Eine Woche im September - ein paar Fragen

  • Hallo liebe Islandfreunde,

    ein Freund und ich fahren in der 3. Septemberwoche das erste Mal nach Island (okay, ich war 1999 schon dort, hatte allerdings gerade ein zweistelliges Alter erreicht und habe leider wenig Erinnerungen). Uns ist klar, dass es bereits die Nebensaison ist, aber anders ging es zeitlich nicht. Mein Kumpel bleibt eine Woche, ich zwei. Wir wollen uns nur den Südwesten bzw. Teile des Südens angucken, da alles andere zuviel Fahrerei und zu wenig Urlaub ist.

    Thórsmörk mit dem eigenen Wagen
    Die erste Idee war den Fimmvörðuháls (mit Übernachtung) zu laufen, da sind wir allerdings mangels Erfahrung mit alpinen Winterbedingungen vermutlich raus, da ich auf anderen Webseiten gelesen habe, dass Ende September bereits Minusgrade im Tal herrschen, ergo noch kälter auf dem Pass und vermutlich ordentlich Schnee...ich habe trotzdem mal bei FERÐAFÉLAG ÍSLANDS angefragt, ob die Baldvinsskáli-Hütte noch offen hat, denn die Info konnte ich nirgends finden.

    Trotzdem würden wir gern ins Thorsmörk bzw. nach Básar, idealerweise in unserem eigenen Fahrzeug (Dacia Duster 4x4). Nun lese ich widersprüchliches im Netz: Manche sagen, die Furten sind Ende September im Duster noch okay bzw. können es sein, andere wiederum sagen, dass die F249 von SUVs überhaupt nicht zu machen ist. In einem anderen Island-Forum scheint der Konsens eher gegen die Strecke mit dem Duster zu gehen. Hat jemand hier zufällig eigene Erfahrungen, die er/sie teilen kann? Oder ich nehme einen Zollstock mit, oder wir machen es gleich mit dem Bus (wäre aber schade um's Geld für den Mietwagen für die zwei Tage, eine Nacht muss man ohnehin bleiben).

    2-Tageswanderungen
    Können die erfahrenen Wanderer hier eine Ende September gut machbare 2-Tageswanderung empfehlen, idealerweise einen Rundweg? So richtig fündig bin ich bisher nicht geworden; Hengill wäre eine Option, da müsste man aber wohl den gleichen Weg zurück wie man gekommen ist. Notfalls würden uns auch Ein-Tageswanderungen reichen, hier hoffe ich natürlich auf Thorsmörk - bin aber auch für andere Vorschläge im Südwesten zu haben.

    Gletscherwanderung mit Eisklettern
    Ich möchte unbedingt eine halbtägige, (natürlich geführte) Gletscherwanderung mit Eiskletterkomponente machen - mit Eishöhle wäre noch das Sahnehäubchen, aber die meisten öffnen erst im Oktober, daher keine Option. Könnt ihr hier aus eigener Erfahrung einen Anbieter empfehlen? Bis dato sieht die von Tröll am Skaftafell am besten aus - 4 Stunden für einen annehmbaren Preis von ca. 175 €: https://troll.is/tour/ice-climbing-glac ... kaftafell/ Bei vielen anderen Anbietern ist man entweder viel kürzer unterwegs oder es kostet mindestens das Doppelte, z. B. hier: https://glacieradventure.is/tour/ice-cl ... tnajokull/

    Besuch Geothermalkraftwerk
    Gibt es außer der Ausstellung im Hellisheiði-Kraftwerk am Hengill irgendwo eine "intensivere" bzw. längere Führung durch ein Geothermalkraftwerk? Die Rezensionen sind ja sehr bescheiden - ich bin gerne bereit, 15 - 20 € zu zahlen, wenn ich dafür eine einstündige Führung kriege, für 10 Minuten ist mir das allerdings nichts.

    Viel Text - danke für's Durchhalten!

