! ^^ Auch hier gibt es wieder so viele Papageitaucher! Ich hätte nie im Leben gedacht, dass wir hier überall ständig die Papageitaucher sehen. Von dem Haha führt ein Weg zurück zum Campingplatz. Wir überlegen erst, ob wir es wagen, aber versuchen es und schaffen es auch. An einer Stelle musste ich mich aber wirklich überwinden weiterzugehen. Ich finde das so schlimm, wenn es auf einem recht schmalen Weg an einer Seite steil runtergeht. Ich denke dann immer, was passiert, wenn ich ausrutsche oder über einen Stein stolpere...


    Nach dem Mittagessen durften wir dann für 2 Nächte in eine Hütte am Campingplatz ziehen. Da ich vorher nicht wusste, dass wir mit dem Wetter so viel Glück hatten und es eigentlich nicht regnet, habe ich diese Hütte gebucht, damit wir 2 Tage Zeit haben, wieder zu trocknen und uns aufzuwärmen.

    Am Nachmittag sind wir dann ins Naturkundemuseum und haben uns Vögel angeschaut. Wir haben gelernt, dass die laut (und ganz schön nervig) schreienden Vögel Austernfischer sind.

    Auf dem Rückweg zum Campingplatz schauen wir wieder mal beim W-Lan im Hafen vorbei und ich mache mich auf die Suche nach einem kleinen Andenken. Ein Buch über die Puffin-Legende war mir für 28 Euro dann aber doch zu teuer.

  • 8.8.2021: Elefantenfelsen

    Auch wenn wir in der Wärme ohne Zelt wirklich gut geschlafen haben, merke vor allem ich, dass wir die ganze Zeit in Island fast den ganzen Tag umhergelaufen sind. Ich kann normalerweise ewig lange spazieren gehen, aber an diesem Tag waren meine Beine beim Laufen seeehr schwer.

    Wir sind ein bisschen durch die Lavanlandschaft vom Eldfell gelaufen. Die Lavalandschaften auf den Westmännerinseln finde ich sehr beeindruckend, weil sie noch nicht so touristisch erschlossen wirken, auch wenn das immer mehr kommt.

    Irgendwie haben wir uns auch plötzlich gefragt, ob das Wasser auf den Westmännerinseln auch so gut ist wie auf dem Festland? Wir haben versucht zu googeln, haben aber nichts rausgefunden...

    Da ich so müde war, habe ich mir mal einen Nachmittagsschlaf gegönnt. Danach sind wir zum Elefantenfelsen gelaufen, der gar nicht weit weg vom Campingplatz ist und an dem wir schon oft vorbeigelaufen sind, ohne zu wissen, dass er es war :) Ich finde ja, dass neben dem Elefantenfelsen noch ein Felsen ist, der aussieht wie ein Elefant. Den habe ich zuerst dafür gehalten.

    Außerdem beobachten wir noch eine Familie, die einen Babypuffin in einer Box transportiert und deren Kind den Puffin wie in der Legende freilässt. Zwei Tage später sehen wir noch eine andere Familie. Wir dachten zu dem Zeitpunkt, dass das illegal ist und eine Tierquälerei und die Leute nur die Legende nachspielen wollen. Wir haben deshalb einmal in der Touristeninfo gefragt und einmal im Naturkundemuseum. Beidesmal wurde uns bestätigt, dass das den Puffins helfen soll, weil sich die Babys in der Stadt verirren und sie nicht mehr zum Wasser finden. Grundsätzlich leuchtet uns das ja auch ein. Doch die Leute nehmen das Baby ja über Nacht mit nach Hause und lassen es in so einer kleinen Box. Warum lassen die Leute das Babypuffin nicht gleich am Meer frei, wenn sie es finden?


    9.8.2021: Vulkanwanderungen

    Auch diese Nacht haben wir in der Hütte sehr gut geschlafen. Nun ziehen wir wieder ins Zelt zurück. Wir durften das Zelt netterweise aufgebaut lassen, weil alles zum Campingplatz gehört. Die Inhaberin kannte uns schon, weil wohl wenig Leute so lange bleiben 8) Es ist aber auch wirklich ein schöner Campingplatz mit schönen und sauberen Sanitäranlagen.

    Nach dem Umzug zurück ins Zelt sind wir zum Vulkan Eldfell aufgebrochen. Es kam wohl gerade ein Kreuzfahrtschiff an, aber es hat sich gut verlaufen. In der Nähe gibt es noch den Vulkan Helgafell. Da wir dort keine Leute sahen, sind wir gleich noch hin- und hochgelaufen :)

    Da ich immer noch sehr schlapp vom Laufen war, haben wir uns wieder etwas ausgeruht und sind nur noch zu den Papageitauchern in der Nähe des Zeltplatzes gegangen.


    10.8.2021: letzter Tag

    Diese Nacht war es das erste Mal windig. Mein Mann hat deshalb schlecht geschlafen, ich hatte Oropax und habe nichts mitbekommen. An diesem Tag haben wir die schon erwähnte zweite Familie mit dem Puffinbaby gesehen.

    Danach sind wir hinter dem Eldfell durch die Lava-/Aschelandschaft gelaufen.

    Auch mussten wir anfangen zu packen, da wir die Westmännerinseln morgen verlassen werden. Auf der einen Seite ist es schon fast zu unserem Zuhause geworden (ich erinnere mich auch jetzt noch wirklich gut daran), auf der anderen Seite freuen wir uns aber auch, dass wir auf der Hauptinsel Sachen anschauen können.


    11.8.2021: Fahrt nach Hveragerdi

    Um 4 Uhr klingelt der Wecker, damit wir die Fähre um 7 Uhr erwischen. Es war fast niemand auf der Fähre.

    Um kurz nach 10 Uhr ist dann unser Bus nach Hveragerdi gefahren. Der Bus war seeehr voll und trotzdem wurde nicht auf die Maskenpflicht geachtet. Das hat uns bestätigt, dass es richtig war, nicht ins Hochland zu fahren.

    In Hveragerdi hatten wir für eine Nacht wieder ein Hotelzimmer. Da wir seit 4 Uhr auf den Beinen waren und das Hotelzimmer gut nutzen wollten, haben wir wieder erst einmal einen Nachmittagsschlaf gemacht. Danach sind wir durch Hveragerdi gegangen und haben den Bonus besucht ;)

    Für den Abend haben wir die Wanderung zu dem heißen Fluss geplant. Laut unserer Recherchen sind es 4 km. Da es ja noch sehr lange hell ist, dachten wir, das passt, wenn wir um 19 Uhr loslaufen, dann sind auch die meisten Menschen hoffentlich schon weg. Leider war nach den 4 km aber erst einmal ein Parkplatz und es waren nochmal 3 km bis zum Fluss. Aber umkehren hat ja auch keinen Sinn, sonst müssen wir morgen denselben Weg bis zum Parkplatz nochmal laufen! Also beschließen wir, dass wir zügig laufen und bis Mitternacht wieder zurück sein wollen. In Island gibt es ja keine wilden Tiere, die uns anfallen können und wir sind zu zweit. Wir halten auch wirklich unseren Zeitplan ein und kommen um ca. 21 Uhr am heißen Fluss an. Wir können baden und es ist wirklich nicht mehr so viel los. Das war wirklich ein tolles Erlebnis in einem heißen Fluss in der Natur zu baden! Um ca. 21.40 Uhr machen wir uns auf den Rückweg und kommen um ca. 23.15 Uhr wieder am Hotel an. Auch den Weg zum heißen Fluss finden wir sehr schön. Leider konnten wir ihn nicht ganz so genießen, weil wir uns beeilen mussten.

