Erste Reiseplanung / Modalitäten Fähre / Strassenverhältnisse im Winter

  • Hallo zusammen,


    als absoluter Island-Neuling versuche ich mir ein Bild davon zu machen, wie die An- und Abreise per Fähre von Hirtshals aus so generell funktioniert und mit welchen Straßenverhältnissen man Ende Oktober, Anfang November so rechnen kann.


    Vorab sei gesagt, dass ich recht gute Erfahrungen mit dem eigenen PKW in Skandinavien (hauptsächlich Norwegen und Schweden, aber auch Finnland) habe (14 Fahrten, davon 13 im Winter [Nov., Dez., Jan., Feb., Mrz.]). Dabei ging es häufig bis nach Tromsø. Kolonnekjøring habe ich ein paar Mal mitgemacht (Saltfjellet, Hardangervidda, Haukelifjell). Dabei immer mit einem eigentlich denkbar ungeeigneten Fahrzeug unterwegs (Nissan 350Z und 370Z).


    Konkrete Fragen:

    1. Beim Zwischenstopp in Tórshavn, bleibt da das eigene Fahrzeug zwingend auf der Fähre oder kann oder muss man während des Aufenthalts von der Fähre runter? Mein ins Auge gefasster Reisezeitraum ist derzeit Okt./Nov. falls das die Antwort beeinflusst.
    2. Dass die „F“-Straßen den Super-Jeeps vorbehalten sind habe ich verstanden und mit meiner flachen Flunder eine Furt zu durchqueren verbietet sich von selbst, so weit klar. Die Ringstraße ist durchgehend asphaltiert?
    3. Ist in den Monaten Okt./Nov. mit Sperrungen der Ringstraße zu rechnen, Aufgrund von Schneestürmen?
    4. Gibt es auf Island etwas vergleichbares zum norwegischen Kolonnekjøring?

    Das wäre es erst Mal. Herzlichen dank Vorab.


    Gruß, Markus

  • Hallo Markus,


    willkommen im Forum.


    Beim Zwischenstop auf den Schafinseln muss das Fz. die Fähre verlassen.


    Die F Strassen sind nicht grundsätzlich nur den Super- Jeeps vorbehalten. Man kann sie auch mit nicht modifizierten 4x4 Fahrzeugen befahren.

    Ok. Dein Auto kenne ich nicht, jedoch ist Bodenfreiheit sehr wichtig.


    Unter Umständen kann es zu Sperrungen kommen, die Ringstrasse wird jedoch immer sofort geräumt und der Winterdienst ist gut.

    Das Wetter in Island ist jedoch unberechenbar, Du solltest also mit allem rechnen.


    Die Ringstrasse ist asphaltiert.


    Nein. Ein solcher "Service" wie den Kolonnekjøring in Norwegen gibt es nicht.

    Ich habe jedoch schon erlebt, dass es temporer angeordnet wurde um Fahrzeuge zu befreien.

    Ein organisiertes Passieren von Strecken, wie in Norwegen, wo zu festgelegten Zeiten ein Pflug den Anfang macht und alle anderen folgen, gibt es nicht. Wenn geräumt ist und die Strecke nicht gesperrt, kannst Du sie befahren.


    Zu Deiner Reisezeit ist es wichtig sich immer über den Strassenzustand und das Wetter zu informieren.


    Das geht hier:


    Travel Conditions – Safetravel


    Station forecasts - whole country | Icelandic Meteorological office


    oder


    Traffic Info
    Road condition in Iceland
    umferdin.is


    und hier einige Infos:


    12 Tipps zum Autofahren in Island - ZAUBER DES NORDENS
    In Island mit dem Auto unterwegs zu sein ist nicht mit dem Autofahren in Deutschland vergleichbar. Es gelten zum Teil andere Regeln, die Strafen sind…
    zauber-des-nordens.de


    Viel Freude beim Planen.

  • Moin „Elfis“,


    Danke für die rasche Antwort. Gut zu wissen, dass man die Fähre verlassen muss. Ich hatte mich eigentlich intensiv mit den Infos der Fährgesellschaft befasst und das ganze Prospekt gelesen, komisch, dass das da mit keinem Wort erwähnt wird.


    Mein Auto hat wenig Bodenfreiheit. ;) Deshalb meine Frage.

    P1230379.JPG


    Danke für die Links zu den Straßenkonditionen.


