Fortsetzung von Island sehen und sterben …
Nach unserem Urlaub im Vorjahr hat mich Island nicht mehr losgelassen!
Dabei konnte ich nicht sagen, ob das Gefühl nur durch meinen Verlust zustande kam oder es auch am Land selbst lag. Schnell war mir klar, ich muss da wieder hin. Ich brauchte irgendwie einen Abschluss, ich kann es nicht beschreiben!
Meine Tochter wollte auch mit und so buchte ich im Januar 2024 die Fähre für den August! Gleich danach kam unbändige Freude auf und ich wusste, das war die richtige Entscheidung!
Am 25.08.ging es auf nach Dänemark, wieder mit dem „Camping“ Pick Up und dann am 27.08. auf die Fähre.
Tag 1: 29.08.2024, Ankunft in Seydisfjördur
Morgens um 09.00 Uhr erreichen wir Island! Das Wetter ist trocken und bedeckt, ich bin zufrieden! 😁 Wir brauchen ewig, bis wir endlich ins Dorf fahren können, aber eine Kontrolle bleibt uns auch erspart.
Der Vulkan brennt noch und wir möchten ihn gerne sehen. Trotzdem wollen wir uns auf dem Weg vieles ansehen, schließlich haben wir dieses Mal nur drei Wochen Zeit. Und ich möchte meiner Tochter das Meiste von dem zeigen, was wir im Vorjahr in vier Wochen gesehen haben!
Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage Regen im Süden und Sonne im Norden voraus, somit ist die Richtung klar, obwohl ich gerne dieses Mal anders herum gefahren wäre.
Wir schlagen den Weg zum Hengifoss ein, ich erzähle unentwegt von allen Anekdoten vom Vorjahr. Am Parkplatz angekommen, bin ich überrascht, was in einem Jahr passiert ist! Zwar kostet der Parkplatz nun etwas, aber er ist viel größer und es gibt kostenlose Toiletten.
Der Weg zum Wasserfall kommt mir viel länger und steiler vor….
Nach den ersten kleinen Wasserfällen ist der große Hengifoss endlich in Sicht!
Es sind nicht viele Menschen unterwegs und wir gehen wieder auf der anderen Flusseite zurück. Unten zapfen wir uns erstes isländisches Wasser und dann geht es Richtung Studlagil.
Dafür wähle ich die 910, schließlich möchte ich mutig Hochlandstraßen fahren.
Wir sind ganz alleine, das Wetter wird immer besser und wir haben eine herrliche Sicht auf die verschneiten Berge! Aber welche eigentlich? Snaefell?
Wir machen einen Abstecher zum Laugarfell und wandern dort etwas an den Wasserfällen entlang. Aus Zeitgründen brechen wir die Runde ab, wir wissen nicht, wie lange wir noch fahren müssen. Abends wollen wir in Mödrudalur sein.
Dann biegen wir auf die F923 ab. Die erste Furt bremst uns aus und ich schaue mir das Wasser an und weiß nicht, ob ich da wirklich durch fahren soll. Ich genieße trotzdem die Stille, die Einsamkeit und die Sonne!!!
Es ist wirklich traumhaft!
Da kommt auch schon ein Quad aus der Gegenrichtung, ganz gechillt fährt er ins Wasser und schwups, ist er fast kopfüber eingetaucht! Das Wasser reicht komplett über die großen Räder.
Der Fahrer scheint selbst etwas überrascht und für mich hat es sich auf jeden Fall erledigt!
Es geht weiter über die 910 bis zum Staudamm und dann hoppeln wir über tausend Schlaglöcher zum Studlagil. Leider haben wir nicht am Hafrahvammagljufur gehalten, ärgert mich gerade.
Die Schlucht liegt schon komplett im Schatten und zu meiner Überraschung ist das Wasser noch türkis!
Aber es war solange kalt, dass der Stausee noch gar nicht übergelaufen ist. Sehr schade, denn es ist zu spät, um noch auf der anderen Seite zu wandern.
Ich bin eh fix und fertig von der Straße und so fahren wir weiter. Trotzdem hinten rum nach Mödrudalur. Diesmal kann ich die Strecke sehen, nicht wie im Vorjahr im totalen Nebel!
Mittlerweile ist keine Wolke mehr am Himmel und nach einer Ewigkeit erreichen wir die Stelle, die uns im Vorjahr umgehauen hat!
Diesmal ist es nicht ganz so bunt, die Wolken fehlen und es wird später sein.
Aber ich bin glücklich!!!