  • 12.8.2021: Hveragerdi Zeltplatz

    Da sehenswerte Stationen auf der Buslinie nach Reykjavik rar sind, haben wir geplant, weiterhin in Hveragerdi zu bleiben, allerdings auf dem Zeltplatz. Im Internet wird der Zeltplatz etwas zwiegespalten bewertet und teilweise auf den Inhaber geschimpft, deshalb waren wir schon sehr gespannt. Wir fanden den Zeltplatz aber schön und hatten auch mit dem Inhaber keine Probleme - er hat uns sogar geholfen, als wir seinen Gasherd nicht anbekommen haben.

    Wir sind nach dem Zeltaufbau durch das Erdbeben- und Heiße-Quellen-Gebiet gewandert. Unsere Beine und Füße tun aber immer noch weh. Wir nehmen uns jeden Tag vor, weniger zu laufen, aber irgendwie klappt das nicht ;) Und die Wanderung zum heißen Fluss gestern, die dann doppelt so lange wie geplant war, war auch nicht förderlich ;) Auch haben wir schon auf den Westmännerinseln gelernt, dass in Island alle Wege sehr weitläufig sind und sich Rundwege nicht unbedingt lohnen, wenn man unter Zeitdruck steht. Auch in Hveragerdi hatten wir eine Karte mit verschiedenfarbigen Wanderwegen, die aber leider so ungenau war, dass wir nicht mehr wussten, ob wir dem Weg noch folgen oder nicht.


    13.8.2021: nochmal Hveragerdi

    Heute sind wir durch die Straßen von Hveragerdi gelaufen. Zuerst waren wir am Reykjafoss. Dort sind wir lange in der Sonne gesessen und haben es genossen. Außerdem gab es einen Rundweg, den man dank der Straßennamen auch gefunden hat. Er führte u. a. an den Gewächshäusern mit Geothermalwärme vorbei. Im Einkaufszentrum, wo auch der Bonus ist, gibt es eine Kontinentalspalte Europa - Nordamerika. Außerdem entdecken wir eine Touristeninformation mit kostenlosen Karten von vielen Teilen Islands. Perfekt für die Reise mit dem Auto, die bald beginnt.


    14.8.2021: Fahrt nach Keflavik

    Dank des sonnigen Wetters konnten wir unser Zelt noch gut trocknen lassen, bevor wir es einpacken und in den nächsten 2 Wochen nicht mehr brauchen. Gegen 10 Uhr war geplant, dass der Bus uns nach Reykjavik bringt. Leider hatte er sehr viel Verspätung und wir hatten Angst, dass wir den Anschlussbus nicht mehr erwischen und 2 Stunden am Busbahnhof Mjodd mit all unserem Gepäck warten müssen. Glücklicherweise hatten wir Glück und den Anschlussbus gerade noch erwischt. Der Bus nach Reykjavik war so voll, dass sich mein Mann und ich sogar neben andere Menschen setzen mussten.

    Von Reykjavik sind wir dann mit der Flughafenlinie bis nach Keflavik gefahren und dort war unser nächstes Hotel für eine Nacht, bevor wir unser Auto bei Happy Campers abholen durften. Das Hotel war so gewählt, dass wir zur Zentrale von Happy Campers laufen konnten (ca. 3 km). Wir sind ein bisschen in der Lavalandschaft hinter dem Hotel herumspaziert und haben die Frisbee-Anlage kennengelernt. Außerdem haben wir den für uns besten Bäcker von Island gefunden. Dort haben wir unser Abendessen gekauft und in der Lavalandschaft gegessen.


    15.8.2021: Wir bekommen endlich unser Auto!

    Am Morgen haben wir dann sogar noch für 1000 ISK pro Person ein Frühstück im Hotel bekommen. Danach haben wir unser Gepäck im Hotel gelassen und sind zu Happy Campers gelaufen. Anschließend war unsere erste Fahrt zurück zum Hotel, um unser Gepäck zu holen.

    Nun ging das Abenteuer mit dem Camper los :)

    Unsere ersten Ziele waren Kleppjarnsreykir (heiße Quellen), Reykholt (Dampfhügel) bzw. Deildartunguhver und Hraunfossar (= Lavafälle). Mit den Namen komme ich immer etwas durcheinander. Entweder bei den heißen Quellen oder beim Dampfhügel gab es ein Gewächshaus, das man nur betreten darf, wenn man an dem Kiosk etwas kauft. Da es angefangen hatte zu regnen und wir noch kein Mittagessen hatten, haben wir uns einen Hotdog gekauft und im Gewächshaus gegessen. Das war auch ein wirklich guter Hotdog!

    Auf der Fahrt zu unserem Zeltplatz in Arnastapi haben wir bei Ytri Tunga angehalten, um Seehunde zu sehen. Das ist auch ein sehr schöner Ort! Neben Seehunden haben wir noch einen riesigen toten Wal gesehen und gerochen.

    Der Zeltplatz in Arnastapi war relativ wenig besucht und relativ teuer, aber hatte wirklich schöne Sanitäranlagen. Die Duschen kosten extra, weshalb er auch recht teuer war. Doch insgesamt fand ich ihn wirklich schön.

  • 16.8.2021: Snaefellsness

    Heute fahren wir zuerst zu den Felsnadeln Londrangar, weil das in dem Reiseführer stand. Naja, so toll fand ich das jetzt nicht, v. a. habe ich auf den Westmännerinseln schon sehr viele Lavaformationen gesehen und ich verstehe bis heute nicht, warum manche für Touristen attraktiv sein sollen und manche, die genauso schön oder sogar für mich noch schöner waren, nicht. Aber der Ausflug zum Londrangar hat sich trotzdem mehr als gelohnt, weil wir einen Polarfuchs gesehen haben. Plötzlich ist er über die Wiese gelaufen. Mein Mann hat die Kamera zufällt auf ihn gehalten und ihn sogar gefilmt. Und der Polarfuchs hat uns auch angeschaut. Wir konnten es gar nicht glauben! Dass wir einen Polarfuch sehen, damit hätte ich nie gerechnet.

