Frá degi til dags - unterwegs im Land des Lichtes und der Farben im August/ September 2022

  • Es gab mal eine Sonderausgabe vom Forsthaus Falkenau „Das Islandabenteuer“. Dort hat der Pilot eines Kleinfkugzeuges an der Litla Kaffistofan getankt. Vor dem Eingang saß in einem Schaukelstuhl ein alter Mann.

    Leider durfte ich für meinen inzwischen archivierten Geocache kein Bild aus dem Film verwenden.

  • Ójá, den habe ich auch gesehen ... War das nicht der, in dem auch ein Heimflug scheiterte, weil ein Vulkan ausgebrochen ist? Da standen die Erfahrungen vom Eyjafjallajökull Pate und verlegt wurde das nach Reykjanes...

    Naja, jetzt ist dort ja tatsächlich ein Vulkan ausgebrochen, aber ohne den Flugverkehr lahm zu legen

    Aber wie Marco schon sagt, in manchen Islandschnulzen wird man für seeeehr dumm verkauft.

  • Eigentlich habe ich ja gerade keine Zeit, aber als kleine Flucht aus dem Alltagsstress gönne ich mir doch ein Pause zum Schwelgen in Island-Bildern und Reiseerinnerungen.


    Donnerstag, 1. September 2022

    Nun bin ich schon fast eine Woche unterwegs und habe langsam die Nase voll... Nein, natürlich nicht von Island (den Punkt werde ich vermutlich nie erreichen :lol: ), aber vom ständigen Herumfahren und Vagabundieren. Ich brauche mal eine Pause an einem festen Ort und habe mich für die nächsten 2 Nächte in Reykhólar einquartiert.


    Auf dem Weg dorthin habe ich mir bei Wapp noch 2 kleinere Wanderungen im nördlichen Snæfellsnes ausgesucht.

    Es wird ein Tag mit tollen Lichtstimmungen und ein Tag der Regenbögen. 4-5 davon sehe ich im Laufe des Tages, darunter mindestens 2 doppelte.




  • Erster Stopp an der Kothraunskúla, von wo man eine schöne Aussicht haben soll. In der Beschreibung der Wanderung steht noch, dass man auf dem vorhandenen Pfad bleiben und keine neuen ins Moos trampeln soll. Eigentlich ja selbstverständlich ...

    Ich gehe los. Markierungen gibt es keine, aber der Pfad ist gut erkennbar. Dem folge ich - und stehe nach einer knappen halben Stunde irgendwo im nirgendwo, wo der Pfad endet. Hm... :? Nennenswert den Berg hoch gekommen zum genießen der Aussicht bin ich auch noch nicht. Da ich keine Lust auf Pfadfinderei habe, gehe ich auf dem selben Weg zurück zum Auto.






  • Mit der nächsten Wanderung habe ich mehr Glück. Der Weg ist klar und führt bei bestem Wetter durch bizarre, oft moosbewachsene Lavaformationen des Berserkjahraun. Immer wieder gibt es auch schöne Aussichten über den Breiðafjörður.
















  • Auf dem weiteren Weg nehme ich den Abstecher zum Helgafell auch noch mit. Dort hoch zu laufen kostet 400 ISK und wer die bezahlt hat, kann auch die Toiletten am Parkplatz benutzen. Hier stehen einige Autos. Die meisten Leute kommen mir allerdings entgegen. Sie sind schon auf wieder auf dem Rückweg. So habe ich die herrliche Sicht oben ganz für mich.



  • Auf dem Rückweg empfängt mich der Hofhund. Er ist zum Spielen aufgelegt. Ich muss ihm immer wieder Stücke vom Rindenmulch, mit dem der untere Teil des Weges bestreut ist, werfen.


    Am Parkplatz steht nur noch mein Auto. Ich frage die Frau am Kassenhäuschen, ob die kleine Kirche offen ist.

    Ist sie nicht, aber da sie gerade die Zeit hat, holt sie mir schnell von zu Hause den Schlüssel. Ich kann in ruhe die Kirche angucken und ihr den Schlüssel später wieder geben.



  • Hinter Stykkishólmur bis zum Ende ist die 54 Schotterstraße, lässt sich aber ganz gut befahren. Unterwegs mal der eine oder andere Fotostopp um die Aussicht zu genießen und ein improvisiertes Picknick.




    Etwas abenteuerlich ist ein längerer Baustellenabschnitt. Da ist nichts abgesperrt oder umgeleitet. Man muss sich selbst einen Weg suchen... Auch das geht. Trotzdem bin ich froh, als ich die Stelle passiert habe.

  • Nach dem abwechslungsreichen Tag ist es schön wieder in Reykhólar zu sein. Noch bin ich fast allein hier. Nach dem ich mich gemütlich niedergelassen habe, gucke ich mal, ob die noch länger ein Bett für mich haben. Ich habe Glück. Das Hostel ist zwar gut belegt, aber nicht ausgebucht. So verlängere ich doch kurzerhand meine Zeit hier noch um 2 weitere Nächte.


    Tag klingt aus mit einem Bad im heißen Topf, Gesprächen mit anderen Gästen und schönem Abendlicht..


  • Freitag, 2. September 2022


    Wie schön, dass ich heute mal nicht weiter muss. Ich lasse den Tag gemütlich angehen, ausschlafen, Frühstück, heißer Topf, Wäsche waschen... Der Tag beginnt unheimlich stürmisch. Der Wind pfeift ums Haus.

    Richtiges Gluggaveður (Fensterwetter). Und das Hostel hat im Wohnzimmer auch das richtige gluggi (Fenster) dafür, groß, mit tiefer Fensterbank mit gemütlichen Kissen.

