Frá degi til dags - unterwegs im Land des Lichtes und der Farben im August/ September 2022

  • Donnerstag, 8. September 2022


    Heute Nacht war ich mal wach. Irgendwann ein ganz komisches Gefühl als ob das Bett zittert, begleitet von einen leisen tiefen Grollen. Was war das? Kann das ein Erdbeben gewesen sein? Ich nehme mein Handy und gucke mal bei veður.is auf der Erdbebenkarte nach. Schon auf dem Startbildschirm prangt mir die Warnung vor einem "starken Erdbeben in der Nähe" entgegen. Tatsächlich, auf der Karte sehe ich dann passend ein Sternchen im Tjörnesbrotabelt. Knapp unter Stärke 5. Es ist der Anfang einer mehrere Tage andauernden Erdbebenserie bei Grímsey.

    Bei den vielen Islandaufenthalten in den letzten 16 Jahren das erste Erdbeben, das ich bewusst erlebe.

  • Hier wäre ich gerne länger geblieben, habe aber nur für eine Nacht ein Zimmer bekommen. Das Hostel ist so gut ausgebucht. Schön für Bjarni, Pech für mich. Nach dem Frühstück räume ich das Zimmer, bleibe aber noch hier.

    Das Wetter ist fantastisch. Auf der Wanderkarte suche ich mir ne Wanderung in Dalvík raus.



    Wunderschön! Herrliches Wetter, tolle Aussicht, wunderbare Herbstfarben :love: Und frisches Wasser und "Proviant" gibt es unterwegs auch, was will ich mehr...



















  • Der Tag ist so herrlich, den muss ich draußen bis zur letzten Minute ausnutzen. So schwinge ich mich noch aufs Rad und fahre ein Stück ins Svarfarðardalur. Vögel gibt's zwar fast keine mehr, aber auch so ist es schön. Die Straße asphaltiert und zum glück wenig Autoverkehr.

    Auf dem Rückweg teste ich mal den Reitweg parallel zur Straße. der taugt auch für den Drahtesel oder das Stahlross...





    Am späten Nachmittag geht's dann nach Akureyri, eine Freundin besuchen.

  • Freitag, 9. September 2022


    Akureyri, die Stadt mit Herz





    Heute will ich mal Wale watschen. Das Wetter ist herrlich, still und warm. Ob der Overall bei dem Wetter wirklich nötig gewesen wäre? Auch draußen im Fjord war letztlich kein Wind und besonders kalt war es auch nicht. Aber sicher ist sicher, man steckt ja nicht drin, was das Wetter vielleicht noch für Kapriolen macht. Bevor es an Bord geht, ist erstmal Einkleiden angesagt.


    Wir sind nicht die Einzigen...

    Das hat auch Vorteile. Während wir noch fleißig Ausschau halten, ob sich irgendwo ein Wal regt, bekommt der Kapitän Nachricht von einem anderen Beobachtungsschiff, das in Akureyri gestartet ist, dass 2 Buckelwale auf Futterjagd im Fjord sind.

  • Wir fahren zur genannten Stelle und werden "belohnt". 2 Buckelwale jagen nach Futter, mal weiter, mal näher am Boot. Kurze Zeit kommen sie zum Atmen an die Oberfläche, machen in Zeitlupe einen eleganten Buckel und tauchen für 6-10 min ab. Dann wiederholt sich das Schauspiel. Während sie unter Wasser sind, ist jedes mal die Frage, wo sie denn wieder auftauchen ... Faszinierend, auch wenn sie keine Sprünge machen.




















    2,5 - 3 Std. sind wir unterwegs.


    Feierabend

  • Hallo Silke,


    vielen Dank für Deinen tollen Reisebericht, in dem Du uns auf Deine Reise mitnimmst. Und die Fotos sind der Hammer !!!


    Wir werden im Juni das erste mal auf Island sein. Und ich habe hier schon viele nützliche Hinweise bekommen. So z.B. die Wapp-App mit den Wandervorschlägen.


    Die Bilder von den Walen sind super. Ich habe Whalewatching vor einigen Jahren schon mal auf den Azoren gemacht und deshalb haben wir schon eine Tour von Dalvik aus gebucht.


    Bis dahin verfolge ich das tolle Forum und Deinen Reisebericht und die Vorfreude steigt mit jedem Tag.


    Liebe Grüße

    Ines

  • Samstag, 10. September 2023


    Heute machen wir einen Ausflug nach Hljóðaklettar. Für das Gebiet ist die Wettervorhersage gut. Unterwegs ist es wechselhaft ... mal gucken ...

    Bei Húsavík rennt plötzlich eine kleine Pferdeherde die Straße entlang. Nach einem geordneten Abtrieb sieht das nicht aus, eher nach ausgebüxt.


  • Nach einer ausgiebigen genussvollen Runde ein kleines Mittagspicknick und dann so langsam auf den Rückweg.


    Weil es praktisch auf dem Weg liegt, nehmen wir auch den Abstecher zum Dettifoss mit.

    Immer wieder beeindruckend, was für ein mächtiger Wasserfall in dieser trockenen Steinwüste ist ...









    Auch auf der gegenüberliegenden Seite ist einiges los.


  • Und zum Schluss noch eine Runde am Námaskarð. Es dampft, blubbert und brodelt. Irgendwie scheint das Gebiet aktiver zu werden. Teilweise ist die Wärme auf den Wanderwegen zu fühlen. Vielleicht müssen die in näherer oder ferner Zeit verändert werden.