    Weiter ging es zum schwarzen Kiesstrand Djupalonssandur, an dem noch Wrackteile herumliegen, zum gelben Strand Skardsvik und zum Krater Saxholl. Leider war der Aufstieg zum Saxholl befestigt. Ich laufe lieber auf natürlichen Wegen.

    Weiter ging es zum Berg Kirkjufell. Laut Google-Maps ist das eine Attraktion und der Berg schaut auch toll aus. Leider kommt man da nur nicht hin, weil da laut Schild ein Gefängnis ist und man weder durch darf noch Fotos machen darf noch sonst was. Wir haben uns dann etwas entfernt von dem Schild hingestellt und Mittagspause im Nirgendwo gemacht mit Blick auf den Berg. Das war auch schön. Wir haben auch noch mehrere Autos beobachtet, die vor dem Schild angehalten haben. Ein oder zwei sind trotzdem weitergefahren...

    Das Wetter war übrigens traumhaft sonnig!

    Nun fahren wir zum Sheep Waterfall. Wir sind hinter den Wasserfall gegangen und fanden das beeindruckend.

    Da noch etwas Zeit war, haben wir einen kurzen Abstecher nach Stykkisholmur gemacht. Zuerst wollten wir auf den Berg Helgafell hoch, weil der im Reiseführer stand, aber er hat Eintritt gekostet und da wir schon so viele Berge gesehen haben und noch sehen werden, haben wir das nicht gemacht. In Stykkisholmur sind wir dafür hochgewandert und hatten auch einen schönen Ausblick auf den Breidafjördur.


    Anschließend sind wir beim Campingplatz Snorrastadir angekommen. Er liegt wunderschön im Nirgendwo. Von dort aus sind wir am Abend noch zum Vulkan Eldborg gewandert. Wunderschön durch die Natur. Und man hat NICHTS gehört - kein Auto, keinen Wind, keinen Vogel, kein anderes Tier, keine Menschen. Irgendwann ist eine Biene oder so vorbeigeflogen und es ist uns fast so laut wie ein Flugzeug vorgekommen. Als wir auf dem Eldborg waren, haben wir in der Ferne noch 2 andere Menschen kommen sehen und wir haben verstanden, was sie gesagt haben, obwohl wir oben auf dem Berg waren und sie noch nicht mal unten am Berg. So ruhig war es. Richtig beeindruckend!


    17.8.2021: Abstecher in die Westfjorde

    Bevor es in die Westfjorde ging, sind wir noch kurz auf den Grabrok hochgegangen.

    Dann ging es endlich in die Westfjorde. Da wir kein 4x4-Fahrzeug haben, habe ich (fast) nur Strecken auf befestigter Straße ausgesucht. Ich konnte gar nicht genug Fotos von der Landschaft machen! Stundenlang durchs Nirgendwo ohne Stadt und kaum ein Auto. Zuerst war der Plan, in Drangsnes zu übernachten und dort die berühmten Hotpots zu besuchen. Doch ich hatte von den Westfjorden das Bild, dass kaum Menschen da sind und das war in Drangsnes überhaupt nicht. Die Hotpots liegen an der Straße und haben uns überhaupt nicht gereizt. Also sind wir spontan weitergefahren bis Laugarholl. Der Campingplatz lag auch idyllisch abseits jeglicher Zivilisation und gehörte zu einem Hotel mit Hotpot. Am Anfang fand ich es toll, aber die Sanitäranlagen bestanden nur aus einer Holzhütte mit 2 Toiletten ohne Licht, dafür mit vielen Spinnen. Dass es nur kaltes Wasser gab und kein Licht und keine Heizung war für mich kein Problem, aber die Spinnen schon. Und bei der einen Toilette kam es bei der anderen wieder hoch, wenn man spülte. Dafür war der Campingplatz kostenlos (wussten wir vorher gar nicht). Wir bezahlten dann, dass wir in den Hotpot am Hotel durften. Ein bisschen schmuddelig war er schon. Wir sind dann zu Fuß ein bisschen auf der F-Straße, die kurz dahinter begonnen hat, gelaufen und dann bald ins Bett, damit wir am nächsten Morgen früh wieder losfahren und weg von diesem Campingplatz konnten.


    18.8.2021: Isafjördur

    Heute war unser Ziel Isafjördur. Es ging wieder stundenlang durchs wunderschöne Nirgendwo. Da wir so früh unterwegs waren, war es noch stiller als es sonst eh schon war. Wir haben zufällig Robben gesehen. In einem der wenigen Orte, die man durchfährt, haben wir dann Pause gemacht und man merkt, dass sie schon auf Durchreisende an der Raststätte ausgelegt waren. Mein Mann hat sich dort einen Hotdog gekauft, der aber überhaupt nicht gut war. In Isafjördur angekommen, habe ich dann erst einmal im Auto auf dem Parkplatz geschlafen. Das ist das Tolle am Camper: Man kann sich einfach hinlegen, wenn man müde ist. Danach sind wir durch die Stadt gelaufen. Schließlich sind wir zum Campingplatz gefahren. Dort darf man aber nur nach Anmeldung rein und die Anmeldung machte erst am Abend auf. Online ging irgendwie nicht. Das weiß ich leider nicht mehr genau. Also haben wir uns vor den Campingplatz hingestellt und sind erst mal auf den Berg gelaufen. Wir wollten hoch zum Wasserfall und der Weg war als einfach ausgeschildert. *räusper* Am Anfang war er auch einfach. Dann kam ein Seil - gut, wir waren ja schon auf den Westmännerinseln. Also kein Problem für uns: Wir hangelten uns mit dem Seil relativ steil nach oben über Steine. Aber dann gab es kein Seil mehr und auch keine Steine mehr, dafür einen staubtrockenen steilen Weg mit erdigem Untergrund. Hoch ist für mich immer weniger das Problem. Da halte ich mich schon fest, aber ich habe dann irgendwann beschlossen, dass ich nicht mehr runterkomme, wenn wir weitergehen, weil das alles so rutschig ist. Also sind wir den Weg wieder runtergerutscht. Wir fanden es nur seltsam, dass der Weg "einfach" sein soll.

    Wir hatten aber dann keine Lust mehr, den Tag mit Warten zu verbringen, bis die Rezeption des Campingplatzes mal besetzt ist, und haben beschlossen, noch etwas weiterzufahren. Für den nächsten Tag stand der Dynjandi auf dem Plan und da lag Thingeyri auf dem Weg. Eigentlich habe ich mich gegen diesen Campingplatz entschieden, weil der auf Google schlecht bewertet war. Aber wieder einmal konnte ich mich darauf nicht verlassen. Es war der schönste Campingplatz auf der ganzen Reise! Wir haben durch Zufall herausgefunden, dass er neben einer geschützten Wiese bis zum Meer geht. D. h. wir haben unser Auto direkt am Meer abstellen können. Wir haben uns an den Steinstrand gesetzt und zu Abend gegessen. Dabei ist eine Robbe relativ nah vorbeigeschwommen und hat uns immer wieder angeschaut. Dann haben wir den tollsten Sonnenuntergang gesehen. Knallrot! Sogar der Berg und die Kirche haben für einen kurzen Moment rot ausgesehen.