    Lesen, Fotos sortieren, ... langweilig wird's nicht.


    Nachmittags lässt der Sturm nach, aber sehr windig ist es immer noch, als ich mich aufs Rad schwinge und mal runter zum Vogelweg fahre. Vögel sind natürlich nicht mehr viele da. Sehr vereinzelt habe ich noch mal Sterntaucherrufe gehört. gesehen habe ich keine mehr.


    Schneehühner begegnen mir ein paar. Sie laufen z.T. auch zwischen den Häusern und in den Gärten rum.


    Dieses stürmische Wetter hat auch seinen Reiz.


















  • Im Laufe des Abends legt sich der Wind immer mehr. Irgendwann ist es ganz windstill.

    Die schöne Abendlicht-Stimmung nutze ich aus und drehe noch eine Runde.


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    Eigentlich könnte doch jemand langsam mal Nordlichter einschalten :D . Für Samstag, Sonntag wird sogar eine höhere Aktivität von 4-6 vorhergesagt.

    Die relativ höchste mit Stufe 3 für heute Nacht soll gegen 3 Uhr sein. Ich stelle mal den Wecker...

  • Hey, DANKE (wem auch immer :D ) für die prompte Lieferung! thx1

    Gegen Mitternacht werde ich wach. Draußen ist freudig-erregtes Stimmengewirr. Ein Blick aus dem Fenster: tatsächlich Nordlichter! Schnell in die Klamotten geschlüpft, Kamera + Stativ geschnappt und raus, staunen und genießen.


    Eine fantastische Himmelschau bietet sich uns. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst gucken soll. Mal sind sie links sehr aktiv, dann rechts, mal vorne, mal hinten ...

    Manche sich so hell, dass sie sogar auf dem Handybild zu erkennen sind.




    Mal werden sie etwas schwächer und verblassen und leuchten dann doch wieder deutlich auf. So verbringe ich bestimmt 1,5 -2 Stunden draußen bei diesem wunderbaren Naturschauspiel. Mittlerweile ist es völlig windstill. Einfach erhebend ...


















  • Samstag, 3. September 2022


    Mittlerweile ist die 2. Islandwoche angebrochen. Ich genieße es, dass ich hier noch 2 Nächte verlängert habe und nicht schon wieder packen und los muss.

    Nach dem nächtlichen Nordlichtabenteuer ist sowieso erstmal ausschlafen dran. Frühstücken und dann mal weitersehen.

    Bei Wapp finde ich eine Beschreibung einer Wanderung im Teigsskógur im Þorskafjörður, ca. 30 km entfernt. Keine lange Autofahrt, das ist gut.


    Das Wetter ist freundlich und mild.






  • So recht wird das nicht mit dem Waldspaziergang. Die Wege enden mehr oder weniger bald an Baustellen. Am Samstag ruht da zwar der Betrieb, aber es ist sehr matschig und nicht erkennbar, ob es dahinter weitergeht...

    Lieber kehre ich um und mache es mir im Hostel gemütlich, genieß den heißen Topf, ...





  • Im Laufe des Nachmittags kommen neue Gäste. H. aus Brandenburg und P. aus Dänemark. Sie haben sich auf der Fähre kennengelernt und durchstreifen Island gemeinsam auf dem Motorrad. H. übernachtet im Hostel, P. fährt erstmal weiter zum Campingplatz und zeltet dort.

    Abends kriege ich noch eine spontane Einladung zum Grillen.


    Es wir ein netter Abend mit langen Gesprächen, eine richtig schöne Seite des Hostel-Lebens.

    Die beiden haben die gestrige Nordlichtshow auf Snæfellnes genossen.

    Für heute zeigt die App eine noch stärkere Aktivität als gestern.

    Weitere Gäste kommen. Darunter noch F. von der schwäbischen Alb, der hierher getrampt ist. Er belohnt sich für seinen Studienabschluss mit einer Islandreise.


    Gespannt gucken wir immer wieder in den Abendhimmel, aber es tut sich nichts. Dann halt nicht. Es war ja gestern schon spektakulär. Das Erlebnis kann mir niemand nehmen.

  • Sonntag, 4. September


    Der Sonntag macht seinem Namen alle Ehre. Die Sonne strahlt den ganzen Tag vom blauen Himmel.

    H. und P. verabschieden sich nach dem Frühstück und fahren weiter. F. bleibt noch eine weitere Nacht hier.


    Das Wetter ist einfach zu schön, um den Tag im Auto zu verschwenden. Ich erkunde die Gegend mal mit dem Rad und fahre einfach mal die Straße weiter bis zum Ende. Gleich hinter der Abzweigung nach Reykhólar wird sie zur Schotterstraße, lässt sich aber gut fahren. Im Gegensatz zum ersten asphaltierten Teil gibt es hier auch keine nennenswerten Steigungen mehr - sehr fahrradfreundlich!

    Gemütlich durch schöne Landschaft. auf der einen Seite Berge, auf der anderen das Meer. Und von der gegenüberliegenden Fjordseite "grüßt" stetig der Snæfellsjökull im gleißenden Sonnenlicht.













  • Ich kehre wieder um.

    An einem Picknickplatz treffe ich einige Schneehühner. Über die Begegnung bin ich deutlich erfreuter als umgekehrt...








    An der Straße gibt es zwar einen Wegweiser zum Wasserfall. Aber nach wenigen hundert Metern verliert sich der Weg zwischen Weiden und Zäunen.







    Am klaren Bach kann ich meine Wasserflasche auffüllen.