Island im Oktober 2022

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich selbst gern Reiseberichte lese, hab ich mir gedacht, ich schreib auch selber einen - zumindest einen kurzen :S.


    Freitag, 21.10

    Es geht los, yipppie ♥️.

    Zum 10. Mal, zum ersten Mal im Herbst.


    In Island angekommen, geht's natürlich in den Duty Free Shop,... Gull, Einstoek, Brio aber auch M&M's werden gekauft. Einer von uns holt das Auto bei Geysir, der andere wartet mit Koffern und Einkäufen. Brrr, frisch ist's. Nicht, dass wir nicht längst wissen, dass es in Island frisch ist,... aber grad bin ich doch überrascht. Nur gut, dass die Kappe griffbereit im Rucksack ist. Es ist ein roter Jeep Compass geworden, cool. Offenbar die gleiche Kategorie wie ein Suzuki Vitara. Kommt uns komisch vor, aber uns solls recht sein. Reykjavik, wir kommen.



    Wir verbringen die ersten zwei Nächte im Exeter Hotel. Gefällt uns, vor allem die Lage. Wir drehen also noch eine kleine Runde am Meer entlang, dann fallen wir ins Bett, müde.

  • Samstag und Sonntag, 22./23.10.


    Reyjkavik, jetzt sind wir ausgeschlafen 8o .


    Wir machen uns zu Fuß auf den Weg und klappern unsere Klassiker ab. Harpa. Solfar. Hallgrimskirka (dort gehört das Anzünden von Kerzln einfach dazu) . Laugarvegur samt ein paar Stopps ins Shops. Kolaportid (zach, war am Sonntag glatt "unser" geräucherter Lachs ausverkauft). Alter Hafen. Grandi.


    Neu für uns ist das neue "Viertel" neben der Harpa samt der dortigen Shops (North 66 gefällt uns dort sehr). Der Skulpturengarten von Einar Jonsson.


    Und schlussendlich fahren wir dann noch raus zum Leuchtturm, spazieren rüber und sind (wie schon Silke) überrascht, wie viele Vögel noch da sind. Besonders gefällt uns ein "gelber Knäuel", der einen ganz runden Kopf hat, wie ein Küken. Foto gibt's davon leider keines, Namen weiß ich auch nicht. Vielleicht ihr?


    Reyjkavik, fein war's dieses Mal wirklich ausreichend Zeit für dich zu haben. Und das bei dem Wetter.



    Upps, das mit den Fotos muss ich noch lernen. So gibt's keinen Abstand dazwischen,...

  • Montag, 24.10.


    Heute wachen wir in "unserem" Ferienhaus in der Nähe von Selfoss auf,... und das ziemlich spät. Gut so, der Herbst-Urlaub war immerhin als Chill-Urlaub geplant.


    Wir sind fast versucht, heute überhaupt "daheim" zu bleiben. Aushalten könnte man es, aber na,... a kleine Runde schadet nicht.


    Also fahren wir nach Eyrarbakki ans Meer und gehen dem Strand entlang bis zur Brücke über den Ölfusa. Es herrscht Ebbe. Dieses Mal scheint uns, ist das Meer besonders weit zurück.


    Ob wir in dem Fall Robben sehen werden?

    Doch, am Retourweg noch nahe der Brücke schaut ein Kopf aus dem Wasser. Plötzlich sind es zwei und schließlich drei. Schon neugierige Kerlchen. Menschen sehen wir auch nur zwei. Einheimische, die ihre Runde drehen.



    Für viele Island Besucher wäre der Spaziergang wohl nix, weil zu unspektakulär. Uns gefällt er, immer wieder.


    Am Heimweg machen wir Halt in der Fiskbud. So frisch kriegen wir Fisch daheim nicht. Das nutzen wir gern. Abends kommt er auf den Grill, dazu ein paar Schalotten und Kartoffel. Köstlich.

  • Wenn ich diese einsamen, schwarzen Sandstrände Islands sehe, wird mein Herz immer schwer...


    Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum euch ein Spaziergang dort besonders gut gefällt, obwohl der Platz von anderen Touristen, wie du sagst, vielleicht übergangen wird.


    Das ist es doch gerade, was Island so spektakulär und besonders macht: Wenn man die Chance hat, alleine in diese tolle Natur abzutauchen!

  • Dienstag, 25.10.


    Ihr ahnt es - wir schlagen lange, frühstücken in Ruhe, dann ist die Frage: Wohin heute?


    Wir denken an den Bruararfoss. Aber ob der heute - alles ist grau in grau - das ideale Ziel ist? Wir starten mal Richtung "Norden" und entscheiden uns unterwegs dagegen.