    Eigentlich wollten wir noch auf den Berg, der unübersehbar war, aber wir haben den Aufstieg nicht gefunden. Also sind wir zum Schlafen zurückgekehrt.

  • 19.8.2021: Dynjandi und Heydalur

    Am nächsten Morgen haben wir es noch einmal versucht, den Weg zum Berggipfel zu finden, aber wieder vergeblich. Also sind wir zum Dynjandi gefahren. Da gab es 4 km unbefestigte Straße und wir waren froh, dass es nicht mehr war. Mein Mann hat mir jetzt gedankt, dass ich die Route so geplant habe, dass wir fast nur auf befestigten Straßen fahren. Am Dynjandi kamen wir wohl kurz nach einer Reisegruppe an. Wir waren schon etwas erschrocken über die Menschenmassen. Doch irgendwann haben wir gemerkt, dass sie zusammengehören und plötzlich war fast nichts mehr los und wir konnten den Wasserfall genießen.

    Anschließend ging es auf demselben Weg wieder zurück, da im Süden der Westfjorden die Straßen nicht befestigt sind. Auf den roten Strand und den Vogelfelsen mussten wir also verzichten. Auf dem Rückweg hatten wir immerhin in dem Tunnel Vorfahrt. Wer den Tunnel schon einmal gefahren ist, weiß bestimmt, wovon ich rede ^^

    Wir fuhren an diesem Tag bis nach Heydalur. Hier wurde im Internet geschrieben, dass es so schön sein sollte. Also hierhin würde ICH nicht noch einmal fahren. Man muss auf einer unbefestigten Straße fahren, die nicht schlecht war, aber halt unbefestigt. Der Campingplatz selbst liegt idyllisch (aber in den Westfjorden ist fast alles idyllisch), aber zum Beispiel die Sanitäranlagen fand ich jetzt nicht so toll. Interessant war ein Gewächshaus mit Pool. Da wurde die Wärme gleich genutzt. Außen gab es Hotpots, die man benutzen konnte und wenn man über einen Fluss über Steine balanciert, kommt man zu einem natürlichen Hotpot. Wir haben aber gemerkt, dass Hotpot in Kombination mit Camper nicht so viel Spaß macht, weil dann alles nass ist und nicht trocknet und man selbst ist auch nass und muss in den kalten Camper und es gibt ja keine Umkleidekabinen. Und sonst gab es hier aber nicht wirklich was zu tun. Vögel kann man wohl gut beobachten. Hier in Heydalur haben wir uns allerdings unser einziges Mal einen Restaurantbesuch gegönnt und das Essen war richtig gut! Mein Man hat eine traditionelle Lammsuppe gegessen und ich einen Fisch aus der Region.


    20.8.2021: Hvammstangi

    Nachdem wir die Westfjorde wieder verlassen haben, ging es nach Hvammstangi. Den Campingplatz fanden wir in Ordnung, aber es gab keine Duschen. Da ich eh mal ein isländisches Schwimmbad sehen wollte und es hier nicht so viel zu tun gab, sind wir ins Schwimmbad gegangen. Ich fand es toll! Wir sind extra etwas eher gegangen, damit es nicht so voll war und es hat geklappt :) Ich fand es genial bei frischer Luft in warmem Wasser zu schwimmen und dann in den Hotpots zu sitzen. Die Hotpots waren mir dann auf Dauer sogar zu warm und ich bin zum Schwimmen wieder ins "kältere" Becken gegangen. Dass man sich in Island ohne Badeanzug duschen muss, wusste ich. Aber anscheinend gibt es dort auch keine Badeschlappen, oder? Der Mann am Eingang war sehr nett und hat uns erlaubt, Badeschlappen anzuziehen. Ich wusste nicht, dass es nicht üblich ist, sonst hätte ich nicht gefragt. Wir mussten nur die Straßenschuhe gleich am Eingang abgeben und ich habe dann gefragt, ob ich die Badeschlappen mitnehmen darf.

    Auch in Hvammstangi habe ich mir eine Strickjacke aus Islandwolle gekauft bei Kidka. Eigentlich hatte ich vor, mir einen Islandpullover bei einem kleineren Laden zu kaufen. Aber wir schauen uns ja vor allem die Natur an und kommen gar nicht zum Einkaufen, da habe ich die Chance genutzt. Und durch Happy Campers habe ich sogar noch Rabatt bekommen.


    21.8.2021: Akureyri

    Auf dem Weg nach Akureyri haben wir uns noch von außen eine Tofkirche angeschaut.

    In Akureyri haben wir uns über die Herzampeln gefreut und sind ein bisschen durch die Stadt und den botanischen Garten gelaufen. An einer Bude in der Innenstadt habe ich mir Fish and Chips gekauft. Den Fisch fand ich sehr lecker - zarter als an Buden in Deutschland, aber doch sehr fettig. Vor allem war ich fettiges Essen nicht mehr gewöhnt ;) In der Nähe von Akureyri wollte ich unbedingt den Weihnachtsgarten Jolagardurinn sehen und in Holtsel ein Eis essen. Das Eis war wirklich sehr, sehr lecker. Und es gab einen lustigen Hund auf dem Hof, der uns immer einen Stein apportiert hat und wollte, dass wir ihn wieder wegwerfen.

    Wo wir in der Nähe von Akureyri schlafen, war für mich im Vorfeld schwierig zu entscheiden, weil mir die Campingplätze alle nicht so gefielen. Wir entschieden uns für Systragil und das war eine gute Entscheidung, auch wenn der Campingplatz recht voll war.

    Übrigens haben wir in Island beschlossen, dass es sinvoll ist, azyklisch zu den anderen Urlaubern zu leben. D. h. am Abend früh waschen und schlafen und am Morgen früh aufstehen und weiterfahren, denn dann hat man die Sanitäranlagen relativ für sich. Wegen der Zeitverschiebung zu Deutschland war das für uns auch kein Problem und Aufstehen um 6 Uhr war ja wie Aufstehen um 8 Uhr :S


    22.8.2021:

    So sind wir auch heute früh aufgebrochen, um den Godafoss zu genießen. Und es war auch wirklich fast nichts los.

    Danach ging es am Ostufer des Myvatn-Sees entlang zu den Pseudokratern, zum Kalfastrandarstripar und zu Dimmuborgir. Vor allem die Pseudokrater fand ich sehr beeidruckend, weil sie wirklich wie echte Krater aussehen.