    Die Video mit „Elfis“ hatte ich schon alle auf YT gesehen, sehr nett gemacht. :)


    Gruß, Markus

    • Offizieller Beitrag

    Mit deinem Nissan wirst du auf asphaltierten Straßen und vielleicht einigen geschotterten Nebenstraßen fahren können. Um Island kennenzulernen, reicht das völlig aus.
    Allerdings kann es Ende Oktober/Anfang November schon recht winterlich werden und dann sind auf jeden Fall Winterreifen angesagt.
    Zudem musst du immer damit rechnen, dass es Sperrungen geben kann und du gar nicht fahren kannst.

  • Hallo Markus,


    ich meine natürlich den längeren Stop auf den Färöer.

    Nicht den kurzen der nur einige Stunden dauert und dann fortgesetzt wird. Da bleibt das Fz. drauf.

  • Hallo Marco,


    Winterreifen sind natürlich obligatorisch, da gibt es keine Kompromisse. Und weil meine Flunder recht leicht ist, liegen im Kofferraum ein paar schwere Stahlplatten. ;)


    Gruß, Markus

  • ich meine natürlich den längeren Stop auf den Färöer.

    Nicht den kurzen der nur einige Stunden dauert und dann fortgesetzt wird. Da bleibt das Fz. drauf.

    Ahh so. Also ganz konkret, beim derzeitigen Fahrplan 2023 für Okt./Nov. kommt man auf der Fahrt nach Island um 07:30 in Tórshavn an und fährt um 13:00 Uhr wieder weiter. Dann muss man von der Fähre runter. Auf der Rückfahrt von Island kommt man um 16:00 Uhr in Tórshavn an und es geht um 20 Uhr weiter und das Auto bleibt dann obligatorisch auf der Fähre?


    Gruß, Markus

  • Nein, nein.

    Ich habe mich falsch ausgedrückt. Sorry.

    Bei diesen kurzen Stops bleibt das Fz. drauf. Meine erste Anrwort ist da unlogisch.

    Du kannst ja auch einen Stop von 2 Tagen machen, wo Du auf den Färöern bleibst.

    Ich kenne nun den Winterfahrplan nicht genau.

    In Deinen beiden Fällen bleibt das Auto drauf.


    :S

  • Hallo Markus, ich glaube Elfis meint mit längerem Stop den Stop bei dem man einige Tage auf den Färöer bleibt. Bei dem kurzen Stop sind wir letztes Jahr zu Fuß in das Städtchen gelaufen das Auto ist in der Fähre geblieben. Macht auch keinen Sinn die ganzen Autos auszuladen für ein paar Stunden das dauert viel zu lange.

  • Ok, ok, ok. nun ist alles klar. :)

  • Hallo Markus, ich glaube Elfis meint mit längerem Stop den Stop bei dem man einige Tage auf den Färöer bleibt. Bei dem kurzen Stop sind wir letztes Jahr zu Fuß in das Städtchen gelaufen das Auto ist in der Fähre geblieben. Macht auch keinen Sinn die ganzen Autos auszuladen für ein paar Stunden das dauert viel zu lange.

    Danke für die Bestätigung. Also der Punkt ist dann auch abgehakt.

  • Ohje 😱 heißt das jetzt, dass man beim langen Stopp in Tórshavn nur zu Fuß von Bord darf? Ich meine natürlich den regulären Stopp auf der Fahrt DK -> IS und nicht den Stop-Over (DK->FO, FO->IS oder eben umgekehrt), den ich ja bei der Buchung schon angeben muss. Hilfe ist das alles kompliziert!

  • Bei der direkten Überfahrt von DK nach IS oder umgekehrt: Fz. bleibt auf dem Schiff.

    Beim Stop auf den FO (über Nacht) nimmst Du das Fz. runter vom Schiff.

  • Ruf doch mal Smyrilline an, deren Mitarbeiter können dir das genau sagen. Ich fand diese immer kompetent und dann kannst du das am besten entscheiden, wie du buchst.


    Zum Wetter um diese Zeit : man muss mit stürmen (Orkanen) und Schneefall rechnen, ich finde, um Island kennenzulernen, ist August / September fürs erste mal sicherer und besser ( und immer noch ruhiger als im Hochsommer), aber natürlich jeder wie er mag. :girl:


    Schönen Sonntag.