  • Sonntag, 11. September 2023


    So langsam aber sicher kommt das Ende des Urlaubs in Sicht. Ich habe mich entschieden, dieses Jahr keine Runde zu fahren, sondern von Akureyri einfach wieder zurück. Zeit zum Abschied nehmen. Takk fyrir síðast!


    Bevor ich richtig losfahre nutze ich die Gelegenheit, dass in Island die Lebensmittelgeschäfte auch Sonntags offen haben und decke mich bei Bónus ein mit frischen Lebensmitteln.


    Die Abstecher und kleinen Spaziergänge, die ich mir ausgeguckt habe, fallen alle dem Wetter zum Opfer. Es regnet zwar nicht, aber die Wolken hängen bis fast zum Boden. Keine Sicht...


    Ein Stopp am Hafen von Blönduós. Grau in Grau, nur in einer Richtung reißen die Wolken etwas auf und geben ein Stückchen blauen Himmel frei ... Wetter zum Aussuchen.




  • Bisher habe ich hier höchstens mal auf dem Parkplatz einen kleinen Stopp eingelegt und habe mal von oben geguckt.

    Heute nehme ich mir die Zeit, mal runter zu gehen und einen Rundweg über diese von der Blanda umschlossene Insel zu gehen.











    Abends im Hostel unterhalte treffe ich einen jungen holländischen Weltenbummler. Der findet Island ganz nett, aber gegen die Färöer-Inseln kommt es nicht an ...


    Der Tag klingt aus im heißen Topf mit dem schönen Meerblick.

  • Montag, 12. September 2022


    In all meinen Islandreisen ist es heute glaube ich zu ersten Mal, dass ich die Holtavörðuheiði nicht bei dichtem Nebel und Regen fahre. Da gibt es ja sogar Landschaft und ganz passable Sicht totlach



    Kleiner Stopp am Fuße des Grábrók. Die Vegetation ist auch hier richtig herbstlich.





  • Mein Hauptwunsch heute ist die Hraunfossar mal im Herbst zu sehen. Auf dem "Hinweg" waren das genau die regnerischsten Tage des ganzen Urlaubs. Heute sieht das Wetter vielversprechend aus. Da habe ich wohl eine Chance...


    Und was soll ich Euch sagen? Was ist die Steigerung von "malerisch"? Malerisch- malerischer- am malerischsten - Hraunfossar in Herbstfarben! :love: :love:


    Und kann mir vielleicht mal jemand sagen, wieso die Hvítá Hvítá (Weißfluss/ weißer Fluss) heißt??? Das passt doch gar nicht, so knall-türkis-blau, wie sie ist. Da müsste sie eher Bláá heißen... ;) :D




























  • Unterkunft wieder in Grundarfjörður. Nach dem Abendessen nehme ich noch einmal die Kamera und drehe eine Runde mit dem Rad zum berühmtesten Berg der Stadt und einem der häufigsten Fotomotive. Das muss ich natürlich auch haben 8o . Ist ja schon schön - der Himmel und das Abendlicht sind zauberhaft










  • Ich bin natürlich nicht allein da. Noch ganz schön was los...


    Und Absperrungen sind natürlich als Sportgeräte zum Drüberklettern gedacht... :whistling:







    Ein einsamer Lómur (Sterntaucher) dreht seine Runden auf dem kleinen See.

    Góða nótt.

  • Dienstag, 13. September 2022


    Das Wetter ist schön. Ich umrunde Snæfellsnes und gucke mal, wo es mich hinzieht.

    Nein, natürlich fahre ich nicht zum Gletscher hoch. Dafür habe ich weder das Auto noch sonstige Ausrüstung und Kondition. Nur ein kleiner Halt am Abzweig. Die Stimmung mit dem Nebel und den Herbstfarben ist mystisch, ganz still und friedlich ist es hier.



  • Am Parkplatz Djúpalónsandur ist einiges los.






    Die Bucht lasse ich links - äh rechts - liegen und folge mal dem Wegweiser Malarif. 6 km, 3 Std. naja. Ich gehe einfach mal den Weg entlang, solange ich Lust habe. Dann kann ich ja wieder umdrehen. Das Auto fährt ja nicht automatisch nach Malarif ...


    Es ist ein herrlicher Weg, immer mit Blick auf das Meer. Bald bin ich ganz allein. Keine Menschenseele. Noch nicht einmal Schafe, obwohl ich hin und wieder ihre Hinterlassenschaften gesehen haben, die noch nicht allzu alt gewesen sind.

    Die einzigen Lebewesen, denen ich begegne sind ein paar Schneehühner (Rjúpa).

    Das aufgewühlte Meer ist heute mein stetiger Begleiter.










  • Mit dem Auto sind es nur ein paar Minuten bis zum Parkplatz beim Leuchtturm Malarif. Das Wetter wird immer schöner, sonnig und warm.




    Selbst der Snæfellsjökull lüftet seine Wolkenmütze










    Ein Tag so richtig zum Genießen! <3

  • Auf dem weiteren Weg, in der Nähe von Búðir, dann dieser Anblick: ein Regenbogen vor bunten Bergen. Zum Glück habe ich noch ein Plätzchen gefunden, wo ich gut anhalten konnte und aus dem offenen Autofenster ein paar Fotos machen. Hier überrascht mich plötzlich ein eisiger Wind. Den hätte ich an dem schönen, sonst so stillen Tag gar nicht erwartet.