    Anschließend sind wir auf den Hverfjall gewandert - er kommt mir immer noch wie ein Schutthaufen vor. Das meine ich nicht abwertend, ich finde einfach, dass er nicht wie ein Vulkan wirkt.

    Spontan haben wir danach beschlossen, die Grotte Grjotagja zu besichtigen. Das war auch sehr interessant! Wir sind eine sehr schlechte Schotterpiste hinwärts gefahren (zum Glück nur ca. 2 km, kam uns aber länger vor) und haben dann gemerkt, dass die Zufahrt von der anderen Seite her geteert ist.

    Nun ging es weiter zu Namafjall. Das Schwefelgebiet fand ich genial. Sowas habe ich noch nie gesehen und gerochen!

    Anschließend wanderten wir durch Leirhnjukur und schauten uns den Explosionskrater Viti an.

    Ich hatte befürchtet, auf dem Zeltplatz in Reykjahlid schlafen zu müssen und war sehr glücklich darüber, dass wir noch Zeit hatten, weiterzufahren. Auch waren wir froh, Zeit gewonnen zu haben, da bei meiner Planung der Vulkan noch nicht ausgebrochen war und wir den natürlich am Ende noch unbedingt sehen wollten.

    Wir fuhren dann bis Asbyrgi und übernachteten dort auf dem Campingplatz. Er ist groß, aber es verläuft sich. Das Einchecken war wieder einmal ein Abenteuer: Die Rezeption war zu unserer Zeit nicht besetzt und online funktionierte wieder einmal nicht. Also riefen wir eine Nummer an und eine Frau kam für uns extra. Andere haben wir beobachtet, die sind dann einfach auf den Zeltplatz gefahren, nachdem es online auch bei ihnen nicht ging. Die Frau meinte auch, dass sie das Problem kennt.

    • Offizieller Beitrag

    ...

    Weiter ging es zum Berg Kirkjufell. Laut Google-Maps ist das eine Attraktion und der Berg schaut auch toll aus. Leider kommt man da nur nicht hin, weil da laut Schild ein Gefängnis ist und man weder durch darf noch Fotos machen darf noch sonst was. Wir haben uns dann etwas entfernt von dem Schild hingestellt und Mittagspause im Nirgendwo gemacht mit Blick auf den Berg. Das war auch schön. Wir haben auch noch mehrere Autos beobachtet, die vor dem Schild angehalten haben. Ein oder zwei sind trotzdem weitergefahren.......

    Da seid ihr allerdings auch sehr ungewöhnlich über die Straße 5750 an den Kirkjufell herangefahren. Das Gefängnis ist das Fangelsið Kvíabryggja. "Normalerweise" fährt man auf der Straße 54 in Richtung Grundarfjörður, wo man etwa 2 Kilometer vor der Stadtgrenze den besten Blick auf den Kirkjufell hat. Dort befinden sich auch die Kirkjufellsfossar, die gerne als Vordergrund für beeindruckende Aufnahmen genommen werden.

    Für die anderen Leser: Der Sheep Waterfall heißt Selvallafoss und befindet sich an der Straße 56.

  • Da seid ihr allerdings auch sehr ungewöhnlich über die Straße 5750 an den Kirkjufell herangefahren. Das Gefängnis ist das Fangelsið Kvíabryggja. "Normalerweise" fährt man auf der Straße 54 in Richtung Grundarfjörður, wo man etwa 2 Kilometer vor der Stadtgrenze den besten Blick auf den Kirkjufell hat. Dort befinden sich auch die Kirkjufellsfossar, die gerne als Vordergrund für beeindruckende Aufnahmen genommen werden.

    Für die anderen Leser: Der Sheep Waterfall heißt Selvallafoss und befindet sich an der Straße 56.

    Achso, danke für die Erklärungen :)

  • …. ausführlichen Reisebericht, den ich nun im Zusammenhang gelesen habe….

    die sind doch grade mal in asbyrgi und es fehlen noch sieben Tage. Da kommt doch sicher noch was - oder weisst du da mehr?

    … und immer schön trocken bleiben beim Furten!

    Gruß Jörg islandwinke

  • Vielen Dank für eure netten Kommentare! :)


    23.8.2021: Asbyrgi und Dettifoss

    Da wir erst am Abend in Asbyrgi angekommen sind, haben wir die Erkundung erst am nächsten Morgen gemacht. Wir sind wieder recht früh gegen 7 Uhr zur Wanderung aufgebrochen. Erst einmal haben wir nicht verstanden, was genau Asbyrgi ist, bis wir erkannt haben, dass wir mitten drin sind :D Wir haben uns auch wieder einmal einen Wanderweg auf der ausgehängten Karte ausgesucht und die Karte mit dem Handy abfotografiert, um immer mal wieder drauf zu schauen. Man lernt ja mit ;) Leider haben wir trotzdem nicht den Startpunkt des Wanderwegs gefunden und sind in der Schlucht statt auf der Schlucht gewandert. Da das nicht das Ziel ist, sind wir einfach ein bisschen umhergeirrt und haben einen steilen Aufstieg mit Seil entdeckt. Klettererprobt sind wir hoch, da wir endlich die Schlucht von oben sehen wollen. Und plötzlich haben wir Wegweiser von unserem Wanderweg gesehen. Frohen Mutes sind wir also weitergewandert. Irgendwann war die Markierung dann wieder missverständlich und wir waren uns uneinig, wo es weiterging. Das Problem war, dass irgendeiner der Wege ich glaube 16 km oder so lang war, was uns doch ein wenig zu lang war. So abwechslungsreich war der Weg bisher nämlich nicht. Ich habe ihn schon "Meditationsweg" genannt, weil es eben durch Gras ging. Wir haben dann versucht, mit Himmelsrichtungen und Wegbiegungen zu analysieren, wie wir weiterlaufen müssen und haben bemerkt, dass wir wirklich fast den langen Weg gelaufen wären. Irgendwann wurde der Weg sogar auch mal abwechslungsreicher und ging durch ein trockenes Moor. Gegen Ende hatten wir kurz die Befürchtung, dass wir uns sehr weit vom Zeltplatz entfernt haben, aber dann kamen wir zum Glück doch da raus, wo wir uns auskannten.

    Gegen Mittag haben wir den Zeltplatz verlassen und sind zum Dettifoss gefahren. Vom Dynjandi wussten wir ja bereits, dass Besucherströme kommen und gehen und man nur etwas warten muss, bis man ohne Gedränge an die gewünschten Stellen kommt. Den Selfoss haben wir dann nur aus der Ferne begutachtet, denn eigentlich wollte ich unbedingt bis 17 Uhr in Husey sein. Dort habe ich gelesen, dass man auch als Reitanfänger zu Seehundkolonien reiten kann und Husey wunderschön idyllisch liegt.