    Wir machen Halt beim Strokkur. Sind schockiert, wie viel los ist. Und dass viele Leute lieber minutenlang in ihr Handy grinsen, um ein Foto des Ausbruchs mit ihnen drauf zu haben als den Ausbruch an sich anzuschauen. Naja, jeder wie er meint. Wir schauen uns zwei drei Ausbrüche an - ist einfach immer wieder faszinierend.


    Dann fahren wir Richtung Gullfoss. Ich hatte am Tag zuvor in Silkes Reisebericht von ihrer Wanderung an die Ostseite gelesen, bei Wapp nachgelesen. Der Reiz war groß. Mit unserem Jeep Compass sollte die Anfahrt auch kein Problem sein. War sie auch nicht! Dass man die Straße eigentlich nicht befahren darf, hab ich erst am Abend zurück im Ferienhaus gelesen,... da war's schon zu spät. Naja, war und ist so.


    Die Wanderung ans "östliche Rim" war einfach und auch unspektakulär. Ich denke im Sommer, wenn vor lauter Lupinen alles lila ist, ist das anders. Das Ziel lohnt aber wohl immer. Der Blick von der Seite ist einfach anders, ganz anders. Wir sind überwältigt von den Wassermassen, vom Anblick, der ganzen Szenarie. Auch von der Ruhe. Wir treffen auf insgesamt drei andere Leute, plus vier am Hin- bzw. Rückweg im Auto.


    Ich glaube, man muss sich keine großen Sorgen machen, dass die Ostseite bald überrannt wird. Für Anfahrt plus Wanderung hat wohl kaum einer der "Ersttäter" Zeit. War bei uns allen ja nicht anders.


    Retour ins Ferienhaus geht's via Fludir und Skalholt. Dort gibt's Räucherlachs und abends dann Humar Nudeln (oder sagen wir Nudeln mit Kaisergranat). Danach viel warmes Wasser im Hot Pot und viiiele Nordlichter und das obwohl Low vorhergesagt ist. Wir haben sie ja schon öfters gesehen (auch am Sonntag Abend),... so entspannt im heißen Wasser sitzend ist's aber schon nochmal besonders <3.


  • Mittwoch, 26.10.


    Für heute haben wir das Gudlaug in Akranes im Aug. Im Internet habe ich gelesen, dass heuer im Herbst / Winter jeden Tag geöffnet ist, momentan sogar schon ab 12.00 Uhr. Für uns ideal, was Hin- und Rückfahrt betrifft.


    Also starten wir in aller Ruhe, nehmen den Weg via Thingvellir und kommen kurz nach Öffnung des Gudlaug am Parkplatz einige Meter entfernt an. Wir packen unser Zeugs und spazieren zum Bad. Es ist leer :-). Wir zahlen im Container vis a vis die 500,00 ISK pro Person und gehen dann in die Umkleide, die halb open air ist. Wie ich das meine? Unterhalb der Tribüne des (Fussball?) Stadions wurden eine Wand eingezogen, eine Bank aufgestellt und ein paar Haken montiert - getrennt für Frauen und Männer versteht sich. Alles sehr sehr einfach, samt viel frischer Luft vom Spalt ins Freie. Brrrr, kalt. Noch kälter wird's die paar Meter im Freien rüber zur Dusche. Das Wasser ist aber herrlich warm,... das der Dusche und das im Pool. Fast zwei Stunden genießen wir das Wasser, den Ausblick, die Ruhe. Kein einzig anderer Mensch kommt ins Wasser. Das ist natürlich fein, aber fast ein bissl schad,... weil ein paar Einheimische beobachten, wäre schon ganz nett gewesen. Aber kein Wunder - um die Zeit arbeiten die Leute natürlich. Die Idee zwischendurch ins Meer zu gehen, verwirft mein Mann. Zu weit "weg" ist das Meer, so ganz allein ist auch nicht ideal,...


    Durchgeweicht und super zufrieden ist irgendwann einfach Zeit zu gehen,... gaaanz leicht fällt es nicht.


    Dieses Mal fahren wir über Reyjkavik retour. Eine gute Gelegenheit bei Braud & Co. Brot Nachschub zu holen. Es schmeckt uns einfach. Bei der Hallgrimskirkja gibt's ein Pylsa, ... nix Klassisches, sondern mit Pulled Lamb. Kann was. Danach schauen wir noch kurz ins Kringlan und dann geht's über die Hellisheidi "nach Hause",...


    Heute gibt's einen Wok mit Lamba Snitzel und dann nochmal viiiel warmes Wasser in "unserem Hot Pot". Herrlich.