    Grüße,
    Henning

  • Hallo


    Zu deiner Frage wegen den Gletschertouren:

    Eine Gletschertour darf auf Island nicht fehlen, wie ich finde. Haben bei unserem letzten Besuch zwei verschiedene Touren gemacht und waren stets begeistert. Bei der Tour von Troll.is sind maximal 6 Leute dabei und von den 4 Stunden bleiben vermutlich am Ende nur effektiv 1,5 - 2 Stunden übrig, was nicht gerade viel ist. Die zweite Tour von Glacier Adventures geht mindestens 3 Stunde auf dem Eis und es sind maximal 4 Leute dabei, allerdings kann man dieses Angebot nicht buchen auf der Seite. Weshalb du eigentlich nur die Erste machen kannst.

    Falls du auf das Klettern verzichten kannst, kann ich dir Melrakki Adventures empfehlen. Die Gletscherwanderung geht gute 4 Stunden und ist sehr eindrücklich.


    Eine Gletscherhöhle kannst du mit https://katlatrack.is/tours/ic…n-iceland/katla-ice-cave/ besuchen.


    Gruss

  • Þórsmörk mit dem Duster: Ein klares Nein!


    Zu Tröll kann ich nicht viel sagen, bis auf, dass bei den anscheinend eine Einstellungsbedingung ist, ein schlechter Busfahrer zu sein der sich nicht an Verkehrsregeln hält.


    Im Hellisheiðarvirkjun gibt es nur noch eine Tour mit Audioguide.

    Audio-Guide Tour im Geothermischen Kraftwerk Hellisheiðarvirkjun - SPS-Travel
    Audio-Guide Tour im geothermischen Kraftwerk Hellisheiðarvirkjun, nur 25km außerhalb von Reykjavík.
    www.island-touren.is

  • Die Autovermietung, wo wir unser Dacia Duster gemietet haben, hat nur eine Straße verboten zu fahren und das war die 249.

    Nur weil's nicht verboten ist, heißt das ja nicht, dass es problemlos geht.


    Falls du auf das Klettern verzichten kannst, kann ich dir Melrakki Adventures empfehlen. Die Gletscherwanderung geht gute 4 Stunden und ist sehr eindrücklich.


    Eine Gletscherhöhle kannst du mit https://katlatrack.is/tours/ic…n-iceland/katla-ice-cave/ besuchen.

    Danke Danni! Die beiden Anbieter hatte ich bei meinen Recherchen bis dato nicht gefunden. Dann mache ich vielleicht erstere!


    Danke auch dir für die Hinweise. Wie ich herausgefunden hatte, gab es mal inoffiziell eine Tour im Svartsengi-Kraftwerk an der blauen Lagune, aber auf Nachfrage bei HS Orka machen die das grundsätzlich nicht mehr...ärgerlich, aber gut.

  • Zu deiner Frage bezüglich 1-Tages-Wanderungen: In Þórsmörk gibt es eine Vielzahl toller Wanderungen. Ich habe z.B. die Rundwanderung um die Tindfjöll gemacht (siehe z.B. https://de.wikiloc.com/routen-wandern/tindfjoll-7377231) und eine Wanderung zur Morinsheiði (https://de.wikiloc.com/routen-…i-basar-husadalur-1845140). Allerdings im Juli. Wie es im September aussieht, kann ich nicht sagen.


    In Þakgil gibt es ebenfalls tolle Tages-Wanderungen, s. Bild. Die gelbe Strecke ist 17 km (6-8 h).

  • Danke euch für den Tipp mit Þakgil - das sieht nach einer sehr guten Alternative zu Þórsmörk aus, wo man nicht vom Straßenzustand abhängig ist!


    Im Reykjanesvirkjun an der Gunnuhver gab’s früher interaktive Führungen. Dann gibt’s noch das Nesjavellir-Kraftwerk südlich vom Þingvallavatn. Schau mal bei https://www.on.is/um-on/virkjanir/

    Die Führungen im Reykjanesvirkjun scheint es nicht mehr zu geben. Ich werd' mal bei ON wegen Nesjavellir anfragen, vermute aber, die werden auf die Ausstellung im Hellisheiði-Werk verweisen...

  • Bei uns geht's am Montag los. Die Vorfreude steigt!