    Leider konnte ich meinen Wunsch mit Husey nicht erfüllen, da uns die Schotterstraße nicht geheuer war. Es waren nicht nur 4 oder 5 km Schotterstraße, sondern ca. 20 km (glaube ich mich zu erinnern). Wir sind dann mit 20-30 km/h gezuckelt und ich hatte immer Angst, dass irgendwas am Auto kauptt geht. Außerdem haben wir ausgerechnet, wie lange wir in dem Tempo brauchen würden und dass wir die Strecke am nächsten Tag wieder zurück müssen. Also haben wir nach ein paar Kilometern wieder umgedreht. Im Vorfeld habe ich eigentlich gelesen, dass Husey auch ohne Allrad gut zu erreichen ist. Ist vielleicht auch Empfindungssache ;)

    Nun mussten wir uns aber einen anderen Zeltplatz überlegen. Den in Egilstadir haben wir uns angeschaut, aber wie befürchtet hat er uns überhaupt nicht gefallen. Seydisfjördur ist weggefallen, da am nächsten Morgen die Fähre abfuhr. Also sind wir zum Zeltplatz am Hengifoss gefahren am Lögurinn-See.


    24.8.2021: Seydisfjördur und Ostfjorde

    Für den nächsten Morgen haben wir erst geplant, zum Hengifoss zu wandern. Doch etwas müde vom Wanderwegsuchen und weil wir schon so viele Wasserfälle gesehen haben, entschieden wir uns, doch gleich weiterzuziehen. Wir fuhren nach Seydisfjördur und beobachteten die Fähre etwas. Danach fuhren wir nach Faskrudsfjördur, weil ich französisch sehr gerne mag und dort die Straßennamen auch auf französisch stehen. Weiter ging es bei strahlendem Sonnenschein nach Djupivogur, wo wir die Eierskulpturen und eine private Ausstellung aus Meeresmaterialien (ich nenne es jetzt mal so) anschauten.

    Danach fuhren wir zum Zeltplatz Stafafell. Ich habe vorher im Internet gelesen, dass er nicht so schön sein soll, aber man hat ja im Osten nicht so viel Auswahl und einen Stadtzeltplatz wollten wir nicht. Insgesamt waren wir mit Stafafell auch zufrieden. Wir wollten auf den einen Ryolithberg wandern, aber haben wieder mal den passenden Wanderweg nicht gefunden. Andere Leute sind auch rumgeirrt und haben ihn nicht gefunden. Nun gut. Langsam kamen wir ja auch in die Zeit, in der man die ersten Nordlichter sehen kann und deshalb hatten wir die Nordlichter-App im Blick. Wir wussten, dass es im Süden vom Wetter her sehr schlecht war und dachten, dass Stafafell noch im wolkenlosen Gebiet lag. Für diese Nacht zeigte die App einen KP von 3 an. Nicht super, aber ok. Wir wollten es auf jeden Fall probieren und haben uns auf eine lange Nacht eingestellt, weshalb wir etwas vorschlafen wollten. Um 23.30 Uhr haben wir uns den Wecker gestellt, sind in die kalte Nacht gegangen und ... es war nur neblig. So neblig haben wir Island auf unserer ganzen Reise noch nicht gesehen. Wir haben dann weiter recherchiert und bemerkt, dass Stafafell doch nicht in dem wolkenlosen Loch liegt, sondern mitten im Nebel. Für den nächsten Tag war KP 4 angekündigt, aber wir wussten, dass in unserer Richtung Süden es wohl immer neblig und wolkig sein wird, aber beim Löngurinn-See, wo wir herkamen, super Vorhersagen getroffen wurden. Sollten wir also wieder zurückfahren?

  • 25.8.2021: Wieder Löngurinn

    Die Überschrift sagt es schon: Auch wenn es uns bewusst war, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es umsonst ist, beschließen wir, wieder ca. 250 km zurück zum Löngurinn-See zu fahren. Wir wollten es einfach versuchen und uns im Nachhinein nicht ärgern, dass wir nicht alles versucht hätten, um Nordlichter zu sehen. Ich habe dann beschlossen, dass wir das Vök-Bath besuchen könnten. Das war dann auch ein sehr warmer Tag. An der Tankstelle hat das Thermometer in der prallen Sonne 33 Grad angezeigt. Das Vök-Bath fanden wir wirklich schön und entspannend, auch wenn wir natürlich wussten, dass es touristisch ist. Toll war der angrenzende See, in den man vom Bad aus über Leiter hineingehen konnte. Er hatte ca. 14 Grad. Es hat aber Spaß gemacht, zwischen dem See und dem heißen Wasser zu wechseln :)

    Nach dem Bad haben wir uns etwas zu Essen gekauft und sind zum Löngurinn-See gefahren, da wir dachten, dass das ein schöner Platz für die Nordlichter ist. Wir haben dann den Wald etwas angeschaut und den See. Anschließend wollten wir wieder für die Nordlichter etwas vorschlafen, aber die Aufregung war zu groß.

    Wir sind dann auf die Idee gekommen, dass der Berg, hinter dem Seydisfjördur liegt, vielleicht noch besser für Nordlichter geeignet wäre, weil wir dann vielleicht über den Wolken sind und eine weitere Sicht haben.

    Also sind wir gegen 21 Uhr auf den Berg hochgefahren. Dann haben wir erst einmal eine Wissenschaft daraus gemacht, an welcher Stelle wir anhalten. Es sollte ja möglichst hoch sein, aber man sollte auch nach allen Richtungen schauen können. Wir wussten nicht, wo die Nordlichter erscheinen können. Nach ein paar Platzwechsel hatten wir eine Stelle, mit der wir zufrieden waren. Ca. 3 Autos haben wir beobachtet, die auch auf Nordlichtjagd waren, wohl aber mit Allrad, denn die sind auf irgendwelchen Nebenstraßen gefahren.

    Und dann - wir konnten es nicht glauben: Kurz nach Mitternacht sind wirklich Nordlichter erschienen! Wunderschön!!! Sie haben auch getanzt und sich immer wieder auf- und abgebaut. Als wir (glücklich!) dachten, dass es jetzt vorbei ist, haben wir nur aus Interesse die App angeschaut, was die so spricht und haben gesehen, dass laut App der Höhepunkt noch nicht erreicht war. Also haben wir beschlossen, noch etwas zu warten. Die Nacht war ja noch früh ;) Die anderen Autos sind schon wieder abgebraust. Kurz darauf kamen die Nordlichter wirklich noch einmal und noch etwas stärker! Ich sehe nachts eh nicht so super und habe sie als tanzendes Grau wahrgenommen, mein Mann hat sie grün gesehen. Aber auch als Grau fand ich es wunderschön, weil sie wirklich getanzt haben und sich auch immer wieder als Bogen über den Himmel aufgebaut haben. Als die Nordlichter schwächer wurden (gegen 1 Uhr) entschieden wir uns, zum Zeltplatz Reydarfjördur zu fahren und die Nordlichter haben uns bis dorthin immer wieder als kleines Aufleuchten begleitet. Sogar als wir gegen 2 Uhr in die Schlafsäcke gekrochen sind, hat man sie noch leicht immer wieder auf dem Zeltplatz gesehen und wir haben uns vorgestellt, dass wir unter ihnen einschlafen.

