Wenn man nicht genug bekommen kann von unserem Norden, dann müssen kurzfristig auch mal die Färöer dran glauben.
Wir sind keine großen Wanderer, wir erwandern die Schönheiten mit den Augen, ja auch zu Fuß, aber das sieht dann eher nach einem Spaziergang aus. Gemächlich eben.
Wir, dass sind zwei Senioren, noch wenige Tage 73 Jahre und seit einigen Tagen 77 Jahre alt.
Die Färöer waren bereits im vergangenen Jahr Ziel einer Kurzreise mit eigenem PKW. Smyrilline bietet außerhalb der Saison mehrmals diese Überfahrten mit 3 Übernachtungen in einem der beiden zugehörigen Hotels an.
Wir entschlossen uns für dieses Jahr wieder für das Hotel Brandon, ausgezeichneter Service, sehr sehr nette Mitarbeiter, sehr gute Zimmer, eben alles gut und Parkplatz vorm Haus.
Am 23. April waren wir dabei, im Auto noch ein befreundetes Ehepaar, viel zu viel Gepäck und ein paar Snacks, die aus dem Kühlschrank mussten. Mit etwas Verspätung ging es los, aber wir wissen ja, das die Norröna Verspätungen über Nacht wieder gut machen kann. Unseren Freunden kündigte ich an, dass der Kapitän uns damit beruhigen würde, dass wir einen Wellengang um 3 m hätten. Die Ansage kam und wir wurden nicht enttäuscht. Es war tatsächnlich eine ruhige Überfahrt.
Was macht man 1 1/2 Tage an Bord. Wird es nicht langweilig? Diese Fragen kommen immer wieder. Nein, es wird nicht langweilig, man schläft, liest im neuesten Indriðason, spielt Karten, strickt, dreht seine Runde an Deck und genießt den Sonnenuntergang.
Ankunft Dienstag morgen um 7:30 Uhr, oje, was soll man da solange machen bis man ins Hotel kann.
Kirkjubör bietet sich an und dann Vestmanna, man hat uns versprochen eine Sonderöffnung des Museums zu ermöglichen.
Die Kathedrale, die wahrscheinlich nie eine war und das älteste noch bewohnte Haus kann man in diesem Ort finden. Wer hierher wandern möchte, der macht sich auf einen ca. 8 km langen Weg und fährt ggf. mit dem öffentlichen Bus zurück.
Zum Einstimmen ist dies genau der richtige Ort.
Wir trotzen dem Wetter und fahren weiter bis Vestmanna. Für Technikinteressierte dürfte dort die Information über das Gezeitenkraftwerk ein Anlaufpunkt sein. Wir schauen es uns mit unseren Freunden an und sehen an Land etwas weiter entfernt auch den "Drachen", der in Form einer liegenden Acht im Wasser in seiner Unendlichkeit umherschwebt und Strom erzeugt.
Es nieselt so richtig fies und wir sparen uns den Weg durch den Ort. Etwas verfrüht stehen wir vor dem Museum und versuchen mit Hilfe der netten Dame in der gegenüberliegenden Tankstelle Gunnar zu erreichen, denn der wollte uns das Museum öffnen. Das wird nun aber nichts, denn Gunnar ist in Torshavn.
Macht dann auch nichts, wir schauen uns den kleinen Wasserfall an, in dem im vergangenen Jahr die Kinder bereits am 1. Mai badeten.
Wo ein Weg, da bin ich dabei und stapfe durch den sehr feuchten Untergrund. Durften wir im vergangenen Jahr diesen Ort bei Sonnenschein genießen flüchten wir nun und hoffen etwas eher im Hotel einchecken zu können.
Bevor wir den restlichen Tag weiter nutzen, wollen wir uns nun erstmal ausruhen.
Bis zum Folgebericht dann.
Was ist wichtig auf den Färöer:
Regenkleidung, festes Schuhwerk, Kreditkarte, gut wäre die TunnelApp, keine Angst vor Regen und Wind.
Was benötigt man nicht auf den Färöer:
Regenschirm, Bargeld, Angst vor Regen und Wind.