    • Offizieller Beitrag

    Ohje 😱 heißt das jetzt, dass man beim langen Stopp in Tórshavn nur zu Fuß von Bord darf? Ich meine natürlich den regulären Stopp auf der Fahrt DK -> IS und nicht den Stop-Over (DK->FO, FO->IS oder eben umgekehrt), den ich ja bei der Buchung schon angeben muss. Hilfe ist das alles kompliziert!

    Für den von MarkusD gewünschten Zeitraum geht das mit dem Kurzaufenthalt von 3 Tagen eh nicht. Die Fähre macht nur im Sommer die Extrarunde zurück nach Dänemark. In den Wintermonaten fährt sie von Hirtshals über Tórshavn direkt nach Seyðisfjörður. Dann hat man nur einen Aufenthalt von rd. 5,5 Stunden (wenn alles planmäßig läuft).
    Dann darf man das Schiff nur zu Fuß verlassen. Aber Obacht: Die Fähre wartet nicht auf euch.
    In den Sommermonaten macht die Fähre eine Extrarunde zwischen Hirtshals und Tórshavn. In diesen drei Tagen kann man auch (mit Auto) von Bord gehen.

    Dass muss allerdings bei der Buchung bekannt sein, da sich daraus die Position des Fahrzeugs in der Fähre beim Borden ergibt.

  • Bei der direkten Überfahrt von DK nach IS oder umgekehrt: Fz. bleibt auf dem Schiff.

    Beim Stop auf den FO (über Nacht) nimmst Du das Fz. runter vom Schiff.

    Beim Anlegen über Nacht im Sommer mussten wir nie runter vom Schiff.

    … und immer schön trocken bleiben beim Furten!

    Gruß Jörg islandwinke

  • Danke für die weiteren Erläuterungen bzgl. des Zwischenaufenthalts auf den Färöer. Mich hatte halt nur verwundert, dass das bei der Smyril Line nirgends auch nur erwähnt wird.


    Gruß, Markus

  • Hallo Markus,


    wäre nicht die Kombination aus Flug und Mietwagen was für Dich? Du bist ja nicht mit einem Wohnmobil unterwegs.

    Eine weitere Möglichkeit ist das Verschiffen des Fahrzeuges.

  • wäre nicht die Kombination aus Flug und Mietwagen was für Dich? Du bist ja nicht mit einem Wohnmobil unterwegs. Eine weitere Möglichkeit ist das Verschiffen des Fahrzeuges.

    Hallo Elfis,


    danke für die Anregung. Aber Flüge, wenn es irgendwie geht, möchte ich vermeiden. Und Mietwagen auch. Klar, mit dem Flieger wäre ich ruckzuck da, meine angedachte Variante „frisst“ einen Tag Anfahrt nach Hirtshals, eigentlich sogar 1,5 Tage, dann 3,5 Tag Anreise mit dem Schiff und rückwärts noch mal da gleiche, also gut eine Woche auf Achse alleine für An- und Abreise. Aber ich bin da etwas anders gestrickt. Mein Motto lautet „Man reist nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen.“.


    Ja, das mit dem Verschiffen habe ich mir auch schon angeschaut, aber das ist mir doch exorbitant zu teuer.


    Wie schon angedeutet, bei meinen Reisen in Skandinavien gehören die sehr langen Autofahrten unbedingt zum ganzen Spaß dazu. Die Fahrt auf dem Inlandsvägen in Schweden ist einfach jedes Mal ein Traum. Und durch Norwegen gleicht es immer wieder einer Abenteuerfahrt.


    In den letzten Jahren haben mich meine Reisen letztlich zum PolarJazz Festival nach Longyearbyen geführt. Da hätte ich auch einfach in Frankfurt in den Flieger steigen können, über Oslo und Tromsø nach Longyearbyen fliegen, das wäre in 2 Tagen zu schaffen gewesen. Aber alleine der Gedanke wäre ein Alptraum. Das ist nicht meine Art. Wenn es im Winter die Möglichkeit gäbe mit dem Schiff die Strecke von Tromsø nach Longyearbyen zurück zu legen, dann würde ich das machen, statt zu fliegen. Das fühlt sich einfach „falsch“ an, in den Fliegern einzusteigen und sich nach 1,5 Stunden Flug gut 1.000 km weiter aus dem Flieger ausspucken zu lassen.


    Also die Anreise per Schiff nach Island ist auf jeden Fall ein „Muss“ für mich. Zumindest ein Mal. Wenn sich dann herausstellt, dass das aus irgend einem Grund ganz schrecklich war, dann würde ich überlegen was als Alternative in Frage kommt.