  • Leider konnte ich meinen Wunsch mit Husey nicht erfüllen, da uns die Schotterstraße nicht geheuer war. Es waren nicht nur 4 oder 5 km Schotterstraße, sondern ca. 20 km (glaube ich mich zu erinnern). Wir sind dann mit 20-30 km/h gezuckelt und ich hatte immer Angst, dass irgendwas am Auto kauptt geht. Außerdem haben wir ausgerechnet, wie lange wir in dem Tempo brauchen würden und dass wir die Strecke am nächsten Tag wieder zurück müssen. Also haben wir nach ein paar Kilometern wieder umgedreht. Im Vorfeld habe ich eigentlich gelesen, dass Husey auch ohne Allrad gut zu erreichen ist. Ist vielleicht auch Empfindungssache

    Oh ja, die Straße nach Húsey ... Die war Anfang Juli schon/ noch eine ziemliche Rumpelpiste. Die Besitzerin des Hofes und Betreiberin der Jugendherberge hat sich bei mir entschuldigt, dass sie noch nicht dazu gekommen seien, die Straße zu machen. Aber im August wars ja scheinbar auch noch nicht besser...

    rund 30 km und die Hälfte davon ziemlich rumpelig. Aber eine "normale" Straße und auch mit Kleinwagen zu befahren, ohne Schäden am Auto. Spaß ist allerdings was anderes.


    Ihr seid ja ganz schön rumgekommen und hattet sogar Nordlichtglück :love:

  • Hallo Tina,


    zunächst möchte ich mich den anderen anschließen und dir für euren Reisebericht bedanken!!! Als Leser hat man für gewöhnlich immer die eigenen Erlebnisse im Hinterkopf. Deshalb finde ich es auch immer interessant und spannend zu lesen, wie andere die verschiedenen Orte erleben und das Gesehene verarbeiten. Übrigens, was eure nicht gefundenen Wanderwege angeht und falls ihr noch einmal nach Island reisen wollt, so hätte ich noch ein Buchtipp.


    Island – Rundreise mit Wanderungen: Die schönsten Ziele auf der Insel aus Feuer und Eis. In diesem Buch sind 80 Wanderungen beschrieben, inkl. Karten und GPS-Punkte. Auch von Asbyrgi und Stafafell. Keine Chance sich zu verlaufen oder den Weg nicht zu finden ;) . Aber das nur nebenbei.


    Also, es ist Wochenende und ich hoffe dass dein Bericht bald weitergeht und wir an eurer Geschichte teilhaben dürfen. Danke nachmals!!! thx1

  • Oh ja, die Straße nach Húsey ... Die war Anfang Juli schon/ noch eine ziemliche Rumpelpiste. Die Besitzerin des Hofes und Betreiberin der Jugendherberge hat sich bei mir entschuldigt, dass sie noch nicht dazu gekommen seien, die Straße zu machen. Aber im August wars ja scheinbar auch noch nicht besser...

    rund 30 km und die Hälfte davon ziemlich rumpelig. Aber eine "normale" Straße und auch mit Kleinwagen zu befahren, ohne Schäden am Auto. Spaß ist allerdings was anderes.


    Ihr seid ja ganz schön rumgekommen und hattet sogar Nordlichtglück :love:

    Gut zu wissen, dass die Straße nicht immer so schlecht sein soll :D Vielleicht schaffe ich es ja das nächste Mal bis nach Husey ;)

  • Island – Rundreise mit Wanderungen: Die schönsten Ziele auf der Insel aus Feuer und Eis. In diesem Buch sind 80 Wanderungen beschrieben, inkl. Karten und GPS-Punkte. Auch von Asbyrgi und Stafafell. Keine Chance sich zu verlaufen oder den Weg nicht zu finden ;) . Aber das nur nebenbei.

    Danke für den Tipp! Das Buch werde ich mir das nächste Mal auf jeden Fall vorher kaufen. Ich habe mich dieses Mal gegen einen Wanderführer entschieden, weil ich wusste, dass leider nicht so viel Zeit für Wanderungen ist. Vielleicht wäre es aber doch sinnvoll gewesen ;)

  • 26.8.2021: Jökulsarlon und Skaftafell

    Immer noch begeistert von den Nordlichtern machten wir uns am nächsten Morgen erst gegen 10 Uhr auf die Weiterreise. Die Sanitäranlagen am Zeltplatz Reydarfjördur haben uns sehr gut gefallen. Leider haben wir niemanden zum Bezahlen gefunden. Wir haben dann sogar noch eine E-Mail an den Zeltplatz geschrieben, dass wir gerne das Geld überweisen wollen, aber es kam keine Antwort.

    Das nächste Ziel war Jökulsarlon. Auf dem Weg dorthin fuhren wir kurz in Hali mit dem Museum, das wie Bücherrücken aussieht, vorbei. Auch beim Jökulsarlon blieben wir nicht lange, da wir ihn schon bei unserer Reise im Winter lange angeschaut haben und er im Winter ja eh noch viel größer ist.

    Danach ging es weiter zum Gletschersee Fjallsarlon. Da wir den im Winter noch nicht gesehen haben, blieben wir dort länger und haben den Anblick wirklich genossen.

    Danach fuhren wir zum Skaftafell-Nationalpark und wählten eine Wanderroute über den Svartifoss. Hier waren die Wanderwege mal so, dass wir uns zurecht gefunden haben ;) Das Wetter war wie angekündigt neblig. Wir freuten uns sogar mal, dass wir doch noch typischeres Islandwetter erleben :D Es kann ja nicht sein, dass wir 4 Wochen mit Sonnenschein in Island sind!

    Da wir uns wegen unseres Nordlichterausflugs etwas beeilen mussten, wanderten wir recht zügig, sahen wegen des Nebels eh nicht viel, aber freuten uns über den Svartifoss. Dafür hat sich die Wanderung wirklich gelohnt!

    Da uns der Zeltplatz am Skaftafell vom Anblick her überhaupt nicht gefallen hat (sehr voll, wie wir es laut Internet auch erwartet haben), fuhren wir noch weiter bis Kirkjubaerklaustur zum Zeltplatz. Im Internet stand in den Bewertungen, dass man dort nicht bis spät in die Nacht hineinkommt und wir machten uns schon etwas Sorgen. Doch zum Glück war die Schranke gegen 22 Uhr bei uns noch offen und wir konnten dort übernachten.


