300 Regentage – und wir dabei – 26.03.25
Heute soll es regnen, morgen soll es schnei'n. Kennt ihr das Lied und fast genauso soll es werden. Der Schnee ist für Freitag , unserem letzten Tag angesagt. Und heute, ja so isses eben Regen und Sturm, der sich schon in der Nacht angekündigt hat. Wer aber meint auf die Färöer zu fahren und die Sonne mit bezahlt zu haben, der bleibt besser zuhause. Wir also trotzdem raus .
Immer an der Küste entlang begleitet von einer Unzahl an Wasserfällen, mal klein, mal groß, mal schmal mal breit immer im Regennebel, aber trotzdem phänomenal. Soviel Wasser habe ich vom letzten Jahr nicht in der Erinnerung. Mag sein, weil wir nun 5 Wochen eher hier sind und es ja auch hier so etwas wie Schneeschmelze gibt. Keine Ahnung, aber davon ganz viel.
Unsere Freunde, die auf diesen Entdeckungsfahrten auf der Rückbank sitzen, während unser Fahrer Günter auf die Straße achtet, die Reiseführerin immer wieder ein Ah und Oh und seht mal da und dort (jedenfalls so ähnlich) wiedergibt um auf die Schönheiten aufmerksam zu machen, sind nur am Fotografieren. Ich glaube den beiden gefällt was sie sehen.
Ab und zu ist es aber auch trocken heute, immer dann, wenn wir durch einen Tunnel fahren
und hoffen hinter dem Regenbogen, ach ne hinter dem Tunnel gibt es etwas Sonnenschein. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
In Hvalvik, einer Gabelung, finden wir nicht auf Anhieb die richtige Abfahrt. Wir wollen nach Saksun, einem Miniort mit 11 Einwohnern , einem Freiluftmuseum und einer winzigen Kirche. Es stürmt und regnet und die Jacken werden so richtig nass, nützt nix, raus aus dem Auto.
Ich muss wohl nicht erzählen, dass sich zu diesem Zeitpunkt keine Menschenmassen durch die Wege gedrängelt haben.
Da noch keine Saison ist, haben wir uns das Eintrittsgeld gespart, aber der Hinweis auf den Betrag, der normalerweise gezahlt werden muss, hat uns dann doch den Atem stocken lassen. 20 Euro umgerechnet pro Person.
Nein, das war sicherlich nie ein Wohnhaus, aber ein Unterschlupf entweder für Heu oder Schafe. Übrigens, den ca. 55000 Einwohnern der Färöer stehen etwa 70000 Schafe entgegen. Was für ein Verhältnis!
Die kleine Kirche war leider geschlossen, auch war nirgendwo ein "Pestloch" zu sehen. Was das ist? In Zeiten, als auch auf den Färöer die Pest gewütet hatte, wollte man den infizierten Bewohnern die Möglichkeit am Gottesdienst teilzunehmen nicht verwehren.
bei soviel Wasser von unten und oben sucht auch ein Schaf ein trockenes Plätzchen.
und dieses Schaf hier hat eindeutig die Misswahl gewonnen. Kein bis jetzt gesehenes Schaf war schöner und diese Positur, gekonnt in Szene gesetzt.
Zweiter Höhepunkt heute sollte der Wasserfall der Wasserfälle auf den Färöer werden. Wir haben ihn letztes Jahr nur von der gegenüberliegenden Straße gesehen und nun war er fällig.
Wasser oben, Wasser unten, Wasser von jeder Seite. Die Friseur ist ohnehin im Eimer, da macht der Regen dann auch nicht mehr viel aus.
Zum Abschluss dieses wasserreichen Tages fahren wir durch den einzigen Unterwassertunnel mit Kreisverkehr. Der Kreisverkehr selber ist mit einem Kunstwerk versehen. Ein Lichtillumination und aus Metall geformte Figuren, die den traditionellen Kreistanz der Färinger darstellen sollen. Dieser Tanz hat in den Jahren, in denen die Färinger noch kein eigenes Schriftbild hatten, die Weitergabe wichtiger Informationen und Traditionen gewährleistet. Übriges hat man bei der finanziellen Planung vergessen, das die Leuchtkörper auch mal gereinigt werden müssen. Das erledigt dann der Künstler persönlich.
Müde kommen wir im Hotel Brandan an und freuen uns auf ein Nickerchen und auf einen netten Abend bei Wein und einem Kartenspiel.
Und Morgen - solls nicht regnen, soll esauch nicht schnein. Morgen soll die Sonne hoch am Himmel schein'.