    Gruß, Markus

  • Zur Fähre: Manchmal kann man beim Zwischenstopp in Tórshavn außerhalb der Sommersaison, wenn man es bei Check-in angemeldet, mit dem Auto von der Fähre runter, manchmal klappt es nicht.

    Zum Autofahren: Im Oktober und November ist mit Sperrungen von Straßen, auch der Ringstraße, aufgrund von Sturm und Schneestürmen zu rechnen.
    Und der Pass Fjarðarheiðir zwischen Seyðisfjörður und Egilsstaðir kann in diesem Zeitraum schwierig zu befahren sein. Dort wird öfters Kolonne hinter dem Schneepflug gefahren, insbesondere an den Fährtagen.
    Gute Winterreifen sind ein Muss. Offiziell sind ab dem 1. November Spikes erlaubt, in den letzten Jahren wurden Spikes aber seitens der Polizei immer schon viel früher freigegeben, da die Straßenverhältnisse es erforderten.

    Das Hochland ist im Winter nur mit Superjeeps befahrbar.

  • Zur Fähre: Manchmal kann man beim Zwischenstopp in Tórshavn außerhalb der Sommersaison, wenn man es bei Check-in angemeldet, mit dem Auto von der Fähre runter, manchmal klappt es nicht.

    Gute zu wissen. Danke für den Hinweis.


    Zum Autofahren: Im Oktober und November ist mit Sperrungen von Straßen, auch der Ringstraße, aufgrund von Sturm und Schneestürmen zu rechnen.
    Und der Pass Fjarðarheiðir zwischen Seyðisfjörður und Egilsstaðir kann in diesem Zeitraum schwierig zu befahren sein. Dort wird öfters Kolonne hinter dem Schneepflug gefahren, insbesondere an den Fährtagen.
    Gute Winterreifen sind ein Muss. Offiziell sind ab dem 1. November Spikes erlaubt, in den letzten Jahren wurden Spikes aber seitens der Polizei immer schon viel früher freigegeben, da die Straßenverhältnisse es erforderten.

    Ja, Winterreifen sind 100%ig gesetzt, da mache ich keine Kompromisse. Das mit den Spikesreifen (wie heißen die eigentlich auf isländisch) ist so eine Sache. Für meine Winterreisen nach Norwegen wäre das ja auch sehr sinnvoll, aber ich habe noch keinen Händler gesehen der so breite "Schlappen" im Angebot hatte. Gibt es denn überhaupt einen Service auf Island wo man sich als Tourist Spikesreifen leihen könnte? Nach was müsste ich da im Internet suchen?


    Danke. Gruß, Markus

  • Auf Isländisch heißen die Nagladekk.

    Von einem Leihservice weiß ich nichts, aber man bekommt in Deutschland auch Winterreifen die bespiked werden können. Man könnte sich in Egilsstaðir Spikes in die Reifen setzen lassen und vor der Abreise wieder entfernen lassen.

    Oder man verwendet Schraubspikes, dann kann man es selber machen und hat die Spikes dann auch für die Fjarðarheiði.

  • Auf Isländisch heißen die Nagladekk.

    Von einem Leihservice weiß ich nichts, aber man bekommt in Deutschland auch Winterreifen die bespiked werden können. Man könnte sich in Egilsstaðir Spikes in die Reifen setzen lassen und vor der Abreise wieder entfernen lassen.

    Oder man verwendet Schraubspikes, dann kann man es selber machen und hat die Spikes dann auch für die Fjarðarheiði.

    Das wusste ich nicht, dass man Spikes in Reifen selbst rein drehen kann, man lernt nie aus. Aber das macht man wohl nicht mal eben selbst, da müssen die Reifen runter, hinterher sollten wie wohl wieder gewuchtet werden. Werde ich mal im Hinterkopf behalten.


    Was ich vor einigen Jahren mal gelesen hatte war das hier:

    Einzigartige Spike-Technologie fährt die Spikes aus, wenn sie gebraucht werden / Nokian Tyres
    Der revolutionäre Konzeptreifen Nokian Tyres Hakkapeliitta und seine einzigartige Spiketechnologie weisen den Weg in die Zukunft.Der Fahrer kann auf Knopfdruck…
    www.nokiantyres.de


    Ist wohl aber nie auf den Markt gekommen.


    Gruß, Markus