    27.8.2021: Südisland und Vulkan

    Am nächsten Morgen sahen wir uns Dverghamrar an - war jetzt für uns nicht mehr so spektakulär - und das natürliche Mosaik Kirkjugolf. Kirkjugolf fanden wir sehr beeindruckend, vor allem weil es wie von Menschen gemacht aussieht.

    Danach fuhren wir zur Schlucht Fjadrargljufur. Wir finden, dass die Schlucht auf unseren Fotos spektakulärer aussieht als in der Realität ;)

    Wir haben aber auch gemerkt, dass die Landschaft in Südisland so wie auf den Westmännerinseln ist und die haben wir ja schon sehr lange genossen.

    Im Winter waren wir schon am Black-Sand-Beach (ich weiß nicht, wie er offiziell heißt), aber nicht am Reynisfjara. Deshalb holten wir das nach und bewunderten die hohen Wellen und die Basaltformationen. Wir glauben, hoch oben in der Luft noch ein paar Papageitaucher gesehen zu haben.

    Nach einem kurzen Abstecher zum Kap Dyrholaey schauten wir uns die Höhle Rutshellir an. Die Höhle fanden wir auch sehr sehenswert.

    Eigentlich wollten wir noch unbedingt zu den Höhlen Paradisarhellir wandern, aber da machte uns das isländische Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir waren zwar ausgestattet mit Regencape und Regenhose, aber Wind und Regen waren so stark, dass es nicht einfach war, zu laufen. Also sind wir nach ein paar Metern wieder ins Auto eingestiegen.

    Bei der Weiterfahrt sahen wir dann, wie kleinere Wasserfälle von dem Wind so weggeweht wurde, dass sie nicht mehr am Boden ankamen. Sehr beeindruckend!

    Beim Seljalandsfoss hätten wir vom Wetter her schon aussteigen können, aber erstens haben wir ihn im Winter schon gesehen, zweitens kostete der Parkplatz Geld, drittens standen dort einige Autos dort und viertens waren wir ja jetzt schon auf der Snaefellsness-Halbinsel hinter einem Wasserfall. Also schauten wir ihn uns kurz aus der Ferne an und fuhren weiter, bis wir irgendwann beim aktiven Vulkan Fagradalsfjall ankamen. Da es langsam wieder abends wurde, mussten wir uns wieder einmal bei der Wanderung zum Vulkan beeilen. Also "rannten" wir den Berg hoch - mittlerweile waren wir Berge ja gewohnt und konnten ein gutes Tempo an den Tag legen ;) Zum Glück beeilten wir uns, denn der Nebel wurde immer dichter. Wir erhaschten noch ein paar Blicke auf den Vulkan mit der glühenden Lava, bevor wir durch den Nebel überhaupt nichts mehr sahen. Trotzdem hatten wir wirklich Glück, dass wir den Vulkan sogar etwas spucken sahen. Gerne hätten wir ihm noch länger zugeschaut, doch wegen des Nebels ging es nicht. Zum Nebel kam dann noch peitschender Regen. Hier ärgerten wir uns über uns selber, dass wir unsere Regenausrüstung im Auto gelassen haben. Am Anfang habe ich jedes Mal alles mitgeschleppt und habe es nie gebraucht. Irgendwann habe ich dann nichts mehr mitgenommen und auch nicht vermisst. Jetzt hätte man ja auch sogar damit rechnen können, aber wir haben uns so beeilt. Naja, Regenjacke hatte ich dabei und die durchnässte Hose musste im Auto gewechselt werden.

    Danach fuhren wir zum Campingplatz Sandgerdi.

  • 28.8.2021: letzter Tag

    An diesem Tag wollten wir noch einmal zum Vulkan. Das Wetter war zwar nicht mehr neblig, aber der Vulkan war nicht aktiv. Also wanderten wir etwas am Lavafeld entlang. Das war auch interessant, so frische Lava zu betrachten, wo es überall noch gequalmt und gestunken hatte.

    Danach sind wir zu unserem Flughafenhotel gegenüber des Flughafens gefahren und haben unser Gepäck umgepackt, dass es ins Flugzeug mitdurfte. Bevor wir gegen 16 Uhr unser Auto bei Happy Campers wieder abgegeben haben, haben wir noch einen Abstecher zu unserem Lieblingsbäcker in Kevlavik gemacht, bei dem wir am Anfang unserer Autoreise auch schon waren.

    Bei Happy Campers gab es einen kostenlosen Shuttle-Service zum Flughafen, mit dem wir dann zu unserem Hotel kamen.

    Wegen Corona durften wir unser Gepäck schon am Abend im Flughafen aufgeben.


    29.8.2021: Abflug

    Wir hatten sogar noch Zeit, ein kurzes Frühstück im Hotel zu essen, bevor wir kurz vor 6 Uhr zum Flughafen liefen und uns von Island verabschiedeten.

  • Zusammenfassung der Eindrücke:

    Es war wirklich ein absoluter Traumurlaub, bei dem wir unglaubliches Glück hatten: so schönes Wetter, unendlich viele Papageitaucher, Polarfuchs, Nordlichter und spuckender Vulkan.

    Meine sehr lange Planung hat sich wirklich gelohnt und auch wenn wir im Süden (und Husey) nicht ganz alles geschafft haben, haben wir fast alles gesehen, was geplant war.

    Ich war nach den 4 Wochen so erfüllt, dass ich ohne großen Abschiedsschmerz nach Hause geflogen bin und danach auch dachte, dass ich gar nicht mehr nach Island möchte, weil es gar nicht mehr so perfekt werden kann, wie dieser Urlaub war. Mittlerweile würde ich sofort wieder nach Island gehen, aber ohne diese große Rundreise um die ganze Insel, sondern am besten in ein paar Ferienwohnungen für längere Zeit und mit vielen Wanderungen. Für diesen ersten Urlaub war aber die Entscheidung mit dem Camper die richtige Entscheidung, weil man auf der Rundreise viel flexibler ist. Und sonst hätten wir die Nordlichter ja auch nicht gesehen.

    Insgesamt hat der 4-wöchige Urlaub für uns beide ziemlich genau 5000 Euro gekostet, wobei der Flug ca. 850 Euro und der Camper ca. 1500 Euro (mit der bestmöglichen Versicherung) gekostet haben. Beim Camper sind aber auch - ich glaube sogar - 50% Coronarabatt dabei, der würde sonst also deutlich mehr kosten. Und wie hier die meisten finden: Jeder Euro hat sich wirklich gelohnt :)

  • Vielen Dank für deinen Bericht! Es ist immer wieder schön irgendwas von Island zu lesen. Da kommen einfach immer wieder Träume auf. Und die Vorfreude auf ein nächstes Mal steigt. thx1

  • Liebe Tina,
    vielen Dank für den interessanten Bericht, den ich mit Spannung gelesen habe. Ich finde es spannend, zu lesen, wie andere Island bereisen und erleben.