    Eine weitere Frage an die Experten hier: Genau wie der Kollege snupi würde ich gerne eine F-Straße mit in die Routenplanung einbauen - wenn wir schonmal einen Duster haben...


    Zu Lakigigar hab ich in dem anderen Thema schon gelesen, dass das bei niedrigem Wasserstand mit dem Duster gerade so geht. Da es nächste Woche viel regnen soll, fällt das vermutlich flach, auch wenn wir nochmal in Klaustur nachfragen werden.


    Wie sieht es mit der F232, F210 und zu guter Letzt F261 aus (also einmal hinten um den Myrdalsjökull herum) - ist das realistisch oder kann man völlig vergessen?

  • Wir sind kommen gerade von Pakgil. Ein sehr schön gelegenes Camp mit nettem Personal und (falls wichtig) heißen Duschen. Die Strecke ist ohne Furten, daher gut befahrbar, auch wenn man wegen Schlaglöchern und unübersichtlichen Stellen schön langsam fahren muss. Wir haben von dort eine Wanderung mit Blick auf den Gletscher von Myrdalsjökull gemacht ( violette Tour). Kann man sehr empfehlen. Die rote Strecke ist momentan im südlichen Teil gesperrt. Die gelbe Strecke war offen, für uns allerdings zu lang. Aber pakgil kann man nur empfehlen :love:. Und Offroad mit guten Ausblicken ist bei schönem Wetter garantiert :).

  • Danke nochmal für eure Beiträge! Eigentlich sollte morgen der Rückflug stattfinden, bin aber vorletzte Woche erkrankt und musste daher die Reise absagen...sehr schlechtes Timing, aber das Land läuft ja nicht weg - und mit euren Tipps muss nächstes Mal umso weniger geplanr werden.

  • Hallo zusammen! Es ist nun 9 Monate her und der Urlaub soll in der letzten Augustwoche nachgeholt werden, wir sind schon gespannt wie Flitzebogen.


    Frage: Kann man die Gletschertouren mit 1 - 2 Tagen Vorlauf vor Ort buchen (kenne das aus Neuseeland, welches ja einige Gemeinsamkeit mit Island hat, so) oder sollte ich das jetzt schon machen? Ich frage wg. der Flexibilität des potenziell schlechten Wetters wegen, wobei eine Gletschertour bei - nicht zu starkem - Regen sicher auch nicht ohne ist.

  • Hallo Zusammen,


    wir sind gerade bei der Planung für unsere Islandreise.

    Gibt es eine Möglichkeit durch Island zufahren auf halbwegs normalen Straßen.

    Ich weiß, da sind viele F Straßen aber vielleicht gibt es eine die mit einem normalem PKW befahrbar ist.


    VG Floh1

  • Hallo Petra, und herzlich willkommen im Forum. Um Deine Frage zu beantworten: Ja, so eine Möglichkeit gibt es. Das ist der Hringvegur, die Ringstraße, oder auch Þjóðvegur 1 (dt. Nationalstraße 1). Das ist die Hauptverkehrsverbindung in Island. Seit August 2019 ist die gesamte Ringstraße asphaltiert. Mit Ausnahme einiger Brücken ist sie zudem durchgehend zweistreifig, in und um Reykjavík drei- bis vierstreifig angelegt.

    … und immer schön trocken bleiben beim Furten!

    Gruß Jörg islandwinke

    Einmal editiert, zuletzt von Milan ()

  • Die (oder zumindest eine) entscheidende Frage dürfte sein, wann wollt ihr den unterwegs sein? Im Winter ist das Thema ja noch mal ein ganz anderes als im Sommer. Und ja, die Ringstraße ist seit Jahren durchgehende asphaltiert, kann man so auf unterschiedlichen Seiten im Internet lesen, und die lässt sich im Sommer wohl ganz gewiss mit jedem normalen PKW fahren. Sagt jemand der noch nie auf Island war. :)


    Gruß, Markus


    Ui, ich Dösel, da kamen ja noch Antworten hinterher, hatte ich nicht gelesen, dass die entscheidenden Hinweise schon kamen. Sorry.